Kaiserschnitt.....hinterlässt auch Narben in der Seele

  • Als ich kann sagen die normale Geburt miener Tochter hat auch psychisch viel hinterlassen. Noch mal werde ich eine geburt bestimmt nicht so ruhig durchstehen weil ich echt Angst davor hätte.


    Auch bei mir gehörte mein Bauch irgendwie nicht mehr zu mir. Er fühlte sich so leer und taub an.
    Beim Essen hatte ich kein Sättigungsgefühl mehr. Es viel alles in ein großes Loch.
    Und auch sonst war da überhaupt keine Spannung mehr drin. Mir viel sogar das sprechen schwer weil da gar kein Widerstand mehr in der Lunge war.
    Ich konnte zwei Wochen nicht richtig laufen und sitzen und hatte 8Wochen Schmerzen im Beckenboden. Und ja auch da unten hat man Narben die ich heute nach 4Jahren noch manchmal spüre.
    Es brauchte auch Tage bis ich meine Tochter wirklich wahrgenommen habe. Ich gehörte nicht zu den Frauen die nach der Geburt vor Glück weinten. Ich lag einfach da und war froh das es vorbei war.
    Das diese für mich schwere SS überstanden war und 19 Stunden voll Schmerzen endlich ein Ende hatten.
    Ganz ehrlich? Auch ich denke öfter mal drüber nach noch ein Kind per Kaiserschnitt zu bekommen.
    Und auch mein Kind hat viel geschrien und mit dem stillen wollte es auch erstmal nicht klappen.
    Ich hatte Monate Lang immer wieder Alpträume wo ich schweißgebadet aufwachte.
    Gib Dir Zeit und suche jemanden zum reden. Du musst erstmal das Erlebte verarbeiten und das brauch Zeit.

  • Also ich hatte bei meinen Zwillis einen Geplanten KS.Und ich würde es immer wieder so machen.Ich hatte ne Spinale hab also alles mitbekommen den ersten schrei etc.


    Ich hatte 2 Tage danach schwer mit meinem Blutverlust zu kämpfen (den ich allerdings schon in der Schwangerschaft hatte) und konnte meine Zwerge leider nicht sehen.Aber ab dem 3.ten Tag ging es mir von mal zu mal besser und ich wurde fitter ich bin nach 10 Tagen KH aufenthalt ab nach hause und habe den alltag sogut wie allein geschafft.


    Meine Narbe ist jetzt noch ab und an Taub aber das ist nicht weiter schlimm sagte mein Arzt.Ich bin nach wie vor froh einen KS gemacht zu haben und würd es trotz der schmerzen immer wieder tun.


    Ich kann nicht nachempfinden wie es dir geht...aber ich wünsche dir alles alles Gute,viel Kraft und eine schnelle Genesung.Es tut mir leid das du so negative Erfahrungen machen musstest.




    LG


    Sister :strahlen

  • Hi,
    ich musste eine meiner 3 Töchter per Kaiserschnitt zur Welt bringen und ich hatte danach arge Probleme...
    Mir fehlte einfach die Bindung zum Kind und dies vermittelte mir ein schlechtes Gewissen und damit mein Umfeld das alles nicht merkte, hab
    ich mich wie "vorgefertigt und belesen" benommen.
    Mein eigentlich immer unterernährter Bauch sah aus wie ein Schlachtfeld und reden konnt ich darüber mit keinen, war ich doch eine Mutter, die das Baby in ihren Bauch nicht richtig versorgen konnte....
    Es hat lange gedauert, mit den Schuldeindrücken klar zu kommen.
    Jeanny

