Beiträge von Muckelmama

    Da der Muckel in der Abschlussklasse ist, hat er Unterricht nach Szenario B, mit Selbsttest vor jedem Schultag und Maskenpflicht, trotz halber Klassenstärke.


    Er hat im Mai Prüfung und ich weiß gar nicht, wie die Schüler das wuppen wollen, in der Schule, wenn sie denn stattfindet, passiert nicht wirklich viel.

    Ich hab keine Ahnung was in dem Kind vorgeht, da ich es nicht kenne. Und soweit ich weiß, haben sich die Eltern einvernehmlich getrennt. Ob da wer Neues im Spiel ist, weiß ich auch nicht.

    Mir fiel so als erstes ein gemeinsames Gespräch beim Jugendamt ein, war aber wohl nicht so ne gute Idee. Dann wird Elternteil B das wohl aussitzen müssen. Die Schule fängt nach den Osterferien für das Kind wieder an... mal schaun, ob sich das mit dem Wechselmodell einpendelt

    So ähnlich hab ich mir das gedacht, da das Kind halt keine 6 mehr ist, sondern schon fast 16. Also aussitzen und das Beste hoffen. Für das Kind geht die Schule mit Präsenzunterricht nach den Osterferien wieder los, ein um die andere Woche. Ich bin gespannt, ob die Eltern das irgendwie einvernehmlich geregelt kriegen. Elternteil B hat das Kind seit Mitte Februar nur drei mal kurz gesehen und leidet natürlich unter der Situation. Es gab wohl auch schon jede Menge Stress per WhatsApp mit Kind, weil Kind auch sagt, er könne das selber entscheiden und will das so.

    Ich hab mich vielleicht unglücklich ausgedrückt. Er lebt nicht grundsätzlich bei seinen Großeltern, sondern ist nur dort, weil er halt eben nicht zur Schuie muss, also keinen Präsenzunterricht hat. Elternteil A überlässt dem Sohn die Wahl, wo er gerade ist. Elternteil B hätte ihn, trotz Distanzlernen die vereinbarte Woche im Wechselmodell gerne bei sich.

    Natürlich funktioniert das so nicht mehr, wenn das Kind wieder zur Schule muss. Beide Elternteile wohnen in einer Stadt.

    Hallo,


    wie kommt man hier zum Wechselmodel? Denkanstöße gesucht.



    Folgende Situation:


    Man trennt sich. Das Kind (fast 16) entscheidet sich, eine Woche bei Mama, eine Woche bei Papa zu leben. Nachdem beide Eltern ihre häusliche Situation geklärt haben und das Wechselmodell starten soll, werden die Schulen geschlossen, die Schüler sind im Distanzlernen.


    Der Sohn wird von Elternteil A zu den eigenen Eltern, also den Großeltern A gebracht (ca. 150 km vom eigentlichen Wohnort entfernt). Dort befindet sich das Kind – bis auf wenige Stippvisiten zu Hause bei Mama oder Papa – seit Mitte Dezember. Kind findet das natürlich grundsätzlich ziemlich prima. Immer jemand zu Hause, man bekommt den Poppes hinterher getragen, so wie Omas und Opas das halt machen, auf die Schule wird nicht so geachtet und eigentlich kann man machen, was man will.


    Elternteil B hätte natürlich das Kind vereinbarungsgemäß im Wechselmodell gerne bei sich, das Kind selber und der Elternteil A wollen da aber nicht so recht mitspielent. Als Kind wählt man natürlich den für einen bequemsten Weg und Elternteil A überlässt die Entscheidung dem Kind.


    Eine Mediation vorm Jugendamt wird von Elternteil A auch abgelehnt. Elternteil B ist relativ ratlos und hat keine Ahnung, was es machen könnte, um die Situation irgendwie zu klären. Elternteil B hat Elternteil A auch schon öfter darauf angesprochen. Die Antwort war "Aber Kind will das"


    Ich wurde zu dieser Konstellation um Rat gefragt, kann aber auch keinen wirklichen Rat geben, zumal das Kind mit fast 16 ja eigentlich schon selber entscheiden kann/darf, wo es sich aufhält, meine ich.


