Smartphone und co. am Arbeitsplatz

  • Grüße euch,

    wir haben eine -ich sag mal vorsichtig - unfreundliche Mail vom AG bekommen bezüglich Smartphones und SmartWatches.

    Also Smartphones sollen während der Dienstzeit eingeschlossen werden ( was ein bisschen witzig ist: Wo eigentlich? 😅).

    SmartWatches ebenso. Leitung und Stellvertreter sind angehalten worden dies zu kontrollieren. Mein lieber Schwan. Zuwiderhandlungen werden sanktioniert ( bis hin zur Abmahnung), auch das Unterlassen der Kontrolle.

    Echt jetzt?

    Ich ziere mich jetzt wirklich diese Dienstanweisung zu unterschreiben aus mehreren Gründen.

    Das diese Dinge natürlich nicht für dienstliche Zwecke - bis auf wenige Ausnahmen -genutzt werden ist klar. Das privat nicht rumtelefoniert, gesurft oder Sonstiges wird ist auch klar.

    Wir haben nicht mal w-lan im Haus.

    Ansonsten besitzen wir ein(!) analoges Telefon. Ehrlich, wie soll das gehen?

    Helft mir mal auf die Sprünge...wie ist das bei euch und was ist eigentlich rechtens? Google findet da sehr unterschiedliche Antworten.

  • Im letzten Unternehmen war das über eine Haus- und Betriebsordnung geregelt, dazu noch Kundenabhängig.

    Argumentationslinie Datenschutz.

    Je nach Bereich ging das von "wo kein Richter" und wenn es die betrieblichen Abläufe nicht stört egal, bis hin zu Vereinzelungsanlage, Zutrittskontrolle, durchsichtige Taschen und Moskitonetze, damit keiner nen Zettel rauswirft.


    vg von overtherainbow

  • "Zuwiderhandlungen werden sanktioniert ( bis hin zur Abmahnung), auch das Unterlassen der Kontrolle."


    Rechtlich wird das Anordnen wohl OK sein, bei der Unterlassung der Kontrolle Abmahnung zu verteilen bin ich mir da nicht so sicher.


    Was sagt der Betriebsrat dazu?


    Das scheint mir wieder so ein typisches "Weil wir es können!" zu sein.


    Und dann wieder ganz von Fachkräftemangel faseln, die lieben Arbeitgeber.


    LG

    ... unn denn bin ick in mir jejangen, war aber ooch nüschd los! :drink ...

  • Lena_1977


    Die Software läuft natürlich über Citrix via Betriebsrechner die Zugänge sind jedoch personalisiert und wir müssen die 2-Faktor Autorisierung über MS authenticator App durchführen.


    Die App hat man dann auf dem privaten Smartphone da wir gar keine Diensthandys haben.


    LG

    ... unn denn bin ick in mir jejangen, war aber ooch nüschd los! :drink ...

  • Die Sache ist mittlerweile durchgeklagt. Ergebnis: Der AG kann die Smartphone-Nutzung während der Arbeitszeit verbieten.

    Er kann in den Betriebsräumen das Mitführen von Smartphones verbieten.

    Die Anordnung ist nicht mitbestimmungspflichtig (also keine Betriebsratsache).

    Die Erreichbarkeit der MA in Notfällen muss sichergestellt sein (das erwähnte analoge Telefon reicht).

    Die Kontrolle der Einhaltung kann auf Dienstvorgesetzte übertragen werden.


    Mit anderen Worten: Grundsätzlich ist die Anordnung wohl rechtskonform.

    Ob sie zur Mitarbeiterbindung beiträgt, steht auf einem anderen Blatt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da wir ohne Smartphones gar nicht arbeiten könnten, ist das bei uns obsolet. Im Labor, wo ich vor Jahren gearbeitet habe, mussten die Handys in der Tasche/Schublade bleiben; außer in den Pausen. Diese Anordnung hatten wir ein oder zwei Kolleginnen zu verdanken, die ständig mit ihren Handys beschäftigt waren. Da ich damals über mein Festnetztelefon auf dem Schreibtisch erreichbar war, war das für mich nicht so arg.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Also ich habe mein Handy auf Arbeit am Platz und auch meine Smartwatch am Arm. Mein AG sagt nix deswegen. Wenn meine Chefin natürlich mitbekommen würde, dass ich nur am Handy hänge und kaum was bearbeite, gäbe es natürlich schon eine Ansage.


    Fürs Homeoffice benötige ich das Handy ebenfalls um mich überhaupt einloggen zu können.

