Kinderzuschlag - viele Eltern stellen den Antrag nicht

  • Hab mich damals mit Kinderzuschlag, Wohngeld, UVG, ergänzend ALG II und Übernahme der Kindergartenkosten drei Jahre durchgeschlagen, weil Teilzeitkraft und kein KU.

    Teilweise 60 Euro/Monat- aber Aktenordner voll.

    War ich froh damals im Büro zu arbeiten, soviel Kopien… das war schon ein Mega Aufwand - immer lange Bearbeitungszeiten und die Angst das irgendwann irgendwas rückgerechnet wird.

  • Diese Unsicherheit kenne ich auch und wenn man Geld von verschiedenen Stellen bekommt, immer die Angst, dass es dann woanders wieder abgezogen wird. oder dass man z. B den Wohngeldbescheid (dessen Bearbeitung hier derzeit mehr als 6 Monate dauert) für den Antrag auf BuT braucht..... Bin mal gespannt, ab das mit der Kindergrundsicherung tatsächlich dann besser werden wird.

  • Ich finde auch den Bürokratischen Aufwand enorm und habe schon zwei mal die Antragstellung abgebrochen, weil ich dann nicht durchblicken konnte wie sich das mit Bafög, Betreuungszuschlag usw verhält und ich auf keinen Fall Geld haben wollte, dass ich dann später wegen irgendeines Berechnungsfehlers zurück zahlen muss, das war mir zu riskant. Aber der Thread motiviert mich, es nocheinmal zu versuchen.

  • ja, ein Grund sich zu fragen, warum Beamte immer einen Kinderzuschlag mit dem Gehalt zu dem Kindergeld bekommen,

    irgendwie merkwürdig

    Damit sie sich "sorgenlos ihrem Job widmen" können, genauso wie es automatisch nach Eheschließung mehr Geld gibt, egal, wo der Partner/die Partnerin überhaupt wohnt.... Ist wohl mal in der Historie sinnvoll gewesen, wenn der Beamte eine Familie gegründet hat, aber heute ???

  • Das Umfrageergebnis ist bisher ein ziemlicher Hammer (auch wenn die Beteiligung natürlich niedrig ist und weit weg von allgemeingültig): Ein Mitglied aus dem AE-Forum hat bisher den Kinderzuschlag bekommen, ein Mitglied hat beantragen können, der Rest ist nicht berechtigt oder in irgendeiner Form gescheitert.

    Setzt man dagegen, dass laut verschiedensten Untersuchungen AE-Familien die wohl größte Armutsgefährdung in Deutschland haben, passt hier einiges überhaupt nicht zusammen.

    Das stimmt. Es passt nicht zusammen.


    Es gibt die "Armutsfalle", keine Frage. Menschen, Eltern, die wirklich am Limit und sehr sparsam leben (müssen), weil sie sonst nicht rumkommen. Die Frage ist, ob und wie man diese Eltern (und das "diese Eltern" ist nicht böse oder abwertend gemeint!) erreichen, beraten und wie man ihnen und damit auch den Kindern helfen kann.

  • Auslöser für den Thread war, dass die Bundesregierung von 1,6 Millionen mehr berechtigten Kindern ausgeht. Zum damaligen Zeitpunkt sind kaum die Hälfte Anträge gestellt worden. Heißt: Mutmaßlich Berechtigte (Eltern) sind entweder nicht informiert oder überfordert.


    Erst ein zweiter Schritt wäre dann in meinen Augen, den Kreis der Berechtigten nochmals zu erweitern.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Das Angebot ist weder niedrigschwellig, noch tut der Staat das was er müsste.

    So sehr ich es auch begrüße, daß es mittlerweile viele Dinge gibt die online gehen, hinken wir mit zuviel Bürokratie einfach noch digital zu sehr hinter her...


    vg von overtherainbow

  • Bei uns hat sich da anscheinend etwas verändert, Bearbeitungszeit bis zu 12 Wochen.....die letzten Bescheide habe ich alle zum Ablauf des alten Bescheides erhalten......

    Diesmal nicht....ist immer noch nicht da.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Jetzt geht es ja um die Kinder Grundsicherung, in die unter anderem auch der Kinderzuschlag einfließen soll. Wenn ich die Vorschläge richtig verstehe, geht es nur darum die bisherigen vorhandenen Summen, die Familien bekommen könnten, in eine zu packen, damit das Geld mehrere Familien erreicht. D.h. also, dass theoretisch Budget für diese Gelder da sein sollte. Macht man jetzt den Antragswahn einfacher, geht man davon aus, dass mehrere Menschen die Gelder erhalten werden, die eigentlich sowieso da sein sollten. Aber jetzt wird erst mal gestritten, woher das Geld genommen werden soll. Das ist schon ein eigenes Armutszeugnis. Genau so sieht es die tolle Pflegereform vor. Dort werden auch Budgets, die sowieso schon vorhanden sind, zusammen gelegt. Und weil man weiß, dass die Gelder dann von mehreren Berechtigten abgerufen werden, muss überlegt werden, wo das Geld herkommt, beziehungsweise der prozentuale Anteil zur Pflegeversicherung erhöht werden. Bemerkenswert zu dieser Aktion ist noch, dass der Beitrag zu diesem Juli erhöht wird, die Senioren aber erst im Juli 2025 von dem Budget profitieren.

  • Nicht nur das. Der Herr Scholz hat der guten Frau Pause in einem Brief geschrieben, wo sie doch bitte erklären soll, wo das Geld denn generiert werden soll.

    Zusätzlich will Herr Lindner auch ans Elterngeld - es sollen zukünftig nur noch an Elterngeldbeziehende bis max 150.000€ Jahreseinkommen ausgezahlt werden.

    Da wird der eine oder andere Euro doch übrig bleiben.

  • und es ist wohl nicht das Brutto, sondern das zu versteuernde Einkommen

    Ist das nicht das Brutto-Einkommen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~