    Vielleicht habt ihr da ja Denkanstöße oder Ratschläge und nein, ich hänge mich nicht wieder in was rein, was mich nix angeht oder übernehme Kämpfe, die nicht meine eigenen sind.

    Noch ein Update, falls es jemanden interessiert:


    Wieder sind zwei Monate ins Land gegangen. Mein Ex-Partner hat seine Sachen (leider nicht nur seine) dann doch endlich Ende Januar und die letzten Reste dann am 12.02. geholt. Leider hat er irgendwie "mein" und "dein" verwechselt und sich "genommen", was er meinte, das ihm "zusteht". Er ist natürlich sämtlichen Diskussionen aus dem Weg gegangen und war da, als ich im Büro und nicht zu Hause war. Ich bin auch mittlerweile aus dem gemeinsamen Freundeskreis von mehreren angesprochen worden, was ich denn dem armen Kerl angetan hab... tja... so kanns laufen. Aus allem anderen, wie z. B. der Vorbereitungen des Hauses für die Übergabe hält er sich komplett raus. Genau wie die Miete seit Dezember, darf ich das alleine wuppen.


    Mein Umzug ist dann auch gelaufen. Einiges muss noch gemacht werden in der neuen Wohnung, aber sie ist wirklich schön geworden. Nachdem ich mich die letzten Wochen in dem Haus nicht mehr wirklich wohl gefühlt habe, komme ich jetzt nach Hause, wenn ich die Wohnungstür aufschließe.


    Den Next gibt es immer noch. Er hat sich die Woche frei genommen und hat zusammen mit meinem Bruder den kompletten Umzug gewuppt. Er hat Möbel ab- und wieder aufgebaut, ist hin- und hergefahren, hat Lampen, Bilder, Gardinenleisten angeschraubt, damit der Muckel und ich es schön haben. Es war super anstrengend, aber wir hatten auch Spaß. Heute wird meine Küche dann endlich auch komplett fertig und ich kann die letzten Kartons auspacken.


    Ich freue mich jetzt auf die Zeit, die kommt. Ich komme zur Ruhe, merke, dass es mir von Tag zu Tag tatsächlich wieder besser geht.

    Hier in Hannover wegen Abschlussjahrgang: ab 11. Präsenzunterricht in halber Klassenstärke, ein um den anderen Tag. Einen Tag da, einen Tag Onlineunterricht.


    Über iServ ist das mühsam bis fast unmöglich, weil ständig iServ ständig nicht geht, ruckelt, hakt, wie auch immer. Gestern Onlineunterricht ohne Online. Aufgaben vom Lehrer, die dann irgendwann mal nachgereicht werden müssen, wenn iServ wieder funktioniert.


    Es ist schwer, den Muckel zu motivieren. Er ist - genau wie ich - corona"müde". Klar sieht er ein, dass Maßnahmen sein müssen. Aber schon seit Monaten laufen unsere Sozialkontakte auf "Sparflamme".


    Ich bin gespannt, wie die Abschlussprüfungen laufen.

    Da der Muckel im Abschlussjahrgang ist, hat er hier in Hannover ab 11.01. wieder Präsenzunterricht in Szenario B.

    Das bedeutet, halbe Klassenstärke, einen Tag vor Ort in der Schule, den anderen Tag Online von zu Hause aus. Die anderen Jahrgänge sind nicht in der Schule, nur die 10. Klassen... von daher werde ich ihn schicken... er hat schon einen Ausbildungsplatz und ich hoffe, dass er das Jahr schafft und die Prüfung auch. Die Prüfungen werden übrigens angepasst, da die Kids schon im Frühjahr so viel versäumt haben.

    Also... der Muckel hat nen Neuen erst vor kurzem auf eigenen Wunsch kennengelernt. Wir haben uns sonst immer bei ihm getroffen. Zu mir ist er erst gekommen, als der Ex seine persönlichen Sachen zusammen gerafft und die gastliche Hütte verlassen hat und nachdem ich meinem Sohn erzählt hab, dass es jemanden gibt, den ich sehr mag. Der Muckel hat eigentlich ziemlich cool reagiert. "Hauptsache es geht dir besser und du bist glücklich" und "Der soll mal kommen, damit ich den unter die Lupe nehmen kann". Er findet Herrn Next ganz cool. Der hat einen Sohn im gleichen Alter. Die Pupis sind auch schon neugierig aufeinander. Mal sehen, wann wir die aufeinander loslassen.

