Eltern-LehrerInnen-Frust-Freude-Faden.....einfach so :)

  • Ich finde es ganz klar: Epi PEN ist 1.Hilfe, also kann ich da durch Untätigkeit mehr falsch machen als durch einen Fehler in der Anwendung.

    Ich bin auch Allergikerin mit einem Pen in der Handtasche und noch nicht auf die Idee gekommen, jemand könnte es ablehnen, den im Notfall auszupacken und in mein Bein zu rammen…

    Ich hab ihn schon mal an mir selbst einsetzen müssen und weiß gar nicht, was man da falsch machen kann. Auspacken, entriegeln, reinhauen und Notarzt rufen.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Das ist eine rechtliche Frage. Die Verabreichung von Medikamenten ist eine ärztliche Maßnahme. Selbst im Rettungsdienst gibt es nur einige wenige Medis, die ein Notfallsanitäter verabreichen darf, die namentlich an den NotSan „delegiert“ sind. Und auch nur, wenn er einen Notarzt. nachfordert.
    In Erste-Hilfe-Kursen wird unterrichtet, dass ein Ersthelfer Medikamente „anreichen“ darf, das heißt, dem Betroffenen in die Hand drücken. Nehmen muss der Betroffene sie selbst.


    Dann gibt es noch den „rechtfertigenden Notstand“, in dem man tut, was Leben rettet, ohne auf Gesetze und Vorgaben Rücksicht zu nehmen. Dann kann es aber passieren, dass man sich vor Gericht rechtfertigen muss, besonders, wenn’s schief geht (was bei einem Epi-Pen zugegebenermaßen schwer vorstellbar ist).


    In EH-Ausbildungen wird der rechtfertigenden Notstand allerdings nicht erwähnt.

    Bundesland ist Bayern.

  • Richtig - Verantwortung, die man übernimmt, muss man auch übernehmen.


    Wenn es einen Notfallplan mit den entsprechenden schriftlichen Vollmachten gibt, handelt man im Notfall danach. Kein Thema.


    Ich hatte mal ein Kind mit Epilepsie - das Medikament nebst Anweisungen und Vollmachten war vorhanden - kein Thema, dass ich im Notfall aktiv geworden wäre. Ich habe diesen Notfall Gott sei Dank (!!!) nie erlebt.


    Was Diabetes angeht, bin ich ebenfalls „vorbelastet“, mein Ex-Mann ist Diabetiker. Von daher weiß ich aber auch, dass eine Unterzuckerung ganz unterschiedliche Symptome haben kann.


    Wie das bei einer Epilepsie ist, wie ich nicht. Der PEN… ich habe selbst einen, musste ihn aber zum Glück noch nie anwenden - und habe ehrlich gesagt auch mächtig Respekt davor, mir Adrenalin in den Körper zu jagen oder jagen zu lassen. Es ist nicht die Anwendung an sich, die ist simpel. Sondern der Respekt vor den Konsequenzen, wenn ich (oder andere) das Falsche tue und möglicherweise deswegen was passiert. Ich bin Lehrerin - kein Arzt.


    In der Theorie ist das alles immer ganz einfach. Beispiel: selbst als Ehefrau war ich an Messungen und der Insulingabe nicht beteiligt - er wollte das nicht. Folglich ruft man den RTW, wenn der eigene Ehemann erst „komisch“ ist, später krampft und bewusstlos wird. Und selbst da habe ich es einmal erlebt, dass die erste Messung der Rettungssanis (ich meine, damals war kein Arzt vor Ort) relativ normale Werte angezeigt hat, die zweite darauf folgende Messung aber eine massive Unterzuckerung zeigte. 5 Minuten Gluccosegabe - und mein Mann war wieder „da“ (und wurde zur Kontrolle mitgenommen). Die Ängste, die ich in dieser halben Stunde um meinen damals noch Ehemann und auch um meine Kinder (die, weil sie noch klein waren, überhaupt nicht verstanden, was los war) hatte, kann jemand, der das nie erlebt hat, wohl kaum nachvollziehen.

    Ich wollte das nie schreiben. Er geht heute offener damit um, trotzdem habe ich für mich gerade das Gefühl, ich „verrate“ ihn. Es ist aber wichtig in diesem Zusammenhang.


    Denn: egal, was man tut, ob man aktiv wird oder „nur“ den RTW ruft - es hat Konsequenzen.


    Die emotionale Folge ist, dass man damit leben muss, eventuell halt auch das Falsche zu tun.


