Alles Gute zum Geburtstag!
Beiträge von Volleybap
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Zum 1. Juli ändert sich das Pflegeversicherungsgesetz in Bezug auf die Beiträge zur Versicherung. Zum 1. Januar 2024 in Bezug auf die Auszahlungen.
Grund für eine noch mehr differenzierte Beitragsleistung ist u.a. das Urteil vom Bundesverfassungsgericht vom v. 07.04.2022, Az. 1 BvL3/18. Hier wurde der Regierung auferlegt, Familien mit Kindern zu entlasten. Während es jetzt zum 1.7. 2023 zu einer grundsätzlichen Erhöhung der Beiträge kommt, werden Familien mit (kleineren) Kindern entlastet. Das zuständige Gesundheitsministerium schreibt, dass nach der Kinderzahl differenziert wird:
„Eltern zahlen dann generell 0,6 Beitragssatzpunkte weniger als Kinderlose. Bei kinderlosen Mitgliedern gilt ein Beitragssatz in Höhe von 4%. Bei Mitgliedern mit einem Kind gilt demgegenüber nur ein Beitragssatz von 3,4%. Ab zwei Kindern wird der Beitrag während der Erziehungsphase bis zum 25. Lebensjahr um 0,25 Beitragssatzpunkte je Kind bis zum fünften Kind weiter abgesenkt. Nach der jeweiligen Erziehungsphase entfällt der Abschlag wieder. Nach der Zeit, in der der wirtschaftliche Aufwand der Kindererziehung typischerweise anfällt, ist eine weitere Differenzierung zwischen Mitgliedern mit unterschiedlicher Kinderzahl nicht mehr vorgesehen. Bei Mitgliedern mit mehreren Kindern gilt nach der Erziehungszeit daher wieder der reguläre Beitragssatz in Höhe von 3,4%.
Mitglieder ohne Kinder
= 4,00% (Arbeitnehmer-Anteil: 2,3%)
Mitglieder mit 1 Kind
= 3,40% (lebenslang) (Arbeitnehmer-Anteil: 1,7%)
Mitglieder mit 2 Kindern
= 3,15% (Arbeitnehmer-Anteil: 1,45%)
Mitglieder mit 3 Kindern
= 2,90% (Arbeitnehmer-Anteil: 1,2%)
Mitglieder mit 4 Kindern
= 2,65% (Arbeitnehmer-Anteil 0,95%)
Mitglieder mit 5 und mehr Kindern
= 2,40% (Arbeitnehmer-Anteil 0,7%)
Die genannten Abschläge gelten, solange alle jeweils zu berücksichtigenden Kinder unter 25 Jahre alt sind. In der Kindererziehungsphase werden Eltern mit mehreren Kindern daher spürbar entlastet.
Der Arbeitgeberanteil beträgt immer 1,7%."
Die Zeit ist kurz bis zur Gehaltsabrechnung für den Juli. So richtig klar ist nicht, wie und woher die jeweiligen Lohnbuchhaltungen die Kinderinfos ziehen werden. Zu empfehlen ist jedem mit Kind, vor allem aber mit zwei und mehr Kindern, sich die Lohnabrechnung im Juli genauer anzusehen.
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Ich befürchte, je nach Bundesland und Schulform sieht das ganz unterschiedlich aus, wie sich die Noten zur Endnote zusammensetzen. Mal zählt das erste Halbjahr hälftig mit, mal in der Tendenz, mal gar nicht. Mal gibt es Quartalsnoten.
Aber egal wie man es dreht: Hier könnte die berechnete Note 5+ ein bisschen abweichen von dem, was sich rein mathematisch errechnet. - Da solltest Du Dir aber unbedingt sicher sein, wie das im Bundesland Vorschrift ist. Dann allerdings kann und sollte man sicherlich möglichst zeitnah einmal bei der Lehrkraft nachhören, wie sie denn die Endnote ermittelt hat.
Jetzt nicht wissend, um welches Bundesland es geht: Aber wenn ich das richtig im Hinterkopf habe, geht dieses Jahr NRW als erstes Bundesland am 24.6. in die Schulferien. Also in drei Wochen. Dann kann man jetzt sicherlich schon die Noten abschließen. Ich habe ja bei meinen Kids gelernt, dass durch Verwaltungsaufgaben und die Digitalisierung man nicht wie zu meinen Schulzeiten die Noten eine Woche vor der Zeugnisausgabe in der Beschlusskonferenz festlegt und die Lehrkraft in der letzten Schulstunde vorher die mutmaßliche Note in der Klasse verkündet. Aber wenn jetzt hier der ganze Juni "nicht mehr zählt", dann finde ich das für Schülerinnen und Schüler absolut frustrierend und gerade, wenn sie ihre Note über Wochen nicht mehr verbessern können, absolut kontraproduktiv.
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Steht sie sonst noch irgendwo auf der Kippe, sodass die Versetzung gefährdet ist? Könnte das ein "pädagogischer Schuss vor den Bug" sein, um das Tochterkind "in Bewegung" zu setzen, um in den letzten Tagen noch ein bisschen Kampf um eine etwas bessere Note herauszukitzeln?
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Das besetzte Telefon, die Probleme bei der Terminvergabe (das Nichtabrufen der Blutwerte) sind entweder ein Zeichen für die Desorganisation der Praxis oder der Überlastung des (Berliner) Gesundheitswesens im KiÄ-Bereich. Jedenfalls hier bei uns vor Ort "brennt" es ähnlich. Das geht soweit, dass man gar nicht den KiA wechseln kann, weil viele Praxen schlicht ein Aufnahmestop haben.
Wenn das in Berlin auch so ist, musst Du vielleicht mit ebenso viel Energie wie bei der Arztsuche gucken, dass der jetzige Arzt die Krankengeschichte halt jedesmal kurz und prägnant präsentiert bekommt mit den Anliegen, die Du hast. (Ich habe oft mit einem Stichwortzettel gearbeitet, um nichts zu vergessen)
- Ich befürchte, wir müssen uns alle darauf einstellen, dass sich das Gesundheitsgebiet massiv verändert. Über kurz oder lang werden wir bei den Arztbesuchen "wie im Krankenhaus" jedesmal oder regelmäßig einen anderen Arzt haben, der uns behandelt und immer die "Geschichte" braucht und die hoffentlich gut geführte Patientenakte.
Emotional ist das natürlich schlimm für jedes Elternteil.
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Glückwunsch zur Volljährigkeit. Im April hatte ich hier 16-jähriges.
Mitglied seit April 2007 - damit dürftest Du ganz vorne in der Spitzengruppe der noch aktiven User sein und darfst eindeutig im Forum schon Moped fahren
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Ich glaube, ich bin auch schon bald 10 Jahre dabei und so viel ist zwischendurch passiert.
Ich bin dankbar, dass Ihr das Forum immer weiter am Leben haltet, es ist so sinnvoll und wichtig für viele.
Auf weitere 18 Jahre!
Ein schneller Blick auf Dein öffentliches Profil hat mir verraten: Du hast Dich hier am 19.3 2013 registriert. Also über 10 Jahre stern0372 aktiv hier im Forum!
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Heute vor 18 Jahren ist allein-erziehend.net offiziell in das Licht der (digitalen) Welt getreten. In den vergangenen Jahren haben sich nach kleinsten Anfängen hier wohl über 50.000 User als Mitglieder aktiv am Forenleben beteiligt. Weit über 2 Millionen Beiträge wurden erstellt, an manchen Tagen erheblich mehr als 1000. Fragen wurden gestellt, Erfahrungen ausgetauscht, lustige wie ernsthafte Themen diskutiert und manch widersprüchliche Meinungen ausgetauscht. Für viele Alleinerziehende ist das Forum ein hilfreicher Begleiter auf Zeit gewesen, der mit durch manchmal schwere Zeiten getragen hat. Für manche war und ist es ein Stück Heimat. Und die Kinder sind groß und erwachsen geworden parallel zum Forum.
Als offenes Forum konzipiert, haben wir in der Regel mehr Besucher (manchmal mehr als 1000 gleichzeitig) im Forum mitlesend als Mitglieder. So ist das Forum Hilfe und Informationsquelle für viele geworden, die Fragen zum Thema Trennung und allein erziehend hatten und haben.
Nun ist das Forum 18 geworden. Mutmaßlich immer noch nicht erwachsen. Aber es hat ja noch Zeit ...
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Liebe Clara66,
zu Deinem Geburtstag heute und für das kommende Lebensjahr alle guten Wünsche!
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Geh einfach noch einmal an die Immobilienverwaltung heran und frag nach dem Sachstand.
Letztlich hängt alles an der Bonität. Wenn du erkennbar den Mietzins leisten kannst, "muss" der Vermieter den Vertrag auch mit dir allein weiter führen.
Gut ist: Du hast keinen Zeitdruck.