  • Ich denke auch bei Geburten ohne Kaiserschnitt kann es zu Problemen bei der Verabeitung kommen. Nicht alle Geburten sind immer nur schön (mal abgesehen von den Schmerzen). Während der Geburt meines ersten Sohnes wurden plötzlich seine Herztöne schlecht. Da es für einen Kaiserschnitt zu spät war, wurde er mit der Saugglocke geholt. Er hatte Probleme bei der Atmung und der herbeigerufene Kindernotarzt stelle einen Pneumothorax fest. Ab gings mit Blaulicht in die nächste Kinderklinik 30 km weg. Hinzu kam dann noch eine Lungenentzündung. Er war danach lange sehr schreckhaft, das Stillen war schwierig und bei der Geburt meiner Tochter war ich aufgrund der Erfahrung so verkrampft, dass die Hebamme mich richtig aufrütteln musste ( Schluss jetzt, sie bekommen jetzt ein gesundes Kind und basta). So war es ja zum Glück auch. Sogar die Nachtschwester hat mich damals nachts aus dem Stillzimmer befördert (wollte abpumpen für meinen Sohn); der Schlaf täte mir besser gut wie das bischen Milch meinem Kind :nawarte: Na ja, und sehen konnte ich ihn auch nicht so oft, lag ja 30 km von mir weg. Der Arzt hat mich damals zwar immer gehen lassen (zum Abendbrot musste ich wieder da sein) aber das ist halt kein Vergelich dazu, wenn man sein Kind ständig bei sich haben kann.

  • .hatte lange das Gefühl versagt zu haben bzw ich zu dumm bin mein Kind auf die Welt zu bringen.....was eigentlich totaler Schwachsinn ist, wenn ich genauer drüber nachdenke.....i

    Hmmmm....eigentlich weißt Du es doch schon selbst.... (siehe oben).


    Ganz ehrlich? :D Ich hatte vor fast 11 Jahren einen Kaiserschnitt (war anders nicht "machbar") und mir ging es gut dabei (meinem Kind auch).
    Es war halt anders nicht möglich. UND...ganz ehrlich...ich kann nicht nachvollziehen, warum Frau sich als "minderwertig" fühlt, nur weil sie das Kind nicht auf "natürliche" Art zur Welt gebracht hat....
    :hae:

    "..live is very short, and there´s no time, for fussing and fighting,my friend..."

    C.deB."Footsteps"

  • Bei mir hat der Kaiserschnitt das Leben meines Kindes gerettet. Es lag falsch herum, hatte die Nabelschnur mehrmals um den Hals gewickelt und schlechte Herztöne. Meine Hebamme, diese d.... Kuh, war eine dieser Typen, die immer alles möglich natürlich haben wollten und so. Die sagte ich solle es trotzdem versuchen, das wäre doch die natürlichere Variante und bitteschön das ganze noch im Geburtshaus oder als Hausgeburt. Ich war in einer echten Zwangssituation, kein Mann, keine Ahnung von nix, war völlig verzweifelt. Gott sei Dank bin ich dann zu einem anderen Frauenarzt gewechselt, der mich über die Risiken glasklar aufgeklärt hatte, die alte FÄ quatschte dasselbe dumme Zeug wie ihre Hebamme, so dass ich mich dann glücklicerweise für die Sectio entschied. Natürlich war das auch nicht toll, hatte ohne Ende Schmerzen, bin jetzt unterhalb der Narbe noch taub, doch habe ich ein gesundes Kind, das ist mit das Wichtigste. Stellt euch mal vor, ich hätte auf diese Hebamme gehört. Unglaublich diese Frau. Seitdem habe ich einen solchen Brass auf diesen Berufsstand. Wenn ich noch mal irgendwann ein Kind bekommen sollte, dann nur noch ohne Hebamme, wenn möglich gleich als Kaiserschnitt. Alles andere finde ich eigentlich auch ziemlich entwürdigend, muss ich sagen. So, dass musste ich mal loswerden.

  • Bei mir hat der Kaiserschnitt das Leben meines Kindes gerettet. Es lag falsch herum, hatte die Nabelschnur mehrmals um den Hals gewickelt und schlechte Herztöne. Meine Hebamme, diese d.... Kuh, war eine dieser Typen, die immer alles möglich natürlich haben wollten und so. Die sagte ich solle es trotzdem versuchen, das wäre doch die natürlichere Variante und bitteschön das ganze noch im Geburtshaus oder als Hausgeburt. Ich war in einer echten Zwangssituation, kein Mann, keine Ahnung von nix, war völlig verzweifelt. Gott sei Dank bin ich dann zu einem anderen Frauenarzt gewechselt, der mich über die Risiken glasklar aufgeklärt hatte, die alte FÄ quatschte dasselbe dumme Zeug wie ihre Hebamme, so dass ich mich dann glücklicerweise für die Sectio entschied. Natürlich war das auch nicht toll, hatte ohne Ende Schmerzen, bin jetzt unterhalb der Narbe noch taub, doch habe ich ein gesundes Kind, das ist mit das Wichtigste. Stellt euch mal vor, ich hätte auf diese Hebamme gehört. Unglaublich diese Frau. Seitdem habe ich einen solchen Brass auf diesen Berufsstand. Wenn ich noch mal irgendwann ein Kind bekommen sollte, dann nur noch ohne Hebamme, wenn möglich gleich als Kaiserschnitt. Alles andere finde ich eigentlich auch ziemlich entwürdigend, muss ich sagen. So, dass musste ich mal loswerden.





