Auch bei uns ist sie endgültig eingezogen. Die böse Pupertät hat den Muckel voll im Griff und damit auch mich.
Noch vor einem halben Jahr war Herr Kind eigentlich ziemlich pflegeleicht und quasi über Nacht hat er sich in ein nörgelndes, unzufriedenes, nicht mehr hörendes und renitentes Monster verwandelt.
Hausaufgaben werden nur widerwillig oder gar nicht erledigt, auf Mama hören ist allerhöchst uncool und so werden die Anweisungen vom Muttertier konsequent und zu 90 % komplett ignoriert, es wird rumgewütet, wenn einem was nicht passt (und das ist quasi ständig der Fall) und sämtliche Aktivitäten außer zocken, auf dem Sofa liegen und sprichwörtlich die Cojones raushängen lassen oder sich vom TV berieseln lassen wurden konsequent eingestellt. Das Pupertier sieht nur noch sich und seine Bedürfnisse, ist beratungsresistent und diskutiert alles aus.
Es ist einfach sooooooo anstrengend. Selbst mit gutem Zureden und Appellen an die eigentlich vorhandene Vernunft kommt man nicht mehr weit. Das Pupertier ist nicht Fisch, nicht Fleisch. Auf der einen Seite will man sich von der doofen Mutter, die ständig zu meckern scheint, abnabeln, über sich selbst bestimmen und empfindet jede Einmischung als störend, auf der anderen Seite darf "Mamaaaaaaaaaaaaaa" ihro Gnaden zu gern zu Diensten sein, ihn hofieren und hätscheln und möglichst alles vor den Arsch tragen.
Konsequenzen für sein renitentes Verhalten haben einen sofortigen Tobsuchtsanfall zur Folge. Heute Nachmittag muss sein Handy dran glauben, ich konnte es heute Morgen noch nicht einziehen, da wir unterschiedlich das Haus verlassen haben. Ich darf gar nicht dran denken, was bei uns heut Nachmittag abgeht.
Kann mir einer Mut machen, dass das, möglichst vorm 18. Geburtstag wieder besser wird? Nochmal sechs Jahre oder länger halte ich das nicht aus.