• Hi,
    Heut, als mir mein Kind kurz vor 19.00 Uhr schreiend erklärt hat, wie schlecht ich mal wieder bin, bin ich gegangen.
    Schlüssel in die Jackentasche, Schuhe an und ab.
    Die Kleine wartete da im Bett schon auf ihre Vorlesezeit, hatte das Streitgespräch verfolgt und sich ruhig verhalten.
    ............................................................................................
    Ich bin stossatmend um den Block marschiert und hab mich geschämt, weil ich einfach nicht weiter wußte.
    Ich schätze mal, ich war 8-10 Min. weg.
    ............................................................................................
    Als ich dann oben aufschloss, kam mir der Zwerg entgegen und meinte:
    "Mama, bleib ruhig, ich hab sie grade zum ""runterkommen"" gebracht.


    Ich hab der Großen ohne Extraworte eine (an diesem Abend schon 10x ) Ansage gemacht und hab den Zwerg verkürzt, vorgelesen.


    Der Zwerg hat mich dann gefragt:
    "Mama, ich hab doch dann gehört, warum bist Du auch von mir weggegangen?"


    Schlappsteiff hab ich ihr was erzählt von Deeskalieren und das ne Pause da mal gut tut........................
    Geschämt hab ich mich wie Sau!

  • Weiter....


    Es ko... mich manchmal so an.
    Ich darf funktionieren, klären, erklären, finanzieren, verstehen, lösen, schlichten, erlauben, verbieten, wieder jeweils erklären und bin das geliebte Muttertier, dass nur getreten wird.
    Das Kind ist mit 11 Jahren KEIN Kind mehr, ich soll das respektieren!
    Dann wieder schiesst sie sich auf die KInderrolle ein und auch DAS hab ich zu kappieren.
    Und, ausserdem- Arrogantumdrehung folgt- soll ich mich nicht so haben.


    ICH!!!- bin an allem Schuld.
    Wenn sie Probleme mit der kl. Schwester hat, bin ich Schuld.
    Wenn sie schlecht gelaunt ist, bin ich Schuld.
    Wenn ihr das Essen nicht schmeckt, das Wochenende nicht gefällt....
    Sie für ne zu wenig gepaukte Arbeit ne 4 kassiert,
    wenn sie Kopfweh hat, Streit mit ner Freundin, die Katze sie anfaucht.


    Und den besprochenen und lang geplanten Caritas-Termin nimmt sie auch nicht wahr, weil ich "Muttertier" sie ja bei diesem Gespräch nicht begleite.
    Wohlbemerkt:
    Ich sässe da im Wartezimmer.
    ............................................................................................
    Jedenfalls war ich Heut gegangen , ganze 8-10 Minuten um den Block.


    Gekommen ist von ihr nicht viel, sie meinte nur :
    "Ich dachte, Du bist IMMER mein Freund"
    Dann ist sie fast anstandslos ins Bett.


    Ich sitze hier und kann nicht mal Heulen.
    Und diese dämlichen Therapeutenanmerkungen a la -...."sie müssen aber die Ruhe bewahren"...- gehen mir ziemlich auf den Sack!
    Manchmal hab ich keine Lust mehr.

  • Das einzige was ich nächstes mal vielleicht anders machen würde, wäre erst nochmal zur Kleinen zu gehen und ihr zu sagen was du jetzt machst und warum (vorallem dass es nichts mit ihr zu tun hat) oder falls die Große sehr wütend ist, die Kleine gleich mitnehmen, sie nicht mit der tobenden großen Schwester alleine lassen... so ein Abendspaziergang kann ja auch ein schönes Abenteuer sein und du kannst direkt etwas länger draußen bleiben. ;)


    Hör auf dich zu schämen, du hast das gebraucht und gut ist! :troest
    Vorallem hast du so sicher besser reagiert als andere Eltern, die ihr Kind dann anschreien oder anderweitig blöd behandeln weil sie einfach zu aufgebracht sind.



    Oh, ich war zu schnell, du hast ja noch mehr geschrieben. :)


    Denkst du dass du schuld bist?
    Zumindest aber wird deine Große merken dass sie dich damit verunsichert und solange wird sich das auch immer wiederholen.
    Es ist schwer, aber dir bleibt wohl nichts anderes als zu lernen da drüber zu stehen und selbstbewusster zu sein.


