Club der Einsamen Herzen

  • CoCo

    Ich"gönne" Menschen das Bürgergeld, die über einen kürzeren oder längeren Zeitraum nicht in der Lage sind, für ihren Lebensunterhalt selber zu sorgen.

    Ich würde lieber denen mehr geben und das Bürgergeld für die Faulen (von denen ich einige kenne) reduzieren.

    So, ich bin erstmal weg, meine Tochter macht ein Praktikum auf einem Gnadenhof, da muss ich sie hinbringen.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Ich weiß bei vielen garnicht, was die wählen. Durch Gespräche und co. kann man natürlich eine Richtung erkennen. Ausgenommen die, die aktiv sind.

    Mit einem aktiven Afdler in einer Beziehung würde ich auch die Konsequenzen scheuen.

    Ich denke, daß Umfeld kann da einige Dinge nicht unterscheiden. Da bin ich nicht hart genug für.

    Im Übrigen denke ich, dass nicht viele Menschen vollumfänglich die Werte ihrer Partei leben. Das ist nur eine Tendenz, wo finde ich mich am ehesten wieder.


    Völlig entgegengesetzte Werte mögen auf der einen Seite spannend sein, auf der anderen Seite wäre es mir zu ermüdend über alles in Diskussionen zu geraten.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Das ist für mich etwas sehr grundsätzliches. Wie kann jemand überaus nett, menschlich und empathisch sein und dann diese Einstellung unterstützen? Das ist doch ein Widerspruch.

    Reinhard Heydrich soll wunderbar Geige gespielt haben....

    Eine überaus nette, menschliche und emphatische Partnerin, die gleichzeitig rassistischen, völkisch nationalistischen Werten folgt, ist das halt nur nicht zu allen Menschen an jedem Ort.


    vg von overtherainbow

  • Es ist egal, was die Medien berichten. Man kann sich die Reden der AfD-Riege online reinziehen, man kann diverse Mitglieder, auch die an der Basis, auf diversen Social-Media-Kanälen live und in Farbe verfolgen und sich selbst ein Bild machen. Was allein hier in der Region von dem AfD-Fuzzi von sich gegeben wird, stellt ihn selbst in die rechtsradikale Ecke.

    Fakt ist, dass die AfD alle möglichen ausländerfeindlichen, antisemitischen und arierdeutschen Strömungen angezogen hat und niemand in der Riege sich wirklich davon distanziert.

    Hier boykottiert die AfD im Kreis, wo immer sie kann, sinnvolle Entscheidungen und belegt Tagesordnungen mit sinnlosen Anträgen, die Zeit kosten und zu keinerlei Ergebnis führen. Und mit diesem Schwachsinn brüstet man sich dann online.

    Das ist dumm, rücksichtslos und Geldverschwendung.

    Ich kann mir auch die schlechten, schwachsinnigen Politiker anderer Parteien heraussuchen, diese Beispiele auf die gesamte Partei projizieren und mir anhand dieser Beispiele eine Meinung bilden.


    Die Frage, die man sich dann selbst beantworten muss, lautet:


    " Ist das fair....oder ist das ev. dumm?"



    Ich möchte dir Beispiele für gute AfD Politiker nennen, mit denen ich befreundet bin.

    Vielleicht nimmst du dir dir Zeit, und hörst dir die mal an.


    Dr. Martin Vincentz, MdL in NRW.

    Dr. Roland Hartwig, früher MdB.

    Christian Loose, MdL in NRW.

    Fabian Jacobi, MdB.


    Du musst inhaltlich nicht mit den von ihnen vertretenen Aussagen konform gehen.

    Eine ausländerfeindliche oder antisemitische Aussage wirst du von ihnen niemals hören.


    Soll ich hier auflisten, was für dämliche Aussagen und Anträge ich alleine im Kreistag Rhein-Erft oder im Rat der Stadt Bergheim von Links und Grün zu hören bekommen habe?


    Trotzdem spreche ich weder den Grünen noch den Linken ab, teilweise auch gute Politik für unsere Region zu betreiben, die ich auch unterstütze.

  • CoCo ich nehmen bezug auf deine Zweifel daran: "in echt ist xyz ganz anders, als ich hier vom Schreiben gedacht hätte".

    Ich bin so ein Fall.

    Woher willst du denn wissen, wie wir dich in echt wahrnehmen würden?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • ich nehmen bezug auf deine Zweifel daran: "in echt ist xyz ganz anders, als ich hier vom Schreiben gedacht hätte".

    Ich bin so ein Fall.


    Abgesehen davon, dass das


    Woher willst du denn wissen, wie wir dich in echt wahrnehmen würden?


    jetzt auch meine Frage wäre - warum, glaubst Du, bist Du denn ganz anders, als es sich darstellt, wenn Du hier schreibst?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Das hole ich mal hierher, weil es nicht in den LehrerInnen Thread gehört. Und nehme das mal beispielhaft. Mir persönlich ist es ein Rätsel, wie man das trennen kann. Also, wenn jemand etwas vertritt, das so ziemlich gegen alle Eure Werte verstößt - könnt(et) Ihr das? So mit jemandem zusammen sein?

    Es ist sicherlich so, dass man den anderen so sein lassen können sollte, wie er ist. Dass sich niemand einem Partner zuliebe verbiegen soll. Und man den ein oder anderen Kompromiss finden kann, manche Dinge betreffend. Aber das hat doch Grenzen...

    Ich muss nicht mit allen auch politischen Auffassungen meines Partners konform gehen.


    Die rote Linie, die Grenze sind a) illegale Handlungen und b) solche, die gegen mein grundsätzliches Wertesystem (Ehrlichkeit, Respekt, Achtung, Verlässlichkeit, die für mich gerade im Rahmen einer Partnerschaft eine absolute und nicht diskutierbare Grundlage ist, etc) „verstoßen“.


    In so einem Fall kann die Liebe (oder was auch immer…) noch so groß sein - wenn diese grundsätzlichen Werte im zwischenmenschlichen Umgang nicht „passen“, war es das.

  • jetzt auch meine Frage wäre - warum, glaubst Du, bist Du denn ganz anders, als es sich darstellt, wenn Du hier schreibst?

    Zwischen den Zeilen glaube ich Zweifel festzustellen, und vielleicht versteckt sich dahinter sogar dein Widerspruch; in etwa:

    Nein, du irrst. Nicht das Fremdbild, sondern dein Selbstbild stimmt nicht mit der Realität überein.


    Nachdem ich meine Rolle in verschiedenen sozialen Situationen aus Jugend, Studien-, Hippie-, Handwerker-, Familiengründer-, Nestmodellpapa-, Von-allen-Kindern-verlassener-und-hoch-verschuldeter-Papa angeschaut habe, und dann die vielen verzweifelten und am Ende alle gescheiterten Versuche es doch noch hin zu bekommen, in Familie mit Kindern zu leben, bin ich zum Eingeständnis, zur peinlichen Überzeugung gekommen, dass tatsächlich etwas an meinem Selbstbild ganz lange Zeit nicht stimmte.

    Also, ich ziehe meine Aussage, dass ich in Wirklichkeit ganz anders sei, als hier im Forum gespiegelt. Nein, im Wesentlichen bin ich tatsächlich so, wie mir hier immer wieder vorgehalten wird.

  • Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist,

    habe ich beschlossen glücklich zu sein


    Voltaire

  • Zwischen den Zeilen glaube ich Zweifel festzustellen, und vielleicht versteckt sich dahinter sogar dein Widerspruch; in etwa:

    Nein, du irrst. Nicht das Fremdbild, sondern dein Selbstbild stimmt nicht mit der Realität überein.

    Da interpretierst Du falsch... Von mir war es tatsächlich als Frage gemeint - zum Einen, woran Du es festmachst; zum Anderen, was Du glaubst, was der Grund ist...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Selbstbild - Fremdwahrnehmung. Es gibt immer, bei jedem Menschen die sog. „blinden Flecken“.


    Nachtrag noch mal zu den Werten: Es ist für mich die Frage, wie sich der Partner im Alltag verhält - anderen Menschen, Freunden, Bekannten, aber auch mir als Partnerin gegenüber. Akzeptiert er mich, wie ich bin oder versucht er, mich umzukrempeln? Stichworte „Respekt“, „Akzeptanz“. Unterstützt er mich oder sind es leere Worte, heiße Luft? Stichwort „Verlässlichkeit“. Ist er anderen und vor allem mir gegenüber ehrlich? Hält er sich an gewisse „Spielregeln“ im Rahmen der Partnerschaft bzw. auch ganz allgemein an geltendes Recht? Wie ist sein Umfeld „aufgestellt“?


    Das sind beispielhaft Dinge, die mir viel wichtiger sind als ein Parteibuch. Und wie gesagt - man erkennt das im Lauf der Zeit. Bei rassistischen, diskriminierenden, ausgrenzenden, wenig wertschätzenden Äußerungen werde ich ganz fix misstrauisch, gebe zunächst contra und distanziere mich, wenn ich da auf Granit beiße. Ich mag das nicht.