  • Die Nutzung privater Geräte für private Zwecke (Anruf von Kindern, Kita, Schule & Hort, mal im passenden Moment einen Arzttermin ausmachen, Smart Watch) ist bei uns auch während der Arbeitszeit möglich, letztlich sollten wir dabei aber schon im Blick haben, wozu wir auf Arbeit sind.
    Vor einigen Jahren war es noch üblich, das wir im Home Office zur Verbindung ins Firmennetz unsere eigene Technik benutzten. Mittlerweile sind wir aber weitestgehend mit Laptop , Smartphone (ZFA) etc. vom AG ausgestattet und da ist die Benutzung von eigener Technik obsolet. Schon aus Sicherheits- und Datenschutzgründen verbietet sich das. Das wird auch so über zugehörige Verfahrens- und Arbeitsanweisungen geregelt. (Die letzten realen Arbeitsplatztelefone sind auch abgeschafft worden.)

  • Grundsätzlich ist die Smartphone - Nutzung während der Dienstzeit nicht erlaubt. Das ist klar. Schon gar nicht darf das Handy für irgendwelche Daten genutzt werden.

    Letztlich beruhigt es aber ungemein, wenn Kolleg*innen erreichbar sind z.B bei einem Ausflug oder auch selbst mal schnell Hilfe holen können.


    Das Kind einer Kollegin hatte sich vor einiger Zeit die Hand gebrochen in der Schule. Die Schule hatte zweimal bei uns angerufen und schließlich auf dem Handy der Kollegin, da bei uns dauerbesetzt war ( zurzeit nicht ungewöhnlich, da Anmeldezeit).


    Wir sind eine große Einrichtung. So gross, dass in den hinteren Gruppen kein oder leidlicher Empfang ist mit dem analogen Telefon.

    Zur Not ( und wir sind wirklich oft unterbesetzt) holen sich Kollegen schonmal Hilfe per Smartphone aus den anderen Gruppen.


    Also unter dem Strich habe ich nichts dagegen, wenn Smartphones eingeschlossen werden sollen, aber dann möge man auch bitte Rahmenbedingungen schaffen, die das verzichtbar machen.( Möglichkeiten zum Einschließen, Diensthandys, Telefonanschlüsse in den Gruppen, klare Regelungen für Ausnahmen usw.)


    Und die Kolleg*innen morgens zu kontrollieren. Ehrlich, ich arbeite lieber auf Vertrauensbasis. Meine Kollegen haben fast alle eine SmartWatch. Ich hätte kein einziges Mal den Eindruck, dass Kolleg*innen deswegen ihre Arbeit vernachlässigen.


    Ich sehe wirklich auch den Mehrwert für die Einrichtung und letztlich damit für die Kinder.

  • da würden sich vielleicht "Arbeitsplatzhandys" anbieten bei den Notfällen/Ausflügen.....vielleicht vorschlagen/nachfragen beim Arbeitgeber


    insgesamt sieht man schon was "ein Handy mit der Psyche" macht, wenn es nicht gleich greifbar ist,

    bzw, was die Psyche mit einem inzwischen macht

  • Also unter dem Strich habe ich nichts dagegen, wenn Smartphones eingeschlossen werden sollen, aber dann möge man auch bitte Rahmenbedingungen schaffen, die das verzichtbar machen.( Möglichkeiten zum Einschließen, Diensthandys, Telefonanschlüsse in den Gruppen, klare Regelungen für Ausnahmen usw.)

    Das würde ich dann auch genau so kommunizieren. Firmenhandys wären auch eine Alternative.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Mal was anderes...

    Auf der Arbeit gilt in vielen Betrieben, wie auch bei uns ein Handyverbot..Ok...

    Aber wie sieht es mit der Handynummer an Arbeitgeber weiter geben aus?

    Als Corona anfing, gab ich auf Wunsch meines Arbeitgeber, meine Handynummer weiter. Es wurde versprochen nur wegen Corona anzurufen.

    Leider wurde ich dann überall und zu jeder Zeit angerufen. Mit Corona hatte es nur selten was zu tun gehabt. Meistens ging es um Einspringen,weil eine Schicht offen stand. Und das alles ohne Bereitschaft zu haben....

    Um es kurz zu machen. Ich holte mir eine neue Handynummer und teilte erneut meine Festnetznummer mit und das ich einen Anrufbeantworter habe.

    Alles hat seine Grenzen....

    Muss ich ständig und überall erreichbar sein?

  • Bei uns ist alles sehr relaxed. Private Handy-Nummern werden auf freiwilliger Basis mit den KollegInnen aus der Abteilung geteilt (dem hat aber bisher jede/r zugestimmt und wir haben - hauptsächlich für Spaß - eine Messenger-Gruppe) und niemanden stört das private Handy am Arbeitsplatz, solange die Arbeit gemacht wird. Dienst-Handy gibt’s auf Wunsch, das nutzen aber meines Wissens sehr wenige.

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband