Beiträge von Volleybap

    Die Ausstellung der Vollmacht ist schon schräg. Der Vater hat als Sorgeberechtigter das gleiche Recht wie die Mutter. (Die wird keinen JA-Zettel haben. So wenig wie die anderen Eltern. )


    Frage ist halt weiterhin, weshalb die Lehrerin das Beisein der Bonusmutter ablehnt.

    Grundsätzlich habt ihr als Eltern "alle Freiheiten" (im Rahmen der weit gefassten Gesetzgebung). Darum gibt es ja zB auch Internate oder Kinder, die mit ihren Schaustellereltern reisen, um zwei Extreme - wertfrei - zu nennen.


    Als Eltern könnt ihr also alles abmachen, testen, auf Zeit vereinbaren. Wenn ihr euch einig werdet. Ob alles sinnstiftend ist, ist die andere Frage.

    Wenn ihr Eltern euch nicht untereinander einigt: Mit 12 und 14 Jahren werden zwingend die Kinder vom Gericht befragt. Und es ist unwahrscheinlich, dass das Gericht grob anders entscheidet als nach dem Kindeswillen.

    Und für Dein Kind bist Du außerdem ein tolles Vorbild, wenn Du weiter arbeiten gehst.

    Das habe ich mir auch immer gesagt. Bis dann eines Tages im Teenageralter der Vorwurf kam: Nie bist du für mich dagewesen. (Was durch die besseren finanziellen Gegebenheiten alles mögliche wurde, konnten sie natürlich nicht erkennen. - Ich befürchte, es ist ein bisschen die Wahl zwischen Pest und Cholera. Die gute Lösung zu finden, vor allem einen Weg, der sich auch jederzeit korrigieren lässt, ist da nicht einfach.)

    Pubertierende Patchwork-Kinder sind eine Wundertüte. Dein Tun und Lassen "im normalen Rahmen" ist selten die Ursache für das Verhalten der Pubertisten. Am Bonuselternteil wird manchmal der ganze Lebensfrust abgeladen. Umgekehrt kann es auch sein, dass der Bonuselternteil zum Helden hochstilisiert wird und ein leibliches Elternteil "mit Verachtung" bestraft wird. Selbst wenn es dir gelingen sollte, die Gründe für die Reaktion herauszubekommen, empfindet man als Erwachsener die oft als banal, vorgeschoben, läppisch (während sie für den Teenager schon höchst gewichtig sind).


    Auch der leibliche Elternteil hat wenig Chancen. Er hat seine gewachsene Rolle, an der sich ein Teenager auch abarbeitet. Bei Teenagern auf eine Verhaltensweise mit Druck zu reagieren, bewirkt immer eine Gegenreaktion. Ob der Erwachsene als "kurzfristiger Sieger" herausgeht, hängt davon ab, wie abhängig der Teenager ist. Von den Umgangs(bonus)eltern ist ein Teenager in der Regel nie abhängig. "Deutliche Ansage" ist entsprechend eher kontraproduktiv, ist meine Erfahrung.

    Es ist oft sogar umgekehrt: Bestimmte Dinge werden gemacht, um Streit zu provozieren. Um ein Ventil für angesammelten Frust zu finden.


    Meine persönliche Erfahrung: Man muss viel erdulden. Und man muss reden. Nicht zwingend mit dem Pubertisten. Aber mit dem Partner. Der oft auch hilflos ist. Zu ihm ist der Pubertist anders. Gibt sich oft anders. Der Partner erlebt die Tiefe der Verletzung nicht mit, weil es schwer wahrzunehmen ist, dass hier immer wieder längst vorhandene Wunden aufgerissen werden, selbst wenn es im akuten Augenblick nur ein "kleiner Stupser" ist.

