Kind (8) allein mit dem Zug?

Der Regionalexpress wird ja häufig nicht von der DB betrieben, sondern von regionalen Betreibern. Von daher dürfte eine Begleitung (die auch nur auf längeren und ausgesuchten Strecken zu finden ist) ausfallen.

Aber 4 Stationen scheinen nicht unbedingt die Welt zu sein. Von welcher Fahrtzeit reden wir denn?

Zumindest bei uns gucken die Zugbegleiter auf kleine Reisende, wenn man sie beim Einsteigen freundlich drum bittet

Ich lebe in einer Großstadt und viele Kinder fahren auch schon mit 8 quer durch die Stadt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu ihren Schulen. Ich sehe da kein Problem, wenn das Kind soweit ist.

Beispiel:
Der Sohn einer Bekannten fährt auch schon seit seinem 8. Geburtstag (jetzt 1 Jahr) allein S-Bahn. Er muss wirklich einmal quer durch die Stadt fahren und sitzt so eine gute halbe Stunde in der Bahn. Danach noch 10 Minuten Fussweg zur Schule. Das klappt super, trotzdem er einmal umsteigen muss. Zwischendurch hat er auch ein paar Schulkameraden, die zusteigen, aber die meiste Zeit ist er allein. Für Notfälle hat er ein Handy dabei, damit er seine Mutter anrufen kann.

Wir wohnen am Stadtrand von Berlin. Mein Großer ging seinerzeit in Berlin in die Grundschule. Er musste erst mit dem Bus zum Bahnhof und dann mit dem Regionalexpress nach Hause. Er ist von der 1. Klasse an gefahren. Er hatte ein Handy, damit er mich im Notfall anrufen kann. Das war völlig unproblematisch.
Meinen Kleinen hätte ich in der 1. Klasse nicht fahren lassen. Jetzt - mit 8 - würde ich das schon tun, aber er geht hier am Ort zur Schule. Er wird ab dem nächsten Schuljahr alleine mit dem Rad fahren..
Man muss den Kids was zutrauen. Heute, mit Handy im Rucksack, viel weniger gruselig als früher, wie ich finde...

Bei einer bekannten Strecke (und das ist sie ja dann), sähe ich überhaupt kein Problem. Handy würde ich aber auch auf jeden Fall mitgeben.

Zitat von MondNacht

Es geht in diesem Fall um eine 8jährige und 4 Stationen mit dem Regional-Express.

ohne Umsteigen?

ich persönlich würde da kein Problem drin sehen :frag

ich wohne ja etwas ländlich... und hier müssen schon 5/6jährige mehr, als nur 4 Stationen mit dem RE fahren....

Ein sicherer Umgang mit einem Handy wäre von Vorteil- und natürlich sollte sie hingebracht, und abgeholt werden-
aber ansonsten finde ich das eine gute Idee :daumen

Ein 8 Jahre altes Kind kann wenn es selbstständig genug ist ohne Weiteres alleine Zug fahren. Noch dazu wenn es die Strecke kennt, und hingebracht bzw. abgeholt wird.
Ich hätte eher Sorge oder Bedenken welchen Leuten es auf einer solchen Fahrt begegnet ... ob es angesprochen oder belästigt wird wenn es da so offensichtlich alleine unterwegs ist.

Rein formal ist es so
http://www.t-online.de/eltern/…nder-alleine-reisen-.html

Persönlich denke ich, es ist in Ordnung.
Der "böse Mann, der kleine Kinder klaut", ist sowieso mehr Mythos als Realität. In den meisten Fällen geschehen Verbrechen an Kindern durch Verwandte und Bekannte.

Zitat von Anmida

Mir fällt grad eine Bekannt ein (natürlich verheiratet und Hausfrau), die ihre fast 12-jährige Tochter noch immer von der Schule abholt, weil es dem Mädchen nicht zuzumuten ist acht Stationen mit dem Bus zu fahren

Was hat das denn mit verheiratet und Hausfrau zu tun?

Ob ich eines meiner Kinder das mit 8 Jahren hätte machen lassen, kann ich gar nicht mehr sagen. Wahrscheinlich eher nicht. Es hängt ja wirklich auch vom einzelnen Kind ab. Bis in die Bahn bringen und auch dort wieder abholen, wäre mindestens Voraussetzung. Was Sonnenstern wegen der Leute, denen man so begegnet, sagt, ging mir auch durch den Kopf. Ich bin da auch eher unentspannt...

Im Zeitalter von Internet, Handy und Co. ist das Reisen für Kinder nicht mehr ganz so dramatisch, wobei auch schon mal welche irgendwo in der Pampa aus dem Bus oder Zug geworfen wurden, weil die kein Ticket dabei hatten. Ich selber wollte mal 1983, ich war 10 Jahre alt, alleine einen Kumpel in der nähe von Goslar besuchen. Unterwegs wurde das Abteil, in dem ich saß, abgekoppelt und gelandet bin ich dann in Ost-Berlin. Die Rückführungsaktion war natürlich hochdramatisch, ich hatte keine Ausweispapiere dabei, um die DDR wieder zu verlassen.

Ich würde auf jeden Fall zuvor mit der Bahnhofsmission sprechen und mir kurz vor der Abfahrt den Schaffner greifen und ihn darum bitten, das Kind vor der Endstation noch einmal anzustupsen.

Ich Persönlich war 7 als ich das erste mal Bus gefahren bin, das war der ganz normale Schulweg halt.
Aber so ganz ungeschützt sind die Kinder vor den Handys doch auch nicht Bus gefahren, viele Kinder hatten ganz früher Trillerpfeifen mit die man bei Gefahr einfach Benutzen konnte.
Und es für Mütter die ihren Kindern noch kein Handy oder Smartphone geben wollen gibt es noch den Schrillalarm da zieht man an son Band und das macht dann nervigen Krach so das jeder sich in der Bahn umdrehen würde.

Ich denke in dem Alter ist das ok wenn das Kind sich entsprechend auskennst, oder wenn man vorher die Strecke abgefahren ist bis das Kind sich sicher genug fühlt.
Aber nur wenn das Kind eben was zu Sicherheit dabei hat muss ja nicht sofort ein Baseballschläger sein :hae: .

Was das Anquatschen usw. angeht: Sprich mit ihr vorher, wie sie reagieren soll - auch wenn sich seltsame Leute neben sie setzen oder so. Sind das geschlossene Abteile oder so wie im Bus angeordnet? Und mit Handy sind die heute ja eigentlich gut ausgestattet.
Ich finde es wichtig, mit dem Kind die Strecke zu üben und so "was wäre wenn"-Szenarien durchzusprechen.
Dann hätte ich persönlich kein Problem, meine eigene Tochter fahren zu lassen. 4 Stationen, eine halbe Stunde. Das wird klappen.

Ich war in dem Alter auch schon alleine unterwegs, aber man muss sein Kind auch "kennen" und es ihm zutrauen, es gibt sicherlich "solche und sonne" 8-Jährige.

F4tH3R F16URE, geile Geschichte, you made my day... da hast du ja eine richtige politische Affäre geschaffen.

edit: nach dem Abschicken fiel mir ein: Meine Mutter hat immer anfangs (bin oft zu meinen Großeltern, 80 km, gefahren mit der Bahn) vertrauenswürdige Leute auf dem Bahnsteig angesprochen, ob sie mich ans Aussteigen erinnern können oder den Schaffner.

Ich bin da ja auch eher eine Schißbuchse, aber ich stimme den anderen zu: Es kommt wirklich auf das Kind an.
Meine bringe ich (fast sieben) auch zur Schule, obwohl ich vom Küchenfenster die Schule sehen kann. Aber meine ist auch so gestrickt: Oh, ein Stein, ein wirklich schöner Stein...was könnte ich mit dem Stein so alles machen? Oh, darunter ist ein Käfer, och der ist ja spannend...Wo bekomme ich denn jetzt eine Schachtel her? .........Schule? Was ist das?
Meine würde definitiv die Haltestelle verpassen :schiel

Wobei mir natürlich da auch Ursache und Wirkung klar ist. Wir arbeiten daran.

Ich würde es noch ein bisschen üben und mit dem Kind Regeln aushandeln. Auch was in einem Notfall zu tun ist und wenn er da ansprechen muss. Vielleicht ist es eine gute Idee ihn hinter dem Lokwaggon zu "parken" Dort sind ja auch meist die Schaffner. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Angestellten viel freundlicher sind als ihr Ruf.

LG
Friday

Allso,für solche Strecken gibt es keine Begleitung,die Bahn bietet nur an bestimmte Strecken und auch bestimmte Bahnhöfe diesen Service erst an....ich würde mit dem Kind üben,fahr doch die Strecke mehrfach hin und zurück,dann beherrscht es diese strecke dann auch...