    Die andere Folge ist, dass man sich ggf. vor Gericht bis hin zum Berufsverbot rechtfertigen muss. Ich für mich bin egoistisch und von mir aus auch „stumpf“ genug, das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die vielen Likes habe ich gesehen - akzeptiert.


    Übrigens: in den USA gab es bereits Mitte der 80er Jahre Krankenschwestern / Gesundheitsexperten an den Schulen - das würde ich mir hierzulande auch wünschen.


    BTT. In Cocos Link habe ich gelesen, dass es wohl keine vorherige Abfrage gab. DAS geht rein gar nicht. Genauso wenig wie - wenn es so war und das wird ja nun gerichtlich geklärt (!) - die Untätigkeit bzw Ignoranz der Lehrkräfte.

    Was ist die Konsequenz daraus? Ich fände es falsch, Unterrichtsgänge, Exkursionen, Klassenfahrten etc. komplett einzustampfen. Wenn ich an meine eigene Jugend zurückdenke - was hatten wir Spaß (!!!) und was haben wir für Blödsinn gebaut… 😉 Andererseits: wer möchte die Verantwortung heute noch übernehmen?

  • Ich finde es sehr befremdlich, geradezu verantwortungslos, wenn das nahe Umfeld über sowas wie Diabetes Epilepsie und Ko nicht informiert ist inklusive Notfallplan.

    Ich bin auch Diabetikern und natürlich weiß das mein nahes Umfeld.



    Die Diagnose Epilepsie, die Anzeichen eines Anfalls, eventuelle Medigabe, bekommt jede*r der mit meinem Burschen zu tun hat als Info.

    Der Werkstatt liegt ein ärztlicher Medikamentenplan und Anweisungen für den Notfall vor.


    Sonst, was kann wichtiger sein als ein Menschenleben.

    Die Konsequenz durch nicht helfen eventuell für den Tod eines Menschen verantwortlich zu sein, war da nicht was mit unterlassener Hilfeleistung so als rechtliches Gegengewicht, von den emotionalen Folgen mal ganz abgesehen.


    Erste Hilfe Kurse sollten für alle regelmäßig Pflicht sein. Vielleicht würde das schon mal Ängste abbauen.


    Vor Jahren hatte der der Mann meiner Schwester einen Herzstillstand, der RTW brauchte 15 Minuten, in der Zeit hat sie ihn mit telefonischer Hilfe der Leitstelle reanmiert, ihr Mann lebt heute noch.

    Das hat Spuren hinterlassen, sowas geht natürlich nicht ohne einen Knacks an einem vorbei. Die Angst, das es wieder passieren kann usw.

    Aber die andere Konsequenz wenn sie nichts getan versucht hätte , ihr Mann wäre gestorben.



    Liebe Grüße


    Ute

  • Denn: egal, was man tut, ob man aktiv wird oder „nur“ den RTW ruft - es hat Konsequenzen.


    Die emotionale Folge ist, dass man damit leben muss, eventuell halt auch das Falsche zu tun.


    Die andere Folge ist, dass man sich ggf. vor Gericht bis hin zum Berufsverbot rechtfertigen muss. Ich für mich bin egoistisch und von mir aus auch „stumpf“ genug, das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die vielen Likes habe ich gesehen - akzeptiert.

    Jannne, das OLG Düsseldorf hat eine Klage der Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung durch unterlassen zugelassen.


    Also nicht was sie getan haben, sondern was sie nicht getan haben.

    Die allgemein gültige Plattitüde, daß unser Handeln und auch unser nicht Handeln Konsequenzen hat....na ja. Ist ja jetzt bekannt.


    Im (hier grausamen) Ergebnis ist eine Schülerin mit Insulinpumpe mutmaßlich wegen der mehrfachen Fehleinschätzung der Situation verstorben. In der Obhut der begleitenden LuL!

    Völlig unabhängig vom Prozessausgang bleibt das doch auf den Schultern der beteiligten Menschen, oder?

    Ich kann doch wohl erwarten, daß vier Erwachsene Menschen die 80 Flöhe hüten, sich so aufmerksam verhalten, die Verantwortung nicht bei den 12 bis 13 jährigen zu belassen, oder?

    Der Verlust von eventuellen Pensionsansprüchen oder ein neuer Job kann doch nicht ernsthaft ein Kriterium sein, wenn es um die Unversehrtheit der sich in meiner Obhut befindlichen Kinder geht!

    Wer so denkt, sollte aus meiner Sicht besser.....ja schwierig, was kann man denn da beruflich werden?


    vg von overtherainbow

  • Hier sind zwei Themen vermischt worden.

    Wenn es sich so darstellt, dass die Lehrkörper schon viel zu lange gebraucht haben, um nachzusehen was da los ist, dann war das absolut fahrlässig.

    Wenn keine schriftliche Abfrage erfolgt ist, dann war auch das fahrlässig.

    Ich weiß nicht wie das in Schulen ist, aber wir haben über jedes Kind eine Kartei, wo wirklich alles wichtige drauf vermerkt ist. Die kann man auch flugs mit in den RTW nehmen. Kinder mit bekannten Besonderheiten führen wir in gelb.


    Mit Notfallplan und Medis sind wir abgesichert. So eine Verantwortung nehme ich nicht auf uns ohne uns ausführlich informiert und abgesichert zu haben. Da reicht ein 1. Hilfe Kurs natürlich nicht.


    Ich habe eher nicht die Bedenken, dass keine Klassenfahrten mehr stattfinden, sondern das Kinder ausgeschlossen werden, weil keiner die Verantwortung übernehmen braucht.

    Vor ein paar Jahren haben wir ein krebskrankes Kind betreut, bei dem leider schon klar war, dass er es nicht schaffen wird. Seiner Mama war es wichtig, dass er noch ein paar Erlebnisse sammeln darf. Die haben ewig gebraucht, um eine Kita zu finden, die nicht erst an sich gedacht haben. Echt jetzt? Im Nachhinein noch einen Dank an meine damalige Chefin, die alles getan hat, damit er bei uns spielen darf. Auch wenn es viele, viele Fehltage gab.

    Ich glaube der richtige Weg ist seine Unsicherheiten zu schulen, sich zu informieren und mit Eltern, Kindern, Ärzten eine Lösung zu finden, die für alle tragbar ist.

    Grundsätzlich vergeben wir natürlich auch keine Medikamente.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Der Verlust von eventuellen Pensionsansprüchen oder ein neuer Job kann doch nicht ernsthaft ein Kriterium sein, wenn es um die Unversehrtheit der sich in meiner Obhut befindlichen Kinder geht!

    Wer so denkt, sollte aus meiner Sicht besser.....ja schwierig, was kann man denn da beruflich werden?


    vg von overtherainbow

    Archivar

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Es gibt verdammt viele Faktoren, die zu dem schlimmen Endergebnis geführt haben. Faktoren an die Außenstehende vllt gar nicht denken würden wie z. B. wurde es tatsächlich von den Schülern ggü den Lehrern verdeutlicht, dass da was nicht stimmt, welches Verhältnis bestand zwischen der Schülerin und den entsprechenden Lehrkräften, etc..

    Ich will keinen in Schutz nehmen oder Verteidigen, aber wir waren nicht dabei.


    Selber hatte ich auf einer Klassenfahrt auch ein Erlebnis, wo ein Mitschüler fast an einer Alkoholvergiftung gestorben wäre, wenn eine Freundin und ich nicht eigenständig und ohne vorher um Erlaubnis zu fragen gehandelt hätten. Erst als unserem Lehrer gesagt wurde, dass wir den Rettungsdienst gerufen haben, wurde ihnen der Ernst der Lage bewusst.

    Hier lag es u. a. daran, dass besagter Schüler immer wieder durch "eigenartige" Aktionen auffällig wurde, die Scham über die eigene Hilflosigkeit von uns Schülern und die absolute Fehleinschätzung der Lage damals fast eine Katastrophe ausgelöst haben.

    Der Dank für unser Handeln wurde im Übrigen komplett ignoriert, auch von den Eltern, obwohl der Sohn drei Wochen auf der Intensiv lag und nur noch eingeschränkte Organfunktionen besitzt.


    Von Außen lässt sich viel (zer-)reden, aber die Beteiligten haben letzt endlich die Last zu tragen.

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Hier sind zwei Themen vermischt worden.

    Wenn es sich so darstellt, dass die Lehrkörper schon viel zu lange gebraucht haben, um nachzusehen was da los ist, dann war das absolut fahrlässig.

    Wenn keine schriftliche Abfrage erfolgt ist, dann war auch das fahrlässig.

    Ich weiß nicht wie das in Schulen ist, aber wir haben über jedes Kind eine Kartei, wo wirklich alles wichtige drauf vermerkt ist. Die kann man auch flugs mit in den RTW nehmen. Kinder mit bekannten Besonderheiten führen wir in gelb.

