überfordert, traurig / authentische erziehung

  • Gedanken zu:
    B. Wegener.....
    ...ist das nicht dieses Gedicht mit den kl. Händen,
    den kl. Füssen...
    ...........................................................................
    M.E.
    zielt dieses Gedicht auf "Achtgeben" und noch "Fühlen können" hin.
    Es symbolisiert für mich als Erwachsener einen Zustand dem Kind gegenüber, den man sich oft und noch öfters
    bewußt sein sollte oder immer wieder werden muss.


    "Erziehen"
    muss nichts mit Rangordnung zu tun haben, aber doch schon
    was mit Grundordnung.
    Vor Wochen hat meine Tochter bei Ansagen wie: "Räum bitte Dein Papier in den Müll", "stell die Schuhe auf die Ablage" etc... geschrie,n.
    Warum?
    Weil sie mit ihren Gedanken schon beim nächsten ihrer Bilder war- und der vorherrschende Zustand war ausserhalb ihrer Sichtweite.
    Natürlich kann ich die Schuhe wegstellen und ihren Müll wegräumen....
    WEM hilft das?
    MIR- für den stressfreieren Moment!
    Und WO hilft das dem Kind?
    Und Wo hilft das der Entwicklung des Kindes, wenn ich an Hand des Kindes Versuche A, B, C, D und och noch E auszuprobieren?
    ...........................................................................
    Natürlich und sicher haben unsere Kinder Wahrnehmungen.
    Und besonders gern nehmen die M.E. unsere Unsicherheit wahr und malen sich blitzschnell daraus ihre für uns zugedachten Geschichten.


    Für mich heißt Ordnung auch Verantwortung
    und das Eine geht nur, wenn das Andere mit eingreifen kann/muß.


    Bin ich durch meine Denkweise eine Behinderung für mein Kind?
    Glob ich nicht...

  • Ich glaub wir machen uns zu viel stress unser kind "richtig" zu erziehen und sind so voller dogmen und vorstellungen im kopf sodass wir uns nicht mehr ausgelassen mit unseren kindern und über sie freuen können...


    Da hast du dir aber was vorgenommen. Gestalttherapeutische Ansätze sind zunächt ja was feines. Und diese ganze Rebellion gegen das brav sein ist theoretisch sehr anziehend. In der Praxis hast Du mehrere Probleme: Die Entwicklungspsychologie die dahinter steckt ist ein wenig naiv und wiederspricht so ich das eben kurz gesichtet habe nicht nur dem Stand des Wissens, sondern eben auch dem was die freudianische Tradition (wo die Gestaltleute hinten als Epigonen dazu gehören) entdeckt und fruchtbar gemacht hat. Das nächste Problem ist das du es ohne ein gleichgesinntes Umfeld kaum durchhalten kannst, so was geht nur mit systematischer Abschottung, da du diverse unerwünschte Einflüsse abblocken musst und kippt leicht ins sektenhaft-dogmatische.


    Und ganz am Ende halte ich den Anspruch Kindern eine perfekte Erziehung zu geben, damit sie bessere Menschen als man selbst werden, halte ich für einen totalitären, verwerflichen Ansatz. Sowas untergräbt den Subjektstatus von Kindern weil es an die Machbarkeit von Erziehung in dieser Richtung glaubt.


    In der Zeitschrift Eltern (ok, seicht lange nicht so schön wie ein gestandener Gestaltpsychologe) stand mal der schöne Satz das es ausreiche 30% richtig zu machen, den Rest würden die Reperaturmechanismen des Kindes bewirken.


    Ich würde das lassen, es sei denn du erklärst Scheitern zu deinem Ziel.


    Falls du mal eine wirklich radikale pädagogische Schrift lesen willst:
    http://www.amazon.de/Sisyphos-…issenschaft/dp/3518276379
    http://www.archive.org/details…die_Grenzen_der_Erziehung

  • Das ist so ein Thema für mich :-)


    Ich habe im Laufe der Zeit und vor allem an meinem Sohn festgestellt, das das festhalten an einmal aufgestellten Regeln um der Regel willen NICHT die Empathie fördert, im Gegenteil !
    Da gab es bei Jesper Juul so ein Beispiel mit dem Klavierspielen ...... manchmal ist eben das Geräusch für uns kein Problem und manchmal doch - soll das Klavierspielen im Beisein der Anderen jetzt verboten oder erlaubt sein ??????????????? Warum nicht die Dinge nehmen wie sie sind - heute ist es okay und jetzt gehts grad gar nicht ... ist mir viel zu laut ! Meiner Meinung nach lernen die Kinder so viel genauer, wo unsere Grenzen sind als an einer starren Regel, die nicht immer zutreffen kann.
    Und wir lernen auch noch was dabei, nämlich was für uns passt und was nicht, uns zu äußern wenn es nötig ist - ist ja auch alles nicht so selbstverständlich .....

    Aber regel und grenzenlos ist dieses Verhalten so ganz und gar nicht, ich trete absolut in Kontakt zu dem Kind, indem ich mich zeige, meine Grenzen oder auch die Grenzen Anderer wahre und auch bereit bin, Konsequenzen zu ziehen.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • :hae: Ich habe garde so das Gefühl das einige das was die Te eigentlich sagen wollte komplett miss verstanden haben..ich ahne was sie meinen könnte bin aber grad nicht so ganz wortgewandt und auch nur mit halbem Auge dabei. Ich kann mich natürlich komplett täuschen aber ich denke sie spielte nicht auf die komplett antiautoritäre bzw unhöfliche erziehung an. Viel mehr denke ich ging es um etwas anderes..etwas das mich auch heut zu Tage an manchen dingen hindert..was mich manchesmal wirklich ärgert..ich aber nicht kann wie ich will..weil ich eben*so* erzogen wurde ohne ausbrechen zu dürfen in gewissen Situationen. Ich weiß das klingt jetzt sicherlich nach*Bahnhof* ich seh zu schnellstmöglich näher darauf ein zu gehen..aber evtl hat sich die Te dann ja auch noch mal zu Wort gemeldet.

  • Wenn es keine klaren Regeln gibt, woran soll sich ein Kind denn halten? Heute darf es etwas, morgen nicht mehr. Und übermorgen passt es wieder. Hmm...


    Aber zwischen schwarz und weiß gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten. :) Jedoch an einem klaren Rahmen darf es niemals mangeln. Das ist erziehungstechnisch tödlich.

  • Hallo,


    das ist ein interessantes Thema, über das es nachzudenken lohnt!

    warum muss ein kind brav danke sagen, sich entschuldigen bzw dieses alberne gezwungen "ei" beim andern machen... aufgedrückte, unechte höflichkeitsfloskel... kinder sind doch keine dressur-äffchen!

    Ich denke, ich verstehe, was die TS hier meint, fallen mir doch auch immer wieder (leider zu oft) Situationen auf, in denen ich das Verhalten der Erwachsenen nicht nachvollziehen kann.


    Kinder werden dazu angehalten, "danke" zu sagen, wenn sie etwas bekommen haben, aber der Erwachsene, der gab, hält es nicht für nötig, auch "bitte" zu sagen. Und beides sollte doch Hand-in-Hand gehen. Die meisten Erwachsenen gebrauchen das "Bitte" in der Regel nur dann, wenn sie eigentlich etwas vom Kind fordern ("Bitte räum dein Zimmer auf."), selten wird es beim Geben benutzt. Das ist schade und weit verbreitet. Beobachtet euch selbst mal und auch andere, es ist wirklich auffällig.
    Allzu oft reagieren Erwachsene richtig böse, wenn ihr Kind anderen gegenüber das Dankesagen vergisst - schließlich wirft das doch kein gutes Licht auf die eigene Erziehungsfähigkeit.
    Ich selbst habe meine Tochter noch nie dazu aufgefordert, sich bei jemanden zu bedanken. Aber ich achte auf mein eigenes Verhalten. Und siehe da, sie sagt mit Freude "bitteschön" und "dankeschön" - aber in der Regel nur zu mir. Von anderen Erwachsenen kommt so selten mal ein "bitte", dass sie dort genauso unhöflich reagiert, wie es ihr Gegenüber vormacht.