    Reden müsst ihr als Partner, weil ihr sonst schnell auseinanderdividiert werdet. (Das ist ja Sinn und Zweck des unterschiedlichen Behandelns aus Pubertistensicht). Und natürlich hat der leibliche Elternteil noch einmal ganz andere, gewachsene Instinkte zum Pubertisten, es schwingt viel Vergangenheit - manchmal bis hin zu Schuldgefühlen und Schutzreflexen - mit. Da ist es hilfreich, irgendwann einmal drüber zu reden, ohne gerade emotionalisiert zu sein.


    Was aber immer ist: Patchwork ist verflixt viel Arbeit und in der Regel intensiv. Mit so vielen Variablen, dass ganz viel "schiefliegen" kann.


    Ich habe mir damals angewöhnt, eine möglichst "dicke Haut" mir zuzulegen und zu ertragen in der Situation. Und einfach den Bonuspubi "wie das eigene Kind", dem man ja auch viel verzeiht, "weiterzulieben". Selbst wenn es gerade der berühmte Kaktus ist. Umgekehrt aber mich zu sensibilisieren, um rechtzeitig zu erkennen, wenn Druck auf den neuen Partner ausgeübt wird und da zu entlasten.


    "Die" Lösung gibt es leider nicht. Auch nicht "den Trick". Was beim einen toll funktioniert, geht beim anderen katastrophal daneben. Und. Was gestern noch funktioniert hat, ist heute sichtbar völlig falsch ... Man muss halt immer in Bewegung bleiben, andere Dinge ausprobieren und hoffen, dass man irgendwie durchkommt. Ab ca. 30 soll es besser werden - man muss nur dran glauben ...


    Dir und Euch auf jeden Fall viel Kraft. Es ist eine zerreissende Situation.

    Wenn die leiblichen Eltern als Ki-Geldberechtigte eine einvernehmliche Erklärung über den neuen Empfänger abgeben, ist das in Ordnung. Ist die Sache streitig, dann muss der Antrag gestellt werden und das Amt entscheidet. Erster Schritt: Die Ki-Geldzahlung wird bis zur vollständigen Klärung eingestellt.


    Zum Arbeitszeitthema: Habt ihr einen Betriebsrat?

    Schwieriges Thema. Denn grundsätzlich bist erst einmal du für dich und Kind verantwortlich. Dann der Ex-Partner (seid ihr verheiratet?) zumindest fürs Kind.


    AE mit Kind zu sein ist erst einmal kein Grund, die Arbeit aufzugeben. Dafür müssen schon sehr spezielle Gründe vorliegen.


    Heißt: Es existiert kein Füllhorn, das über einem ausgeschüttet wird.

    Was du machst und wie, ist letztlich egal. Wesentlich ist für die eigene Seele, dass Du überhaupt etwas machst/machen kannst. Über all die Jahre ist es System des Ex, Dich, die Kinder mit so viel Druck zu belegen, dass Ihr Euch nicht wagt zu rühren (überspitzt gesagt). - Ist ihm nicht gelungen, ist ihm wieder nicht gelungen. Aber der Versuch, der ganz früher mutmaßlich mal erfolgreich war, wird beständig wiederholt. Lern- und veränderungsresistent.

    Hier ist ja nun ein Vergleich geschlossen worden. Heisst: Die Vergleichspartner haben alles zu tun, damit der Inhalt des Vergleichs erfüllt wird. Das ist auch jederzeit einklagbar.

    Vollmachten für die Anmeldung hast du also zu geben. Und für alles, was unumgänglich notwendig ist für die Vergleichsdurchführung.

    (Wenn dort eine Nebenwohnsitzabsprache getroffen wurde, kannst du die durchsetzen. Sonst brauchst du die Zustimmung des Vaters.)


    Zur Anmeldung selbst brauchst du nicht zu fahren. Durch den Vergleich ist das alles automatisch auf den Vater übergegangen.


    Könnt ihr euch über Dinge, die nicht im Vergleich geklärt und nur impliziert sind, nicht einigen und es geht vor Gericht, musst du damit rechnen, dass viel nach Antrag des Vaters entschieden wird. Er hat jetzt den Kindesalltag zu managen und zu verantworten.