Beiträge von Jannne

    Früher… war vieles einerseits entspannter. Wir sind damals aus der Schule zum Bäcker hin ausgebüxt - erwischt wurde ich meines Wissens nach nie.

    Es gab eine überdachte Raucherecke hinter der Sporthalle für die Ü16jährigen. Ich kann mich aber noch sehr gut erinnern, dass ich mal vor meinem Klassenlehrer in die Büsche geflüchtet bin - ich war damals U16.
    Oder die eine Englisch-Klassenarbeit - ich hatte sie wirklich vergessen und keinen Fatz dafür getan. Das Ergebnis war ein Totalschaden. Nun war ich aber in Englisch immer richtig gut… diese Klassenarbeit hätte mir meine Note 2 zerschossen, die ich als Ausgleich für Mathe brauchte.
    Mein Klassenlehrer holte uns einzeln zur Notenbesprechung nach hinten und meinte sinngemäß: die 5 (oder war es etwa eine 6???) vergessen wir mal… ich weiß, dass du es kannst und bekommst deine 2, die du an sich verdient hast.


    All das wäre heutzutage undenkbar! Aber es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Ich habe immer hingesehen, was in den Kindern vorgeht, z.B. bei Klassenarbeiten, und bin damit auch bis auf ganz wenige Ausnahmen auch gut „gefahren“. Ich bin im Lauf der Jahre zu einem absoluten Verfechter der Differenzierung und Individualisierung, der selbstgesteuerten Lernprozesse und seit einiger Zeit auch der Inklusion geworden - nicht zuletzt auch, weil ich jahrelang Muster auf Karopapier im Unterricht gemalt habe UND das Glück hatte, in den USA einen anderen Unterricht, ganz andere Strukturen kennenlernen zu dürfen. Nur jahrgangsübergreifend als durchgängiges Prinzip für ALLE Kinder sehe ich kritisch. Wie gesagt, es gibt nicht „die“ Schule für „das“ Kind, weil es nicht „das“ Kind gibt. Sie sind alle unterschiedlich und bringen ihre ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit. Und dem sollte Schule bitte gerecht werden.


    Dass ich für o.g. Prinzipien „brenne“, heißt aber nicht, dass ich „laissez-faire“ zulasse.

    adhs.info


    und… lass dich nicht verunsichern. 🍀 Von dem her was und wie du schreibst könnte es passen - aber auch das geht in Richtung Ferndiagnose 🙄.

    Und ja, ADhS ist erblich. Ich finde es wichtig, solche Diagnosen möglichst früh zu bekommen. Das heißt übrigens nicht, dass Kinder dann automatisch mit Ritalin vollgepumpt werden müssen 🙄. Es gibt ja auch andere, nicht medikamentöse Hilfen.

    Selbstbild - Fremdwahrnehmung. Es gibt immer, bei jedem Menschen die sog. „blinden Flecken“.


    Nachtrag noch mal zu den Werten: Es ist für mich die Frage, wie sich der Partner im Alltag verhält - anderen Menschen, Freunden, Bekannten, aber auch mir als Partnerin gegenüber. Akzeptiert er mich, wie ich bin oder versucht er, mich umzukrempeln? Stichworte „Respekt“, „Akzeptanz“. Unterstützt er mich oder sind es leere Worte, heiße Luft? Stichwort „Verlässlichkeit“. Ist er anderen und vor allem mir gegenüber ehrlich? Hält er sich an gewisse „Spielregeln“ im Rahmen der Partnerschaft bzw. auch ganz allgemein an geltendes Recht? Wie ist sein Umfeld „aufgestellt“?


    Das sind beispielhaft Dinge, die mir viel wichtiger sind als ein Parteibuch. Und wie gesagt - man erkennt das im Lauf der Zeit. Bei rassistischen, diskriminierenden, ausgrenzenden, wenig wertschätzenden Äußerungen werde ich ganz fix misstrauisch, gebe zunächst contra und distanziere mich, wenn ich da auf Granit beiße. Ich mag das nicht.


    Mein Freund und ich sind jetzt knapp 9 Monate zusammen. Ich bin - trotz Wochenend- und Dienstfrei-Beziehung - in sein Umfeld integriert. Seine Mutter hat mir noch vor 3 Tagen gesagt, wie wichtig ich ihm bin (er sagt das ja auch, aber das kam von seiner Mutter, mit der er ein gutes Verhältnis hat). Seine Kinder, seine Freunde - ich kenne sie mittlerweile und sie mich. Für seinen kürzlich verstorbenen Stiefvater war ich die „potentielle Lieblingsschwiegertochter“… Sein Tod hat auch mir ehrlich weh getan 😢. Für seine Kinder bin ich die „Mama Köln“ - und das ging ganz sicher nicht von mir aus!


    Es gab vor einiger Zeit eine Situation, von der ich im Nachhinein gehört habe. Dicke Frauen (und ich bin nun mal dick) sind nun mal für viele nicht gerade „erstrebenswert“. Das ist Realität, egal was behauptet wird. Einer seiner Kumpel hat einen Spruch über meine „Körperfülle“ gelassen. Sofort hat nicht nur mein Freund, sondern haben auch seine Kumpels gekontert, er solle das lassen. Sowas zum Beispiel meine ich. Zieht der Partner einen hinterm Rücken durch den Kakao oder steht er zu seiner Partnerin - auch wenn sie nicht die Traummaße 90-60-90 bei 1,70 m Körpergröße hat?


    Beispiel Verlässlichkeit. Wir haben beide aktuell einiges an der Backe, mehr oder weniger schwierige, komplexe Situationen, die aufgelöst werden müssen. Trotzdem „erden“ (seine Formulierung) wir uns gegenseitig. Wir gängeln den anderen nicht - sagen uns aber ehrlich die Meinung. Das ist nicht immer angenehm, nichtsdestotrotz haben wir uns aber in den vergangenen 9 Monaten (wobei: wir haben uns eigentlich Mitte / Ende 2022 kennengelernt) eine Vertrauensbasis aufgebaut, in der auch Kritik möglich ist. Wirklich gestritten haben wir uns bisher nicht.


    Verlässlichkeit, an sich „kleine“ Dinge. Bei mir ist kürzlich mein linkes Bremslicht ausgefallen. Zwei Stunden später war es repariert. Diese Woche meldete sich mein Reifendrucksensor. Obwohl ich ihm glaubhaft versichert habe, dass ich aktuell meinen Reifendruck jeden zweiten Tag kontrolliere (und das tue ich wirklich!), durfte ich heute erst fahren, nachdem er gestern Abend alles gecheckt hat.


    Er stützt mich, ich stütze ihn. Augenhöhe. Er ist mein Fels in der Brandung, ich bin es für ihn. So der aktuelle Stand. Und irgendwann meinte er mal, wenn mir jemand weh tut, hält er seine riesengroße „Pranke“ über mich.


    Ich hätte nie gedacht, dass ich „sowas“ noch mal erleben darf. 🥰


    Okay, wir wohnen nicht zusammen. Ich weiß auch aktuell nicht, ob ich dieses Wagnis jemals noch einmal eingehen möchte - gebranntes Kind, in vielerlei Hinsicht. Alltag teilen ja, aaaaaaaaaaber….. nur, wenn ich einen Rückzugsort habe. Aber auch wenn wir Tage- oder Wochenlang zusammen „gelebt“ haben, hat uns das eher näher zusammengebracht. Und anschließend vermissen wir uns gegenseitig ganz doll und telefonieren…


    Was interessiert mich da ein Schul- oder Hochschulabschluss, irgendwelche Kontoauszüge oder von mir aus auch ein Parteibuch (Herr Freund hat keins😉)?

    Das hole ich mal hierher, weil es nicht in den LehrerInnen Thread gehört. Und nehme das mal beispielhaft. Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie man das trennen kann. Also, wenn jemand etwas vertritt, das so ziemlich gegen alle Eure Werte verstößt - könnt(et) Ihr das? So mit jemandem zusammen sein?

    Es ist sicherlich so, dass man den anderen so sein lassen können sollte, wie er ist. Dass sich niemand einem Partner zuliebe verbiegen soll. Und man den ein oder anderen Kompromiss finden kann, manche Dinge betreffend. Aber das hat doch Grenzen...

    Ich muss nicht mit allen auch politischen Auffassungen meines Partners konform gehen.


    Die rote Linie, die Grenze sind a) illegale Handlungen und b) solche, die gegen mein grundsätzliches Wertesystem (Ehrlichkeit, Respekt, Achtung, Verlässlichkeit, die für mich gerade im Rahmen einer Partnerschaft eine absolute und nicht diskutierbare Grundlage ist, etc) „verstoßen“.


    In so einem Fall kann die Liebe (oder was auch immer…) noch so groß sein - wenn diese grundsätzlichen Werte im zwischenmenschlichen Umgang nicht „passen“, war es das.

    Okay.


    Wenn ein Kind Tische und Stühle oder auch Toilettenwände bemalt oder auch bewusst (und ja, das gibt es gar nicht so selten und auch bereits als ich noch Schülerin war), finde ich das ganz sicher nicht toll.


    Ganz anders aber sehe ich Dinge wie Hakenkreuze, Kommentare zum Aussehen etcpp.

    Es ist wie oben geschrieben eine ganz grundsätzliche Haltung. Wenn ein 11jähriger mir was von den besonderen Fähigkeiten der „Arier“ erzählt (und das ist im Bekanntenkreis vorgekommen), dreht sich mir der Magen nicht nur einmal um. Ich habe mir angehört, was der Junge dazu zu sagen hatte - und habe dann sehr klar und entschieden dagegen argumentiert. Übrigens: kurz danach war der Kontakt (auch zu den Eltern) Geschichte, wir haben seit Jahren (allerdings auch auf Grund grundsätzlicher Differenzen) keinen Kontakt mehr.


    Editiert. Der Grund ist bekannt. Gruß Friday


    BTT. Menschen verachtende, diskriminierende, ausgrenzende Aussagen mag ich mir - von wem auch immer sie kommen - nicht anhören und ich sage dann auch sehr klar was dazu bzw. gehe dagegen vor.


    Zum Thema Konzepte. Ich finde viele Konzepte (Kinder-Schutzkonzept, Konzept zur multiprofessionellen Teamarbeit, Digitalisierung, Differenzierung, Kooperationen usw. usf.) absolut wichtig und richtig. Man setzt sich zusammen, bespricht, erörtert, diskutiert, entwickelt (Handlungs-)Leitfäden, kurz: man setzt sich mit der Thematik auseinander und sucht Wege, die Schule und den Unterricht Stück für Stück an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler „anzupassen“ (mir fällt auf die Schnelle kein besseres Wort ein). Die Neuerungen werden nach einer Erprobungsphase eruiert und ggf. überarbeitet und angepasst.


    Das liest sich möglicherweise sehr theoretisch - ist es aber nicht! Es geht darum, die Schule und den Unterricht weiter zu entwickeln, zukunftsfähig zu machen und das ist in der Regel Praxis pur.


    Bei uns (und so kenne ich es von vielen anderen Schulen, egal ob Grund- oder weiterführende Schule) haben die Kinder ganz klar Mitspracherecht und stehen im Fokus. Klassenrat, SchülerInnenparlamente, SV, etc. sind schon lange keine Fremdworte mehr. Aber wenn ich da jetzt ins Detail gehe, wo die SuS überall „mitreden“ (und das auch durchaus engagiert!), sprengt das den Rahmen dieses Forums.


    Mein ganz persönlicher Frust ist, dass das oft zu wenig gesehen wird.

    Wo bitte seht ihr die Bagatellisierung?


    Ihr regt euch über den Begriff „Vandalismus“ auf. Gut, dann ersetze ich ihn durch Schmiereien mit menschenverachtenden Hintergrund, gegen die man ganz klar und deutlich angehen muss - eben wegen dem, was letztendlich darüber transportiert wird.


    Aber daher auch meine Frage: Findet ihr es wirklich okay, wenn ein Kind den Hitlergruß zeigt oder Hakenkreuze malt oder wenn Kinder auf Grund ihrer Hautfarbe beleidigt oder ausgegrenzt werden oder oder oder? Ich finde es ganz sicher nicht „okay“. Und ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihr das in Ordnung findet.

    „Rassismus ist, wenn Menschen auf Grund ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft oder ihrer Religion benachteiligt oder schlecht behandelt werden.“

    Quelle: zdf Tivi, Logo! erklärt.


    Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage bezieht alle Ideologien der Ungleichwertigkeit in seinen Handlungsansatz mit ein und wendet sich gegen alle demokratiegefährlichen Ideologien.

    Genaueres kann man auf der HP des Netzwerkes nachlesen.