    Ja, es nervt wenn man immer wieder hört dass man ruhig bleiben soll, aber im Grunde ist es ja das was hilft.
    Allerdings wohl nur, wenn man auch wirklich innerlich ruhig ist und nicht nur äußerlich, denn für den Unterschied haben die Kinder feine Antennen.
    Und trotzdem ist es auch ok mal sauer zu sein und das auch zu äußern!
    Und es ist auch ok keine Lust mehr zu haben...kenne ich zu genüge! :whistling:


    Was würde denn passieren wenn du Großkind etwas autoritärer sagst dass sie zu dem Caritastermin geht? Kennt sie das überhaupt von dir?
    Ich habe manchmal so den Eindruck dass deine unsicheres Auftreten (zumindest kommt es hier so rüber) dir den Umgang mit den Kindern schwerer macht als nötig. :troest
    Klar musst du teilweise auch sehr sensibel sein, weil deine Kinder traumatisiert sind und die Gradwanderung zwischen zu viel und zu wenig sensibel ist sicher sehr schwer, aber genau das ist vielleicht auch ein Knackpunkt?


    Tust du eigentlich was für dich außer die Therapie? Hast du ein Hobby?
    Ich denke, jetzt wo es bei euch ruhiger wird, ist es höchste Zeit dass du was für dich, für dein Selbstbewusstsein tust...vielleicht ein Sport?

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

    Einmal editiert, zuletzt von Sajoam ()

  • Du hast alles richtig gemacht. Bevor es eskaliert hast Du Dir eine Pause genommen. :respekt
    Aber das kannst Du nicht oft so machen. Du hast, wie die kleine richtig bemerkte, auch sie verlassen und dazu ist sie noch zu klein.
    Dein nächster schritt sollte der zu einer Eziehungsberatung sein. Die kennen sich wirklich gut aus und haben Tips wie mann diese Situationen schon früher abwenden kann.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • Du solltest aufhören ein Muttertier zu sein und damit anfangen, wieder ein Mensch zu werden.
    Hast du nicht irgendeine Möglichkeit etwas für dich zu tun? Eine MuKi Kur? Oder vielleicht mal eine Woche kinderfrei? Kinder zu Oma/Opa Ferienfreizeit, was auch immer. Und dann etwas unternehmen was dir gut tut. Kopf aus und die Seele baumeln lassen.


    Ich habe mehrere deiner Beiträge gelesen, du gehst schon lange auf dem Zahnfleisch und bist nicht so belastbar wie du es in deiner Situation sein müsstest.
    :troest:troest:troest ganz viel Kraft und wie schon bereits gesagt wurde, besser eine Auszeit nehmen als durchdrehen. Nur solltest du nach Wegen suchen, die Auszeit etwas länger als 10 Minuten gestalten zu können. :troest:troest:troest

    2 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Ich bin ja dran, Termin wegen Familientherapie ist oder wäre ja am Montag, wo die Große Einzelstunde mit dem Berater hätte.
    War auch alles im Vorfeld erklärt, von ihr respektiert und akzeptiert, jetzt dreht sie am Rad.
    Das ist bei uns seit Jahren so, die Kinder haben vor neuen Dingen, Situationen etc... Angst.
    Die sind traumatisiert.
    Ich bin aber irgendwo och noch da und ich bin nur EINER alleine und ich berate , erkläre, helfe, unterstütze, bleibe dabei, bleibe am Ball...


    Meine "Familie" heißt JA, RAI,n, Richterin, Gesetze und mein eigenes Durchhaltevermögen.
    Meine Familie bin ich und das, was ich den Kleinkindern hier versuche, im Alltag neu beizubringen.


    Und, wenn das mit der Familientherapie klappen täte, wären wir hier schon viel, viel weiter.
    Nur, gerät das nun wieder in weitere Ferne, da sich mein Kind nicht an die Vorgespräche erinnern kann...
    Ein Sinnlosunterfangen.


    Ich ertappe mich dabei, wie ich mich sehne, nach "gefangen werden", nicht, weil ich gefangen werden will, sondern, weil ich -irgendwie- (und ich weriß, dass man das nicht schreiben darf) keine Lust mehr habe.


    Bin sogar zu faul, mich wirklich zu schämen, ich geh dann schlafen.
    Und weißt Du , warum?
    Weil es Morgen nicht anders sein wird.


