Eltern-LehrerInnen-Frust-Freude-Faden.....einfach so :)

  • Irgendwie lassen sich die Lehrer an der Schule immer wieder was Neues einfallen.


    Wenn die Kinder aus den Pausen kommen und die Klassen noch abgeschlossen sind, sollen sie davor warten, stehend. Seit November dürfen aber der/die Klassensprecher/Klassensprecherin entscheiden, wer sich an den Rand setzen darf. Zu was das führt, kann mann sich ja denken.


    Kennt einer dieses System und kann mir den Sinn erklären?

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • Sehr bizarr. An was für einen Rand denn?

    Z.B. an die Spinte, Wände etc., halt einfach auf den Boden setzen statt die ganze Zeit zu stehen.


    Ich verstehe hier so einiges nicht mehr in punkto Lehrstoffvermittlung, Korrekturen, Sozialkompetenz vermitteln etc... .

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Antharia ()

  • Normalerweise sollte ja die unterrichtende Lehrkraft ins Klassenzimmer kommen, wenn die Pause vorbei ist und die Schüler hochgehen. Kann schon passieren, dass die Schüler da mal zwei Minuten warten müssen, aber nicht so lange, dass sie nicht mehr stehen können? Wie lange bleibt denn die Klasse vor der verschlossenen Tür?

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Normalerweise sollte ja die unterrichtende Lehrkraft ins Klassenzimmer kommen, wenn die Pause vorbei ist und die Schüler hochgehen. Kann schon passieren, dass die Schüler da mal zwei Minuten warten müssen, aber nicht so lange, dass sie nicht mehr stehen können? Wie lange bleibt denn die Klasse vor der verschlossenen Tür?

    Es kann schon mal 10/15 min dauern, bis die Lehrkraft kommt.

    Hatte heute schon mal ein Telefonat mit der Klassenlehrerin. Die Klassensprecher sollen zwar mithelfen, dass während der Wartezeit nicht vor den anderen Klassen rum turnen, Stühle schieben oder gar an die Spinte gehen, mehr aber nicht. Doch da scheint es wohl einige "Missverständnisse" zu geben. Ich bin auch nicht die einzige, die sich da wohl mal geäußert hat, also will sie nochmal mit den Kindern reden.

    Nein, ich habe keine Spinnennetze in der Wohnung, das sind Ökotraumfänger :D

  • 15min ohne Aufsicht vor verschlossenen Klassenzimmertüren??? Ist es nicht üblich, dass erst 5min vor Ende der Pause geklingelt wird und die SchülerInnen erst dann hochgehen? Das würde ich auch ansprechen! Und wenn zum Beispiel „Regenpause“ ist, das heißt wegen des Wetters bleiben alle drinnen, dann müssen sie drinnen auch beaufsichtigt werden!

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Na aber klar! Hier (Bayern) gilt das Doppelstunden-Prinzip. Ganz nett, aber bei Fächern, die eine ungerade Anzahl von Wochenstunden unterrichtet werden, muss in der Hälfte der Doppelstunde ein fliegender Wechsel stattfinden. Es gibt da nämlich nicht wie zu meiner Zeit eine 5-Minuten-Pinkelpause. Wie kommt man als Lehrkraft ode auch als Schüler bitte in Null Zeit von einem Ende des Schulgebäudes ins andere? Möglicherweise „quatscht“ einen dann auch noch jemand an ||. War bei meinem Kindern und auch bei meinem kurzen Lehrerdasein gelebte Praxis.

  • Na aber klar! Hier (Bayern) gilt das Doppelstunden-Prinzip. Ganz nett, aber bei Fächern, die eine ungerade Anzahl von Wochenstunden unterrichtet werden, muss in der Hälfte der Doppelstunde ein fliegender Wechsel stattfinden. Es gibt da nämlich nicht wie zu meiner Zeit eine 5-Minuten-Pinkelpause. Wie kommt man als Lehrkraft ode auch als Schüler bitte in Null Zeit von einem Ende des Schulgebäudes ins andere?


    Hier ging es aber um "nach der Pause". Da hatten doch auch die LehrerInnen Zeit, um zum Klassenraum zu gelangen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Früher… war vieles einerseits entspannter. Wir sind damals aus der Schule zum Bäcker hin ausgebüxt - erwischt wurde ich meines Wissens nach nie.

    Es gab eine überdachte Raucherecke hinter der Sporthalle für die Ü16jährigen. Ich kann mich aber noch sehr gut erinnern, dass ich mal vor meinem Klassenlehrer in die Büsche geflüchtet bin - ich war damals U16.
    Oder die eine Englisch-Klassenarbeit - ich hatte sie wirklich vergessen und keinen Fatz dafür getan. Das Ergebnis war ein Totalschaden. Nun war ich aber in Englisch immer richtig gut… diese Klassenarbeit hätte mir meine Note 2 zerschossen, die ich als Ausgleich für Mathe brauchte.
    Mein Klassenlehrer holte uns einzeln zur Notenbesprechung nach hinten und meinte sinngemäß: die 5 (oder war es etwa eine 6???) vergessen wir mal… ich weiß, dass du es kannst und bekommst deine 2, die du an sich verdient hast.


    All das wäre heutzutage undenkbar! Aber es hat mich zu dem Menschen gemacht, der ich bin. Ich habe immer hingesehen, was in den Kindern vorgeht, z.B. bei Klassenarbeiten, und bin damit auch bis auf ganz wenige Ausnahmen auch gut „gefahren“. Ich bin im Lauf der Jahre zu einem absoluten Verfechter der Differenzierung und Individualisierung, der selbstgesteuerten Lernprozesse und seit einiger Zeit auch der Inklusion geworden - nicht zuletzt auch, weil ich jahrelang Muster auf Karopapier im Unterricht gemalt habe UND das Glück hatte, in den USA einen anderen Unterricht, ganz andere Strukturen kennenlernen zu dürfen. Nur jahrgangsübergreifend als durchgängiges Prinzip für ALLE Kinder sehe ich kritisch. Wie gesagt, es gibt nicht „die“ Schule für „das“ Kind, weil es nicht „das“ Kind gibt. Sie sind alle unterschiedlich und bringen ihre ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit. Und dem sollte Schule bitte gerecht werden.


    Dass ich für o.g. Prinzipien „brenne“, heißt aber nicht, dass ich „laissez-faire“ zulasse.

  • Wie gesagt, es gibt nicht „die“ Schule für „das“ Kind, weil es nicht „das“ Kind gibt. Sie sind alle unterschiedlich und bringen ihre ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit. Und dem sollte Schule bitte gerecht werden.

    :thumbup::thumbup::thumbup:

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Wie gesagt, es gibt nicht „die“ Schule für „das“ Kind, weil es nicht „das“ Kind gibt. Sie sind alle unterschiedlich und bringen ihre ganz eigenen Erfahrungen und Erlebnisse mit. Und dem sollte Schule bitte gerecht werden.

    Und ich glaube hier liegt ein wesentlicher Unterschied zur Schule vor 30, 40 oder noch mehr Jahren. Kinder dürfen heute viel individueller sein als damals und dem muss Schule gerecht werden. Das ist gut so, erfordert aber viel mehr Ressourcen als früher. Heute trägt man Schwierigkeiten, wie bspw. LRS Rechnung und schreibt diese Kinder nicht als "dumm" oder "faul" ab. Kinder, die sich auffällig verhalten, werden nicht direkt auf die nächste Förderschule verbannt, sondern man schaut hin und versucht zu helfen. Es gibt Programme, die dafür sorgen, dass die Schüler nach ihrem Abschluss weiterhin betreut werden. Es gibt Programme, die schulmüde Schüler wieder auf die Beine helfen wollen. Es gibt so viele gute Ansätze und Ideen.

    Schule hat angefangen sich zu bewegen, ist aber noch lange nicht am Ziel angekommen.

  • Ein ehemaliger Freund von mir hat ein Kind mit Trisomie 21. Er selbst sprach immer von seinem Downie (ich schreibe das, damit das nicht als Diskriminierung aufgefasst wird!). Das Kind besuchte von Anfang an Regelschulen - allerdings mit massiver personeller Unterstützung (sonderpädagogisch und mittels Schulbegleitung). Für mich ist das ein Beispiel gelungener Inklusion und Integration. Möglich ist das - es bedarf allerdings Ressourcen. Diese sind nicht immer und überall vorhanden.
    Schulbegleitung ist anstrengend und wird i.d.R. nicht gut bezahlt. Das heißt: zuverlässige, engagierte Menschen zu finden, die diese Aufgabe übernehmen, ist nicht einfach.


    Es hat mich bereits Mitte der 80er an einer amerikanischen staatlichen Durchschnitts-High-school fasziniert, welche personellen Ressourcen es dort gab: u.a. fest implemierte Mentorensysteme und Krankenschwestern. Es gab kein Klassensystem, sondern individuell festgelegte Kurspläne. Dort habe ich Mathe gelernt und das lag nicht an geringeren Standarts. Andererseits waren die Strafen bei Regelverstößen heftig, man konnte sich kaum „herauswinden“. Ich persönlich wollte nicht zurück nach Deutschland.


    Manchmal lohnt sich ein Blick über den Tellerrand sehr! Vor ein paar Jahren habe ich mal in einer Kita in der Schweiz hospitiert. Das war eine ganz andere Welt.


    Dass Dyskalkulie oder LRS in den 80ern nicht wahrgenommen wurde, stimmt so übrigens nur teilweise. Ein Mitschüler auf dem Gym hatte LRS - und den entsprechenden Eintrag im Zeugnis. Der Unterschied war, dass viele unserer Eltern dies damals nicht wollten, die gesellschaftliche Akzeptanz für eventuelle Defizite war nicht in dem Maß gegeben wie heute (meines Erachtens). In den Bereichen AD(H)S und Autismus hat sich z.B. demgegenüber viel getan.

  • „We are the livers of this world.“ - Da weißte nicht, ob du lachen oder heulen sollst.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)