Lehrermangel wird jetzt beendet ...

  • Die Kumiko, die Kultusministerkonferenz hat gerade getagt. Thema: Der eklatante Fachkräftemangel macht sich auch an den Schulen bemerkbar. 12.000 Lehrkräfte in Vollzeit fehlen bundesweit, wird jetzt höchst offiziell bestätigt. Nachdem einzelne Bundesländer den Abwerbekampf aufgenommen haben mit (erneuter) Verbeamtung, Gehaltserhöhung etc., wurden jetzt weitere Ideen bekannt, die einiges verändern könnten - wohin auch immer ...


    (Angehende) Ruheständler sollen weiter beschäftigt werden.

    Teilzeitarbeit bei Lehrkräften soll eingeschränkt bzw. nicht mehr zugelassen werden.

    Größere Klassen sollen zugelassen werden (da laut einem - für mich nicht greifbaren - Gutachten keine Auswirkungen auf die Schülerleistungen feststellbar wären).

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Reißen sie dafür die Wände in den Schulen ein um größere Klassenräume zu schaffen oder sollen die Schüler dann gestapelt werden? 🤔🤔

    Wir haben aktuell 25 in der Klasse und es können keine zwei Kinder gleichzeitig durch einen Durchgang. Findet Unterrichtsbesuch statt, müssen wir ein Regal in den Flur tragen, damit sie drin sitzen können. Wo sollen da noch mehr Kinder in den Klassenraum rein passen?

  • Bei uns sind es 32, in manchen Sprachkursen sogar 33 oder 34. Mehr passen nicht in die Räume.


    Wird Zeit, dass Eltern sich zusammenschließen und protestieren.


    Die Einschränkung bzgl. Teilzeit finde ich aber gut. Im öD wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf garantiert, da sollten ein paar Stunden mehr möglich sein, wenn die Kinder im Schulalter sind und die Eltern noch nicht pflegebedürftig o.ä. Manche bei uns arbeiten nur aus Selbstverwirklichungsgründen und lassen alle Nase lang raushängen, wiiiiiiiiie überfordert sie mit nur einer Stunde mehr wären, denn sie haben ja noch sooooo viel zu tun, u.a. die Putzfee zu beaufsichtigen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Kaj aber wer nur aus Selbstverwirklichung Teilzeit arbeitet, sucht sich möglicherweise eine andere Selbstverwirklichungsmöglichkeit statt dann Vollzeit zu arbeiten^^?

    Als Elternteil ist mir tatsächlich lieber, das jemand weniger arbeitet und dann relaxter mit den Kids umgeht, als eine ungewollte Vollzeit. Gerade mit Schulkindern ist das ja nicht so einfach... Hier fällt ständig die Nachmittagsbetreuung aus, und selbst die "verlässliche Grundschule" hat ihren Namen nicht mehr verdient.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ich denke, man sollte mehr Anreize schaffen, damit mehr Lehrer Vollzeit arbeiten. Ich denke da z.B. an die lästigen ILE-Bögen für ALLE SuS. Problemfälle dokumentiert man sowieso, man führt Gespräche, involviert Fachpersonal etc. pp. Das ist dann eh in der Akte dokumentiert…also wofür ILE-Bögen für alle? Es fehlen auch z.B. sinnvolle Zensurenprogramme etc. Das Zeug kostet sooooo immens viel Zeit!

    Es ist auch ätzend, als Klassenlehrer immer in der Verantwortung zu stehen. Da muss es Entlastung geben, z.B. eine Stunde weniger unterrichten als Kollegen ohne Klassen.


    Wenn sich mir die Möglichkeit bietet, arbeite ich auch sofort weniger oder gehe ganz. Die aktuellen Zustände sind katastrophal für alle.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Verstehe ich gar nicht, Piazolo hat doch gesagt, es gibt keinen Lehrermangel und "wir " sind gut aufgestellt....


    ****triefende-Ironie-off

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Wo sollen denn die ganzen Lehrer herkommen? Solange Lehramtsstudiengänge durch NC begrenzt werden und es insgesamt auch keine Erhöhung von Studienplätze gibt, wird sich da auf Lange Sicht nicht viel ändern.


    Zur Einschränkung von Teilzeit: Vielleicht sollte man erstmal ergründen, warum so viele Lehrer in Teilzeit sind und hier ansetzen, bevor man Teilzeit "verbietet".


    Das Bildungssystem schneidet in vielen Studien nicht gut ab, es gibt Lehrermangel, von den vorhandenen Lehrern sind viele überlastet. Was liegt da näher als die Belastung zusätzlich noch durch vollgestopfte Klassen zu erhöhen?

  • Noch vollere Klassen finde ich auch für Schüler eine Zumutung.


    Bei den Stellen muss es ja auch nicht gleich Vollzeit sein, aber diese Mini- Stellen finde ich für alle eine Zumutung.

    Zumindest eine halbe Stelle sollte schon machbar sein.

  • Gilt das normale Arbeitsrecht dann für Lehrer nicht ???

    Stichwort Anspruch auf TZ (und Rückkehr in VZ), Pflegezeit etc.

    Ausserdem könnte man Lehrern ja auch normale, unbefristete Verträge geben und nicht die Sommerferien über die Agentur für Arbeit "regeln", wie es z. B. BaWü gerne macht.......

  • Bei den Stellen muss es ja auch nicht gleich Vollzeit sein, aber diese Mini- Stellen finde ich für alle eine Zumutung.

    Zumindest eine halbe Stelle sollte schon machbar sein.

    hier ist Teilzeit unter 50% nicht möglich, und ich denke das wird nicht das einzige Bundesland sein, das es so regelt

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Ausserdem könnte man Lehrern ja auch normale, unbefristete Verträge geben und nicht die Sommerferien über die Agentur für Arbeit "regeln", wie es z. B. BaWü gerne macht.......

    Das ist nicht nur in BaWü so , auch in Bayern - wahrscheinlich in jedem Bundesland.

    Ich finde das eine ganz widerliche Zumutung.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Schön.

    3 Punkte, um dem Lehrermangel zu begegnen:


    - angehende Ruheständler arbeiten weiter.

    Die gültige Altersgrenze liegt bei 67 Jahren.


    - Teilzeit

    Dazu wurde bereits ganz viel geschrieben. Ohne kleine Kinder oder eine pflegebedürftige Person muss man diese erst mal "durchkriegen".

    Die tatsächliche durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Vollzeit liegt bei 48 Stunden, 38 Minuten (Quelle: Deutsches Schulportal, https://deutsches-schulportal.…nnen-und-lehrer-wirklich/ )


    - größere Klassen

    Es gibt mittlerweile (auch neuere) Studien.


    Sinnvoll wäre es,

    - mehr Lehrer auszubilden. Wobei mittlerweile zwischen "Erfüllern" und "Nichterfüllern" unterschieden wird. ABER: die Anforderungen an den Lehrerberuf sind hoch. Es ist tatsächlich so, dass dem nicht jeder gewachsen ist.

    - das "Ansehen" des Lehrerberufes ist im Keller. Immer wieder wird darauf herumgehackt, so dass man sich teils auch in privaten Zusammenhängen gut überlegen sollte, ob man zugibt, dass man LehrerIn ist.

    - die Angleichung / Vereinheitlichung der Bezüge.

    - in vielen Bundesländern ist die Angebung der GrundschullehrerInnen auf A13 geplant. Die Schulleitungen bleiben jedoch auf ihrem Stand. Dies "könnte" zur Folge haben, dass die Schulleitungen sich gut überlegen, ob sie weitermachen. Wenn man als Konrektorin / kommissarische Schulleitung beispielsweise das Gleiche verdient wie ein(e) GrundschullehrerIn... dann stellt sich tatsächlich die Frage, ob man sich den Job antut (salopp formuliert).


    Uvm.

  • Mit der TZ habe ich tatsächlich nicht gewusst. Allerdings kenne ich hier einige Eltern, die wirklich nur mit einer sehr kleinen Stundenzahl unterrichten. :/

    Insgesamt finde ich ist die Arbeitsverdichtung einfach so hoch bei Lehrkräften, das empfinde ich schon als absolut demotivierend dem Job treu zu bleiben. Da krankt das ganze System.

