Ernüchterndes Ergebnis einer gerade veröffentlichten Untersuchung des bekannten Familienspezialisten Joachim E. Lask und seinem WorkFamily-Institut sowie der Goethe-Universität Frankfurt: Elternkompetenzen kommen im Unternehmen nicht an. "Die im Kompetenzcenter Familie (weiter-) entwickelten überfachlichen Kompetenzen nehmen beim Spillover ins Unternehmen noch nicht einmal die erste Hürde, das Erkennen durch die Führungskraft. Der Verlust beträgt 50 Prozent!"
Vielmehr scheint es so zu sein, dass Führungskräfte keinerlei Kompetenzgewinn der Eltern durch ihre Familienerfahrung erwarten, "oder noch schlimmer. sie erwarten, dass Eltern und insbesondere Mütter durch ihre Elternrolle zu weniger kompetenten Mitarbeitern werden".
Diese negative Erwartungshaltung wird durch die statistische Realität gestützt, dass ca. 2/3 aller Führungskräfte in Deutschland "ohne Kind im Haushalt leben".
Allerdings: Je höher die Kinderzahl in der Familie ist, desto eher wird den Eltern von Führungskräften erweiterte Kompetenz zugebilligt.
Es gibt aber auch die andere Seite der Medaille: So wenig Führungskräfte bei Eltern ein Mehr an beruflicher Kompetenz sehen, so wenig sind Eltern bereit, Erfahrungen aus ihrer "Familienarbeit" ins Berufsleben einfließen zu lassen.
Arbeit und Familie: Das scheint in vielerlei Hinsicht im Denken und Handeln der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmer nicht richtig zusammen zu passen.