    Sich zu entschuldigen sollte etwas sein, das von Herzen kommt und ehrlich gemeint ist. Auf eine Entschuldigung, nur weil es sich gehört, verzichte ich selbst gern. Ergo halte ich mein Kind auch nicht dazu an, sich in jeder Situation, wo es vielleicht angebracht wäre, zu entschuldigen.
    Beobachten kann man doch oft solch eine Situation: Da streiten sich zwei Kleinkinder und eines tut dem anderen weh, weil es noch nicht in der Lage ist, Konflikte ausschließlich auf verbaler Ebene zu lösen. Nun wird von Seiten des anwesenden Erwachsenen (meist das Elternteil des übergriffigen Kindes) gefordert, dass das Kind sich beim anderen entschuldigt. Dieses führt ganz häufig zu Tränen auf beiden Seiten. Das Kind, welches zu einer Entschuldigung gezwungen wird, weil es sich so gehört und damit man zeigen kann, dass man sein Kind zur Höflichkeit erzieht, verweigert entweder die Entschuldigung, was zu Stress führt oder gibt völlig unmotiviert dem Drängen des Erwachsenen nach. (An dieser Stelle taucht auch immer wieder dieses oben erwähnte, unselige "Mach mal ei, ei." auf.) Aber was hat das Kind dann gelernt? Hat es Sozialkompetenz erworben, weil es mal eben wie gewünscht gehandelt hat?
    Wäre es nicht besser, anstatt auf einer Entschuldigung zu beharren, dem übergriffigen Kind zu sagen, wie sein Gegenüber sich grad fühlt, damit es lernt, was sein Verhalten bewirkt, damit es lernt, sich in den anderen hineinzuversetzen? Wenn ein Kind dann dazu in der Lage ist und wenn es von den Bezugspersonen erfährt, dass diese sich entschuldigen, wenn ihnen etwas leid tut, dann wird es das automatisch nachmachen.


    Ist euch schon einmal aufgefallen, wie wenig kleine Kinder von fremden Erwachsenen be- oder gegrüßt werden? Das geht morgens im Kindergarten los. Kaum jemand der anwesenden Eltern hält es für nötig, auch die Kinder zu grüßen. Ja, die anderen Eltern, die bekommen ein "Guten Morgen", aber wer macht sich schon die Mühe und grüßt auf seinem Weg durch den Kindergarten die Julia, den Tim oder die Sarah? Auf der Straße genauso. Man begegnet einer Mutter mit Kind, diese wird gegrüßt, man macht vielleicht ein kurzes Schwätzchen und das Kind steht unbegrüßt und -beachtet daneben. Beobachtet es mal und dann denkt darüber nach, was dieses für ein Kind bedeutet und was es da erfährt.


    So, das waren meine unausgegorenen kurzen Gedanken zu diesem Teil. Über die anderen Fragen, die dieses Thema aufwirft, denke ich noch nach...

  • oh danke, mary! du hattest die worte, die mir gefehlt haben!

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Hm, bei uns im Kiga werden alle gegrüßt, ob groß oder klein, sogar mitgebrachte Puppen und Stofftiere werden vorgestellt und gegrüßt, ich glaub fast wir übertreiben hier dezent :lach . Kinder halten gern die Tür auf, Erwachsene tun das auch, wenn sie sehen, da kommt noch wer, es wird sich bedankt, alles selbstverständlich :hae:

  • Hm, bei uns im Kiga werden alle gegrüßt, ob groß oder klein, sogar mitgebrachte Puppen und Stofftiere werden vorgestellt und gegrüßt, ich glaub fast wir übertreiben hier dezent :lach .


    TiMiDa, du redest hier von den Erzieherinnen, stimmt's? Ich sprach von anderen Eltern. Sollte ich mich irren, wär ich schlichtweg begeistert.

  • Zitat

    Wenn es keine klaren Regeln gibt, woran soll sich ein Kind denn halten? Heute darf es etwas, morgen nicht mehr. Und übermorgen passt es wieder. Hmm...


    Das muss man differenziert sehen.
    Bestimmte Regeln gelten immer: nicht lügen, nicht klauen, keine gewalt, etc.


    Dann gibt es aber auch Regeln wo es nicht so eindeutig ist.
    Werfen von Gegenständen z.B. Steine sind da ganz schlecht ein Softball aber in der Regel ok und dann kommt es noch drauf an wo man sich befindet und wohin man etwas wirft.


    Und dann gibt es persönliche stimmungsabhängige wahllos erscheinende Grenzen einzelner Personen.
    An manchen Tagen darf Kind ausgiebig sein Klingel und Piep Spielzeug bedienen und Muttern stellt die Ohren ohne Probleme auf Durchzug an anderne Tagen wo sie gestresst ist und Kopfschmerzen hat ist es aber wieder "verboten".


  • TiMiDa, du redest hier von den Erzieherinnen, stimmt's? Ich sprach von anderen Eltern. Sollte ich mich irren, wär ich schlichtweg begeistert.

    :hae: Ich kenn das ebenso aus unserem ehemaligen Kindergarten und eben nicht nur von den Erzieherinnen. Heute in der Schule ist das ähnlich, dass Eltern sofort mit den "Fremdkindern" sprechen, nicht alle aber 80% schon.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Nein, ich rede auch von den Eltern. Nicht alle, ein paar Mumpfel gibt´s natürlich auch (manchmal gehör ich sogar dazu, wenn ich in Eile bin :rotwerd ) aber doch sehr viele und das ist sehr angenehm.


    Ist so goldig zu beobachten wie auch die Kinder sich untereinander begrüßen :platz

  • Ich bin eine Verfechterin des Vorbildverhaltens. Ich bin ein höflicher Mensch, sage bitte und danke, ich entschuldige mich, wenn ich Jemanden angerempelt habe und ich begrüße Menschen. Da meine Tochter es nicht anders erlebt ist das bei ihr sowas wie Automatismus. Sie macht es nach...


    so ist es bei uns auch. Ich dräng sie auch nicht, "dankeschön" zu sagen, wenn sie z.B. die Scheibe Fleischwurst bekommt, sondern sage dann stattdessen selbst danke. (und ja, ich sage auch "bitteschön" wenn ich ihr etwas gebe. Genauso wie ich "bitte" sage, wenn ich jemand anderem etwas gebe). Aber sie macht es jetzt meistens selbst, wenn auch nur bei den Menschen, die sie kennt (sie ist aber auch erst 20 Monate alt). Selbst wenn ich ihr das Essen hinstelle kommt ein freudestrahlendes "Dankesön", genauso wenn sie etwas haben möchte. Unabhängig davon, ob ich es ihr geben möchte oder nicht :lach .


    Ansonsten gibt es einfach gewisse Dinge, bei denen ich eisern bleibe. In erster Linie sind das aber die "Sicherheitsregeln". Bei dem Rest bin ich durchaus auch mal flexibel. Heißt nicht, das Tochterkind machen kann was sie möchte, oder keine klaren Linien hat. Aber grad bei dem Beispiel mit den Süßigkeiten gibt es bei mir keine feste Regel (doch, eine: eine Stunde vor dem Essen gibts nichts). Ich selbst ess ja auch nicht jeden Tag punkt 3 einen einzelnen Kecks, und das war es dann. Ich nasche recht selten, aber wenn, dann darf meine Tochter ruhig auch was abhaben. Da warte ich dann auch nicht,bis sie im Bett ist, damit sie es nicht mitbekommt. Wenn sie selbst zum Schrank geht und nach einem Kecks fragt, kommt es auf die Situation an. Und da muß sie (noch) nicht verstehen, warum sie es mal darf und mal nicht, das ist dann einfach so. Ich hab nicht den Eindruck, dass es sie verwirrt, wenn ich "nein" sage, obwohl sie doch 10 min vorher ( oder einen Tag vorher) noch durfte. Sie ist höchstens beleidigt ;)


    Dann wiederum gibt es Regeln, die nicht immer und überall gelten. Bei mir zu Hause darf mein Kind meine Regale ausräumen, durfte sie immer schon. Sind in erster Linie Bücher, und sie macht sie nicht kaputt. Woanders darf sie das natürlich nicht. Aber auch das würde ich nicht als "nicht-authentisch" bezeichnen. Die gleiche Regel gilt ja für mich selbst auch :D

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht

  • Ich bin ziemlich höflich (erzogen wie authentisch), sage bitte, danke, entschuldigung etc. manchmal jedoch ohne echte motivation. nicht weil ich die menschen nicht respektiere, sondern weil es nicht immer aus herzen kommt. nicht jede situation verdient ein "bitte", "danke" oder "es tut mir leid", weil nicht jede situation ein gefühl von dankbarkeit oder empathischer einsicht mit sich bringt... so what?!


    um ehrlich zu sein, stinkt mir diese oberflächlichkeit von regeln/normen und gezwungenheit dahinter extrem!
    wenn ich es wirklich so fühle, dann ist es wertvoll! aber erst dann! und diese ganze verhaltens-diktatur bringt doch dazu nicht mehr echt und authentisch zu sein, unzufrieden... bis hin zum extrem der depression.... (der folgskrankheit nummer eins westlicher zivilisationen)
    immer gehts darum im außen was darzustellen, seinen status zu polieren.....


    klar kann man argumentieren: rollen sind wichtig, regeln sind wichtig, höflichkeit ist wichtig (...)
    und dann im nächsten atemzug: geld ist wichtig, karriere ist wichtig, ein auto ist wichtig, mode ist wichtig..... etc pp


    ich bin radikal und extrem in meiner sicht, das habe ich schon genügend gespürt. doch ich bleibe dabei: lieber echt als gespielt
    das problem dabei ist, dass ich damit auf wenig vertsändnis stoße und es mich einsam macht :-/


    nochmal: mir gehts um diese krasse wichtigkeit der außenwahnehmung (also wie man nach außen hin rüberkommt)


    lachen macht doch auch nur spaß wenns wirklich lustig ist (und weniger weil alle anderen lachen) !


    ich habe keine lust mich zu verstellen... mehr noch habe ich regelrechte schmerzen mich verstellen zu müssen, nur um nicht total außenseiter zu sein.....


    dass ich sehr zum teil sehr grenzenlos bzw inkonsequent bin, ist auch mir nicht immer angenehem und erzeugt reibung in mir und im außen, weil ich damit bei anderen eltern/außenstehenden anecke und weil ich selbst zum teil sehr verunsichert bin, ob ich es nicht doch besser anders machen sollte.... demzufolge verhalte ich mich auch hier wiederum inkonsequent (zwischen radikal authentisch und der anwednung gesellschaftlicher verhaltensnormen)
    es ist ein versuch es anders zu machen.....


    depression (unter der ich immer wieder leide) hat sehr viel mit nicht-fühlen zu tun, mit übertriebenem anpassungs-druck, einem starken entfernen von den eigenen bedürfnissen, gefühlen, wünschen ect.


    ich habe das krass erlebt in meiner kindheit (depressive mutter, hyperautoritätere erzieherin in kindergarten)
    Funktionieren war Pflicht! Gefühle eine gefahr.....


    Die, die ihr mit den regeln ganz gut umgehen könnt, habt vielleicht weniger krasse erfahrungen gemacht und deshalb versteht ihr meine haltung schwer.... aber einige verstehen mich, weil auch sie schon mehr erlebt haben und mehr reflektieren....


    ich glaube nicht dass ich so falsch liege. ich bin vielleicht extrem, aber in die richtige richtung....: FÜHLEN; SEIN; LEBEN statt: LIEB; NETT und ANGEPASST-SEIN


    ich will nicht alle regeln abschaffen, ein paar brauchts vielleicht noch :-)
    aber wenn wir alle mehr in uns gehen würden (ehrlich mit uns selbst und anderen sein), dann bräuchten wir viel unserer aufgstellten regeln nicht, die immer da anfangen wo unser fähigkeit sich in den anderen hineinzufühlen aufhören... (zitat Jesper Juul)
    Um uns in den andern hineinfühlen zu können, müssen wir zuerst lernen uns in uns hineinzufühlen: was möchte und brauche ich in dem moment, was kann ich beim andern akzeptieren und was stößt an meine eigenen grenzen... ebend gerade mit bei unseren kindern.... dann natürlich im umgang mit anderen erwachsenen....


    die welt könnte echt n netter platz sein, wenn wir das begreifen, besser noch: fühlen, würden!


    liebe grüße

  • liebe, mitfühlen, gemeinschaft, freude und zufriedenheit werden erreicht durch AUTHENTIZITÄT mit uns selbst und mit anderen


    und nicht durch : Höflichkeits-normen wie bitte, danke, ei ei, schönen tag noch, ......
    (außer sie sind ernst gemeint)


    die aüßere struktur ist doch nur die oberfläche! wollt ihr echt nur oberflächlich leben?!
    immer nur bis zu einem bestimmten punkt von sozialer veträglichkeit?!

  • Man muss nicht lieb, nett und angepasst sein, um gut mit dem Gegenüber umzugehen (dazu gehört danke, bitte und entschuldigung). Wenn jemand sich mir oder meinem Kind gegenüber nicht gut benimmt, kann man das kommunizieren oder ignorieren und sich mit anderen Menschen beschäftigen.



    ich will nicht alle regeln abschaffen, ein paar brauchts vielleicht noch :-)
    aber wenn wir alle mehr in uns gehen würden (ehrlich mit uns selbst und anderen sein), dann bräuchten wir viel unserer aufgstellten regeln nicht, die immer da anfangen wo unser fähigkeit sich in den anderen hineinzufühlen aufhören... (zitat Jesper Juul)


    Das ist für mich ein Widerspruch...Genau dann, wenn ich mich nicht mehr in den anderen einfühlen kann, können mir Regeln helfen, mit meinem Gegenüber gut umzugehen. Und wenn es nur ist, dass ich ehrlich sage, ich kann dich/dein Verhalten nicht nach vollziehen. Ich ziehe mich zurück.
    Wenn man Tätern, oft den skrupellosen, zu hört, hört man sagen: Ich hatte dabei kein Gefühl, Mitgefühl ist mir fremd etc. pp.
    Darf man sich also so benehmen, wie es einem ist - ohne Regeln -, birgt das eine Gefahr. Wir sind einfach zu viele Menschen mit Ansichten und Meinungen auf einen Platz, um eine Anarchie zu leben.



    Um uns in den andern hineinfühlen zu können, müssen wir zuerst lernen uns in uns hineinzufühlen: was möchte und brauche ich in dem moment, was kann ich beim andern akzeptieren und was stößt an meine eigenen grenzen... ebend gerade mit bei unseren kindern.... dann natürlich im umgang mit anderen erwachsenen....


    Dafür müsste sicher gestellt werden, dass jeder fühle kann und Emphatie besitzt. Ist aber nicht so und es ist auch nicht immer auf ein traumatisches Erlebnis o.ä. zurück zu führen. Es gibt Menschen, die kommen ohne Gewissen auf die Welt und leben so.