    Ich denke auch, dass es letztlich unerheblich ist, ob im Vorfeld Informationen weiter gegeben wurden, eine Abfrage gemacht wurde, o.ä.. Der Schülerin ging es nicht gut und das wurde von den Lehrern ignoriert. Sie wären aber in der Pflicht gewesen sich zu kümmern.

  • Habe ich etwas anderes behauptet?


    Das war das Post meinerseits, das für Unruhe gesorgt hat:

    Der Lehrer handelt m.W. aus rechtlicher Sicht richtig. Lehrkräfte dürfen Pflaster verabreichen, erste Hilfe leisten und den Rettungsdienst rufen.


    Die Frage ist, ob ein Epi PEN unter die erste Hilfe fällt. Ich vermute, dass es sich dabei um eine „Grauzone“ handelt. Auch ich würde mich rechtlich doppelt und dreifach absichern, wenn mich Eltern darum bitten würden. Aber ich vermute, dass Lehrer das tatsächlich nicht dürfen.


    BTT. In meinem Bekanntenkreis gab es mal ein Grundschulkind mit Typ1 Diabetes. Als die erste mehrtägige Klassenfahrt angesagt war, war es der Lehrerin zu heikel, die Verantwortung für das Kind zu übernehmen und es mitzunehmen. Es gab zwei Alternativen: ein Elternteil fährt mit oder ein(e) ausgebildete(r) BetreuerIn. Schlussendlich fanden sofort nach Bekanntgabe der geplanten Klassenfahrt Elterngespräche statt, Anträge an die KK wurden gestellt, die Betreuung wurde gesichert - das Kind ist mitgefahren (was der Lehrerin damals sehr wichtig war).

    Aber ob auch 13jährige das wollen? Sie sind mit ihrer Krankheit eigentlich genug gebeutelt 🤷‍♀️.

    Ich bleibe dabei: Wenn mich Eltern ansprechen, mich informieren, mir die schriftlichen Vollmachten geben und wenn eine Maßnahme sofort und lebensrettend nötig ist und mir sämtliche Notfallnummern zur Verfügung stehen - okay. Diesen „Fall“ habe ich zum Glück bis dato nicht erlebt. Es gab mal ein Kind mit Epilepsieverdacht, da hatte ich die Vollmachten und auch das Medikament. Das ist aber Grundschule mit Klassenlehrerprinzip, in der man die Kinder und ihr alltägliches Verhalten auch gut kennt. Gut genug, um einschätzen zu können, ob sich das Kind deutlich anders als „normal“ verhält. Ich kenne es auch so, dass man Kinder mit (lebensgefährlichen) Vorerkrankungen in der GLK und im Team kurz vorstellt, so dass alle informiert sind.


    Der größte „Horror“, den ich persönlich mir vorstellen kann, ist dass einem mir anvertrauten Kind etwas passiert. Und das nicht wegen meiner Pension (vielleicht ist DAS missverständlich rüber gekommen), sondern weil ich mich immer wieder fragen würde, ob ich wirklich genug auf alles geachtet habe und ob ich den Unfall hätte verhindern können.


    Ich mache total gerne Ausflüge. Nichts ist besser als ein Unterrichtsgang in den Wald mit Förster oder z.B. beim Thema Wasser zum Wasserwerk oder in die Kläranlage. Direkt vor Ort - das sind die Dinge, die hängen bleiben 🥰😉. Aber ich bin JEDESMAL vorher nervös und anschließend heilfroh, wenn ich den Flohzirkus dann wieder vollständig und heile in der Schule habe. Mit der Rasselbande Öffis nutzen ist teils echt spannend. Als ganz junge Lehrerin hat ein Kind mal einen Schlappen beim Einsteigen in den Zug verloren. Der Schuh (gewünscht war übrigens festes Schuhwerk!) lag dann auf den Gleisen… Man erlebt so einiges.


    Auch fällt mir spontan immer das Thema „Freispiel“ im Schwimmunterricht ein, stummes Ertrinken etc. Freispiel ist doch eigentlich was Schönes, Easy-peasy? Das denkt man allgemein… ist es nicht. Gerade da muss man aufpassen wie ein Luchs. Und: bei mir sitzen bzw saßen (ich gebe keinen Schwimmunterricht mehr) Kinder, die sich nicht an die vorgegebenen Regeln halten, sofort auf der Bank. Das Risiko, dass etwas passiert, ist einfach zu groß. Sorry, ich bin da klar, aber auch grottenstreng. Dies den Eltern zu erklären („Mein Kind tut nix!“ oder „Es sind doch nur Kinder!“) war allerdings nicht immer ganz einfach. 🤷‍♀️


    BTT: Wenn sich die Lehrkräfte tatsächlich bei dem Mädchen so ignorant verhalten haben und nicht auf dem Schirm hatten, dass dieses Kind Diabetikerin war, darf das nicht unter den Teppich gekehrt werden.


    Allerdings weiß ich auch aus Erzählungen meiner Kinder, was auf Klassenfahrten gerade in Bezug auf Alkohol abgeht. Bestes Beispiel war die Exkursion in die Gedenkstätte Ausschwitz. Ein paar Jugendliche hatten am Abend vorher ordentlich und heimlich auf ihren Zimmern gefeiert, am Tag des Besuches der Gedenkstätte ging es einem „Kind“ derartig mies, dass es dort in eine Ecke gekotzt hat.
    Und ich weiß auch noch, wie wir drauf waren… heimlich auf den Zimmern in der Jugendherberge rauchen oder Alkohol trinken war noch das Geringste - 9. Klasse Gymnasium 🤷‍♀️. Okay, rauchen wäre heute mit den ganzen Rauchmeldern kaum noch möglich. Aber auch wir haben echt Sch… gebaut. Ich bin heilfroh, dass ich nicht mit Jugendlichen auf Klassenfahrten fahren muss. 🤷‍♀️

  • Wenn sich die Lehrkräfte tatsächlich bei dem Mädchen so ignorant verhalten haben und nicht auf dem Schirm hatten, dass dieses Kind Diabetikerin war, darf das nicht unter den Teppich gekehrt werden.


    Allerdings weiß ich auch aus Erzählungen meiner Kinder, was auf Klassenfahrten gerade in Bezug auf Alkohol abgeht.

    Es war definitiv kein Alkohol im Spiel, in diesem Fall. Diese Andeutung, dass es deshalb so schlimm wurde, finde ich gerade ziemlich daneben.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Jannne, wie Over geschrieben hat: Das OLG vermutet eine fahrlässiger Tötung durch Unterlassung. Das hat nichts mit dem zutun, was du da als persönliche Erfahrung einbringst. Das ist eine völlig andere Situation.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ne, mit dem Fall hat das nix zu tun.

    Wenn die Lehrer*innen- aus welchen Gründen auch immer- sich nicht oder zu spät gekümmert haben, dann gehören diese bestraft.

    Es spielt in meinen Augen auch keine Rolle, was sie dazu bewogen hat, nicht einzugreifen. Ob nu Alkohol im Spiel war oder nicht oder ob es unter Teeniedrama verbucht worden ist oder man halt gerade anderweitig beschäftigt war oder oder oder...

    Ob die Situation verkannt wurde, das muss jetzt das Gericht entscheiden.


    Es ist zwar menschlich, aber eben auch schäbig relativieren zu wollen oder wie Coco erzählte, anderen die Verantwortung zuschieben zu wollen.

    Und es ist wohl ein Merkmal von (fast) jedem, der im Sozial- und Gesundheitsdienst arbeitet, dass man sich die Unversehrtheit seiner Schützlinge wünscht.

    Auch die Lehrer in dem Fall werden sich das nicht gewünscht haben aber neben dem moralischen Aspekt werden wir schließlich auch bezahlt dafür.

    Und klar, kann ich nie garantieren, dass nicht was passiert. Die Frage ist immer wie gehe ich damit um? Und stehe ich mit meinen Anteilen dafür ein?

    Nein, man muss sich nicht jeden Schuh anziehen, aber Dummheit schützt vor Strafe nicht.

  • Ich habe bewusst ein paar Tage gewartet, bis ich wieder in diesen Thread reingelesen habe.


    Mein Fazit: ich finde es schäbig, was mir hier alles unterstellt wird.


    Denn: ich habe nichts anderes geschrieben als

    Zitat

    BTT: Wenn sich die Lehrkräfte tatsächlich bei dem Mädchen so ignorant verhalten haben und nicht auf dem Schirm hatten, dass dieses Kind Diabetikerin war, darf das nicht unter den Teppich gekehrt werden.

    Heißt konkret: dann muss es auch die entsprechenden Konsequenzen ("Bestrafung") für diejenigen, die ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt haben, geben.


    Dies wird nun vor dem OLG geklärt und auch das finde ich richtig.


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    Allerdings stehe ich nach wie vor zu meiner Aussage, dass ich nicht mit Jugendlichen auf eine mehrtägige Klassenfahrt / Exkursion fahren wollen würde. Ich muss es zum Glück nicht. Und ich habe riesengroßen Respekt vor den Lehrkräften, die gerne fahren.


    Es gehört dazu - aber mir persönlich ist die Verantwortung ganz grundsätzlich und unabhängig von dem, was auf dieser Klassenfahrt passiert ist und was ganz, ganz schlimm ist (keine Frage!!!) - zu groß. Und genau darum ging es mir mit meinen Aussagen zu dem, was auf den Klassenfahrten meiner Kinder alles so gelaufen ist.


    Das war kein Relativieren durch die Hintertür, die mir nun unterstellt wird.


    Was man mir demgegenüber zu Recht vorwerfen kann, ist Taktlosigkeit, weil ich mehrere Themen gemixt habe. Den Schuh ziehe ich mir an, ich werde in Zukunft darauf achten, dies nicht mehr zu tun.

  • Eltern unterschreiben einen Zettel, dass von ihrem Kind für ein Projekt Tonaufnahmen gemacht werden und ggf. auch auf der Homepage veröffentlich werden dürfen.

    Dieselben Eltern kreuzen an, dass ihr Kind nicht fotografiert werden darf.

    Kind protestiert während des Projektes dagegen und will auch mit aufs Foto, was verweigert wird.

    Email am Abend: Man soll doch nicht so engstirnig sein, die Eltern hätten fälschlicherweise das Verbot angekreuzt. Jeder macht mal Fehler.


    Wie soll man erkennen, dass das Kreuz falsch ist und eigentlich nicht gesetzt werden sollte? :/


    Kein Wunder, dass kaum Zeit zum Unterrichten bleibt, wenn man sich ständig mit solchem Zeug rumschlagen muss.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Sagt mal seh ich das zu "oldscool" mäßig oder wie läuft das heut zu Tage?


    Mein Sohn lernt jetzt in der dritten Klasse Englisch. Die erste Hausaufgabe ist, die Kinder sollen alle Wörter aufschreiben, die sie schon auf englisch kennen.

    Dann sollen sie Sätze abschreiben und als dritte Aufgabe einen "morning rhyme" lernen.


    Das ganze ohne überhaupt ne Ahnung zu haben wie die Wörter geschrieben, gar ausgesprochen werden.

    Wir haben mit dem Alphabet angefangen und einfachen Sprachübungen, sind dann zu einfachen Wörtern und Sätze übergegangen mit Bildern dazu.


    Wird das so nicht mehr gehandhabt?

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Das ist auf jeden fall effektiver als früher... Ich habe damals auch sehr gestaunt, aber es hat gut funktioniert. Meine Kids beömmeln sich heute königlich, wenn sie mich bei international Meetings belauschen8).

    Mini war allerdings ab 1 in einer Inversionsklasse und ab 5 in einer bilingualen. Aber auch der Große der normales Englisch ab 3. Klasse hatte, kann viel besser und vor allem akzentärmer sprechen als ich.

    Fremdsprachenniveau ist etwas, wo sich Schule eindeutig verbessert hat in den letzten Jahrzehnten.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Das ist auf jeden fall effektiver als früher... Ich habe damals auch sehr gestaunt, aber es hat gut funktioniert. Meine Kids beömmeln sich heute königlich, wenn sie mich bei international Meetings belauschen8).

    Mini war allerdings ab 1 in einer Inversionsklasse und ab 5 in einer bilingualen. Aber auch der Große der normales Englisch ab 3. Klasse hatte, kann viel besser und vor allem akzentärmer sprechen als ich.

    Fremdsprachenniveau ist etwas, wo sich Schule eindeutig verbessert hat in den letzten Jahrzehnten.

    Ok, aber wie soll es mit dem Sprechen funktionieren, wenn sie die Laute nicht mal können. Wird jetzt grundsätzlich davon ausgegangen, dass die Eltern englisch sprechen können?

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Die Laute hören sie doch in der Schule... Und das darf gelernt werden und muss nicht nach den ersten Hausaufgaben perfekt sein.

    Ich habe mit meinen Kindern nicht english gesprochen, wahrscheinlich war das auch besser so:/^^.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .