Hallo Forumsgemeinde,
ich schreibe aus tiefster Verzweiflung heraus. Habe ein I-Kind mit einigen Diagnosen. Dieses Kind hat große Probleme im sozialen Miteinander, was mir die letzte Kraft raubt. Jedes Zusammentreffen mit anderen ist für mich ein Lauf auf heißen Kohlen, Besuche bei Freunden ein Spießrutenlauf. Kind macht Dinge kaputt, haut, schubst ist laut und unberechenbar.
Überall wird mir gesagt, es braucht mehr soziale Kontakte, vielleicht in einem Verein anmelden? Hab ich versucht, es wird nach wenigen Monaten hinausgebeten. Sportverein, Spielgruppe, Betreuung im Fitnessstudio oder in der VHS. Selbst in der staatlichen Betreuung sind die Betreuer überfordert und das Kind soll so wenig wie Möglich in der Betreuung verbleiben. Ich gehe kaum noch raus, treffe mich kaum noch mit Freunden. Irgendwann überkommt mich das Bedürftnis etwas für mich zu tun, ich starte neue Anläufe und scheitere. So wie heute, ein Angebot der Kirche. Eltern und Kind Kurs finden parallel statt. Nach der halben Stunde kam die Betreuung ins Zimmer und hat mich gebeten das Kind mitzunehmen (und nie wieder zu kommen). Einen Babysitter für das Kind zu finden, unmöglich. Es mal bei den Großeltern betreuen zu lassen, ebenfalls. Also heißt es mal wieder, sich aus dem Kurs abmelden.
In solchen Momenten möchte ich schreien, weinen, verzweifeln. Ich frage mein Kind wieso es sich so verhält? Es kann mir die Frage nicht beantworten. Ich frage mich, warum kann es nicht normal sein? Weil es nicht normal ist. Ich fühle mich schlecht, weil ich mein Kind nicht so nehmen kann, wie es ist. Weil ich nicht mehr Verständnis und Geduld aufbringen kann. Zu oft losschimpfe. Bin wütend auf mich, auf die Welt da draußen, das Schicksal, ich weiß nicht auf was sonst noch alles. Fühle mich alleingelassen mit meinen Problemen. Gebe mir die Schuld an allem, weil ich damals zu lange gezögert hatte. Wollte mein Kind auf natürlichen Weg zu Welt bringen. Wollte keinen Kaiserschnitt obwohl mir das angeraten wurde. Es kam zu Komplikationen.
Ich wünsche mir endlich ein normales Leben. Mit Partner und Freunden. Verreisen und entspannter Zeit mit anderen Menschen. Alles in den nächsten 10 Jahren undenkbar. Was erhoffe ich mir das ich das alles hier aufschreibe? Keine Ahnung, es musste einfach mal raus.