    Wenn ich aber aufhöre, all die SChritte und Möglichkeiten zu gehen, die ich gehe, hat "Gott" gesiegt.
    NEIN!
    Also weiter.

  • Eine Familientherapie ist aber eine Maßnahme für die Familie, also für euch. Du brauchst aber etwas für dich.




    Bin sogar zu faul, mich wirklich zu schämen, ich geh dann schlafen.
    Und weißt Du , warum? Weil es Morgen nicht anders sein wird. Wenn ich aber aufhöre, all die SChritte und Möglichkeiten zu gehen, die ich gehe, hat "Gott" gesiegt.
    NEIN! Also weiter.


    Und es ist kein Aufgeben, wenn man für einen Moment/eine Woche inne hält und Kraft sammelt. Es ist ein strategischer Zug um weiterkämpfen zu können.
    Das oben zitierte zeigt ganz deutlich, du bist am Ende deiner Kräfte.


    Verstehe mich bitte nicht falsch, kannst du es in der jetzigen situation zulassen, dass du ausbrennst und schlappmachst? Wenn nein, dann kümmere dich um dich!! Der menschliche Körper/Geist macht eine Menge mit, aber eben nicht alles. Wenn du dir zu viel zumutest, brichst du früher oder später zusammen, dann kannst du deinen Kindern keine Stütze mehr sein. Bitte nicht böse sein, wenn das zu hart klingt, aber ich lese aus deinen Zeilen (dieser und andere Beiträge) einfach heraus, dass du kurz vorm zusammenbrechen bist.

    Einmal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • War auch alles im Vorfeld erklärt, von ihr respektiert und akzeptiert, jetzt dreht sie am Rad.
    Das ist bei uns seit Jahren so, die Kinder haben vor neuen Dingen, Situationen etc... Angst.
    Die sind traumatisiert.

    Das ist genau so etwas was ich in meinem vorigen Beitrag schrieb ... die Gefahr dass man aufgrund einer Sache wie dem Trauma zu sanft mit den Kindern umgeht.
    Mein Großkind ist nicht traumatisiert, zeigt aber genau das gleiche Verhalten in vielen Situationen und ihn zu verschonen, ihn zu lassen hat ihn nicht weiter gebracht...ich hab es versucht, weil ich ihm ja nicht schaden wollte.
    Ihm da keine Wahl zu lassen, das hat ihn nun weiter gebracht, denn nur dadurch bekommt er jetzt die Hilfe die er braucht.
    Das sind Kinder, da kann man nicht wie bei einerm Erwachsenen genau so sagen die müssen das 100%ig von allein wollen.
    Und nicht jedes ängstliche Verhalten kommt durch ein Trauma...und es ist nicht immer gut die Kinder zu lassen wie sie meinen.


    Und, wenn das mit der Familientherapie klappen täte, wären wir hier schon viel, viel weiter.
    Nur, gerät das nun wieder in weitere Ferne, da sich mein Kind nicht an die Vorgespräche erinnern kann...
    Ein Sinnlosunterfangen.

    Natürlich kann dein Kind sich an die Gespräche erinnern, sie hat aber Angst. Und sie wird ihre Angst vermutlich nicht verlieren wenn du ihr den Termin ersparst.
    Du bist die Mutter, die Erwachsene und manchmal muss man auch Dinge entscheiden die den Kindern erstmal nicht gefallen und sie dann auch durchsetzen.
    Und ich vermute es wird in den nächsten Jahren eher noch schwieriger sie zu etwas bewegen und ihr Verhalten noch schlimmer, wenn man sie jetzt lässt. (Ich spreche da aus Erfahrung)
    Man gibt Kindern nicht nur Sicherheit indem man immer nett ist, sondern auch indem man sie nicht immer machen lässt wie sie wollen.
    Du bist doch so überzeugt von der Familientherapie...dann los, schnapp dir das Kind (im übertragenen Sinne) und sorge dafür dass ihr das bekommt was ihr braucht. Ich bin mir sicher du kannst das.

    Eine Familientherapie ist aber eine Maßnahme für die Familie, also für euch. Du brauchst aber etwas für dich.

    Richtig!
    Und zwar etwas weit weg von Therapie... was normales, Hobby, Sport oder auch erstmal eine Kur und dort schauen was du danach in deinem Alltag Gutes für dich tun kannst!

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Guten morgen.
    Ich gebe den anderen recht und schließe mich an.
    Ruhe bewahren ist auf jeden Fall das beste.
    Aber Auszeit für dich ist genau so wichtig für dich,also Versuches dir irgendwie zu nehmen.
    sonst brennst du früher oder später aus.
    An dem Satz deiner Tochter. ."ich dachte du seist mein freund siehst du das sie von dir viel halt braucht.
    aber sie braucht auch klare ansagen,denn auch sie merkt das du unsicher bist und das nutzt sie für sich.aber
    gleichzeitig verunsichert es sie auch.
    und zu dem Termin in der Beratung. :
    Versuche den/ die berater/in anzusehen rufen und zu sagen das du kurz mit rein gehst dann aber den
    Raum verlässt. Bei mir und meiner tochter ist das auch so..sie möchte nicht allein irgendwo rein gehen
    Sage deinem Kind das du mit gehst auch mit rein.
    wenn ihr dann drin seid begrüßt ihr euch sprecht kurz um was es heute denn geht und dann soll der Berater dich eben bitten
    denn Raum kurz zu verlassen weil er mit ihr allein mal sprechen möchte.
    Bei mir hat das immer funktioniert ..vielleicht bei dir auch.
    ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Durchhaltevermögen ,und du wirst sehen es geht auch wieder bergauf



  • Simbaby, als ich das gelesen hatte, musste ich fast laecheln - nach dem Motto " hach, auch andere Muetter sind immer an allem schuld..." ;-)
    Das klingt fuer mich nach " stinknormalem " ( Vor)Pubertaetsgezicke!
    Ich hab das hier auch in schoenster Regelmaessigkeit, ohne dass mein Kind traumatisiert ist!
    Ich bin die boeseste, schlechteste Mutter, fuer jegliche schlechte Laune verantworlich ,sie will zum Jugenamt, ins Heim - alles, nur weg von hier / mir ( Den Regeln/Pflichten, dem Unangenehmen)
    Es gibt dann Zoff, mein Puls laeuft auf ueber 200 ( seeeehr schwer, da ruhig zu bleiben, klappt auch nicht immer und ja, ich hab dann auch danach immer ein schlechtes Gewissen)


    Aber weisst Du was?
    Jjedesmal, wenn es richtig Kaempfe gibt, ich aber " dranbleibe", klappt es danach ein paar Tage wieder viel besser.
    Dann kann sie danach auch wieder sagen, dass sie mich lieb hat, oder feststellen, dass es Muetter gibt, die noch viel strenger sind ( ich gehoere scheinbar in die Mitte :D )


    Simbaby, ich glaube, wir wollen unsere Kinder manchmal vor zu viel schuetzen.
    Wir wissen, dass sie einiges erleben mussten, was nicht schoen war, wollen ausgleichen, wollen sie aufbauen, etc...
    Dadurch sind wir manchmal zu weich, oder belasten uns selbst mit schlechtem Gewissen, wo wir gar keines braeuchten!
    Kinder brauchen Grenzen, suchen sie - manche mehr, manche weniger - auch in " normalen" Familien kannst Du solche Szenen beobachten!


    Ich weiss, es ist sehr schwer, gerade wenn man schon so ausgelaugt ist!
    Aber versuche , das schlechte Gewissen auszuschalten - nimm Dir diese Auszeiten , wenn Du sie brauchst ( gib nur der Kleinen Bescheid)


    Das wird sicher noch heftiger werden - auch ganz ohne Vorgeschichte - Du brauchst Deine Nerven!
    Ich kann mich den anderen nur anschlessen , such Dir ein paar Auszeitmomente, wo Du auftanken kannst und zweifle nicht so viel an Dir - Du hast auch das recht darauf, Energie in Dich zu investieren, nicht nur in die Kinder!

    " Lebensmotto" Alle Sorgen hinaus auf`s Meer schicken und kleine Gluecksmomente sammeln, wie Muscheln am Strand

  • Was würde denn passieren wenn du Großkind etwas autoritärer sagst dass sie zu dem Caritastermin geht? Kennt sie das überhaupt von dir?


    Ich habe den Eindruck, Dir fehlt die Autorität. Ich weiß jetzt nicht, ob Du sie irgendwann mal verloren hast oder nie hattest. Das meine ich jetzt nicht als Kritik, ich verstehe das Problem. Gerade eigene Eltern haben es schwer, eine sogenannte natürliche Autorität nicht nur auszustrahlen, sondern auch zu leben. Nicht immer alles begründen, sondern beschließen, was gemacht wird ohne Diskussion. Kinder müssen lernen, gewisse Dinge auch von ihren Eltern anzunehmen. Je früher, desto besser.

    Ich habe mehrere deiner Beiträge gelesen, du gehst schon lange auf dem Zahnfleisch und bist nicht so belastbar wie du es in deiner Situation sein müsstest.


    Du bist überhaupt nicht mehr belastbar - und deswegen musst Du Zeiten auch nur für Dich haben. Nicht nur für die Kinder dasein. Eine Bekannte von mir hat mir mal empfohlen, mir jeden Tag etwas Gutes zu tun. Das kann eine Kleinigkeit sein. Irgend etwas, was Dich aufbaut. Hast Du irgendwelche Hobbies? Kannst Du nicht einmal die Woche einen Babysitter engagieren oder die Kinder zu Freunden / Verwandten geben? Dir einen Abend in der Woche freinehmen?

    Das ist bei uns seit Jahren so, die Kinder haben vor neuen Dingen, Situationen etc... Angst.
    Die sind traumatisiert.


    Weil sie merken, wie unsicher Du bist und sie bei Dir nicht die Sicherheit, den Halt finden, den sie benötigen. Lass Dich mal dahingehend beraten. Mach einen konkreten Plan, was Du für Dich und Deine Kinder ändern kannst. Sonst redest Du bei den diversen Anlaufstellen immer wieder über die gleichen Dinge, ohne dass sich etwas ändert. Vermutlich geht das auch nicht von heute auf morgen, aber fange am besten heute mit kleinen Veränderungen an.

    Eine Familientherapie ist aber eine Maßnahme für die Familie, also für euch. Du brauchst aber etwas für dich.


    Am besten irgendwo anders als zuhause, und regelmäßig. Etwas, das sich gut in den Alltag integrieren lässt.OHNE die Kinder.

  • Zitat von »Simbaby«
    Das ist bei uns seit Jahren so, die Kinder haben vor neuen Dingen, Situationen etc... Angst.
    Die sind traumatisiert.


    Zitat von »musicafides«
    Weil sie merken, wie unsicher Du bist und sie bei Dir nicht die Sicherheit, den Halt finden, den sie benötigen. Lass Dich mal dahingehend beraten. Mach einen konkreten Plan, was Du für Dich und Deine Kinder ändern kannst. Sonst redest Du bei den diversen Anlaufstellen immer wieder über die gleichen Dinge, ohne dass sich etwas ändert. Vermutlich geht das auch nicht von heute auf morgen, aber fange am besten heute mit kleinen Veränderungen an.

    Ich denke du hast es nicht so gemeint, aber das Zitat oben und das was du dazu geschrieben hast, lesen sich sehr unglücklich...
    Man könnte es, wenn man sehr empfindlich ist, so verstehen dass die Kinder traumatisiert sind weil sie merken wie unsicher Simbaby ist. Oder dass all ihre Probleme nur daher kommen dass Simbaby so unsicher ist, das kann man aber so einfach sicher nicht sagen.
    Ich denke es ist auch wichtig anzuerkennen wie schwierig es sein muss täglich diesen Drahtseilakt aus Normalität und nötige Sensibilität im Umgang mit dem Trauma durchzuhalten.

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Irgendwie kommt es mir vor als hältst du mir den Spiegel für mein Leben vor. Meine Tochter ist auch 11 und genau solche Sache höre ich ständig von ihr. Es ist wirklich manchmal zum verzweifeln... :troest wenn dann noch der Satz fällt, mit 12 ziehe ich zu Papa, da ist eh alles besser könnte ich durchdrehen. Deine Reaktion kann ich durchaus nachvollziehen und ist auch völlig ok ....

  • Hallo Simbaby,


    ich kann mich Quirina nur anschließen. Solche Szenen kenne ich auch von uns. Auch ich habe schon öfters den Fehler gemacht nachzugeben, weil mein Sohn ja so viel gelitten hat (und er hat kein Trauma). Aber jedesmal wenn ich es "zu gut" meinte, wurde es eher Schlimmer als Besser. Mir hat dann geholfen mit einer Freundin zu reden, die sich 3 Jahre vor mir getrennt hat und diesen Prozess schon durch hatte. Durch die Gespräche konnte ich mich besser reflektieren, wieder sammeln und konsequenter handeln. Und siehe da, diese Grenzen, die ich dann durchgesetzt habe, waren offensichtlich gewünscht, denn schon klappte es wieder besser. Aber ich tappe immer mal wieder in diese Falle, aus Liebe meinen Kindern nicht zuviel zumuten zu wollen. Ich sage mir dann immer, damit tue ich ihnen und mir keinen Gefallen.


