Kann man den Vater zu mehr Umgang zwingen?

  • Ich werde auf alle Fälle trotzdem vor Gericht gehen , Anwalt usw sind schon informiert. Ich denke ich habe gute Gründe, damit meine Forderung durchgeht und ich lasse mir sein Nein nicht gefallen.

    Dann wirst du ne Menge Geld an deinen Anwalt zahlen mit dem Erfolg, dass der Vater sich nicht eine Sekunde mehr um die Kinder kümmern wird.


    Umgang dient der Beziehung zwischen Kindern und Vater.

    Er ist nicht zu deiner Entlastung gedacht.

    Da die Kinder bis Nachmittags in der Betreuung sind, verstehe ich eh dein Problem nicht.

  • Aber es gibt doch eine Umgangspflicht? Und man kann diese jederzeit vor Bericht ändern , und ich benötige einfach mehr Unterstützung. Wenn ich sage, dass ich enorm erschöpft bin, wird das doch bestimmt zu meinen Gunsten entschieden? Ich glaube nicht dass der Vater Bock auf Bußgeld hat.

  • Zwingen kann man niemanden, der Richter könnte es anordnen und bei Nichteinhaltung droht Bußgeld bis 25.000 Euro und das hat er definiert nicht auf der hohen Kante. Oder sehe ich das jetzt falsch? Oder wird der Richter nicht einwilligen weil der Vater nicht möchte? Wo sind meine Rechte?

  • Ich finde es erstmal gar nicht verwerflich, auch die eigene Entlastung, den Wunsch danach zu äußern.

    Ich finde das erfrischend ehrlich.



    Eine Bekannte von mir hat den Umgang eingeklagt und gewonnen.

    Der Vater wollte kein Stück, der war zu Umgangszeiten eben krank, musste arbeiten usw.

    Der Schuss ist nach hinten losgegangen,leidtragende die Tochter.


    Wie soll das gut für die Kinder laufen, wenn der Vater nicht will,Kinder haben feine Antennen .

    Ja, es ist ungerecht, aber such Dir andere Wege zur Entlastung.

    Eine Beziehung, einen neuen Partner kann Mensch doch auch mit oder trotz Kinder haben.


    Liebe Grüße


    Ute

  • ich kann dich insoweit verstehen, dass du den Wunsch hast nach Luft, nach Abgabe von Verantwortung und auch mal Auszeit.

    Es gab schon ganz viel wahres hier, ist alles gesagt. Mach es nicht und spar dir die Nerven, er könnte evtl auch "bockig" werden. Immerhin ist er da und nicht ganz verschwunden. Das ist mehr als viele hier haben oder hatten.

    Wie wäre es mit einem Babysitter fürs Wochenende wenn du kindfrei hast? Verantwortung liegt trotzdem bei dir, aber du kommst mal raus als frau.

  • Wie habt ihr euch denn auf den bisherigen Umgang geeinigt? Nur ihr zwei? Mit Mediation oder Jugendamt? Vor Gericht?


    Die Umgangspflicht beruht auf Paragraf 1684 BGB: Jedes Kind hat das Recht auf Umgang mit seinen Eltern.

    Der Vater nimmt regelmäßigen Umgang war. In einem absolut ueblichen Umfang. Das Gesetz ist erfüllt. Ein Verstoß ist so jetzt nicht zu sehen. Der Umgang reicht im Normalfall, dass die Kinder eine Beziehung zum Vater aufbauen und erhalten können.


    Die Belange des Betreuungseltern-Teil, also von uns AEs, sind in dem Sinne nicht geklärt. Außer: Der Umgangseltern-Teil hat finanziellen Unterhalt zu leisten (kann er nicht, gibt es Unterhaltsvorschuss vom Staat). Der Betreuungseltern-Teil hat halt durch Betreuung seiner Betreuungspflicht nachzukommen.


    Im gesetzten Rahmen des Kindeswohls haben Eltern viel Spielraum, wie sie alles gestalten. Extrem: Ist ein Elternteil Astronaut im Spacelab und kreist 500 Tage um die Erde, wird ihn das FamGericht nicht verurteilen ...


