Für mich ganz persönlich könnte keine Arbeitsstelle wichtiger sein, als das seelische Wohl meines Kindes. Und - nebenbei - auch nicht mehr als mein seelisches Wohl und damit auch meine körperliche Gesundheit. Keine Dankbarkeit irgendeines Chefs der Welt (sofern überhaupt Dankbarkeit vorhanden) kann es wiedergutmachen, wenn mein Kind auf der Strecke bleibt. Und auch kein Geld, das ich verdiene.
Hallo Coco,
gebunden an die Situation von Antharia finde ich die Erklärung ot.
Die Ausgangslage ist:
Die TE arbeitet Vollzeit weil sie sich sonst das Leben in der jetzigen Form nicht leisten kann. Mit allen Konsequenzen. Plötzliche Ereignisse, Veränderungen in den Lebenswegen, Krankheiten.... alles kann sich jeden Tag verändern.
Mich stört die Selbstverständlichkeit, mit der hier zur AU geraten wird, mit dem Unterton, was denn jetzt hier zu diesem Zeitpunk die Prioritäten sein sollten. Mehr nicht.
Es ist aber kein plötzliches Ereignis. Es ist geplatzt, nachdem es lange gegärt hat.
Sicherlich kann es richtig sein, daß übergelaufene Faß ganz um zu kippen und neu zu beginnen. Das sollte aus meiner Sicht dann aber eine bewusste Entscheidung sein und keine Übersprungshandlung.
Zu Deinem Zitat:
Ich sehe das genauso wie Du.
Ich sehe auch, daß es eine Herausforderung sein kann, nicht alle an sich gestellten Erwartungen erfüllen zu können. In einem kleineren Betrieb, stehen unter Umständen die Räder still, wenn eine Abteilung nicht mehr besetzt ist. Also völlig losgelöst von dankbaren Chefs oder Geld, hätte ich für mich ein Problem, wenn ich diese Situation mit einer Lüge auflösen müsste. Nach mindestens 12 Wochen, ausgerechnet in der Woche in der die TE alleine im Büro sitzt, ist halt Murphys Law. Antharia hat an anderer Stelle von einem toxischen Arbeitsverhältnis gesprochen. Wer weiß wofür es gut ist, daß es ist wie es ist.
Es ging aber nicht um die generelle Lebensplanung, es ging um die Reaktion auf ein Ereignis in einem jetzt schon belasteten Eltern Kind Verhältnis und Alternativen.
Wenn ein Mensch sich für eine VZ Tätigkeit trotz Kind entscheidet, keine gesundheitlichen Einschränkungen hat, das also leisten kann und will, finde ich einen totalitären Rat, der das Problem nicht löst und noch ein Thema schafft, dass als scheitern wahr genommen werden kann, schlichtweg falsch. Es bedingt die absolute Sicherheit, sich verzeihen zu können. Muss man also noch eine Baustelle eröffnen?
vg von overtherainbow