    Sich aus der Situation herauszunehmen ist eine sehr gute Lösung. Beim nächsten mal kündigst du es an und erklärst beiden, dass du jetzt eine viertel Stunde spazieren gehst und danach besser gelaunt wieder kommst. So muss keiner Angst haben, dass du nicht wieder kommst.


    Zu dem Termin der Familientherapie würde ich von deiner Tochter verlangen mit dir gemeinsam hinzugehen, sie soll sich und euch eine Chance geben. Vielleicht kannst du ihr klarmachen, dass man nichts einfach so ablehnen kann, was man nicht wirklich kennengelernt hat.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft weiterhin und finde bitte dringend Zeiten für Dich!!!

  • Ich denke es ist auch wichtig anzuerkennen wie schwierig es sein muss täglich diesen Drahtseilakt aus Normalität und nötige Sensibilität im Umgang mit dem Trauma durchzuhalten.


    Das steht völlig außer Frage. Aber man muss ja diesen Drahtseilakt nicht alleine meistern. Es ist sicher gut, sich in dieser Situation die richtige Hilfe zu holen UND bereit dafür zu sein, die angebotene Hilfe auch anzunehmen. Und nein, ich meine jetzt nicht die x+1. Therapie.

  • Ich habe den Eindruck, Dir fehlt die Autorität.


    :hae: natürlich fehlt simbaby die Autorität. :frag
    Autorität bedingt entweder durch Macht oder durch Stärke und Kompetenz.
    Sie bedingt in Beziehungen er- und gelebte Erfahrungen.
    Im Verhältnis zwischen ET und 11 jährigem Kind wohl ein stetiger Neuanfang und neu tarieren, wenn es denn auch die andere Seite geben soll. Also Entwicklung des Kindes....
    Es sei denn man meint Autorität im Sinne von Macht, die sicherlich weil es auch Halt gibt, auch angebracht sein kann.
    In wie weit dies deinlich ist im Kontext Therapie halt eher fraglich....


    ch bin ja dran, Termin wegen Familientherapie ist oder wäre ja am Montag, wo die Große Einzelstunde mit dem Berater hätte.
    War auch alles im Vorfeld erklärt, von ihr respektiert und akzeptiert, jetzt dreht sie am Rad.
    Das ist bei uns seit Jahren so, die Kinder haben vor neuen Dingen, Situationen etc... Angst.
    Die sind traumatisiert.
    Ich bin aber irgendwo och noch da und ich bin nur EINER alleine und ich berate , erkläre, helfe, unterstütze, bleibe dabei, bleibe am Ball...


    Hallo Simbaby :knuddel ,


    ich glaube ich würde mit anderen Worten und anderen Gedanken beginnen wollen.
    IHR seid traumatisiert.
    Du bist nicht allein.
    Denn:

    Meine "Familie" heißt JA, RAI,n, Richterin, Gesetze und mein eigenes Durchhaltevermögen.
    Meine Familie bin ich und das, was ich den Kleinkindern hier versuche, im Alltag neu beizubringen.


    Deine Familie seid ihr drei.


    Ich fände es also nicht nur nicht verwerflich, nein ich halte es sogar für richtig, dass Du Dich auf Dich besinnst, konzentrierst und berufst.
    Ich glaube es kann hilfreich sein, wenn Du Dich auf Dich besinnst und und die Kids automatisch an Entwicklung und Veränderung teilhaben.
    Du bist nicht nur der Freund Deiner Großen. Du bist eben auch ihre Mutter.
    Du darfst aber auch Deiin Freund sein. Es macht wenig Sinn sich bis zur Selbstaufgabe nur anderen zu widmen. Du bist dann nicht mehr genug da. Nicht mehr bei Dir.
    Je mehr es Dir gelingt bei Dir zu sein. Du zu sein, egal wie Du dann bist, um so sicherer ist es für Euch. Für Dich und Deine Familie.


    So meine Gedanken :rotwerd


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Simbay, ich kann verstehen das man mal 8 Minuten um den Block muss - und das ist sicher die bessere Lösung - sonst :nawarte::nawarte::nawarte:
    Von daher - für gestern - ok :knuddel


    Aber - täglich tiggerst du hier neue Thread's


    - du bist nervlich am Ende
    - die Kleine ist traumatisiert
    - die Große tickt aus und der nächste Epi-Anfall könnte jederzeit sein


    und nun läßt du diese beiden alleine ? Diese besondern Kinder alleine ... da können diese 8 Minuten ganz schön lang sein, eine Panik aufkommen oder Narben hinterlassen.


    Kein Vorwurf - ist gelaufen wie es ist. Aber ist nicht genau das die Situation die es zu meiden gilt. Diese beiden besonderen Kinder mit all ihren negativen Erfahrungen?
    Du hoffst auf eine Familien-Therapie. Ich fürchte die kann das nicht kitten - ihr - und damit meine ich alle - besonders DICH - ihr braucht Hilfe, Entlastung und Entspannung.

  • Ich möchte hier an dieser Stelle mal den Hut vor Simbay ziehen und ihr meinen Respekt aussprechen.


    Zwei traumatisierte Kinder alleine großziehen, nie zu wissen was jetzt normal oder Trauma ist. Nebenbei mit Flashbacks, Epilepsie und psychischen Problemen den Alltag wuppen...
    Dass du immer wieder an deine Grenzen stösst ihr nur allzu verständlich. Du kämpfst und manchmal "kann" man einfach nicht mehr.
    Ratschläge kommen immer gerne von allen Seiten und irgendwann weiß man nicht mehr, was man eigentlich selbst möchte.


    Ich denke niemand kann sich ein Bild davon machen, was es heisst 2 traumatisierte Kinder auf den Weg zu bringen, welches irrsinniges Gepäck man mit sich rumträgt und sein eigenes Leben dafür weggeben muss.
    Es gibt Menschen die können trotz all dem ein einigermaßen stabiles Leben leben. Dies sind sicher nur wenige. Traumata holen einen immer wieder ein und man wird sie nie los. Aber man kan lernen mit ihnen zu leben. Bei Kindern ist das weit aus schwieriger, weil sie sich immerzu entwickeln und man dann in der Erziehung einen irrsinnigen Spießrutenlauf machen muss um da mitzuhalten und positiv einzuwirken.
    Simbay, die Zukunft der Kinder steht und fällt mit deinem körperlichen und psychischen Gesundheitszustand. Sich dieser Verantwortung klar zu sein, löst bei vielen Menschen eine "schwere" Klarheit aus.
    Aber schau, wo du heute stehst: Deine Kinder sind bei dir, zicken rum wie andere normale Kinder und ihr seid eine Familie.
    Das ist DEIN werk! Sei stolz drauf!


    Vllt hast du zu wenig Authorität im Moment. Dann ist das so. Auch traumatisierte Kinder müssen damit leben lernen, dass Mütter mal schwach sind und nicht "können". Wie sollst du sonst wieder zu dir finden?
    Ich finde du hast die Situation mit deiner Tochter gut gelöst, dass du raus gegangen bist. Glaube mir, in 3 Jahren ist es vermutlich anders herum: Sie knallt die Tür zu und haut im Streit zu einer Freundin ab ;-) .


    Habe immer nur ein Ziel vor Augen: Versuche so stark wie möglich zu bleiben und nutze ruhig das Forum um mal deinen Gefühlen hier freien Lauf zu lassen!


    :knuddel

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • ich gehe auch raus, wenn die Situation so wird, dass ich anfange herumzuschreien. Ich schnapp mir die Jacke und den Hund und rufe "ich muss mal raus hier, ich geh mit dem Hund und bin in 10 min zurück".
    Das kann man seinen Kindern auch mal in ruhe erklären, dass es manchmal besser ist, eine runde zu gehen. Man kann ihnen auch erklären, dass man nicht WEG geht, sondern nur einmal um den Block geht.


    Ich finde nicht, dass man einem Menschen, der immer nur bei den Kindern ist und dabei den Kontakt zu sich selbst zu verlieren droht, einen Vorwurf machen sollte, wenn er eine runde dreht, um wieder zu sich selbst zu kommen.

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis