Was sagen Kopf und Wand und Herz heute? Und der Familienrat? Ich wünsch euch gute Kraft und weniger Kampf - seufz.
Beiträge von Urtica
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Nee, ichvwill nichts verhindern, will nur Hopefulls Strang nicht so sprengen (da hab ich jetzt eher ein schlechtes Gewissen...). Vielleicht finden wir für das Für und Wider und das Dazwischen und Außenrum ja einen allgemeineren Ort im Forum. (Ich bin gerade noch so Generation X)
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Mit Geschichte war tatsächlich eine längere Zeitspanne gemeint als die, sie wir selbst noch erlebt haben mit der kurzen Phase der "Rama-Familie" in den 70ern bis 90ern. Ich kenne das so tatsächlich fast nur von meiner Mutter und sehr wenigen anderen Familien, in denen entweder die Diskrepanz zwischen Bildungsstand Vater/Mutter sehr hoch war und/oder der Vater wirklich gut verdiente.
Schon in der Generation davor war es schlichte wirtschaftliche Arbeitsteilung.
Und für AE ist das nochmal n anderes Thema.
So, zurück zu Hopefulls Antrag, fänd ich gut.
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Hopefull: Das liest sich doch wie ein ziemlich gutes familiäres Netz, das da mithilft. Ich drück die Daumen, dass die - praktischere - Wunschschule klappt.
Zu den jeweiligen Kosten kann dir deine Stadt/Kreis bzw. die Schule genau Infos geben, denn das liegt dann bei der Kommune. Allgemeiner lohnt vielleicht ein Blick in die unterschiedlich ausgeprägten Ganztags- bzw. Betreuungsangebote u.a. hier:
https://kultus.hessen.de/schul…s-hessen/profil-1-2-und-3
Das kürzteste Modell könnte dir ggf. flexibel Zeitpuffer ermöglichen (wenn es an der Schule so angeboten wird).
CoCo, fast kurz: Geschichte der Kindheit und kurze Geschichte der Pädagogik, die wenigsten Mütter resp. Eltern sind allein für das Kümmern um Kinder lange zu Hause geblieben, sondern wegen der Arbeit, die ein Haushalt, Hof, Hauswirtschaft... - inkl. Kindern - machte (im Vergleich zu heute deutlich mehr).
In anderen europäischen Ländern gibt es andere Konzepte der Kinderversorgung - ich halte weder das eine noch das andere für besser oder schlechter, es kommt drauf an, wie man selbst seine Lebensrealität "anpackt" und umsetzt.
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Ich unterstreiche Baps letzten Absatz und werfe in die Waagschale, dass bei Ganztagsschule oder Betreuende Grundschule (Hort) ab 26/27 auch per Rechtsanspruch die Ferienzeiten abgedeckt sein müssen - nicht zu unterschätzen für erwerbsarbeitende AE.
Btw: Über pädagogisches Für und Wider von Ganztagsschulen, Ganztagskita lässt sich trefflich diskutieren - als nahezu VZ arbeitende Pädagogin, deren Kinder glückliche Ganztagskitakinder sind resp. waren, hab ich dazu z.B. eine andere Meinung als du. [Mit Blick auf andere Länder und in die Historie würde ich festhalten, dass mensch es sich schlicht leisten können muss(te), viel Zeit nicht für den Lebensunterhalt zu arbeiten. Dass Mütter "für die Kinder" zu Hause bleiben (und nicht für lebensnotwendiges Wäschewaschen, Gänserupfen, Gemüsegarten, Kleidungnähen, Brotbacken) ist ja ein ziemlich junges und eher großbürgerliches Konzept, das für den Großteil nie wirklich passte. Und wenn der Lebensunterhalt verdient werden muss, muss man halt arbeiten gehen.]
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Uhvorschg § 1, Abs. 3 schließt, wenn ich das richtig kombiniere, Hopefull von der Zahlung aus. Daran hängt dann wohl auch der Rattenschwanz der nachrangigen Leistungen, die nicht bewilligt werden.
Gibt es bei dir, hinsichtlich mehr mütterlicher Zeit für Erwerbsarbeit, die Option Ganztagsschule, also nicht Betreuende Grundschule? Gibt es zumindest in meinem Bundesland und ist das, was ich wählen werde, wenn es bei K2 soweit ist - anders lässt sich Arbeit hier gar nicht mit Schule verbinden als AE - auch mit Blick auf ca. 12 unterrichtsfreie Wochen pro Jahr.
Und abgesehen davon: Stell den Antrag auf Schulplatz in der euch nächsten Grundschule mit allen relevanten Gründen, die euer Schulgesetz dazu hergibt - Volleybap hat dazu schon oben einiges geschrieben.
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Ja, das sollte er. Ich habe dazu keine eigene Erfahrung, aber die einer alten Freundin, die "damals" gegen ihren Vater vor Gericht zog mit Anwalt. Eure Konstellation hat mich oft daran erinnert. Bei ihr ging es wirklich gut aus: Der Vater zahlte - endlich - den korrekten und seinem hohen Einkommen angemessenen Unterhalt. Und sie hatte sich selbst behauptet und für sich geradegestanden. War extrem wichtig für ihre Zukunft - beides.
Ich drücke euch fest die Daumen!
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Ich teile hier eine längere Reportage in der aktuellen taz zum Thema Kindesentziehung, aus der Perspektive einer heute 51-Jährigen, die Anfang der 80er von ihrer Mutter dem Vater entzogen wurde.
https://taz.de/Wenn-das-Kind-i…-entfuehrt-wird/!6063196/
Finde den Text gut, gerade weil er zeitlichen und damit auch rechtsgeschichtlichen Abstand hat.
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Na, Hausrat, PHP und n uralten Riestervertrag hab ich, aber halt keine private Unfallv, keine LV, keine BUV etc. 🤷♀️ mein Geld ist endlich.
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Die BUV, die ich mir während des Studiums hab aufquatschen lassen, konnte ich nach wenigen Jahren gar nicht mehr bezahlen und hab sie mit Verlust und neuer Lebenserfahrung gekündigt.
Eine Zahnzusatz mit 70% Übernahme hab ich für mich und für die Große. Ich werde die sicher nutzen können - was Zahnersatz kostet, da brauchen wir nicht drüber reden, meine Krönchen aus Studizeiten sitzen noch prima, danach kam nix neues, aber eines Tages wird da was fällig.
Ansonsten bin ich "chronisch unterversichert" (Wer soll das bezahlen?) und als Nichtrheinländerin mit Kölscher Grundzuversicht gesegnet, dass es irgendwie weitergeht.
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Lieber hal79, doch, du machst Kompromisse, ständig. Du machst den großen Kompromiss, deine Angst vor einem übermächtigen, willkürlichen JA über das Wohl deines Kindes zu stellen. Ich kann das sogar nachvollziehen, ich war selbst an einem sehr ähnlichen Punkt mit einem durchaus ähnlichen Expartner. Was geholfen hat? Beim JA einen Beratungstermin machen, bei der Familienberatungsstelle eines kirchlichen Trägers eine Beratung einholen, das Scheidungsverfahren von ABR und Sorgerechtsfragen freihalten. Mich ehrlich machen und gerade.
Kein Elternteil, keiner, ist frei von Fehlern und keiner von uns kann sagen, dass wir ausschließlich die Heiligen in den Beziehungen sind/waren und die (Ex)partner ausschließlich die Bösewichte. Und jedes JA weiß das, also kann man da auch ehrlich sein und man kann auch sagen, wovor man Angst hat.
Für eine Inobhutnahme muss schon eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, die nicht mit milderen - und deutlich günstigeren - Mitteln (SPFH etc.) abgewendet werden kann.
Ruf beim JA an oder geh wenigsten zu einer Familienberatungsstelle. Bei uns gibt es auch ganz niedrigschwellig die Kita-Sozialarbeit, die als erste Beratung an und in Kitas fungiert. Vielleicht gibt es das auch bei euch.
Es hilft dir und v.a. eurem Kind nicht weiter, wenn du eine Lösung suchst, bei der du dich nicht bewegen musst, du drehst dich im Kreis und kommst nicht raus.
Spring über deinen Schatten, geh deiner Angst entgegen, mach dich gerade!
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Ich find's gut, wie du das angehst und ich finde auch, dass "Nichtstun" keine Option für mehr als 2 Monate ist.
Dass es leichter ist zu sagen, was man nicht will, und dass Schulpflicht, wenn man doch n Sek I in der Tasche hat, sich unfair anfühlt, v.a. mit jungen 15 Lenzen, kann ich gut nachvollziehen.
Meine war älter, als sie die 11 "schmiss", da war auch klar kommuniziert, dass sie dann mindestens einen ernsthaften Minijob mit TZ-Tendenz suchen musste, wenn sie keine direkte Option wie Ausbildung oder andere Schule "liefert". Bei der Berufsberatung war sie auch, Ausbildung wurde es dann doch nicht, auch kein FÖJ. Aus TZ wurde fast VZ, nach nun einem Jahr Arbeitsleben weiß sie, dass das Fachabi machen will und sich dafür an der Berufsschule im Zweig "Höhere Berufsfachschule" anmelden wird. Vor nem Jahr hat sie die Option abgelehnt, manches braucht Zeit und einen (vermeintlichen) Umweg.
Was für mich immer wichtig war: Dass sie alle Optionen kennt, dass ich ihr Wege zeige, die sie noch nicht angeguckt hatte, dass sie bei mir ehrlich abwägen kann, und dass sie dann selbst loslegt mit Entscheidung und Verantwortungsübernahme.
Ich mache das ja auch noch beruflich und habe über inzwischen knapp 2 Jahrzehnte junge Menschen bei ihrem "Wegfinden" begleitet. Schnurgerade Wege sind die wenigsten gegangen, die wenigsten Erwachsenen, die ich kenne, übrigens auch.
Langer Rede kurzer Sinn: Dranbleiben, da sein, keine Panik, Durchatmen
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Eine ewige Kerze für all die Menschen, denen der heutige Gedenktag gilt, verbunden mit Theodor W. Adornos Erziehungsauftrag "Dass Auschwitz nicht noch einmal sei,...".
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Liebe Ratte, alles erdenklich Gute für die und die Burschen! Ich werde dich hier vermissen! 🌼
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Wozu braucht man die denn? Ich brauchte das nicht, als ich meinen neuen Führerschein letztes, oder vorletztes Jahr, ich weiß es nicht mehr genau, bekommen habe...
Braucht man nur, wenn man seinen FS woanders beantragst als bei der Erstausstellung. Ich brauche das hier jetzt auch nicht beim Wechsel, weil ich wieder in dem Landkreis lebe, in dem ich vor gefühlt 100 Jahren den FS gemacht habe.
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Ich unterstreiche das, was CoCo und rainbowfish geschrieben haben, aus der leidvollen Erfahrung der 'es falsch gemacht Habenden'. Meine Große hat gelitten unter meiner Ignoranz (kann das nicht beschönigen) und wir brauchen bei manchen Themen bis heute... der damalige Neue ist längst nur noch Kindsvater 2, immerhin ein guter.
Ein Partner (ohne eigenes Kind?) und ein Mensch mit Kind haben unterschiedliche Sichten und Vorstellungen, auch gefühlsmäßig.
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Ich schicke dir eine Umarmung von betroffener Mutter zu betroffener Mutter. Was wirklich wann und wie lange hilft, weiß ich - ehrlich - immer noch nicht. Ich glaube aber, es hilft, den emotionalen Kontakt zum Tochterkind immer zu halten, im Akutfall selbst möglichst ruhig zu bleiben und "da zu sein". Und eine gute Therapeuten-Verbindung, egal ob tiefenpsychologisch oder verhaktenstherapeutisch.
Da zu sein auch nach außen - fürs Kind und für sich; die Be- und Verurteilungen von selbstverletzendem Verhalten sind selbst bei "Professionellen", also Sozialarbeitern, -pädagoginnen... ein schneller Erstimpuls - sowas wie Borderline-Kind*, schuldige Mütter, da muss es ja zu Hause ganz furchtbar sein. Sei gewappnet dafür.
*Die Abwertung bestimmter psychischer Erkrankungen und bestimmten Verhaltens steht im krassen Gegensatz zur vordergründigen Akzeptanzfassadeder Gesellschaft, die beschränkt sich verbal auf leichtes Burnout, kindliches ADHS und Autismus bitte nur in der Raymond Babitt-Version. Alles andere ist immer noch für Klatsch und Tratsch und seufzendes Augenrollen und abwertende Abgrenzung gut...
Ich wünsch euch beiden einen guten Weg!
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Ich glaube wir dürfen nie müde werden zu sensibilisieren und unsere eigene Denke zu durchleuchten. Ich glaube, es braucht nicht hundert Konzepte, sondern Haltung, Fehlerkultur und Zuhören.
Unterstreiche ich fett
Beim Rückblick in die 80er: "Deckel hoch, der Kaffee kocht!", wenn Mädchen einen Rock trugen, und ich kann mich an keine einschreitende Lehrkraft erinnern. Wie trugen dann lieber Hosen, auch im Sommer. Die LuL waren teilweise ganz wunderbare, ermutigende Menschen, teilweise noch in Zeiten ausgebildet, da schlug das Schlagen durch und ein 30er-Jahre-Menschenbild. Sexismus und Rassismus, Antiziganismus... und die Herablassung des Bürgertums gegenüber Arbeiter- und Bauernkindern waren dann auch in den 90ern noch Standard, selbst bei Lehrkräften, die solche Haltung weit von sich gewiesen hätten. Manches Subtile habe ich erst im Rückblick kapiert, manches habe ich als Kind und Jugendliche selbst getan und gesagt, da schüttelt es mich heute.
Ich bin begeistert, wie direkt und offen meine Tochter und ihr Freund auch ihre Probleme diskutieren, wie reflektiert sie und ihre Freund*innen eigenes Handeln und Denken miteinander thematisieren und wie sie da füreinander einstehen als Individuen. Ja, ich weiß, dass sie sich oft genug dem Rollen- und Schubladendenken auch Gleichaltriger erwehren müssen - aber sie haben eine Selbstverständlichkeit untereinander, die mir einfach Hoffnung macht.
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Ich hab es in vielen Situationen geschafft, übergriffige, zu nah kommende... Männer verbal zu stoppen und mich aus möglicherweise gefährlichen Lagen rechtzeitig rauszumanövrieren. Beim Trampen, auf Partys, an roten Ampeln, in der U-Bahn, auf der Arbeit...
Ich hab es gleichzeitig jahrelang nicht geschafft, mich aus einer psychisch und verbal gewalthaltigen Beziehung zu lösen, ich habe mich erniedrigen und beschimpfen lassen und - manchmal meinen Körper hingehalten, wenn ich keine Lust hatte, aber er.
Warum? Heute sage ich: Weil ich - und er - in einer Gesellschaft sozialisiert und in Familien aufgewachsen sind, in denen tradierte Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit gar nicht (er) oder nur in ersten Ansätzen (ich) in Frage gestellt wurden - und wie haben das in unserer Version übernommen. Sein Beschützertum beschützte mich und unsere Tochter als sein Eigentum, nicht als seine Mitmenschen. Ich habe mir erst eingebildet, "ihn zu ändern" und dann geglaubt, dass ich das jetzt durchziehen müsse als Ehe - wie all meine weiblichen Vorfahren.
Hilfsangebote von Familie, Freund*innen, von außen kamen nicht durch - ich hab diese giftige Brühe von Ehe ja noch verteidigt. Helfer resignieren auch irgendwann...
Und hab mich geschämt, auch danach noch lange, dafür, dass das "mir passiert ist", ausgerechnet mir.
Gewalt kommt selten plötzlich und selten allein. Femizide sind die Spitze, darunter sind die "ganz normalen" Machtstrukturen. M.E. bauen die immer noch auf patriarchalen Muster auf und es lohnt, darüber nachzudenken und eigene Vorstellungen zumindest zu reflektieren.
Hoffe, die Bezahlschrank ist durch den "Geschenklink" meines Abos weg:
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Beratungsstellen achten den Datenschutz und haben Schweigepflicht ggü. Behörden und Ämtern.
Einzige Einschränkungen sind grob gesagt: Akute Selbst- oder Fremdgefährung sowie Kindeswohlgefährung und schwere Straftaten.
"Das Jugendamt" hat immer noch einen bedrohlichen Ruf, ist aber eben auch genau das Amt, an dem viele Hilfen für Familien angesiedelt sind wie z.B. die Unterhaltskasse, die Organisation der Tagespflege/-eltern und der Allgemeine Soziale Dienst.