Liebe Leuts,
ich bin in Trauer: beweine die Narben auf meiner Seele, liebkose sie.
Aus tiefster Seele wogt Trauer über all die Selbstverständlichkeiten, die ich bisher nie leben konnte, kann nur schmerzlich ahnen, welcher Verlust tatsächlich dahinter steht.
Ich beweine Freundschaften, die das Drama meines Lebens nicht überrdauern konnten; Liebe, die ich nicht annehmen konnte.
- Schäme mich mancher meiner Taten.
Der Hintergrund:
In der letzten Therapiestunde haben wir mit der sog. Bildschirmtechnik angefangen, Erinnerungen wie in einem Filmbericht, ganz sachlich zu beschreiben. Dadurch soll ich noch mehr Distanz zum Geschehen bekommen können. Soweit so richtig.
Durch diese größere Distanz soll das Gehirn die Ereignisse weiter in die Vergangenheit rücken lassen können, zumindest ein Stückchen.
Aus einem anderen Forum, in dem Überlebende schreiben, weiß ich, dass diese Trauer, dieses Gefühle vermehrt wahrnehmen, nach diesen Sitzungen ganz normal ist, um das erlebte zu verarbeiten. - Nur, wissen diese Menschen leider auch nicht, wie mit dieser Trauer, diesem Schmerz gesund umgehen.
Ich will mir nicht durch Frustfraß das Maul stopfen, mag nicht durch wilden Aktionismus so erschöpft sein, dass ich mich nicht spüre.
Irgendwelches "Verschwinden" durch Nix-essen oder Dissoziieren halte ich auch nicht mehr für angemessen.
Wie geht man mit so intensiven Gefühlen gesund um?
Danke, fürs Lesen.
Maschenka