Hi,
ich hab mich hier angemeldet um Menschen kennen zu lernen, die vielleicht ähnliche Probleme haben oder hatten und mit denen ich mich austauschen kann. Ich war vor Jahren schonmal hier, aber nicht wirklich aktiv.
Ich stelle mich mal vor:
Ich bin Mitte 30, habe drei Kinder (2009, 2011 und 2013) und bin seit 2015 mehr oder weniger Alleinerziehend. Vom Vater der drei bin ich seitdem geschieden.
Sie gehen circa jedes 2. WE zum Umgang.
Er selbst hat sich nie viel um die Kinder gekümmert und ist eher desinteressiert, aber er hat mittlerweile eine neue Frau und zwei weitere Kinder, wegen denen die Kinder trotzdem ganz gerne zum Umgang gehen.
Ich selbst hatte auch 2018 neu geheiratet und für ungefähr vier Jahre haben wir mit meinem zweiten Mann zusammen gelebt. Das hat aber absolut nicht gut funktioniert und daher sind wir seit ca einem Jahr getrennt und werden uns demnächst scheiden lassen.
Seitdem habe ich mich von meinem Traum, eine "intakte" Familie zu haben, endlich verabschiedet, oder besser gesagt von meinem Bild, wie eine intakte Familie auszusehen hat. Ich kann mich endlich damit anfreunden, dass ich eben alleinerziehend bin. Was mir aber noch völlig fehlt, ist die Vorstellung dazu, wie ich den Kindern und mir trotzdem ein schönes Leben bereiten kann.
Euch muss ich sicher nicht erzählen, dass es hart ist allem und jedem gerecht zu werden. Zeit und Geld sind meistens knapp und wenn Probleme aufkommen, muss ich immer allein die Lösung finden.
Momentan stehe ich vor mehr als nur einem Problem, es ist eher eine ausgewachsenen Lebenskrise.
Eines meiner Kinder ist chronisch krank und benötigt neuerdings sehr viel Fürsorge wegen häufigen Arztterminen und schulischen Problemen, aufgrund ihrer Sehbehinderung.
Dafür brauche ich viel Zeit. Ich bin im Masterstudium, arbeite 20h mit Werkstudentenvertrag und beziehe zusätzlich Bafög. Das sind also 20h Arbeit und 30h Studium jede Woche. Unrealistisch.
Ich kann nicht weniger arbeiten, sonst reicht das Geld nicht, und ich kann kein Urlaubssemester nehmen, da ich sonst meine Werkstudentenstelle verliere und auch kein Bafög bekäme. Die Gesundheit meiner Tochter geht zweifellos vor. Aber die Zeit reicht einfach nicht um alles zu schaffen und ich kann mich gar nicht mehr aufs studieren konzentrieren.
Hinzu kommt, dass es mir seit Corona sehr schlecht geht, ich hab schon die Impfungen nicht gut vertragen, aber als ich dann auch noch die Krankheit bekommen habe, war für lange Zeit meine Energie und mein Geschmack/Geruch komplett weg. Es ist zwar wieder besser, aber ich bin immernoch nicht so leistungsfähig wie vorher. In der Zeit wo es mir ganz schlecht ging, war auch die Trennung, was mich zusätzlich aus der Bahn geworfen hat. Mir wächst einfach alles über den Kopf. Ich bin schon wegen einer Depression in Therapie.
Mein Plan ist es eine Abeit zu finden, bei der ich mit Teilzeit genug verdiene um uns alle durchzubringen. Dafür müsste ich ziemlich gut verdienen, da unsere Miete ziemlich hoch ist. Also wahrscheinlich läuft es doch auf Vollzeit hinaus. Und dann müsste ich mein Studium abbrechen.
Das Studium bedeutet mir aber sehr viel. Es ist das einzige was mir, abgesehen von den Kindern, noch etwas bedeutet im Leben. Ich habe das Gefühl, wenn ich das aufgebe, gebe ich mich selbst auf.
Das ließt sich hier sicher sehr jammernd. Ich bin hier um Menschen zu finden, denen solche Probleme bekannt vorkommen und die vielleicht aus solchen oder ähnlichen Situationen raus gekommen sind, oder irgendwie ihren Frieden damit machen konnten. Ich möchte dass mein Leben wieder schön wird, es kommt mir aber momentan einfach unmöglich vor.
So, mein erster Post hier und direkt den ganzen Kummer auf den Tisch gepackt. Als nächstes les ich mich hier ein, was die anderen Forenuser so umtreibt.. bis dann ich hoffe man liest sich,
BOMBOM