Entsprechend kannst du locker dem RA vom Ex mitteilen: Antrag zur alleinigen Wohnungsuebernahme sei bereits gestellt. Eine gemeinsame Kündigung würdest du ablehnen, da du mit Kids wohnen bleiben willst. Aber Ex dürfe sich auch gern selbst an Vermieter wenden, um die Sache zu beschleunigen.
Klassiker: Anwalt maekelt wegen der Kaution rum ...
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Simply the best.
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Das ist eine komplizierte Situation. Grundsätzlich sollte das Gericht auch hier das Kindeswohl in den Vordergrund rücken. Ohne Zweifel hat die Oma in der beschriebenen Konstellation ein Recht auf Umgang mit der Enkelin, die Enkelin ein Recht auf Umgang mit der Oma. Bevor das Gericht jedoch hier den Umgangszwang ausspricht, wird es auf die Mutter gucken. Wenn das Gericht der Meinung ist, der Druck der Mutter auf das Kind ist so hoch, dass das Kindeswohl gefährdet ist bei einer Umgangsanordnung und keine Einsichtsfähigkeit bei der Mutter erkennen kann, wird das Gericht anders entscheiden. Vor jeglichem Gerichtsbeschluss wird aber in der Regel das Gericht einen Versöhnungsversuch starten und den Beteiligten heftig ins Gewissen reden. .
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Wo steht da, dass nur Männer Täter sind ?
Liebe Grüße
Ute
Geschlechtergerechte Sprache impliziert ja verkürzt, dass das generische Maskulinum durch Männerdenken verursachte Gewalt ausübt. Wenn jetzt Missbrauch so definiert wird, es stünden dort
dieselben Wurzeln. Dasselbe Weltbild. Dieselbe Struktur.
dahinter, dann sollte in diese Überlegung mit einbezogen werden, dass der Missbrauch auch zu einem gewissen Anteil von Frauen ausgeübt wird. Und darum habe ich zu bedenken gegeben:
Ich befürchte, Macht und Gewalt wird geschlechterspezifisch unterschiedlich gehandhabt, ist aber nicht geschlechterspezifisch im Grundsatz.
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Wo steht das, dass das aus "dritter Hand" ist.
Aus dem Link in kleiner Schrift :
"In Europa sind rund 18 Mio. Kinder und Jugendliche von sexueller Gewalt betroffen. Auf Deutschland übertragen ist von rd. 1Mio. betroffener Kinder und Jugendlicher auszugehen. Insgesamt sind 2/3 der Minderjährigen in Deutschland im Schulalter. Damit ist von rd. 600.000 betroffenen Schüler:innen auszugehen, die sich auf ca. 400.000 Klassen verteilen. Damit sind, rein statistisch, in jeder Schulklasse mindestens 1-2 betroffene Schüler:innen, s. auch: WHO Europa (2013): Europäischer Bericht zur Prävention von Kindesmisshandlung"
Die Dunkelziffer......dann kann man davon ausgehen, dass es noch mehr Kinder gibt pro Klasse.
Du zweifelst das also an....
Otterson, ich bezweifle das überhaupt nicht. Ich wäre dankbar, wenn du solche Unterstellungen sein lassen würdest. Und "dritte Hand" meint die Quellensituation. Die du ja deutlich darstellst. Die von Dir als Beleg zitierte Quelle beruft sich vollinheitlich auf eine weitere Quelle - nämlich die WHO. Das nennt man "dritte Hand" in der Beweisführung. Und niemand weiß, woher die WHO ihre Zahlen hat. Bzw. doch: Die WHO hat das eingeschätzt. Auch ihr fehlt die Dunkelfeldermittlung. Um eine Argumentation mit Zahlen jedoch wasserdicht zu machen, braucht es Fakten, Sonst ist das alles für die Tonne.
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Ja, was soll Gendern mit sexueller Gewalt zu tun haben???
Scheinbar nichts, aber in Wahrheit ist die Tatsache, dass es keine geschlechtergerechte Sprache geben soll ebenso ein Ausdruck unserer Gesellschaftsform wie die Tatsache, dass Kinder und Frauen in Gefahr leben, Opfer sexueller Gewalt zu sein. Dahinter stecken dieselben Wurzeln. Dasselbe Weltbild. Dieselbe Struktur.
Und erst wenn wir daran anfangen etwas zu ändern, wird die Zukunft für alle derzeit potentiellen Opfer besser.... wobei ich in dem Zusammenhang mit den Statistikzahlen beim innerfamiliären Kindesmissbrauch über die für mich in der Höhe überraschende Zahl gestolpert bin: 10 - 25% der missbrauchten männlichen Kinder wurden von Frauen missbraucht.
Aus den aufgeflogenen Onlineplattformen und an anderen Stellen weiß man, dass zu einer gewissen Zahl auch Frauen Täter sind und zumindest Kinder zuführen. Bekannte Fälle waren in Baden-Württemberg oder in Münster, wo die Urteile ja bereits gefällt wurden.
Es geht über das Kinderalter hinaus. Aber die sprichwörtliche Puffmutter, die seit Jahrhunderten sicher nicht nur lauter Freiwillige in ihrem Betrieb arbeiten hat, ist in meinen Augen zuende gedacht eine Berufsmissbraucherin. Ich befürchte, Macht und Gewalt wird geschlechterspezifisch unterschiedlich gehandhabt, ist aber nicht geschlechterspezifisch im Grundsatz.
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Panorama hat sehr wohl etwas unternommen.
"So gelang es, auch Kontakt zum Administrator des Forums aufzunehmen. Er bestätigte, dass Strafverfolgungsbehörden bisher keine Inhalte, die auf seiner Plattform verlinkt sind, systematisch gemeldet hätten."
Also auffinden, aber nicht gleichzeitig melden bzw. löschen.....das wäre doch eigentlich ein Aufklatsch. ?
,,, und am nächsten Tag stehen sie wieder im Netz. Abstellen kann man das nur, wenn die Einsteller identifiziert werden.
Das ist jetzt Arbeitsbeschaffungsmaßnahme oder nette Idee von Panorama, um eine empörte Filmsequenz zu drehen. Mehr leider nicht.
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Auch diese Quelle ist nur "dritte Hand" und es wird auf eine UN-Organisation verwiesen, die die Zahl "geschätzt" habe.
Das ist natürlich schwierig ...
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Was ich nicht verstehe, dass sich keiner der Politiker dieses Thema wirklich groß auf die Fahnen geschrieben haben - nicht einmal die weiblichen Politiker.
Es wird immer danach gerufen, wenn dann mal wieder etwas
an die Öffentlichkeit kommt.
Denn ansonsten würde gegen diese Täter:innen wesentlich gezielter vorgegangen werden.
Wie kann es sein, nur weil ein Täter ein Geständnis ablegt - um dem Betroffenen die Aussage zu ersparen - bekommt er Straferlaß......Die Tat ist aber die selbe.
Das Kind oder der Betroffene leiden aber ein Leben lang - viele schaffen nämlich nicht, das aufzuarbeiten, weil dann daraus noch ein ganzer Rattenschwanz an Folgeerscheinungen und Krankheiten entsteht.
Wenn man mitbekommt, dass das BKA Bilder von sex. Missb. an Kindern nicht aus dem Netz löscht, weiß man doch schon wie der Hase läuft...es ist nicht wichtig.
Politisch kann man mit diesem Thema nur verlieren, nicht gewinnen: Wenn Missbrauch die Dimensionen einnimmt, die sich noch vor den Dunkelfeldforschungen mutmaßen lassen, dann sind hier viele Menschen durch Tat und durch Akzeptanz / Vertuschung involviert. Statistisch gesehen müssten auch unter uns nicht nur Betroffene, sondern auch eine Reihe Täter und Täterinnen sein. Die Gesellschaft ist wahrscheinlich durchdrungen.
Gesetze, die notwendig sind, sind gemacht. Jetzt muss vor allem die Omerta, das Gesetz des (Ver)Schweigens durchbrochen werden.
Da Tätern und Täterinnen vor Gericht strafmildernd die Chance des Schuldeingeständnisses zu geben, finde ich juristisch wie zwischenmenschlich absolut in Ordnung. Zu oft reichen die "Beweismittel" nicht, um eine Verurteilung herbei zu führen. Zu bedrückend kann das Teilnehmen am Gerichtsverfahren bedrückend für die Opfer sein. Und zu oft kann selbst nach einer Verurteilung aufgrund von Indizien das Umfeld Täter zu Opfern machen: "Das böse Gericht hat aber ..." (man schaue nur auf den Trumpprozess in den USA).
Deine Schlussfolgerungen zum BKA kann ich jedoch so nicht nachvollziehen.
Das Abschalten von Internetplattformen unterliegt nicht der Polizei, sondern in erster Linie der Staatsanwaltschaft. Und natürlich sind die Täter schneller: Sie stellen "ihr Zeugs" an anderer Stelle ins Netz und alles beginnt wieder von vorn: Die Daten müssen entdeckt werden durch die Polizei (wenn Panorama sie findet, drehen sie halt einen Film, scheinen aber nicht aktiv zu werden und melden die Sache der Polizei. Jedenfalls nicht in der Zeit, in der Panorama noch seinen Film dreht ... es ist ihnen letztlich nicht wichtig ...). Die Polizei muss zuvörderst die Täter ermitteln, Beweise sichern und vor allem die Opfern befreien aus der Notsituation. Die Kinder aus der Gefahr von neuem Missbrauch zu lösen - das muss die vorrangige Aufgabe der Polizei sein. Erst in zweiter Linie geht es darum, dass die bereits gedrehten Filme über den Missbrauch nicht weiter verbreitet werden. Dabei sind BKA und LKA schwach besetzt: Auch hier herrscht "Fachkräftemangel" ...
Besser wird das alles nur, wenn die Gesellschaft sich das zur Aufgabe macht. Aber nun drehen wir uns im Kreis, denn die Gesellschaft ist auch durchdrungen von Tätern.
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"In jeder Klasse sitzen zwei bis vier betroffene Kinder sexueller Gewalt ... "
Woher auch immer diese Zahlen stammen ... Aber gucken wir in unsere Umfrage, dann sind hier im Forum zum jetzigen Stand 10 von 24 Personen Betroffene. Da kratzen wir an den 40 Prozent, nicht an 10 Prozent.
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Die Statistik des BKA, in der es um alle polizeilich bekannten Fälle von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung geht, finde ich erschreckend. Von 2018 bis 2022 hat sich die Zahl fast verdoppelt. Ein Teil mag daran liegen, dass mehr Taten zur Anzeige gebracht werden; den gesamten Anstieg erklärt das nicht. Zumal die Dunkelziffer laut dem Weißen Ring noch weit höher liegt.
Kennt Ihr das "Heimwegtelefon"? Freitags und Samstags 22.oo bis 3.oo Uhr; Sonntags bis Donnerstags 20.oo bis 24.oo Uhr. Dort kann man anrufen, wenn man sich auf einem Heimweg etwas unsicher fühlt und den Rest des Weges mit demjenigen am anderen Ende telefonieren.
03012074182
Die Dunkelziffer ist bestimmt der Knackpunkt. Auch wenn die beiden Umfragen oben sicherlich nicht repräsentativ sind, wird im Kleinen eine Problematik deutlich: Missbrauch findet prozentual hoch im familiären Umfeld und im Bekanntenkreis statt. Es kommt kaum zur Klärung.
Was wir derzeit hören von Missbrauch in der kath. Kirche und was uns da allein an Zahlen erschreckt, wird - wenn man drüber nachdenkt - im Gesamtkontext nur ein kleiner Teil der Gesamtzahl sein. Doch woanders wird sich weggediuckt. "Familie" ist nicht als Einheit greifbar. "Schule" und "Sportverein" ducken sich weg (deren "Bischöfe" reden nicht um den heißen Brei herum, die reden gar nicht - also Kultusminister, Vorsitzende von Sportverbänden, bundesweiten Vereinsorganisationen etc.) - Wobei auch Missbrauch dort wohl nur den kleinen Teil im Vergleich zum Bereich "Familie/Bekannte" stellt.
Tauchen jetzt mehr Fälle in Polizeistatistiken auf, ist das jedoch nicht zwingend ein Zeichen dafür, dass Missbrauch stärker vorkommt. Man kann die begründete Hoffnung haben, dass bisher verschwiegene und gedeckelte Taten vermehrt angezeigt werden.
Die BKA-Statistik steigt aber auch enorm durch die Rechtssituation: Durch das Internet möglich gewordene Rechtsvergehen werden jetzt (endlich) stärker verfolgt und bringen die Statistiken zum Überkochen. Das ist nicht immer gut, weil Ermittler wie auch Strafverfolgungsbehörden mit dem derzeitigen Personalbestand in der Gefahr stehen, den Überblick zu verlieren. Aber das ist eine andere Geschichte.
Beim Heimwegtelefon, "Luisa" und vergleichbaren Einrichtungen sind wir allerdings dann weg vom Kinderbereich, wenn ich das richtig sehe. Wenn man sieht, wie jedoch auch bei Erwachsenen Übergriffigkeit erfolgt, weil jemand die "Macht" hat - und dann geschwiegen werden muss, weil man als Betroffener nicht aus der Situation kommt, dann ahnt man, wie es Kindern geht. - Es ist das große, große gesellschaftliche Problem unserer Zeit.