    Den Sechsklässler würde ich tatsächlich fragen, wie er auf die Idee kommt den Hitlergruß zu machen.


    Und eine Schulleitung, die Hakenkreuze als Vandalismus deklariert würde ich fragen, ob es ein Verständnisproblem von "Schule ohne Rassismus" gibt.

    Wie darf ich das verstehen? Auch in Zusammenhang mit Rassismus? Hakenkreuze malen, Dinge zerstören ist im Rahmen der Meinungsfreiheit okay?


    🙄


    Was verstehst du unter Rassismus?

    Das gibt es auch bei GrundschülerInnen.


    "Lösungen" könnten sein:


    1. Schritt: reden, mit dem Kind, aber auch mit den Eltern, herausfinden, warum dieses Kind so agiert, aufklären, was dieses Zeichen, diese Haltung schlussendlich bedeutet, (falls vorhanden) Hinweis auf das Schulprofil "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage", nachdenken lassen, was derartige Verhaltensweisen (oder auch Vandalismus a la Hakenkreuze auf den Schultoiletten etc.pp.) bewirken.


    2. Schritt: Thematisierung im Unterricht - auf allen Ebenen. Nicht nur über "Input", Information, sondern quasi "mit allen Sinnen". Hautfarbenstifte - die Welt ist eben nicht nur "weiß". Lieder wie "Anders als". Training der Kooperation, Kommunikation, Training kooperativer Lernformen. Gemeinsam sind wir stark.


    3. Schritt: Langfristige Anbahnung eines respektvollen wertschätzenden Umgangs miteinander. Programme a la "Gewaltfrei Lernen", Aktionen gegen Rassismus und für Toleranz. Freundschaft-Bänke, die im Werk- oder Kunstunterricht gemeinsam gebaut und gestaltet werden. Keine "leeren", sondern gestaltete Schulhöfe. Schulöffnung nach innen und nach außen - auch in den Ort. Kooperationen aufbauen, Anne-Frank-Haus in Berlin, nicht nur Kirchen, sondern auch Synagogen, Moscheen besuchen, mit den Menschen reden. Zeitzeugen an Gymnasien, da fällt mir spontan Naftali First ein.


    Es gibt sehr viele gute und wirkungsvolle Ansätze, die auch regelmäßig eruiert werden (müssen).


    Mir fällt spontan der Spruch "Jedem das Seine" ein. Seitdem hier im Forum darüber gesprochen / geschrieben wurde, wo diese Worte eigentlich herkommen, und dass sie äußerst negativ belastet sind, verwendet sie niemand mehr.

    Aber das ist doch exakt das, wovon ich seit Jahren schreibe… dass man eben nicht wegschauen sollte. In dem Moment, in dem sich das Kind / der / die Jugendliche „gesehen“ fühlt, Vertrauen entwickelt hat, sich aufgefangen fühlt, „läuft“ es in der Regel. Das heißt nicht Anarchie, jede(r) tut was er/sie will, nicht Egoismus pur - ganz und gar nicht. Wenige, gut durchdachte, gemeinsam angesprochene und ggf auch abgestimmte Regeln müssen irgendwie sein. Und es muss m.E. auch klar sein, wer letztendlich die Verantwortung trägt - die Kinder sind das nicht unbedingt. Ich durfte diesbezüglich sehr viel durch meinen Sohn lernen 🤷‍♀️.


    Allerdings… und das ist nicht „schön“ - gibt es auch Kinder / Jugendliche, die es einem sehr schwer machen, sie gern zu haben 😉.

    Was mich einfach ganz grundlegend stört, sind pauschale Verurteilungen, die allerdings sicher auch geprägt sind von den eigenen Erfahrungen.


    Als ich noch bei Mc Do gearbeitet habe, hieß es: erlebst du was Gutes, sprichst du einmal drüber. Erlebst du aber was Schlechtes, dann redet man 1000x darüber.


    Das Forum hier ist m.E. nicht repräsentativ. Als Mutter (und als solche bin ich hier unterwegs) habe ich die Erfahrung gemacht, dass Schulen sehr unterschiedlich in Sachen Schulentwicklung fortgeschritten sind. Mein Sohn war das „Paradeexemplar“ eines Kindes, das keinen „linearen“ Schulweg gegangen ist - wie beispielsweise meine Tochter. Es hat gedauert, bis wir die „richtige“ Schule für ihn hatten. Es war eine Regelschule, an der allerdings offen gearbeitet wurde. Das heißt nicht, dass es dort keine Regeln oder keinen FU gab. Aber es wurde mit Defiziten anders umgegangen. Man orientierte sich an den Stärken der Kinder und Jugendlichen. Leider hat sich dies mit dem Wechsel der Schulleitung (die alte SL ist in Pension gegangen, der neue SL hat zeitnah begonnen, das ganze System umzukrempeln) geändert.


    Viele LehrerInnen leisten sehr viel, weit über das geforderte Maß hinaus. Es wird nur viel zu oft nicht gesehen und gewertschätzt. Genau das aber wäre auch wichtig.

    Die in der E-Mail dargestellten Schwierigkeiten des Sohnes empfinde ich als relativ einfach:

    - er stört, begehrt gegenüber den Lehrkräften auf,

    - Unterrichtsstörungen,

    - Regelverstöße,

    - Respektlosigkeiten

    - er sei „vom rechten Wege abgekommen“.


    Das war es soweit. Mehr nicht. So die Sicht der Eltern, denen infolge dieser Verhaltensweisen des Sohnes der Gang zum Therapeuten empfohlen wurde. Okay. Ich kenne keine Lehrkraft, die auf Grund genau dieser Verhaltensweisen ein Kind oder einen Jugendlichen zum Therapeuten schickt. Sorry, aber aufmüpfig, Grenzen austestend, auch mal frech oder unverschämt sind alle - oder einschränkend gesagt: die meisten - Pubis von Zeit zu Zeit. Etwas flappsig ausgedrückt: Hormontornados, die nicht wissen, ob sie Fisch oder Fleisch sind.


    Insofern gebe ich dem Autor Recht, weil: irgendwann werden sie alle auch wieder ruhiger. Und: es ist der Job der Lehrer, damit professionell umzugehen. Ganz nebenbei: auch ich habe in meiner „Hoch-Phase“ den einen oder anderen „Tadel“ (so hieß das bei uns) kassiert und habe auch mal im Büro des Schulleiters gesessen…


    Welches Bild aber wird in diesem Artikel von „Schule“ vermittelt? Meines Erachtens ist es das Bild der „alten“, „Friss-oder-stirb“-Schule. Ohne Schulsozialarbeit, ohne Schülermitbestimmung / Schülerparlament, Schulen, in denen der Unterricht durchgehend frontal stattfindet. Wo findet man solche Schulen heutzutage noch?

    Der Artikel ist sicher gut für Eltern, die überspitzt formuliert „Helikoptern“, die vllt auch zu hohe Erwartungen an ihre Kinder richten und sich über die Schulnoten ihrer Kinder definieren und bei einer 4 oder 5 drei Nächte nicht schlafen können.


    Dieses „er sei vom rechten Wege abgekommen“ und „was können wir mit ihm machen“ empfinde ich als einen hohen Druck. Das Kind / der Jugendliche soll doch bitte wie früher sein - angepasst, brav, lieb. Genau das sind aber pubertierende Jugendliche oft eben nicht. Oft testen sie sich und ihre Umgebung aus - und das kann anstrengend sein 🤷‍♀️.


    Ich würde die Eltern übrigens gerne fragen, wie sich der Junge daheim verhält.

    Es gibt auch Schulen auf dem „platten Land“ mit sehr interessanten Konzepten.


    Verbindung von Leben und Lernen, Schulgarten, Streuobstwiesen, BNE, tiergestützter Pädagogik, Arbeit in den o.g. Multiprofessionellen Teams, Konzepten und Förderprogrammen zum sozialen Lernen und dem respektvollen Miteinander, Schulen, die digital immer besser aufgestellt sind und die sich auch im Bereich der Individualisierung bzw. individuellen Förderung, der Integration aller Kinder immer besser aufstellen. Schulen, in denen Unterricht und Ganztag miteinander vernetzt sind und kooperieren. Usw. usf.


    Ich bin jedoch der Auffassung, dass vieles nach wie vor von der Persönlichkeit der Lehrkräfte abhängt. Haben diese einen „Zugang“, einen „Draht“ zu „ihren“ Kindern und klappt die Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule, ist das sehr viel wert.