Ich auch Antharia .
Ich knabber gerade ziemlich an den "Vorwürfen" des Kollegenbashings, andere vor den Kadi ziehen, ihnen einen Strick draus drehen usw. Irgendwie ist das völlig anders rübergekommen, als es in der Realität ist. In meiner letzten Beurteilung stand explizit, dass ich maßgeblich an der großen Arbeitszufriedenheit im Kollegium mitgewirkt habe.
Natürlich ist es okay, wenn sich Eltern (gerechtfertigt) über die Schule aufregen. Kritik kann man auch konstruktiv sehen - als Chance, etwas besser zu machen.
Warum also bitte kommt es hier so rüber, dass ich auf KollegInnen schieße etc.pp.? Weil ich geschrieben habe, dass zweistündiges Verschlafen und der damit verbundene Unterrichtsausfall für mich ein no-go ist? Und dass ich das auch sagen würde? Okay, meine Worte im Post oben waren sehr hart, das ist richtig. Ich rede jedoch weder von "auf den letzten Drücker" noch von 10-15 Minuten zu spät kommen. Aber meine Grundhaltung ist tatsächlich so, dass ich so gut wie alles dran setze, pünktlich zu sein und dass ich mich maßlos über mich selber ärgere, wenn das nicht klappt. Denn: auch das ist (selten) vorgekommen, leider.
Es kann immer vorkommen, dass man es aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schafft. Seien es Staus, seien es Unfälle, sei es sonstwas. Dagegen sage ich nichts. Im Gegenteil. WENN KollegInnen z.B. aus familiären Gründen zu spät kamen, habe ich ihre Klassen mit übernommen - und habe dann vor allem NICHT hinter deren Rücken bei anderen irgendwelche "Sprüche" oder "Kommentare" gelassen. Dieses "hinterm Rücken durch den Kakao ziehen", lästern, finde ich in so einem (beruflichen) Fall viel schlimmer als eine direkte Aussage.
Ich weiß auch, dass ich grundsätzlich erst mal "empfindlich" reagiere, wenn man Schule - aus meiner Perspektive - zu Unrecht kritisiert. Manche Vorwürfe finde ich tatsächlich unfair, andere hingegen vollkommen gerechtfertigt.
Schule war über weite Strecken meines Berufslebens (vielleicht abgesehen von den letzten 3 Jahren, die wirklich hart waren UND den Jahren, als meine Kinder noch ganz klein waren, und mich die Doppelbelastung einfach nur gestresst hat) immer so eine Art "Baby" für mich. Ich gehe gerne arbeiten, ich mag Schule. Ich setze vieles dran, dass "Schule" gut läuft - für alle Beteiligten. Vielleicht erwarte ich auch einfach zu viel - von mir selbst, von anderen, wie auch immer. Vielleicht hängen mir aber auch die letzten 3 jähre nach und ich übertrage selbst von mir auf andere. Diese Kritik "nehme" ich - und werde drüber nachdenken. Aber dann halt eben als Chance, es "anders", besser zu machen.