    Wenn du für dich entschieden hast, soziale Konventionen abzulehnen und damit auch vielen vor den Kopf stößt, ist es die Konsequenz allein zu sein. In der Hinsicht muss man einfach auch den anderen Menschen die Freiheit lassen, für sich authentisch zu bleiben und leben.
    Ich bin der Meinung, man kann authentisch leben und sein und trotzdem sozialverträgliche Regeln mit Herzen beachten. Ich schaue hin...wie es in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück. Benimmt sich jemand nicht, werde ich auch nicht höflich sein. Aber ansonsten brech ich mir auch keinen Zacken aus der Krone, wenn ich auch mal eine "Regel" auslebe...auch, wenn mir an dem Tag eine Laus über die Leber gelaufen ist...Letzten Endes hebt es sogar meine Stimmung, weil mich jemand mit einem ermunternden Lächeln beschenkt :-)


    Es ist wahrscheinlich viel eigene Einstellung und Jesper Juhl ist einer von vielen...
    lg,
    cola


    edit: Rechtschreibdingsbumsda :brille

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

    Einmal editiert, zuletzt von die cola ()

  • Ich finde das was Du möchtest vollkommen legitim, nur fehlt mir bei Dir das Verständnis für Andersartigkeiten, dass Du selber forderst.


    Wenn Du so lebst, ok - nur verlang nicht Authentizität, denn die Du möchtest ist Deine Sicht davon nicht die die andere Menschen leben.


    Und Deine Wahrheit ist nicht die von Anderen.


    Jedes Ding kann von mehreren Seiten betrachtet werden - wer bestimmt was richtig, was falsch ist.


    So wie Du nicht gemaßregelt werden magst, mögen es zig Millionen ebenfalls nicht - weil sie ihr Weltbild in Ordnung finden und in dem gut leben.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • liebe, mitfühlen, gemeinschaft, freude und zufriedenheit werden erreicht durch AUTHENTIZITÄT mit uns selbst und mit anderen


    und nicht durch : Höflichkeits-normen wie bitte, danke, ei ei, schönen tag noch, ......
    (außer sie sind ernst gemeint)


    die aüßere struktur ist doch nur die oberfläche! wollt ihr echt nur oberflächlich leben?!
    immer nur bis zu einem bestimmten punkt von sozialer veträglichkeit?!


    Du klingst als ob du einen alternativen Wachturm anbietest. Zauberworte wie "AUTHENTIZITÄT" sollen eine stark normative Pädagogik mit Heilserwartung absichern. Und dazu eine erbärmliche pägagogische Anthropologie. Irgendwie roch schon dein erster Beitrag so, ich bin mal so frei, auch von Höflichkeit: das ist Sektenquatsch mit Eiermatsch.

  • 'MPunkt: vielen dank! Es stimmt, gegen den strom ist viel schwerer als mit. Aber ein tibetisches sprichwort sagt: du musst gegen den strom schwimmen um zur quelle zu kommen :)


    Außerdem bin ich weit entfernt zu sagen dass ich alles toll mache, so wie ich es mache... ich versuche nur so direkt wie möglich zu sein und nicht hinter einer maske zu agieren.. diese unverbundenheit löst einsamkeit aus, obwohl man mit der masse schwimmt..


    Die cola:
    wie schön wäre es wenn jemand mal den mumm hätte mir direkt zu sagen: ich kann das nicht nachvollziehen.
    dann wäre die basis da um über das oberflächliche gerede von wetter, karriere und erziehung hinauszukommen und auf persönlicher ebene zu kommunizieren...
    ich glaube nicht dass irgendein mensch ohne die fähigkeit von gefühl oder mitgefühl auf die welt kommt!
    es braucht keine normen um mitgefühl zu lernen. Normen sind verhaltens-vorschreibungen, mehr nicht. Empathie (und damit respekt und hilfsbereitschaft) entsteht durch bei sich sein, freiheit, wahrnehmen...
    die meisten verhaltens-normen sind hierfür eher hinderlich und dienen ebend einer abgestumpften menscheit nicht im chaos zu versinken (obwohl man meinen könnte, dass dies bereits der fall ist)



    Sektirische grüße. :-D