Zitat Jannne: "Ich würde meine These noch ausweiten: dass es nach wie vor viel Ausgrenzung von Menschen gibt, die nicht der 'Norm' entsprechen."
*fett unterstreich*
Plus so eine "Winterhoff-Verzerrung" oder "Symbiose-Affäre" gibt das eine doppelt gefährliche Mischung.
Das staatliche Hilfe- und Exekutivsystem mit hoheitlicher Funktion, also JA, Sozialamt, Jobcenter bis Polizei plus Justizsystem hat immer noch stark die 'weiße, bürgerliche Mittelschicht' als Norm.
Gibt es Studien dazu? Fände ich sehr spannend ob meine Hypothese stimmt (wär toll, wenn nicht)
Ich hab die Hypothese, dass finanziell schwächeren Eltern, Eltern mit weniger formaler Bildung und weniger sozialem Ansehen (das hört sich so blöd an, aber es ist doch so), nicht-weißen Eltern schneller die harten Knüppel wie Inobhutnahme, Entzug der elterlichen Sorge, SPFH statt Beratungsstelle usw. zwischen die Beine geworfen werden. Die 'bürgerlichen' Akademikereltern und lokal relevanten Leute werden davon verschont - haben ne Rechtsschutz, kennen die Chefinnen, haben den gleichen Habitus (Hallo, Bourdieu) und werden deshalb als gleichwertig wahr- und damit ernstgenommen.
Und das schließt mit ein, dass trotzdem der Großteil der JA-Mitarbeiter*innen gute, klientenzentrierte, diskriminierungskritische Arbeit leistet zum Wohl der jungen Menschen. Aber die miesen Typen dazwischen können halt viel Leid anrichten, weil sie sich hinter einem System verstecken können.