    Mein Ex hat es nicht wirklich eilig, mit dem Umzug... mies oder nicht... wenn ich mit Besuch warte, bis das letzte Möbelstück weg ist, müsste ich bis Ende Januar warten. Da er aber auch keine Miete mehr zahlt und ich/wir nur meine Besitztümer nutzen, hab ich kein schlechtes Gewissen. Sonst hat er null Interesse, rum zu kommen und Kartons zu packen. Wenn aber draußen das Auto vom Next steht, steigt er aus und hält sich im Haus auf. Sonst fährt er vorbei... ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Ja, es ging schnell... geplant war das sicher nicht. Es hat halt gepasst... worauf soll ich warten? Und Respekt vor meinem Ex? Nachdem er mir gegenüber sämtlichen Respekt hat vermissen lassen.... öhm... nö.

    Ich habe ihn nicht betrogen und der Next war tatsächlich erst nach Beziehungsende Thema.

    Das mit dem Schloss ist nicht einfach. Ist ein Sicherheitsschloss und teuer. Er meint, so lange seine Möbel noch im Haus sind, hat er das Recht den Schlüssel zu behalten. ich finds nur nicht witzig, dass er irgendwie zu jeder Tages- und Nachtzeit im Haus rumstockelt, mit Vorliebe halt, wenn ich Besuch hab.

    Mein letztes Update war von Mitte August... jetzt haben wir es Mitte Dezember und es sind vier Monate vergangen.


    Die Tochter ist nicht in eine eigene Wohnung gezogen, sondern tatsächlich bei der Mutter geblieben. Es gab einige unschöne Szenen, seitdem sie ihre Möbel bei ihrer Mutter hat, besteht keinerlei Kontakt mehr.


    Es gab lange Gespräche zwischen ihrem Vater und mir. Auch in unserer Partnerschaft war ja der Wurm drin. Er hat sich auf mich ganz und gar verlassen, finanziell, haushaltstechnisch und was seine Tochter angeht. Ein "wir" als Paar gab es schon seit Anfang des Jahres eigentlich nicht mehr, es ist alles und zwar wirklich alles auf der Strecke geblieben. Er war auch Willens etwas zu ändern, an unserer Beziehung zu arbeiten, sich mehr einzubringen, sich ebenfalls um eine Therapie zu bemühen. Der gute Vorsatz hielt genau bis Ende August. Dann Er war zwei mal bei einer Psychologin zu einem Beratungsgespräch. Ihr Rat: Tagesklinik. Gekümmert hat er sich null. Im Homeoffice, den ganzen Tag im Jogginganzug, ungeduscht, nach der Arbeit auf dem Sofa, mit Tablett, Engagement im Haushalt wieder gleich Null. Alles mit der Begründung, er habe ja auch Depressionen. Therapieplätze gibt es keine und in eine Tagesklinik würde er nicht gehen wollen. In Bezug auf die körperliche Komponente unserer Partnerschaft kam dann sein Rat, als ich mit ihm über die fehlende "Körperlichkeit" wiederholt gesprochen habe, ich möge mir doch zum "Vögeln" einen Kerl suchen. Er hätte keinerlei Bedürfnisse und müsste erst mal mit sich selber klar kommen. Gleichzeitig fing er an, am Muckel "rumzuerziehen", ist mehrfach verbal entgleist, der Gerichtsvollzieher stand vor der Tür, er hat sämtliche Zahlungen an mich eingestellt, weil er komplett pleite war.

    Trotz der Bitte um eine letzte Chance war für mich spätestens nach dem Spruch, ich möchte mir doch bitte einen anderen Kerl für "Körperlichkeiten" suchen, klar, dass die Beziehung leider am Ende war. Es reicht halt nicht, wenn einer sich Mühe gibt. So habe ich mich dann getrennt.

    Vorerst haben wir noch zusammen gewohnt, auf mein Drängen hin, die häuslichen Lebensbereiche getrennt. Bis Mitte November hat er so getan, als wenn nichts wäre. Jeden Tag die Frage "Was wolltest du denn zu essen machen?", weiterhin die finanzielle Last auf meinen Schultern, keinerlei Interesse an irgendwas, außer der eigenen Bequemlichkeit. Es ist erschreckend zu sehen, wie schnell ein Mensch sich so verändern kann. Ich habe ihm eine Wohnung gesucht, die er ab 20.12. beziehen kann. Ich selber habe ab 15.02.2021 eine neue Bleibe, die gerade saniert wird. Das Haus ist für mich alleine zu groß und zu teuer, auch wenn ich es halten könnte.

    In meinem beruflichen Umfeld habe ich Anfang Oktober jemanden kennengelernt. Aus einem beruflichen Kontakt wurde ein privater und es wurde recht schnell recht "ernst". Manche Dinge passieren irgendwie, obwohl sie so nicht geplant waren. Nachdem mein nunmehr Ex-Freund mitbekommen hat, dass es sich nicht nur um meinen "Stecher" (wie er ihn immer noch nennt) handelt, sondern durchaus um etwas ernsthafteres, ist er total eskaliert. Es gab einen großen Streit, ich würde ihn betrügen, ihn loswerden wollen. Ich habe wirklich gedacht, er wird handgreiflich mir gegenüber. Danach ist er vorerst in das Gästezimmer seiner Mutter gezogen. Mittlerweile ist es fast zum Rosenkrieg geworden, weil er mit den Vorbereitungen für seinen Umzug nicht zu Pötte kommt, er meint, er hätte bis Mitte Februar ja Zeit dann endgültig seinen Umzug zu machen und Ansprüche auf alle möglichen Möbel stellt, die Hälfte der Mietsicherheit haben will (die ich alleine gezahlt hab) und, obwohl er keine Miete mehr zahlt, die Herausgabe des Schlüssels verweigert und alle Nase lang auftaucht, vorzugsweise, wenn mein "Stecher" da ist... ich fühle mich wie in einer schlechten Seifenoper... und hoffe, dass dieses ohnehin schon doofe Jahr recht schnell zu Ende geht und ich dann bald umziehen kann.

    Agrippa: ich lebe mit dem Muckel seit seiner Geburt zusammen, das Verhältnis zwischen mir und ihm ist ein ganz anderes, als zwischen meinem Freund und seiner Tochter.

    Er ca. 14 Jahre nicht mit ihr zusammengelebt und war teilweise in einem anderen Bundesland wohnhaft. Seine Entscheidung kann nur er verstehen. Er muss sich da auch vor mir nicht rechtfertigen. Ich hätte anders gehandelt, aber ich kann halt immer nur von meiner Sicht aus sprechen. Und ja, irgendwann geht es nicht mehr.

    Ratte: ich hätte auch ausziehen können... ICH kann mit der Situation so nicht mehr Leben. Nein. Sie hat sich ihre Depressionen nicht ausgesucht. Aber sie hatte ein Stück weit in der Hand, wie sich unser Zusammenleben gestaltet.

    Ihre Depressionen haben einen Raum in unserem Leben eingenommen, der einfach zu groß ist. Wie ein Leichentuch hat sich ihre Stimmung über die Familie gelegt.

    Sie wird nicht allein in ihrer Wohnung vegetieren. Ihre Mutter und ihr Vater sind ja da... Die Entscheidung, dass er nicht mit seiner Tochter geht, hat er alleine getroffen und ja, auch das ist momentan ein Diskussionspunkt bei uns, weil ich das ein Stück weit nicht verstehen kann, gerade weil ich den Muckel nie alleine gehen lassen würde.

    ICH bin aber nicht verpflichtet, unter Aufgabe meiner selbst und meiner psychischen Gesundheit das weiter so zu dulden und sie in meinem Haushalt wohnen zu lassen. Ich bin nicht ihre leibliche Mutter, sämtliche Versuche etwas für sie und uns zu ändern, sind von ihr boykottiert worden... liebe Ute... was wäre denn für mich die Alternative gewesen?

    Für mich würde sich die Frage, ob der Muckel in der gleichen Situation alleine ausziehen müsste, nicht stellen. Ich wäre mit ihm zusammen ausgezogen. Mein Freund hat sich dagegen entschieden, weil er weiß, dass er das alleine noch weniger schafft, als mit mir zusammen. Im Moment ist es so, dass wir ja viele Gespräche führen (müssen), auch um der Familie die veränderte Situation mitzuteilen. Und nahezu jeder findet, dass es die richtige Entscheidung ist, weil sie das alle schon viel eher haben kommen sehen. Die haben die Tochter ja nun auch erlebt. Sogar ihre Großmutter, bei der ich das niemals gedacht hätte, kann uns und vor allem mich, voll und ganz verstehen.

    Wenn sie jetzt nicht gezwungen wird, erwachsen zu werden, dann wird sie es nie. Mein Freund wird sich selber therapeutische Hilfe holen, alleine, weil es aus der Vergangenheit auch viel aufzuarbeiten gibt.

    Sie könnte diese Hilfe auch bei ihrer Mutter in Anspruch nehmen. Die Tochter hat sich aber auf einen eigene Wohnung versteift. Bei uns kann sie nicht mehr wohnen, in eine betreute Wohngruppe WILL sie nicht und bei ihrer Mutter auf Dauer auch nicht. Was will man machen. Sie ist 19 und kann allein entscheiden...

    Zurzeit ist sie tatsächlich zu ihrer Mutter übergesiedelt. Langsam komme ich zur Ruhe.

    Mittlerweile steht auch der Weg so halbwegs fest. Es wird eine eigene Wohnung werden mit einer mobilen Betreuung. Die entsprechenden Schritte werden diese Woche von ihrem Vater und ihrer Mutter und hoffentlich von ihr selber auf den Weg gebracht.

    Einsicht ist immer noch nicht vorhanden bei ihr, aber vielleicht kommt das noch.



    smilesnz Kaffee klingt gut... grundsätzlichm, nicht zum Auskollern :-)

    Klar habe ich am Anfang alles "schön" geredet. Ich habe wirklich gedacht, wir können das schaffen. Als ich gemerkt habe, dass ihre Therapie keine wirklichen Fortschritte bringt, sie von ihrem Vater in Watte gepackt wird, ihre Depressionen immer größeren Raum innerhalb der Familie beanspruchen und das wir ihr gar nicht gerecht werden können, habe ich versucht, ihren Vater, also meinen Freund darauf aufmerksam zu machen. Ich habe aber gegen eine Wand geredet. Wie oft habe ich gesagt, dass sich was ändern muss und habe immer nur gehört "es wird doch besser", "das wird schon", "wir müssen Rücksicht nehmen" etc. Er hatte Angst, seine Tochter zu verlieren, wie er heute sagt, wollte nicht sehen, dass wir das nicht schaffen können. Ja, seine Tochter ist in Therapie, aber die Therapeutin kann auch nur das therapieren, was die Tochter zulässt. Es gab Elterngespräche. Als wir versucht haben, umzusetzen, was die Therapeutin uns mit auf den Weg gegeben hat, hat die Tochter quer geschossen, alles boykottiert, es gab Nervenzusammenbrüche. Mein Freund neigt dazu, Probleme auszusitzen, im StatusQuo zu verharren. Auch unsere Beziehung hat massiv gelitten, auch hierüber gab es mehrmals Gespräche. Es ist nicht so, dass ich nicht alles versucht hätte. Aber wenn nur einer bereit ist, an der Situation zu arbeiten, dann steht man auf verlorenem Posten.

    Natürlich kann sie zurück zur Mutter. Durch Beziehungen könnte sie in eine kleine Wohnung in einer betreuten Einrichtung für psychisch erkrankte junge Erwachsene ziehen, wo 24 Stunden ein Therapeut und Betreuer für die Bewohner da ist, ziehen. Das lehnt sie ab. Sie möchte jetzt eine eigene Wohnung bzw, mit einer Bekannten eine WG gründen.

    Aktuell ist sie jetzt bei ihrer Mutter, das hatten sie aber schon vor den Ferien verabredet. Ob sie wieder kommt, weiß ich nicht. Im Moment ist es ganz gut, damit wir Luft holen können.

    Mal ein Update von uns:

    Im März hatte ich den ersten Termin bei einem Therapeuten, weil ich mit der Situation große Schwierigkeiten habe. Mein Freund hat sich vieles schön geredet, immer davon gesprochen, dass es ja Fortschritte gibt und besser wird und und und und. Ich hatte eher den Eindruck, dass der Raum, den ihre Depressionen einnehmen, immer größer wird. Er hat sie in Watte gepackt, immer Rücksicht genommen und sie wie ein rohes Ei behandelt und das natürlich von allen anderen auch verlangt. Seine Tochter hat sich natürlich in ihrem Elfenbeinturm gut eingerichtet, ist ja bequem. Nach meinem Termin beim Therapeuten haben wir gemeinsam eine Beratungsstelle aufgesucht, der Freund und ich.... er wollte, dass sich zu Hause was ändert... und dann kam Corona. Sie musste nicht zur Schule und augenscheinlich ging es ihr besser. War natürlich nicht so, nur hat er das einfach verdrängt. Sie hat es geschafft, jede schöne Situation kaputt zu machen. Jede Familienfeier, jeder Ausflug, jede gemeinsame Unternehmung... wenn sie und ihre Befindlichkeiten nicht im Mittelpunkt gestanden haben, hat sie dafür gesorgt, dass die Stimmung schlecht wurde mit ihrem Verhalten. Wie oft haben mein Freund und ich uns wegen ihr gestritten, die Beziehung hat echt gelitten, weil er mir immer wieder vorgeworfen hat, ich hätte was gegen sie und so schlimm wäre das doch alles gar nicht.

    Wir hatten jetzt Urlaub und waren mit meiner Familie eine Woche in Dänemark. Ich stand unter permanenter Anspannnung: Wie ist ihre Stimmung, fühlt sie sich benachteiligt oder ausgeschlossen (großes Thema), sagt irgendjemand was, was ihr nicht passt... ich konnte den Urlaub nicht genießen und bin jetzt kurz vorm Zusammenbruch. Am Montag hatte ich den nächsten Therapeutentermin. Dieser hat mir geraden, die häusliche Lebensgemeinschaft mit ihr aufzulösen, da ich sonst über kurz oder lang zusammenbreche. Auch für mich wurde immer klarer, ich kann und will mit ihr nicht mehr unter einem Dach wohnen. Und habe dann meinen Freund vor die Wahl gestellt: Die beiden suchen sich gemeinsam eine neue Bleibe und ziehen gemeinsam aus oder er bleibt und sie muss gehen.

    Er hat sich dafür entschieden, dass sie alleine geht, da auch er mittlerweile wohl eingesehen hat, dass ich mit allem, was ich gesagt habe, recht hatte. Und das wir alle vor die Hunde gehen werden, wenn alles so bleibt wie jetzt. Also hat er ihr mitgeteilt, dass wir für sie eine Wohnung in einer therapeutischen Wohngruppe suchen. Das lehnt sie ab. Sie will, dass alles so bleibt und sie könne ja bis zum Abi bleiben und wir machen eine Familientherapie. Kommt für mich absolut nicht in Frage. Jetzt dreht sie natürlich total ab, ihr Vater steht in der Schusslinie (schlechtes Gewissen machen, emotionale Erpressung usw.). Ich kann es jetzt aber nicht ändern und jeden Tag wird es schlimmer zu Hause.
    Im Moment hab ich noch keine Ahnung, wie die Situation sich auflöst und wie das alles ausgeht. Fakt ist: länger als bis Anfang Oktober halte ich das nicht aus.

    ich drücke dich mal... und wünsche dir viel Kraft. Wenn du in irgendeiner Form hilfe brauchst... melde dich... bitte. Wir wohnen ja nicht so extrem weit auseinander. Und wenn du mal raus möchtest, einfach nen Kaffee trinken oder mal in der Sonne abschalten magst, kannst du gerne rum kommen.