    Im Moment wird eine Gesetzesänderung vorbereitt. Tenor: Wenn der bisherige Umgangseltern-Teil mehr Umgangszeiten uebernimmt, darf (nach einer komplizierten Formel berechnet) der Unterhalt gekürzt werden. Weil der Betreuungseltern-Teil ja dann (mehr) arbeiten kann.


    Vielleicht sieht der Vater deine Not und steigt mehr ein. Ein Gericht wird eher nicht dich unterstützen. Da hilft nur, sich anders mehr Unterstützung zu holen. Im (Familien)Umfeld. Bewusst "schöne Momente" organisieren. Sich Auszeiten nehmen, sich ab und zu Gutes tun.

    Ziehen mir die Kinder und mein Leben mehr Energie als ich zuführen kann, ist irgendwann der Akku leer. Das passiert vielen, sehr vielen AEs. Aber es gibt Wege, da raus zu kommen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Nein, leider. Der Vater will und kann nicht (sagt er zumindest.) Ich hab alles versucht, er weigert sich..deswegen bleibt mir ja nur noch der Gang zu Gericht.

  • Zwingen kann man niemanden, der Richter könnte es anordnen und bei Nichteinhaltung droht Bußgeld bis 25.000 Euro und das hat er definiert nicht auf der hohen Kante. Oder sehe ich das jetzt falsch? Oder wird der Richter nicht einwilligen weil der Vater nicht möchte? Wo sind meine Rechte?

    Das steht alles auf einem schönen geduldigen Blatt Papier. Mein Ex ist zur Verhandlung nichtmal erschienen und nichts ist passiert, obwohl er eine persönlich Vorladung bekommen hatte. Nichtmal für sein Nichterscheinen musste er eine Strafe zahlen.


    Verabschiede dich von dem treusorgenden Vater und finde einen anderen Weg zu deiner Entlastung.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Wo sind meine Rechte?

    Ich denke darin liegt dein Denkfehler. Es geht nicht um Rechte, die meinst zu haben. Es geht ausschließlich um die Rechte eurer Kinder.

    Du willst mit dem Kopf duch die Wand und daran wirst du scheitern. Egal was dir der Anwalt grade verspricht oder dir als Möglichkeit in Aussicht stellt.

    In einem Rechtsforum wurde ein verblüffend ähnlicher Fall zur Diskussion gestellt. Und auch da war die Meinung die, dass es dem Kindeswohl nicht dienlich ist, wenn Zwang ausgeübt werden müsste, das der Vater durch Unterhalt, 14-tägigen Wochenendumgang und hälftige Ferienbetreuung seinen Teil schon leistet.


    Du wirst andere Lösungen finden müssen und den Neid auf die Lebenssituation deines Ex aufgeben müssen. Auch du kannst eine Partnerschaft führen. Wenn derAuserwählte dich nur ohne Kinder will, dann ister eben nicht der Richtige. Wenn die Kinder weitgehend betreut sind, dann kann man durchaus auch einige Stunden/Woche arbeiten. Ja, viele Dinge bleiben an den AE hängen und ja man möchte auch mal durchschnaufen. Das geht allen Eltern so und auch in intakten Familien ist es nicht immer möglich kinderfrei zu bekommen.

    Schau in deiner Umgebung nach Leihomas/opas, knüpfe Kontakte zu anderen AE, ihr könnt euch gegenseitig unterstützen. Auch Übernachtungsbesuche bei den Freunden der Kinder und umgekhert können für ein wenig Freiraum sorgen. Frag hier, hier haben wir alle verschiedenste Erfahrungen mit allen Bereichen des AE und auch t nachfolgenden Partnerschaften.


    Und wenn du wirklih klagen willst, welche Vorstellungen hast du? Was wenn der Vater zustimmt, die Kinder im WM zu betreuen, aber dann eben nicht mehr soviel verdienen kann, weil er von Deutschland aus nicht arbeiten kann (aus steuerlichen Gründen). Wärst du bereit auf die hälte des bisherigen Unterhalts zu verzichten und ihm so entgegen zu kommen (den Vorschlag auf einen Teil des Unterhalts zu verzchten kannst du ihm ja auch schonmal ohne Analt und Gericht unterbreiten)?
    Was, wenn der Vater den Ball aufnimmt und deine Bitte umd mehr Unterstützung als Anlass nimmt die Kinder zu sich nehmen zu wollen, da du in seinen Augen überfordert bist? Wie würdest du reagieren und würdest du die Kinder vtl. ziehen lassen?


    Und das mit den Mussgeld. In der Theorie klingt das ganz nett. Aber meist ist es unteren 3 stelligen Bereich und vor allem bringt es dir ja auch keine weiteren Betreuungszeiten durch den Vater und von dem Geld hast du ja auch nicht, denn das bekommst du ja nicht.


    Ich an deiner Stelle würde da keine großen Gedanken mehr darauf verwenden und meine Energie in Lösungsansätze stecken

  • ja, aber das is ja nur ein Einzelfall ? Ich glaube in der Regel ist es mehr Ordnungsgeld.

    Es sind immer Einzefallentscheidungen.

    Tenor ist aber, dass man einen unwilligen Elternteil nicht zum Umgang oder zur Sorge zwingen kann. Denn dieser Unwille und Zwang wirkt sich negativ auf die Kinder aus.
    Wie soll das auch aussehen? KV wird mit der Polizei zum Umgang gebracht?
    Und selbst wenn er zu einem Bußgeld verurteilt würde, dessen Höhe er sich nicht leisten kann und er deshalb einlenkt... wie wird es euren Kindern damit gehen? Wie werden sie sich fühlen, wenn er ihnen sagt, dass sie ihn nur deshalb soviel sehen, weil ein Gericht auf deine Klage hin dazu gezwungen hat? Wenn er sie zwar beaufsichtigt, aber in seiner Zeit halt vor den Fernsehen setzt, keine Hausaufgaben mit ihnen macht, die Hobbys nicht unterstützt oder es eben nur Fastfood gibt? Und nein, du kannst ihm nicht den Mund verbieten und du hast auch keinerlei Einfluß- oder Mitsprachemöglichkeiten wie er seine Betreuungzeit gestaltet. Er könnte diese Zeit sogar durch ein Aupair oder Kindermädchen abdecken lassen ;-) . Ja, mag etwas überzeichnet sein, aber Elternteil die nicht wollen finden Wege das auch durchzusetzen und meistens beshcädigen sie damit nicht nur das eigene Verhältnis zu den Kindern, sondern auch das des anderen Elterteils (eure Mama zwingt mich ,weil sie mehr Zeit ohne euch haben will...)


    Würde das den Kindern gut tun bzw. wie lange würdest du das aushalten bis du aufgibst und ihn aus dem erweiterten Umgang "entlässt"

  • Ich kann deine Wut gut verstehen. Dein Ex macht sich mit seiner neuen Flamme ein schönes Leben, nimmt alle 2 Wochen die Kinder und muss sich sonst um nichts kümmern, während du den ganzen Alltag stemmen musst und wahrscheinlich ja auch noch berufstätig bist. Das ist unfair. Aber: Das wirst du nicht ändern können. Da kann ich meinen Vorrednern nur zustimmen.

    Such nach Möglichkeiten, deine Wut abzulegen. Du kannst dir besser einen guten Therapeuten suchen, statt ohne Ende Geld in Anwalt und Gerichte zu stecken. Das wird dich nur stressen, ärgern und verbittern. Gib deinem Ex nicht diese Macht über dich!


    Viele Mitglieder hier kennen deine Gefühle. Daher können dir diese Mitglieder aus Erfahrung auch sagen, dass das nicht weiterhilft.


    Ich finde 4 Tage alle 2 Wochen und die hälftigen Ferien ist auch schon eine ganz gute Ausgangsbasis.