Unser WM wurde vor ca. einem halben Jahr vom FG kassiert; seither leben die Kinder im RM bei mir und sind pro 14-Tage-Zeitraum insgesamt 4 Tage bei der KM. Beide Kinder ärgern sich darüber, dass es kein WM mehr gibt, sie wünschen sich das WM zurück. In unserem letzten gemeinsamen Elterngespräch schlug die ASD-Beraterin vor, die Kinder zu sich einzuladen, und mit ihnen dieses Thema zu klären, dass das nicht KM oder KV so entschieden haben, sondern das FG und dass diese Entscheidung nicht zur Disposition steht. Da dieser Termin mitten in der Mamazeit stattfand und ich die Kinder fast 3 Wochen nicht sehe, habe ich heute beim ASD nachgefragt, wie das Gespräch verlaufen ist und wie die Kinder es aufgenommen haben.
Sie sind nach wie vor mit der Regelung unzufrieden. Die beiden genannten Gründe waren, dass der Papa strenger als die Mama ist und dass sie bei der Mama jeder sein eigenes Tablet haben.
Zu Anfang unseres RM habe ich vom Sohn gehört, dass er wenn er 12 ist, sein Wunsch vom FG gehört werden wird.
Für mich wirkt das bedrohlich, denn ich befürchte, dass die KM die Unzufriedenheit der Kinder am köcheln halten wird, damit sie, wenn sie dann 12 sind, die Kinder zu sich umziehen kann.
Bedrohlich deshalb, weil durch die FG-Regelung eigentlich eine Befriedung/Beruhigung der Situation hätte eintreten sollen; so aber, so ist meine Befürchtung, sind die kommenden 4 1/2 Jahre womöglich davon geprägt, dass die Kinder bei der KM ohne pädagogisch motivierte Erziehung und mit kaum begrenztem Konsum elektronischer Medien aufwachsen.
Ich muss mir heute schon eingestehen, dass ich meine beiden Kinder nicht ganz stringent und vorbildlich erzogen habe. Immer die Angst, sie könnten sonst lieber zur Mama wollen und wissend, dass sie ohnehin durch uns beide hochkonflikthaften Elternteile schlimm genug belastet wurden und sind, dass ich oft die Fünfe habe gerade sein lassen. Natürlich sehe ich heute das Resultat, wenn es ums Hören, Folgen, Vertrauen geht. Da wünschte ich mir allzuoft, dass ich in der Vergangenheit stringenter gehandelt hätte.
Aber was mache ich jetzt?
Beiden Kindern hier auch ihre eigenen Tablets vor die Füße legen, sie ohne Korrektur, ohne Grenzen, einfach machen lassen? Das kann es doch nicht sein.
Vielleicht spreche ich dieses Thema gerade in unserem nächsten Elterngespräch beim ASD an.
Aber wie kann ich bei einem 7-/8-/.../12-jährigen Kind das Bewußtsein sich entwickeln lassen, dass die "Kirschen in Mamas Garten" zwar verlockend und kinderleicht zu ernten sind, dass ihr eigener Kirschbaum in ihrem eigenen Garten, auf Dauer aber weit mehr Frucht tragen und sie insgesamt glücklich machen wird. Nur dass dieser, ihr eigener Kirschbaum jetzt erst mal auch Arbeit, Pflege, Mühe und Entbehrung kostet.