    Mein Freund und ich sind jetzt knapp 9 Monate zusammen. Ich bin - trotz Wochenend- und Dienstfrei-Beziehung - in sein Umfeld integriert. Seine Mutter hat mir noch vor 3 Tagen gesagt, wie wichtig ich ihm bin (er sagt das ja auch, aber das kam von seiner Mutter, mit der er ein gutes Verhältnis hat). Seine Kinder, seine Freunde - ich kenne sie mittlerweile und sie mich. Für seinen kürzlich verstorbenen Stiefvater war ich die „potentielle Lieblingsschwiegertochter“… Sein Tod hat auch mir ehrlich weh getan 😢. Für seine Kinder bin ich die „Mama Köln“ - und das ging ganz sicher nicht von mir aus!


    Es gab vor einiger Zeit eine Situation, von der ich im Nachhinein gehört habe. Dicke Frauen (und ich bin nun mal dick) sind nun mal für viele nicht gerade „erstrebenswert“. Das ist Realität, egal was behauptet wird. Einer seiner Kumpel hat einen Spruch über meine „Körperfülle“ gelassen. Sofort hat nicht nur mein Freund, sondern haben auch seine Kumpels gekontert, er solle das lassen. Sowas zum Beispiel meine ich. Zieht der Partner einen hinterm Rücken durch den Kakao oder steht er zu seiner Partnerin - auch wenn sie nicht die Traummaße 90-60-90 bei 1,70 m Körpergröße hat?


    Beispiel Verlässlichkeit. Wir haben beide aktuell einiges an der Backe, mehr oder weniger schwierige, komplexe Situationen, die aufgelöst werden müssen. Trotzdem „erden“ (seine Formulierung) wir uns gegenseitig. Wir gängeln den anderen nicht - sagen uns aber ehrlich die Meinung. Das ist nicht immer angenehm, nichtsdestotrotz haben wir uns aber in den vergangenen 9 Monaten (wobei: wir haben uns eigentlich Mitte / Ende 2022 kennengelernt) eine Vertrauensbasis aufgebaut, in der auch Kritik möglich ist. Wirklich gestritten haben wir uns bisher nicht.


    Verlässlichkeit, an sich „kleine“ Dinge. Bei mir ist kürzlich mein linkes Bremslicht ausgefallen. Zwei Stunden später war es repariert. Diese Woche meldete sich mein Reifendrucksensor. Obwohl ich ihm glaubhaft versichert habe, dass ich aktuell meinen Reifendruck jeden zweiten Tag kontrolliere (und das tue ich wirklich!), durfte ich heute erst fahren, nachdem er gestern Abend alles gecheckt hat.


    Er stützt mich, ich stütze ihn. Augenhöhe. Er ist mein Fels in der Brandung, ich bin es für ihn. So der aktuelle Stand. Und irgendwann meinte er mal, wenn mir jemand weh tut, hält er seine riesengroße „Pranke“ über mich.


    Ich hätte nie gedacht, dass ich „sowas“ noch mal erleben darf. 🥰


    Okay, wir wohnen nicht zusammen. Ich weiß auch aktuell nicht, ob ich dieses Wagnis jemals noch einmal eingehen möchte - gebranntes Kind, in vielerlei Hinsicht. Alltag teilen ja, aaaaaaaaaaber….. nur, wenn ich einen Rückzugsort habe. Aber auch wenn wir Tage- oder Wochenlang zusammen „gelebt“ haben, hat uns das eher näher zusammengebracht. Und anschließend vermissen wir uns gegenseitig ganz doll und telefonieren…


    Was interessiert mich da ein Schul- oder Hochschulabschluss, irgendwelche Kontoauszüge oder von mir aus auch ein Parteibuch (Herr Freund hat keins😉)?

  • Weil ein Parteibuch ja auch etwas über eine grundsätzliche Haltung aussagt. Wenn man sogar Mitglied einer Parte ist, muß man ja grundsätzlich mit deren Programm und Haltung übereinstimmen. Deswegen wäre nicht das Parteibuch ggfs. ein Trennungsgrund, sondern das, wofür es steht.


    Natürlich muß man in Beziehungen Kompromisse eingehen, keiner kann sich seinen Wunschpartner "backen". Gewisse grundsätzliche Übereinstimmungen über Werte und Haltungen müssen für mich jedoch übereinstimmen. Ich hätte nämlich weder Lust, mir dauernd fremdenfeindliche Sätze anzuhören, noch, dauernd über so etwas dauernd diskutieren zu müssen. Das ist nämlich imho etwas Grundsätzlicheres, als die Frage, ob die Wohnzimmerwand jetzt grün oder blau (nein, keine Anspielung auf irgendeine Partei!!!) gestrichen werden soll.


    Wobei ich zugegebenermaßen die Grenze gar nicht scharf ziehen könnte, was für mich noch tolerabel ist und was nicht. Kommt eventuell auch darauf an, wie vehement so eine von meiner abweichenden Haltung verteten würde.