  • Beamtete hohe Teilzeit mit all den Vorteilen ist den restlichen Bürgern sicherlich schwer zu vermitteln. Angestellte Teilzeit sicherlich eine Frage von Angebot und Nachfrage. Ob eine Lehrkraft sich für den Deutschunterricht für eine Klasse verdingt oder für fünf, können Direktorin und Lehrkraft sicherlich unter sich ausmachen.

    Ebenso, dass Lehrbefähigte immer noch anscheinend unfreiwillig Zeitverträge annehmen (Zeitvertrag ist übrigens etwas anders als entlassen werden). Wer das nicht will, kann, darf und sollte sich woanders /in einem anderen Bundesland oder bei Privatschulen bewerben. Der Lehrerberuf ist in der Regel Mangelberuf, die Lehrkraft gesucht, vergleichsweise überdurchschnittlich hoch bezahlt und weder mehr noch weniger belastet wie in anderen Berufen, so sie entsprechend qualifiziert ist.


    Leben und darauf einstellen werden wir uns aber darauf, dass bei unserem derzeitigen System nicht nur kurzfristig, sondern auch mittelfristig zuwenig Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Man muss also Ideen entwickeln, wie qualitätsmäßig gleich gute Ausbildung mit weniger Personal bei gleicher Personalbelastung erfolgen kann. Denn mehr Personal werden wir objektiv nicht haben in der Zukunft (oder holen es aus anderen "Mangelberufen" heraus, was gesellschaftspolitisch auch keine Lösung ist).

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mit der TZ habe ich tatsächlich nicht gewusst. Allerdings kenne ich hier einige Eltern, die wirklich nur mit einer sehr kleinen Stundenzahl unterrichten. :/

    Lehrer, die während der Elternzeit arbeiten, dürfen auch "unterhälftig" arbeiten. Außerhalb der Elternzeit darf man nur auf 50% reduzieren. (Ich bin mir aber gerade nicht sicher, ob man auch bei zu pflegenden Angehörigen unterhälftig arbeiten dürfte).


    Zu den vor den Sommerferien auslaufenden Verträgen: das habe ich bisher nur bei Vertretungslehrern erlebt. Fest angestellte und verbeamtete Lehrer werden nicht jedes Jahr innerhalb der Sommerferien arbeitslos.

  • Wenn man einmal verbeamtet ist - prima. Zuvor hat man jedoch die amtssärztliche Untersuchung. Mit Übergewicht wird man bspw nicht verbeamtet. Ähnliches gilt für manche Krankheiten.


    Dass man ggf auch weit von Zuhause weg ziehen muss, um eine feste Stelle zu bekommen, war zumindest früher so. Heute - schätze ich - zumindest im Grundschullehramt eher nicht.


    Der Lehrermangel ist hausgemacht. Es ist seit Jahrzehnten bekannt, dass es eng wird.


    Dass verbeamtete Teilzeitler für die Bürger nicht "erklärbar" sind, verstehe ich nicht. Im Prinzip "lohnt" sich Teilzeit finanziell im Gegensatz zur Vollzeit nicht. Es gibt "teilbare" und "nicht teilbare" Aufgabenstellungen. An Konferenzen nimmt beispielsweise JEDER Lehrer Teil, egal ob Teilzeit oder nicht. Den Ausgleich für die Teilzeit unabhängig vom Unterricht zubekommen, ist teils schwierig. Abgesehen davon sollte vllt jeder Bürger, der das nicht versteht, mal ein 4wöchiges Vollzeitpraktikum in der Schule machen 😉

  • Der schnöde Bürger mit seinen durchschnittlich sechs Wochen Urlaub wird sicher nicht ein vierwöchiges Praktikum machen, um Verständnisfragen zu klären.

    Rahmenbedingungen kann der schnöde Bürger eh nicht beeinflussen. Und um mehr Anerkennung zu bekommen sehe ich es ähnlich wie in meinem Job: Transparenz und " Werbung".

    Und lebende Legenden nicht immer wieder wiederholen.

    Nichts für ungut. Ich hab Respekt vor der Arbeit von Lehrkräften. Keine Frage.

  • Dass verbeamtete Teilzeitler für die Bürger nicht "erklärbar" sind, verstehe ich nicht. Im Prinzip "lohnt" sich Teilzeit finanziell im Gegensatz zur Vollzeit nicht. Es gibt "teilbare" und "nicht teilbare" Aufgabenstellungen. An Konferenzen nimmt beispielsweise JEDER Lehrer Teil, egal ob Teilzeit oder nicht. Den Ausgleich für die Teilzeit unabhängig vom Unterricht zubekommen, ist teils schwierig. Abgesehen davon sollte vllt jeder Bürger, der das nicht versteht, mal ein 4wöchiges Vollzeitpraktikum in der Schule machen 😉

    Ich verstehe das schon. Lehrer werden auf Kosten des Staates ausgebildet. Wer dann grundlos nur ein paar Stunden zur Selbstverwirklichung und gegen die Langeweile zu Hause unterrichtet, gibt nicht zurück, was er bekommen hat. Und gerade jetzt im Mangel würde sich bei mehr Vollzeitlehrern die viele Arbeit anders verteilen. Ich habe Kollegen, die haben bei halber Stelle zwei freie Tage in der Woche. An den freien Tagen werden sie auch nicht eingesetzt, selbst wenn die Bude brennt. Das kannst du niemandem vermitteln, der rappelvolle Tage plus derzeit ständig Vertretungsstunden hat.

    Der Lehrerberuf ist in der Regel Mangelberuf, die Lehrkraft gesucht, vergleichsweise überdurchschnittlich hoch bezahlt und weder mehr noch weniger belastet wie als in anderen Berufen, so sie entsprechend qualifiziert ist.

    Hier fehlt nur noch die Aussage, dass Lehrer vormittags Recht und nachmittags frei und sowieso ständig Ferien haben.


    Fakt ist doch aber, dass, wenn der Beruf sooooooooo viele Vorteile hätte, viel mehr junge Leute in die Schulen streben müssten.

    Fakt ist auch, dass man als Lehrkraft für guten Unterricht eine Menge selbst investieren muss, weil die Ausstattung der Schulen unterirdisch ist. Und da kann ich mit meiner Schule noch sehr zufrieden sein.

    Fakt ist auch, dass Lehrer ständig mit ihren privaten Mitteln z.B. bei Klassenfahrten, Abordnungen und für Material in Vorleistung gehen und dann z.T. (z.B. bei Abordnung) nur einen Teil der Kosten ersetzt bekommen. Den Rest kannst du dir über die Steuererklärung zurückholen, falls es anerkannt wird.


    Wenn du abgeordnet wirst, erledigst du die Wege zwischen den verschiedenen Schulen in deiner Pause mit deinem Privatfahrzeug. Wo in der freien Wirtschaft ist dem so?

    Bei Klassenfahrten gehst du für deinen Platz in Vorleistung und kriegst die Kosten nur ersetzt, wenn die Schule noch Geld dafür hat. Dafür hütest du Tag und Nacht einen Sack Flöhe und kriegst von den Eltern nichtmal ein Dankeschön, aber gleich eins auf den Kopp, wenn Hänschen seine Jogginghose in der Jugendherberge vergessen hat.

    Es ist aber jeder gern eingeladen, bei mir 14 Tage mitzulatschen und zu erleben, wie ich in 45 min praktischen Musikunterricht mit 32 Sechstklässlern mache inkl. Instrumente verteilen und wieder aufräumen. Das bisschen Lärm in den 30 Übeminuten hält man locker aus. Mit Glück hat man gleich noch eine 6. hintendran, dann können die Instrumente auf den Tischen liegen bleiben. Spart 5 min.


    Die schlechten Arbeitsbedingungen macht kein noch so hohes Gehalt wett. Man will guten Unterricht anbieten, alle SuS mitnehmen, ohne irgendwann im Burnout zu landen. An den Schrauben muss gedreht werden. Mit mehr Gehalt und Tablets für alle ist die Kuh nicht vom Eis.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)