Kinderzuschlag - viele Eltern stellen den Antrag nicht

  • Der neue Kinderzuschlag soll Familien mit niedrigem Einkommen, gerade auch AE-Familien entlasten - doch die berechtigten Familien stellen die Anträge nicht. Das geht aus einer Bundestagsanfrage an das Bundesfamilienministerium hervor: Für mutmaßlich nur jedes 3. berechtigte Kind ist bisher der Antrag gestellt. https://dserver.bundestag.de/btd/20/056/2005673.pdf Für knapp 800.000 Kinder fließt bereits das Geld. Laut Erwartung der Bundesregierung müssten weitere 1,6 Mio Kinder berechtigt sein. Bis zu 250,- Euro können hier monatlich pro Kind fließen.

    Die Antragsberechtigung ist online einfach zu überprüfen:


    https://web.arbeitsagentur.de/kiz/ui/start


    und dann ebenso einfach online zu beantragen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    2 Mal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • https://web.arbeitsagentur.de/kiz/ui/start


    und dann ebenso einfach online zu beantragen.

    ein Witz, oder ???? Ich arbeite ehrenamtlich in einer KiTa, kann darüber mittlerweile nur noch lachen oder weinen, je nach dem !

    Sobald man als Eltern nicht Gehalt, sondern Lohn oder anderweitig wechselndes Einkommen hat, vielleicht noch weitere, erwachsene Kinder (ggf. noch mit 520-Euro-Job) aus- oder wieder einziehen...... werden dauernd neue Unterlagen gefordert. Blöd vor allem, wenn der Wohngeldantrag auch nicht schneller bearbeitet ist und daher Bildung und Teilhabe nicht läuft. Sorry, aber diese Gesetze gehen da total an der Lebenswirklichkeit von vielen vorbei.

    Wäre sinnvoller, Mittagessen, Klassenfahrten, Schulmaterial, Sportvereine für alle Kinder direkt kostenlos anzubieten, das Geld, was da allein für Porto und Sachbearbeiter draufgeht, wäre da sinnvoller angelegt.

  • Die Prüfung, ob man berechtigt sein könnte, geht online - wenn man nicht unbedingt auf die Erklärvideos geht - sehr schnell. Ich habe eben in zwei Minuten die mir bekannten Daten eines AE-Kollegen durchgespielt, die ich kenne und wurde aufgefordert, den Antrag zu stellen (was er selbst noch nicht getan hat ...)


    Der Antrag selbst geht online je nach Bundesland, aber ggfls. auch über einen zu vereinbarenden Termin "vor Ort". Wenn im Beantragungszeitraum, wie ich es heraus lese, sich Grundbedingungen/Lebensbedingungen bei Dir, LeSoleil, mehrfach ändern in kurzen Zeiträumen, kann ich andererseits verstehen, dass das Nachlegen von Belegen bedeutet, die vielleicht noch gar nicht so recht greifbar sind. Das ist natürlich frustrierend.


    Ansonsten scheinen die Ämter aber relativ schnell in der Bearbeitung zu sein. 800.000 genehmigte Anträge seit Dezember ist für deutsche Behörden nicht schlecht und deutet zumindest von außen nicht auf eine sehr tiefgehende Prüfung hin.


    Ich kann also nur empfehlen, den Probetest zu machen und im positiven Fall den Antrag anzuleiern.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • 1. Es geht gar nicht um mich ! Ich hatte immer nur Standard-Verhältnisse, sprich festes Gehalt.

    2. Hier geht es um Familien, die sich mit Mindest-Lohn-Jobs von Monat zu Monat hangeln, eigentlich wegen Münchner Mietpreis ALG 2-Anspruch haben, und/oder Wohngeld bekommen müssten, je nachdem wieviel Arbeitstage der Monat hatte und ob der 520-Euro Job der Mutter oder älteren Gesschwister was gebracht hat. Da blickt man weder bei den Nachberechnungen des JC mehr durch, noch bei den nachgeforderten Unterlagen für KiZu. Dazu kommen immer neue Bescheide, was die Beiträge für KiTa, Hort und Mittagessen angeht.

    Diese Bürokratie führt meiner Meinung nach dazu, dass viele irgendwann aufgeben und lieber verzichten. Andererseits kann man sich aber schön damit brüsten, was man da tolles finanziert.

    Mich würde wirklich mal interessieren, was die ganze Verwaltung (Sachbearbeiter-Gehälter, Papier, Porto, Bürogebäude....) dieser Gelder kostet, im Verhältnis zu den ausgezahlten Beträgen.

  • Da fragt mman sich, warum die Behörden bei den benannten Familien jeden Monat neu einen aktuellen Einkommensnachweis und den Nachweis der Größe der Bedarfsgemeinschaft verlangen. Ist das ein bayerischer Spezialweg?


    Losgelöst davon ist aber der hier diskutierte Kinderzuschlag wohl nicht jeden Monat neu zu beantragen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Naja, ich hab mich auch immer schwer getan mit irgendwelchen Anträgen... Zwar habe ich ein Festgehalt, das variiert aber monatlich durch Feiertags-, Nacht-, Wochenendzuschläge und Wechselschichtzulage. Je nach dem, wie ich den Monat über eingeteilt bin, variiert das teilweise ganz schön. Da bist du wirklich nur am hin- und herschicken von Unterlagen, weil der Zuschuss monatlich (bzw. basierend auf die letzten drei Monate) neu berechnet wird - bei mir hat das dann teilweise variiert zwischen mal recht viel, mal kaum etwas und mal gar nichts. Und ich war ständig mit dem Kram beschäftigt (übrigens sowohl in Niedersachsen, als auch in Bayern). Ziemlich nervenaufreibend, wenn man darauf angewiesen ist.


    Mittlerweile liege ich durch Vollzeit eh über jeder Zuschussgrenze, da kann ich mir den ganzen Papierkram Gott sei Dank sparen.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Losgelöst davon ist aber der hier diskutierte Kinderzuschlag wohl nicht jeden Monat neu zu beantragen.


    Es wird für jeweils sechs Monate beschieden.

    Drei Monate vor Ablauf soll man den Folgeantrag stellen. Mit neuen Einkommensnachweisen. Falls sich in der Zwischenzeit auch die Wohnverhältnisse geändert haben, muss auch das belegt werden.

  • Kinderzuschlag - wie läuft das bei Dir? 27

    1. Ich bin nicht berechtigt (18) 67%
    2. Ich bin mutmaßlich berechtigt, aber der Antrag war mir zu kompliziert (4) 15%
    3. Ich habe weder meine Berechtigung geprüft noch den Zuschlag beantragt (2) 7%
    4. Ich bin mutmaßlich berechtigt und habe den Antrag gestellt (1) 4%
    5. Ich bin mutmaßlich berechtigt, muss aber noch den Antrag stellen (1) 4%
    6. Ich habe den Antrag gestellt und habe einen positiven Bescheid bekommen (1) 4%
    7. Ich bin mutmaßlich berechtigt, will aber keinen Antrag stellen (0) 0%
    8. Ich habe den Antrag gestellt und soll weitere Unterlagen liefern (0) 0%
    9. Ich habe den Antrag gestellt, aber noch keine Rückmeldung bekommen (0) 0%
    10. Meine Situation ist in keiner Antwort wiedergegeben. (0) 0%
    11. Ich bin gerade dabei, den Antrag zu stellen. (0) 0%

    Laut Schätzung der Bundesregierung sollen 2,4 Millionen Kinder in Deutschland "kinderzuschlagsberechtigt" sein. Gerade auch Kinder in AE-Familien. 800.000 Anträge seien mittlerweile bewilligt worden. Das Familienministerium kritisiert, Eltern würden die Anträge nicht stellen. Das auch hier im Thread hinterlegte Prüfverfahren einfach, die tatsächliche Beantragung einfach gehalten.

    Andererseits werden Stimmen laut, die sagen, das Anmeldeverfahren sei zu kompliziert, die Unterlagenbereitstellung ohne großen Aufwand nicht möglich, das Verfahren überbürokratisiert. Berechtigte würden bei der Beantragung scheitern.


    Wer will, kann hier anonym in der Umfrage seine derzeitige Situation dokumentieren, gern aber auch die Diskussion im Thread fortführen, seine Erfahrungen schildern.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

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  • Ich habe den Kidslotsen gerade mal durchgekaspert... Und obwohl es bei mir einfach ist (da festes Gehalt) musste ich wieder zurrück, weil ich Einkommen, dass nach dem Verfahren zu den Kindern gehört am Anfang eingetragen hatte. Gedauert hat es 8 Minuten (mit komischer Musik im Hintergrund) und über die reingeschnittene Wordingänderung zum "Bürgergeld" musste ich schmunzeln.


    Ergebnis: Der Kidslotze sagt mir nicht, wie viel ich zu viel habe, sondern, dass ich bei erhöhten Ausgaben (Riester, Kfz-Versicherung, Erkrankung etc. pp) meinen Anspruch durch die Familienkasse prüfen lassen soll. Ich weiß ja, dass ich zuviel habe, aber Menschen an der Grenze, wissen das nicht. Und steigen mutmaßlich an dem Punkt aus. Außerdem wird mir empfohlen meinen Wohngeldanspruch zu prüfen, auf der Weiterleitung gibt´s dann u.a. eine krude Exceltabelle :D. Einfach und praktisch, ist schon anders...