    Was bitte ist an einer natürlichen Entbindung entwürdigend :frag?(:Hm

  • Tröste dich - es kann schlimmer kommen - die Ärtze bei haben dir gehandelt.


    Ich hatte auch eine Geburt die natürlich nicht möglich war - und niemand hats gemerkt -
    d.h. meine Tochter wurde nach 17 Stunden wehen und plötzlich keinen Herztönen
    " vaginal operativ" geboren und das nicht durch einen geraden Schnitt durch die Bauchdecke -
    denn für einen KS war keine Zeit mehr. Danach hat der Doc mit 2 Stunden
    zusammengefickt und mir 2 Blutkonserven angehangen.


    Meine Tochter und ich haben fast 5 Monaten gelitten und starken Schmerzen,
    konnten nicht sitzen, nicht autofahren und die Kleine nur eine Körperhälfte bewegen -
    nur weil keiner 15 Minuten vorher einen korrekten KS gemacht hat.

  • Wenn ich noch mal irgendwann ein Kind bekommen sollte, dann nur noch ohne Hebamme, wenn möglich gleich als Kaiserschnitt. Alles andere finde ich eigentlich auch ziemlich entwürdigend, muss ich sagen. So, dass musste ich mal loswerden.


    Das stößt mir jetzt aber auch bitter auf. Was ist bitte schön an einer natürlichen Geburt entwürdigend ? Ich habe alle, auch meine Zwillinge auf natürlichen Weg und auch ohne PDA bekommen, ist das entwürdigend ? Für wem, für mich als Frau ? :kopf
    Schwierigkeiten gab es bei mir auch aber die Hebamme war sich das bewusst und hat dann die Ärzte dazu geholt.


    Gut, du magst eine schlechte Wahl getroffen zu haben, aber deswegen den ganzen Berufsstand zu verteufeln :kopf


    Ich würde auch über Frauen die einen Kaiserschnitt planen, obwohl es nicht nötig ist, nie sagen das es entwürdigen sei.


    Ich hoffe doch das ich das falsch verstanden habe !


    Was ich sagen kann das ich nie wieder meinen Partner zur Geburt mit nehmen würde, aber das hat jetzt einen anderen Grund !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

    Einmal editiert, zuletzt von Jennylee ()

  • Hey Süße,


    :troest


    Aber nun muss ich mal ein ernstes Wörtchen reden:


    Was willst du eigentlich? Du hast ein gesundes Kind! Du hast auch ohne bleibende Schäden überlebt! Beides ist NICHT selbstverständlich! Freu dich, das wir die Möglichkeiten eines Kaiserschnittes haben.



    Liebe Grüße, alles wird gut
    Kiki


    P.S. ich selbst bin wegen Schwangerschaftsvergiftung mit starken Schmerzen zwei Monate zu früh mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht worden, wo ein Notkaiserschnitt gemacht wurde. :wink

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Hallo MissT,


    vielleicht magst du hier mal lesen.


    Die Ärztin war ja wirklich mehr als unsensibel... :radab


    Liebe Grüße
    maschenka

  • Ich hatte auch einen Kaiserschnitt, hätte auch lieber normal entbunden aber im Leben läuft eben nicht immer alles glatt.


    Ich kann schwer nachvollziehen warum du so sehr darunter leidest.
    Hattest du eine genaue Vorstellung wie es sein sollte und die trat nicht ein?


    Warum denkst du, dass es Dein Versagen sei?
    Wieso bist du daran schuld, dass das Kind zu groß geworden ist?


    Bei mir ist es so, dass ich meine Narbe mit Stolz trage. Andere lassen sich den Namen des Kindes irgendwo hin tätovieren. Ich brauche das nicht .... habe immer ein Andenken auf meiner Haut. :)

  • Bei mir ist es so, dass ich meine Narbe mit Stolz trage. Andere lassen sich den Namen des Kindes irgendwo hin tätovieren. Ich brauche das nicht mehr.... habe immer ein Andenken. :)


    Na so hab ich das hässliche Ding ja noch nie betrachtet :D


    Danke :daumen



    @ Miss T


    genau, hör auf dir die Schuld zu geben. Da kann keiner was für. Wenn dein Kind eine Behinderung hätte, weil du Drogen genommen hättest oder gesoffen oder getaucht oder sowas, ja, dann müsstest du dir Viorwürfe machen. Aber nicht so. Echt nicht.


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Ich kanns nachvollziehen, ich hätte auch gedacht, wenn es dann nach stundenlangem Schmerzen haben, Kotzerei und was weiß ich, zum Kaiserschnitt kommt, fragt man sich doch, für was der ganze Zauber.
    Wieso schafft man es dann nicht, das Kind auf die Welt zu bringen?
    Es ist blöde, das zu denken, aber man denkt es doch.
    Ich möchte andererseits nie mehr eine Geburt haben, schließt sich jetzt auch aus, bin ich ja mit 43 J. doch zu alt eigentlich. Ich fand die Geburt entsetzlich, die Schmerzen unerträglich und so kotzübel war mir nie vorher in meinem Leben und das 13 Std. lang.


    Ich hätte aber nie einen Kaiserschnitt geplant, das wurde natürlich gefragt, ich war ja auch schon 39J. Die Schwangerschaft lief aber problemlos und ich war fit, dann wusste ich ja nicht annährend wie schmerzhaft eine Geburt ist..., hört man viel, was dann kommt, ist aber doch noch mal erheblich verschärfter.


    Bei einem Notkaiserschnitt muss man sich aber mal vor Augen halten und nur DAS zählt, dass ein Kind früher, als es die medizinischen Möglichkeioten nicht gegeben hat, gestorben wäre, die Mutter am Ende auch noch oder umgekehrt. Da kann man sich letztendlich nur freuen, dass man in einer Zeit lebt und in einem Land - es gibt genug Länder auf der Welt, da gibts keine medizinische Hilfe - , in dem Ärzte in der Lage sind, das Kind dann lebedingt und im Zweifel gesund auf die Welt zu holen.


    Also keine trüben Gedanken, hauptsache Kind da, Kind gesund. Die Psyche ändert sich sowieso bei der Mama nach einigen Monaten wieder, nach 12 Wochen ist man ja eigentlich noch voll im "Rausch" , so habe ich es jedenfalls in Erinnerung.

  • ja.. vielleicht ist das mit dem Kaiserschnitt auch nur der Aufhänger für die negativen Gedanken... wenn sich die Hormone wieder etwas einrenken empfindest du es vielleicht gar nicht mehr als so schlimm.


    Ich fand es damals viel schlimmer AE zu sein und dem Kind keine "richtige" Familie bieten zu können, als dass es jetzt ein Kaiserschnitt war.
    Wie ist das denn bei dir?

  • Huhu,


    jetzt muß ich auch mal meinen Senf dazu geben!


    Ich hab drei Kaiserschnitte hinter mir, davon nur der letzte mehr oder weniger geplant. Mein erster Kaiserschnitt war ein Notkaiserschnitt (angeblicher Geburtsstillstand in der Austreibungsperiode) und damals (11 Jahre her) hatte ich schon gewaltig zu knabbern. Ich hatte nen komplikationslosen, super schönen Schwangerschaftsverlauf, einen Tag vor dem ET kamen die Wehen und nach 9 Stunden Wehen (allein schon 2 Stunden Preßwehen) kam die bittere Ernüchterung das es auf ne Sectio in Vollnarkose hinaus lief.
    Ich war damals fix und fertig mit den Nerven und konnte so Sprüche wie: Sei doch froh, Du hast ein gesundes Kind... bla bla nicht hören. Die haben mich erst Recht fuchsteufelswild gemacht. Hab damals etliche Monate gebraucht um des alles irgendwie zu verdauen...


    Ich wurde ziemlich schnell wieder schwanger. War von vorne herein ne Risikoschwangerschaft und in der 30. SSW brach dann der Worst Case aus: Die alte Kaiserschnittnarbe ist gerissen, ich mit inneren Blutungen ins Krankenhaus und Notkaiserschnitt. Sohni musste noch 8 Wochen im KH bleiben, ich war ein paar Tage auf der Intensivstation. Bei Maxi rückte das Thema Kaiserschnitt dann wirklich in den Hintergrund. Da überkam mich die Depression erst ein gutes halbes Jahr später das ich wieder nicht normal entbunden hab.


    Tja und dann kam die Zwilli-Schwangerschaft. Anfangs war mein Frauenarzt noch recht optimistisch und wollte eine normale Geburt nicht ausschließen. Zur Hälfte der SS änderte sich das alles, die Gebärmutterwanddichte hatte da schon ordentlich abgenommen. Von da Weg musste ich wöchentlich zum Ultraschall, ab der 24. Woche dann ins KH zum MRT. In der 28. Woche hatte ich nur noch eine Gebärmutterwanddicke von nem guten Zentimeter, der Durchbruch war somit schon wieder vorprogrammiert und eine normale Entbindung ausgeschlossen.
    Der geplante Schnitt wurde auf die 34. Woche benannt, letztlich hatte ich in der 33. Woche spontan Wehen so das noch am gleichen Tag der Schnitt gemacht wurde.


    Ganz ehrlich? Es kommt heute teilweise noch hoch das ich keines meiner Kinder auf normalen Weg entbunden hab. Natürlich hab ich mir versucht das alles schön zu reden (die haben halt alle den VIP-Ausgang genommen... usw) aber mir fehlen diese wirklichen "erste Momente".
    Ich hab keines meiner Kinder "schmutzig" gesehen. Alle waren sie schon gebadet und angezogen... Maxi war sogar schon 3 Tage alt als ich ihn das erste Mal sah... und das sind Erinnerungen die wirklich heute noch schmerzen.


    Körperlich hab ich die Schnitte grösstenteils gut weggesteckt. Ich "merk" die Narbe zwar hin und wieder beim Fahrrad fahren und wenn das Wetter umschlägt fängt des doofe Teil zum jucken an aber generell hab ich gelernt damit zu leben.


    Ich kann daher MissT ganz gut verstehen, vor allem was die Aussage "Narben auf der Seele" betrifft... :troest

    Thomas-Luca 12 Jahre (achterbahn der gefühle)
    Maximilian 11 Jahre (genervtes etwas)
    Dominik 5 Jahre (öööhhhh mammmaaaaa?)
    Niklas 5 Jahre (lachsack)


  • Ich hatte auch eine Geburt die natürlich nicht möglich war - und niemand hats gemerkt -
    d.h. meine Tochter wurde nach 17 Stunden wehen und plötzlich keinen Herztönen
    " vaginal operativ" geboren und das nicht durch einen geraden Schnitt durch die Bauchdecke -
    denn für einen KS war keine Zeit mehr. Danach hat der Doc mit 2 Stunden
    zusammengeflickt und mir 2 Blutkonserven angehangen.


    *Brr* :scared Das klingt furchtbar.
    Was mich an Sectio-Storys doch oft ärgert ist das doch einige wohl vorhersehbar waren. Mir wurde schon in den ersten Monaten gesagt: "Der hat aber einen großen Kopf!" Dank Pendelei und Unzufriedenheit mit den Ärzten habe ich das hm, na, wenigstens 4x gehört. Und ein gebärfreudiges Becken hab ich nun auch nicht, aber nicht das da mal einer eine Beckenbodenmesseung gemacht hätte - nö.
    35h Stillstand nach Blasensprung wurde endlich ein KS beschlossen.
    Baden, Abführmittelchen (die haben auch nichts gebracht :rotwerd), schmerzhafte Untersuchungen, Wehentropf, Gezerre an mir - ich kam mir vor wie eine kalbende Kuh. Die Hebamme, genauso ein Indianer-weinen-nicht-Feldwebel wie ich hat dann auch den KS befürwortet. Ich hab nämlich nicht geweint, ich war tapfer. Und ich war wirklich fertig mit dem Lack, nie und nimmer hätte ich eine natürliche Geburt noch geschafft und ich hatte Stunde um Stunde mehr Angst das irgendwie eine Infektion hochwandern oder der Junger verdorren könnte, denn zu lang soll man nach dem Blasensprung ja nicht warten.


    Und dann bekam ich die PDA, wurde in den Kreissaal geschoben, die Krankenschwester fragt noch ob meine Beine kalt werden, ich so: nö, sollten Sie? Und der Chirurg zückt sein Messer und ich : AH!!!!
    Nein :-). Ich hab überlegt, gefühlt, den KV mit großen Augen angeguckt und gesagt: "Ich merk das!" Und dann ging es richtig rund, dann haben sie mich weggebeamt, ich sah bunte Farben überall wie in den 70ern (yeah!) und mittendrin ohne Witz - Johnny Depp in "Fear and Loathing in Las Vegas".
    So: Bild entfernt wegen Urheberrecht. Siehe Forenregeln. Gruß Friday
    Edit: Das war aber gut, das Bild :(


    Ey, da hat man einmal in seinem Leben eine Hallu mit J. Depp und dann ausgerechnet in der Rolle :lgh


    Auch das wäre imho vermeidbar gewesen, hab ich doch eben wegen einer möglichen PDA in meinen Muttipass meine Rückgratverkrümmung eintragen lassen, damit sie mich nicht bei einem Notfall in den Rollstuhl stechen.


    Das mit dem Mordopfer spielen war hart die ersten Wochen, so ein Messer im Wanst, das hat mich doch sehr beschäftigt.... aber ich habe es ganz gut verdrängt. Und ich konnte auch recht schnell wieder aufstehen und hab den Kleinen dauernd von einer Ecke in die andere gezerrt (und ihn fast mit dem Bettgitter den Skalp abgeschlagen, vergesse ich auch nie). Denn nach der Entbindung war ich so fix und fertig, das ich ihn zwar im Arm hatte, aber froh war, als man ihn mir abgenommen hat, weil ich nur noch pennen wollten. Und da hat mich mein schlechtes Gewissen dauernd ins Babyzimmer gescheucht, nur eine schlechte Mutter kann sowas machen, dachte ich mir.


    Alles in Allem: Egal wie bescheiden die Entbindung war - ohne KS wäre entweder ich oder mein Sohn, oder wir beide Hops gegangen. Davon bin ich überzeugt, ohne moderne Medizin - Ende, wie das früher wahrscheinlich hunderte Male passiert ist. Und da pfeif ich bei aller Sensiblität auf "Natur", den "natürlich" sterben, das haben Frauen und ihre Babys früher auch ganz gut getan :).


    Denn er hatte tatsächlich einen Riesenkopf. Und er liebt die Story, klingt viel spannender als: Ich hatte 10h Wehen und geschrien wie am Spieß...

    5 Mal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Hi,
    ich finde es sehr traurig, dass man beide Entbindungsmöglicheiten abwertend vergleicht. So oder so hat eine Frau eine Schwangerschaft durchgemacht und ein Kind auf die Welt gebracht, beides ist eine sehr grosse Leistung!
    Ich selbst hatte vor 5 Wochen einen Wunschkaiserschnitt und fand ihn sehr schlimm, ich empfand aber auch das Gebären der Frauen rechts und links neben mir in ihren Wehen liegend schlimm. Sollte ich nochmal ein Kind bekommen, wüsste ich nicht was "besser" ist, beides ist martialisch und diesebzüglich gab mir auch mein Frauenarzt recht.Deshalb Respekt vor allen Frauen die ein Kind bekommen haben-egal wie! Es gibt meiner Meinung nach kein besseres oder schlechteres Kinderkriegen. Hauptsache das Kind ist gesund.
    Gruss, leoli

    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Sommertag.


  • denn für einen KS war keine Zeit mehr.


    Bei mir war es bei der ersten Geburt ähnlich.....nur war kein Kaiserschnitt mehr möglich, da Kind bereits seit Stunden zu tief fest saß.


    Ich habe lange lange Zeit, nicht nur körperliche Beschwerden gehabt (durch die Vaginal Op, Blutwerte etc.) ich hatte einen Geburtsschock.


    Habe aber dann doch noch mal 2 Kinder bekommen.....beide Geburten waren nicht leichter, aber ich hatte aus Erfahrung gelernt, anders mit umzugehen.


    Der Geburtsschock löste bei mir z.b. aus, das ich das KH auch ohne Kind hätte verlassen können, so irre das klingen mag.


    Und dann kommen die Gedanken: Was bist Du überhaupt für eine Mutter etc.....


    Ich habe damals eine sehr verständnisvolle Nachsorgehebamme mir ins Haus geholt, die mit viel Geduld und endlosen Gesprächen mir sehr geholfen hat

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst