Kind hat gestern das erste Mal gelogen

Bei der kleinen ist lügen normal. Es ist eine wichtige Phase und auch von den sozialen Fähigkeiten her ist es wichtig lügen zu lernen

Wer unter Euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein....

Wer sich selbst belügt, belügt auch andere.

...und es gibt auch Erwachsene, weit über 36, die kein Unrechtsbewusstsein gelernt haben.

Das wäre wohl mein Ansatz, bei mir zu beginnen.

overtherainbow

Zitat von Vollbio

Warum ich das hier poste?

Wie mit dem Lügen umgehen. Jetzt habe ich 3 Kinder und 2 KMs.

Von allen 5 weiß ich und wissen sie gegenseitig, dass sie immer wieder mal lügen. Alle 5!

EInfach so stehen lassen, gehört halt dazu in der heutigen Zeit?

Gar nicht verstanden lieber Vollbio.

Selber ehrlich sein.

Nicht richten, wenn man es sich nicht erlauben kann.

Wie wär‘s mit einfach mal Fünfe gerade sein lassen statt alles immer zu zerdenken?!

Liebes TS, was hast du bei deinen anderen 5 Kindern gedacht/gemacht - wenn du sie das erste Mal beim flunkern erwischt hast?

Du mußt doch schon 30 Jahre Erfahrung haben?

Das

und das Geschnipsel der Kleinen, war ja nicht böswillig motiviert gewesen, sondern eher im Gegenteil, so eine Art "MfG von deiner kleinen Schwester", also daher habe ich vorgeschlagen

verstehe ich gar nicht, aber auch egal - wird schon alles seinen Sinn haben.

I

Vollbio, wie sollen die Kinder lernen, dass Ehrlichkeit ein hohes Gut ist (für mich ist es das; es gibt aber eine Menge Erwachsene, die das nicht so sehen), wenn Du nicht mit gutem Beispiel voran gehst? Das wäre wohl der allererste Ansatz - selbst ehrlich sein.

Es mag sein, dass es Phasen gibt, in denen Kinder das Lügen ausprobieren oder so etwas. Ich denke, die beiden größeren Kinder sind aus dem Alter aber heraus. Also würde ich mich an Deiner Stelle fragen (ich glaube, auch das kam hier schon mehrfach), warum die Kinder glauben, schwindeln zu müssen. Ich schätze, in 9 von 10 Fällen ist das aus Angst vor den Konsequenzen.

Und auch, warum sie Geld stehlen müssen, würde ich mich fragen.

ich hätte meine Tochter gelobt, dass sie dann doch den Mut hatte, mir zu sagen, wie es wirklich war und dass sie deshalb nicht lügen braucht, wenn ihr ein Mißgeschick passiert oder sie es wohl gut gemeint hat.

Und du lügst nicht?

Was ist denn jetzt mit der Scheidung? Klarer ehrlicher Schnitt. und kein Gemauschel und verstecken mehr.....Ehrlich sein zu dir, im Umgang mit den KMs - dann sehen das auch deine Kinder.

Im Durchschnitt lügen Menschen 25/Tag.

Mal lässt man etwas weg (z.B. um den anderen nicht zu verunsicheren oder weil man sich einen Vorteil erhofft), mal ist man höflich (und lobt das grottenschlecht sitzende Kleidungsteil), mal tut man es bewusst (weil man etwas nicht zugeben will), mal aus Unachtsamkeit.

Natürlich kann ich von meinen Kindern einfordern, dass sie mich nicht anlügen. Aber dann muss ich mit gutem Beispiel vorangehen.
Und man muss Kinder nicht so lange verhören, allein oder im Beisein der anderen, bis sie etwas zugeben. Man muss auch nicht Nachforschungen anstellen und die anderen Kinder befragen und wenn dann endlich ie Wahrheit gesagt wurde, dann muss man auch noch zum Geschwisterkind und sich entschuldigen.

Keine Frage, das ist wichtig. Nur gibt es auch andere Methoden, um das zu erreichen.
Bei uns beliebt, war die Ansage: "es gibt keinen Ärger und mit ist es auch egal wer von euch dreien es war. Ich wünsche mir, dass xy wieder auftaucht oder das wer auch immer sich entschuldigt oder einfach zum passenden Zeitpunkt zu mir kommt und erzählt, wie und was passiert ist" Hat wahrscheinlich in 2 von 3 Fällen funktioniert.

Meine hätten sich bei solchen Verhören (und kann das eine 3-jährige wirklich schon so erfassen?) auf Dauer dicht gemacht und bei echten Problemen sich sicher nicht mehr vertrauensvoll an mich gewandt.

Wie wär´s wenn du einfach mal den Druck raulässt und Kinder Kinder sein lässt oder sie in kompetente Hände gibst, wenn du das nicht leisten kannst.

P.S.: Was macht denn das Seepferdchen auf der Badehose?

Es ist durchaus normal, dass Kinder nicht immer die Wahrheit sagen.

Wir Erwachsenen sagen auch nicht immer die Wahrheit, aus verschiedenen Gründen.

Lass die Kinder doch einfach Kinder sein.

Sie sollen doch Vertrauen zu Dir haben und sich auch mit delikaten Problemen an dich wenden. Wenn Du schon jetzt so steil gehst, auch im Hinblick auf die vielen anderen Posts hier, werden sie das vielleicht nicht machen.

Mein Junior würde bei solchen Aktionen einfach dicht machen und nicht mehr als nötig mit mir sprechen.

war wahrscheinlich in dem Moment spontaner Selbstschutz von der Kleinen

sie hat es später selbst zugegeben ihr habt drüber geredet später, sie hat sich entschuldigt, war alles friedlich, was willst du denn jetzt noch?

Hallo Vollbio,

zwei Perspektiven:

-das was Du Deinen Kindern bewusst vermittelst, ist nur ein Bruchteil dessen, was die Kids im Laufe ihres Lebens erfahren, prägt, ausmacht. Nur auf Dich bezogen, nicht auf´s ganze Dorf. Eltern von (fast) erwachsen Kindern werden Dir bestätigen, daß es einen großen Teil gibt, den sie sich einfach so aneignen, weil ihre Eltern so sind, wie sie sind.

Google doch mal Johari-Fenster, da ist es ohne Anspruch auf dogmatische Lebensphilosophie, ganz gut erklärt.

"Kinder zu erziehen ist zwecklos, sie machen einem sowieso alles nach."

- immer wissen zu müssen, auch wenn ich das in diesem Kontext gut verstehen kann, entspringt Deinem Kontrollzwang. Das ist mitnichten gebunden an "die heutige Zeit". Erinnere Dich doch mal zurück. Sommer 1963. Kinder haben Ihren Eltern immer alles wahrheitsgemäß erzählt? Im Leben nicht.

Eltern haben sich in dem Umfang wie heute nichtmal interessiert, kein Handy, keine Ortungsapp usw.

Zitat von Kaj

Wie wär‘s mit einfach mal Fünfe gerade sein lassen statt alles immer zu zerdenken?!

Ich glaube, also lediglich eine Hypothese, daß da der eigentliche Knackpunkt ist.

Auch wenn ich mich da mit Sicherheit weit aus dem Fenster lehne. Aber man kann das ständige rationalisieren von Gefühlen auch abtrainieren. Es benötigt vielleicht etwas Zeit und Achtsamkeit, aber es ist möglich.

vg von overtherainbow