    Schwankende Einkommen sind in diesem Verfahren zur Prüfung übrigens nicht vorgesehen, Wohneigentum auch nicht. Es gibt auch keinen Hinweis darauf, was man dann angeben soll:/.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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  • Ich bin nicht berechtigt. Aber habe meine Nachbarin beim Antrag unterstützt. Ich finde es Wahnsinn was dort alles ablief und auch was falsch lief. Zumal ich einen ganz anderen Blickwinkel/EInblick auf das Ganze habe (vom Hintergrundwissen her).


    Die Bearbeitung bei ihr hat sehr lange (halbes Jahr) gedauert. Ich denke , es muss sich erst grundlegend in der Bearbeitung/Abarbeitung etwas ändern damit mehr Leute KiZ beantragen.

  • Das Umfrageergebnis ist bisher ein ziemlicher Hammer (auch wenn die Beteiligung natürlich niedrig ist und weit weg von allgemeingültig): Ein Mitglied aus dem AE-Forum hat bisher den Kinderzuschlag bekommen, ein Mitglied hat beantragen können, der Rest ist nicht berechtigt oder in irgendeiner Form gescheitert.

    Setzt man dagegen, dass laut verschiedensten Untersuchungen AE-Familien die wohl größte Armutsgefährdung in Deutschland haben, passt hier einiges überhaupt nicht zusammen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Weil das Antragsverfahren an der Lebensrealität der "Beamten in den Amtsstuben" ausgerichtet ist, und eben nicht an der Realität der Berechtigten.

    Meine persönliche Meinung ist eh, dass es politisch gar nicht gewollt ist, Kindern armer Eltern wirklich zu helfen.


    Zum Umfrageergebnis noch eine Anmerkung: hier sind wir ja in einer echten bubble, alle gut mit Internet und technischen Geräten ausgestattet, für viele ist Deutsch die Muttersprache bzw. wird gut beherrscht.


    Der Staat bezahlt "Untersuchungen und Statisiker" und danach dann wieder Werbeagenturen für die X-te Kampagne.....


    Wie gesagt, mich würde wirklich wahnsinnig interessieren, wieviel Geld tatsächlich ausgezahlt wird, im Verhältnis zu den ganzen Orga-/Rundum-Kosten.

  • Setzt man dagegen, dass laut verschiedensten Untersuchungen AE-Familien die wohl größte Armutsgefährdung in Deutschland haben, passt hier einiges überhaupt nicht zusammen.

    Was passt nicht die Konzeption der Leistung, die Hürden, oder die Zusammensetzung des Forums?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Was passt nicht die Konzeption der Leistung, die Hürden, oder die Zusammensetzung des Forums?

    Wahrscheinlich alles und noch mehr.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Vielleicht denken sich auch einige, dass der KiZ ja nur für ein halbes Jahr geht und dann neu beantragt werden muss , dass das zuviel Stress ist?. Warum eigentlich?

    Das erinnert mich an die Anfänge von Hartz4, da wurde der Bescheid auch immer nur für ein halbes Jahr ausgestellt, bis man dann bemerkte was für ein enormer Bürokratieaufwand das Ganze ist/war und dann liefen die Bescheide ein Jahr.

    Beim KiZ ist das doch genau dasselbe - warum kann der Bescheid nicht für ein Jahr laufen - nein bei der 2. Antragstellung kann man sich dann aussuchen, wenn sich nix geändert hat - Kurzantrag. Wenn sich einiges geändert hat, dann wieder so ein Erstantrag.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Ich habe das vor Monaten gemacht und musste dann noch was nachreichen.

    Seitdem nix mehr gehört oder gesehen

    Dann ruf doch an und frag nach.

    Hinterher sein und nachfragen, wenn nichts kommt.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Es wird für jeweils sechs Monate beschieden.

    Drei Monate vor Ablauf soll man den Folgeantrag stellen. Mit neuen Einkommensnachweisen. Falls sich in der Zwischenzeit auch die Wohnverhältnisse geändert haben, muss auch das belegt werden.

    Bei uns ist das ein Monat vor Ablauf, dass das nahtlos übergeht. Wenn sich Wohnverhältnisse geändert haben, dann muss man das überall dort, wo man etwas beantragt hat, angeben. Deshalb wohl den 2. Antrag als Kurzantrag, wenn sich nichts geändert hat

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)