Inflationsrate erneut gestiegen auf nunmehr 7,9%

  • Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat gerade die (vorläufige) Inflationsrate Mai 2022 veröffentlicht. Das Bundesamt geht von einer Preissteigerungsrate von 7,9% zu den Preisen im Mai 2021 aus bzw. von einer Preissteigerung von 0,9 Prozent von April 2022 zu Mai 2022.


    Inflationstreiber sind unverändert „unabänderbare Kosten“. Die Energiekosten sind die letzten 12 Monate um über 38% gestiegen. Die Lebensmittelkosten um über 11%. Da scheint die Preissteigerung von 1,7% bei der Miete noch relativ harmlos. Allerdings ist „Miete“ oft der größte Batzen an den Standardausgaben. Und wenn man eine Mieterhöhung ausgesprochen bekommt, ist man persönlich in der Regel höher betroffen als mit 1,7 Prozent.



    Neben „Nahrungsmittel“ und „Energie“ sind übrigens undifferenzierte „Waren“ mit 13,6 Prozent Steigerung erschreckend.


    Gerade „arme Haushalte“ – und dazu gehören AE-Haushalte statistisch gesehen (siehe andere „News-Threads“) in hohem Maße – sind besonders betroffen. Mögen „reichere“ Haushalte auf „Luxusausgaben“ verzichten können bei Bedarf, ist bei Lebensmittel und Energie eher seltener eine Einsparung möglich.


    Sozialgelder, Mindestunterhalt (nach Düsseldorfer Tabelle), Unterhaltsvorschuss, Kindergeld hängen zwar auch an einer Mindestbedarfsrechnung, in der die Preissteigerung berücksichtigt wird. Diese Berechnungen erfolgen aber mit ca. 12 bis 24 Monaten Verzögerung zu bestimmten Stichtagen. (Der Mindestbedarf für Kinder wird zB für 2023 mit den Zahlen von 2020/21 berechnet.) Das ist bei niedriger Inflationsrate kein gar so großes Problem. Bedeutet aber bei einer wie derzeit galoppierenden Inflation, dass AEs deutliche Rückgänge im zur Verfügung stehenden Geld erleben und das strukturbedingt nicht mehr aufholen können.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Ich habe noch Notgeld von vor 100 Jahren…ob ich damit einkaufen gehen kann? :/

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Einfach überzeugend an der Kasse auftreten und über den uninformierten Filialleiter ablästern - dann klappt das schon. Und von dem Rückgeld auf die 100.000 Reichsmark die nächste Stromrechnung anzahlen!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

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  • Ich hab nur Millionen und Milliarden…und Billionen. ^^

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    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Okay, Das reicht mutmaßlich für die gesamte Stromrechnung.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich hoffe, dass die Anpassungen zügig passieren.

    Für mich selbst ist das vielleicht eher ein genervter Seufzer an der Kasse und im Zweifelsfall pack ich drei Artikel einfach nicht ein, aber wenn ich so manch Familie bei uns sehe, dann empfinde ich das schon sehr bitter. Da landet jetzt schon oft das Günstigste in der Brotdose, keine Ahnung, wie man das noch unterbieten will.

  • Ich hoffe, dass die Anpassungen zügig passieren.

    Für mich selbst ist das vielleicht eher ein genervter Seufzer an der Kasse und im Zweifelsfall pack ich drei Artikel einfach nicht ein, aber wenn ich so manch Familie bei uns sehe, dann empfinde ich das schon sehr bitter. Da landet jetzt schon oft das Günstigste in der Brotdose, keine Ahnung, wie man das noch unterbieten will.

    Hier ist es ähnlich, dann wird das günstigere Produkt, eine preiswertere Alternative oder eben nicht eingepackt. Angebote werden nun eher eingepackt oder es wird weniger eingekauft.


    Bei Lebensmitteln und bestimmten anderen Dingen teilen wir mit meinen Eltern- das erfreut auch unsere Restmüll Tonne, da landeten oftmals angebrochene Lebensmittel (verdorben), die für einen 2 Personen Haushalt einfach zu viel waren. Den Geldbeutel freut es auch, da muss man nicht mehr den Aufschlag für kleine Produktmengen zahlen.


    Und wenn schon das aktuell Günstigste in der Brotdose landet, wird zukünftig weniger darin enthalten sein.


    Wenn ich sehe, dass wir für den Liter Heizöl 1,279€ zahlen müssen, bekomme ich jedes Mal Schnappatmung.

  • Oh ja, gestern hab ich hauptsächlich nur Sonderangebote eingekauft und dabei bereits das gesamte Bargeld für diese Woche schon aufgebraucht. Also wird diese Woche nicht mehr eingekauft. Bin sogar mim Handytaschenrechner durch die Supermärkte gelaufen, um nur ja keine böse Überraschung an der Kasse erleben zu müssen. 🙈 Zum Glück hab ich ja noch genug da zum Essen und Trinken für die Woche. 🙏

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Strom hatte wir bei der letzten Abrechnung noch Glück. Weil auch Sohn nur noch am Wochenende/Urlaub hier ist (meine Mutter hat vorgeschlagen: "Der bekommt ab jetzt nur noch eine Taschenlampe.", hehe)

    Aber für das Heizöl wird jeder Renten/Lohn/Soldempfänger hier im Haus zusätzlich in den Pott werfen müssen. Die obligatorische Miete/Kostgeld wird nicht reichen.

    Nahrungsmittel&Co. werde ich wohl künftig ausschließlich beim Discounter einholen. Die Edeka-Zeiten sind vorbei.


    Btw.: Ich warte noch immer auf das "Energiegeld" von 300 Euro. Ist mein AG nur wieder extra lahm, so wie bei der Lohnerhöhung von poppigen 1,8%?

    "Mein Trainer war die Bordsteinkante" (Skateboarder)

  • Btw.: Ich warte noch immer auf das "Energiegeld" von 300 Euro.

    Sollte das nicht September/Oktober werden? :/

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Jep. Erste "Gerüchte" sagen September.

    Liebe Grüße



    Bap



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  • Das können die Lohnprogramme noch gar nicht. Exakte Verfahrensanweisungen fehlen noch komplett, nach meinem Wissen.
    Auch wie die Arbeitgeber das zurück bekommen ist noch nicht ganz klar.
    Schnell geschossen, Ausführung nicht ganz so schnell und vor allem nicht simpel.

  • Die üblichen Lohnprogramme müssten das schon können. Das ist buchhalterisch eine Einmalzahlung wie Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, "Coronabonus" oder eine Überstundenabrechnung etc. Es gehen ja schön die Sozialabgaben alle ab ...

    Wie jedoch das Geld zum Arbeitgeber kommt, das ist anscheinend noch nicht geregelt bzw. nicht kommuniziert.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Beim Statistischen Bundesamt kann man die eigene Inflationsrate etwas genauer bestimmen klick, vielleicht hilft das ein wenig nicht in Panik zu geraten. Noch genauer geht es, wenn man ein Haushaltsbuch führt.


    Was ich ganz schrecklich finde ist, dass die Preissteigerung vornehmlich das "Billig-Segment" betrifft. Ich lasse mir ja jeden Monat die gleichen Produkte liefern... da hat sich an der Rechnung noch nix getan. Mein Warenkorb (u.a. Bio Nudeln, Hafer, Linsen, Dinkelmehl, Passierte Tomaten, Milch und auch Sonnenblumenkerne) kostet noch das gleiche wie letztes Jahr auch. Den Rest kann ich nicht nachvollziehen, da ich es nicht monitore, ich habe monatlich etwa genau soviel Geld über, wie sonst auch, und außer beim Kaffee habe ich mich noch nicht geärgert... Butter, Öl und Weizenmehl kaufe ich so selten und in so kleinen Mengen, dass ich es in der Summe nicht merke. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, das der psychologische Effekt wirkt und ich unterbewusst sparsamer einkaufe. Aber der Schock an der Kasse ist bisher ausgeblieben und auch in meinem Haushalt hat sich noch niemand im Haushalt beschwert.


    Wenn die Inflation dazu führt, dass weniger weggeschmissen und das Auto öfter mal stehen gelassen wird, finde ich einen begrüßenswerten Neben-Effekt. Gespannt darf man auf das Klimageld und Grundsicherung sein... es darf nicht sein, dass sich Menschen sorgen um den Lebensmitteleinkauf oder die Raumtemperatur machen.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Beim Statistischen Bundesamt kann man die eigene Inflationsrate etwas genauer bestimmen klick, vielleicht hilft das ein wenig nicht in Panik zu geraten. Noch genauer geht es, wenn man ein Haushaltsbuch führt.


    Was ich ganz schrecklich finde ist, dass die Preissteigerung vornehmlich das "Billig-Segment" betrifft. Ich lasse mir ja jeden Monat die gleichen Produkte liefern... da hat sich an der Rechnung noch nix getan. Mein Warenkorb (u.a. Bio Nudeln, Hafer, Linsen, Dinkelmehl, Passierte Tomaten, Milch und auch Sonnenblumenkerne) kostet noch das gleiche wie letztes Jahr auch. Den Rest kann ich nicht nachvollziehen, da ich es nicht monitore, ich habe monatlich etwa genau soviel Geld über, wie sonst auch, und außer beim Kaffee habe ich mich noch nicht geärgert... Butter, Öl und Weizenmehl kaufe ich so selten und in so kleinen Mengen, dass ich es in der Summe nicht merke. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, das der psychologische Effekt wirkt und ich unterbewusst sparsamer einkaufe. Aber der Schock an der Kasse ist bisher ausgeblieben und auch in meinem Haushalt hat sich noch niemand im Haushalt beschwert.


    Wenn die Inflation dazu führt, dass weniger weggeschmissen und das Auto öfter mal stehen gelassen wird, finde ich einen begrüßenswerten Neben-Effekt. Gespannt darf man auf das Klimageld und Grundsicherung sein... es darf nicht sein, dass sich Menschen sorgen um den Lebensmitteleinkauf oder die Raumtemperatur machen.

    Mit deinen letzten Zeilen hast du sowas von Recht! Und ich bin mittlerweile am Punkt angekommen, dass ich mir tatsächlich Sorgen mache und ich ganz akribisch schaue, dass ich eben nicht ins Minus komme usw. 🙈😬

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Vor Jahren habe ich hier mit meinen Kids eine Molkerei besucht. Die kids waren an der Abfüllstation ganz begeistert. Da wurde die Milch gerade in die weiß-blaue Verpackung abgefüllt, die sie kannten. Begeistert schauten wir zu. Dann auf einmal eine Unterbrechnung. Eine andere Einheit wurde an die Maschine angehängt in einer Minute. Jetzt kamen nicht mehr weiß-blaue, sondern blauweiße Verpackungen am Ende raus. Vorsichtig fragte ich, was denn an der Milch jetzt anders sei. "Die Verpackung", wurde mir gesagt ...


    Beide Verpackungen/"Milchsorten" wurden übrigens im Lebensmittelladen meines Vertrauens angeboten. Mit einem Preisunterschied von ca. 40 Prozent, wenn ich mich recht erinnere. Volleybap ist mit dem Wissen auf die günstigere Milch umgestiegen.


    Das System funktioniert auch heute noch. Und nicht nur bei den Molkereien. Gleiche bzw. qualitätsgleiche Ware läuft mit unterschiedlichen Verpackungen und in unterschiedlichen Preissegmenten. Bedeutet aber auch: Im höheren Preissegment können Hersteller wie Händler Preiserhöhungen abpuffern oder damit "spielen" (Stichwort: Sonderangebote). Aber nicht im unteren Preissegment. Da ist alles ausgeschöpft.

    Bedeutet entsprechend: Preiserhöhungen treffen bei Alltagsware jetzt vor allem jene Käufer, die bisher im niedrigen Preissegment eingekauft haben. Da ist kein Puffer mehr für den Händler, um eventuell Kunden zu halten (der kann aber auch nicht zu einem "billigeren" Händler wechseln). Da wird alles direkt an den Kunden weiter gereicht ...


    Andersherum wird aber auch ein Schuh draus. Wer im Moment die 11% Steigerung bei Lebensmittel im direkten Preisvergleich nicht merkt, ahnt, dass sein Stammhändler bisher eine große Gewinnmarge bei ihm abkassiert hat.

    Oder man ist für bestimmte Bereiche noch bevorratet. (Volleybap, obwohl kein Kaffee-, sondern Teetrinker kann an keinem Sonderangebot von Frau Volleybaps Lieblingskaffee vorbeilaufen. Entsprechend hatten sich da eine Menge Kilopackungen angehäuft. Die haben sich mittlerweile ganz ordentlich abgebaut. Demnächst muss da mal wieder was geholt werden - zum höheren Preis ...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Das hinter Discount-Produkten oft Markenhersteller stehen ist ja nicht so neu...


    Ich überlege gerade noch, ob ich es verwerflich finde, wenn jetzt zu viele Menschen ihr Einkaufsverhalten ändern, oder verständlich. Denn dass doofe an Marktwirtschaft ist ja das mit "Angebot und Nachfrage"... sprich, wenn jetzt alle beim Discounter einkaufen führt das (wie schon bei Corona) zu leeren Regalen... akut bedeute das auf Barilla-Nudeln ausweichen zu müssen und trifft ggf. die Falschen. Langfristig führt ein größerer Ansturm auf das Discount-Segment zu höheren Preisen genau dort.

    LG Campusmami



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