Überforderung des Kindes durch zuviel Umgang?

  • Hallo ihr Lieben,



    mein fast 2jähriger Sohn ist bis zu 3 Mal in der Woche für 3 bis 5 Stunden beim Papa.


    In letzter Zeit war er sehr viel Krank.


    Nun meinte mein Arzt, dass er sehr wahrscheinlich überfordert sein könnte mit dem vielen Umgang, zumal er auch "nicht" freiwillig mitgeht und viel Überredet werden muss damit es klappt.



    Hat jemand von euch Erfahrung mit sowas?



    LG


    ECB

  • Hm!
    Generell finde ich das gut, wenn sich der vater regelmäßig um ihn kümmert und richtig ein bisschen Einblick in sein leben hat.
    Wenn das natürlich ejdesmal Stress bedeutet ist dreimal pro Woche Stress schon blöd!


    Kannst du das konkretisieren? Was bedeutet überreden?


    Kannst du ihm nicht vielleicht einen Wochenplan machen? Wir haben sowas mit Bildern. Im Moment ist das nicht so wichtig, aber früher habe ich da immer alle wichtigen Ereignisse drangemacht. Dann wusste Junior immer was am nächsten tag passiert und alles war ruhiger als vorher.

  • Ich weiß nicht ob das krank sein daher kommt.
    Dann müsste ja jedes Kind was im Kindergarten ist, bei einer Tagesmutter oder bei einem Babysitter ist, Stress haben. :frag
    Wieso geht er nicht freiwillig mit? Wie verhält er sich wenn er beim Papa ist? Ist das dann vorbei sobald Du ausser Sichtweite bist und er verhält sich wieder normal?
    Vieleicht spürt er auch einfach Spannungen zwischen den Eltern?
    Kinder in dem Alter sind fast immer krank. Meine Tochter hatte das auch und die Ärztin sagte das 10 Infekte in den ersten Lebensjahren ok sein.
    Und die drei Tage zu reduzieren wird nichts bringen. Er wird auch da nicht mit wollen.

  • :hae: Wie kann man ein 2jähriges Kind überreden?


    mal abgesehen davon, warum will er nicht mit?
    Vielleicht könnt ihr den Umgang etwas "seichter" für ihn gestalten. Ist es möglich, dass du die zwei evtl. die ersten Male begleitest, dich aber auf jeden Fall zurückhälst? Es wäre eine Möglichkeit dem Kind mehr Sicherheit mit auf den Weg zu geben. Er hat dich noch im Hintergrund und kann in Ruhe Vertrauen (?) zum Vater aufbauen. Abgesehen davon sieht er auch, dass es für dich ok ist. Deine Anwesenheit könnt ihr mit jeden Treffen reduzieren. Aber es ist natürlich stark davon abhängig, wie gut ihr noch miteinander könnt.


    Ansonsten 3x/ Woche finde ich grundsätzlich eien faire Regelung.


    lg

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
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    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hallo



    Überreden war vielleicht das falsche Wort.


    Zureden trifft es eher. Beruhigen und versuchen ihm zu vermitteln, das es ok ist, wenn er jetzt mit ihm mitgeht.



    Ich denke er möchte nicht mit, weil sich der KV ziemlich egoistisch verhält. Seine Interessen stehen immer im Vordergrund.


    Anfangs war der Umgang bei mir. Die Bedürfnisse vom Kind waren ihm ziemlich egal.


    Beispiel: als der Kleine krank war und ziemlich gequängelt und geschrien hat, hab ich den KV gebeten das wir für heut schluss machen und dafür ein anderesmal ausmachen, hat ihn nicht interessiert. Er sei jetzt da und er will den Umgang der ihm zusteht.


    Sind mittlerweile bei einer Beratungsstelle deswegen.



    LG

  • Also ich finde es auch ziemlich stressig.


    Wir hatten das auch sehr lange 2x pro Woche für 2,5Stunden(Maus war im Mai 3 Jahre) wir handhaben das schon so seit Feb. 2009, sie war ständig krank. Bronchitis, kaum gesund. Jedes 2. Wochenende hat sie bei ihm von Samstag auf Sonntag geschlafen.
    Zudem geht sie schon seit September 2008 in die Krippe,hatte Wechsel in den Kiga.


    Natürlich unternimmt man unter der Woche noch was mit Freunden usw.


    Waren jetzt erst auf Kur, kein Streß, kein Papa, keine Familie nichts. Und siehe da waren waren dort und sie war gesund, kein Husten nichts. Nach der Kur haben wir es jetzt auf 1x in der Woche beschränkt, er holt sie vom Kiga ab und bringt sie mir abends wieder und jedes 2. Wochenende bleibt sie dann von Freitag bis Sonntag. siehe da, sie ist ausgeglichner, nicht mehr krank.

  • Von außen kommen mir folgende Gedanken:


    - Beruhigen funktioniert bei so kleinen m.E, häufig nicht. Weil es ja immer voraussetzt, dass es einen Grund gibt, warum beruhigt werden muss. Wenn du der Meinung bist, dass es okay ist wenn er mit dem Vater was unternimmt würde ich versuchen, das zu reduzieren bzw. wegzulassen.


    - Wenn er soviel Zeit mit seinem Kind verbringt (Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es drei nachmittage sind, von denen wahrscheinlich zwei nach der Arbeit sind oder so) finde ich es okay, wenn auch die eigenen Interessen berücksichtigt werden. Schließlich müssen wir ja auch mal einkaufen, Wäsche waschen etc und können nicht jeden Tag bis zum Anschlag auf dem Spielplatz verbringen.


    (Ich würde allerdings auch selber ganz klar am rad drehen, wenn ich das Gefühl hätte mein Kind ist unglücklich, weil es mit dem vater mitmuss. Ich finde es hört sich aber nicht so an)

  • Umgang in "kleinen Dosen", wie hier praktiziert wird, ist eigentlich für kleine Kinder einfacher zu verkraften als ein Umgang "alle 14 Tage ein WE".
    Abschiedsszenen in dem Alter sind normal. Wer sein Kind in den Kiga bringt, kennt diese Szenen - persönlich oder durch Beobachtung.


    Wie kam denn der arzt auf seine idee. Hast Du ihm das als Grund nahegebracht? Dann bist du vielleicht selbst unzufrieden und unglücklich mit der Situation. Wenn das aufs Kind abfärbt, wird das die Situation verschärfen. Ein Teufelskreis...
    Frage ist, wie der Umgang inhaltlich gestaltet ist. Hier müsste vielleicht geguckt und etwas geändert werden. Letztlich musst Du das Gespräch mit dem Vater führen, wie Ihr vielleicht einige Stellschrauben verändern könnt. Im Moment ist natürlich auch das Wetter schon hochbelastend ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Kleine Kinder haben immer Phasen, in denen sie mal häufig krank sind. Bei nicht getrennten Familien kommt kein Mensch auf die Idee zu überlegen, ob das Kind wengier mit dem einen oder dem anderen Elternteil zusammen sein sollte, wegen der Krankheiten. Ab Tag 1 nach einer Trennung werden solche Überlegungen aber oft als erstes aus der Schulblade geholt.


    Umgangsregeln sind nicht Bestandteil der medizinischen Ausbildung von Ärzten. Studien, die einen Zusammenhang zwischen einem häufigen Kontakt mit beiden Eltern und häufigen Infektionskrankeiten belegen, gibt es nicht. Ich bin mir fast sicher, dass der Arzt die Überlegung zum Umgang nicht angestellt hätte, wenn der Vater des Kindes mit der gleichen Frage in die Praxis gekommen wäre.


    In dem Alter praktiziert ihr eigentlich ein Modell, das im Interesse eines Kindes empfohlen wird und das einem normalen Kontakt nicht getrennter Familien eher entspricht als viele andere Lösungen. Zusätzliche Übernachtungen beim Vater sind in dem Alter auch möglich und eine Überlegung wert. Vielleicht legt sich dadurch ja das Übergabeverhalten.


    Zureden bewirkt das Gegenteil, wenn du dabei nonverbal vermittelst, dass du das Kind eigentlich nicht gehen lassen willst. Besser ist es auf Zureden zu verzichten und die Übergabeprozedur standardisiert und kurz zu halten.

  • Nun meinte mein Arzt, dass er sehr wahrscheinlich überfordert sein könnte mit dem vielen Umgang, zumal er auch "nicht" freiwillig mitgeht und viel Überredet werden muss damit es klappt.

    Selten so groben Unfug gelesen ...
    Entweder benutzt Du die angebliche Aussage des Arztes, um den Umgang zukünftig zu boykottieren, oder der Arzt überschreitet hier ganz offensichtlich seine Kompetenzen.
    Ein Zusammenhang mit Krankheiten und dem Umgang mit dem Papa existiert nicht und dient höchstens als Scheinargument, um den Umgang einzuschränken.
    Auch das "Zerissenheitsargument" konnte empirisch noch nie untermauert werden. Im Gegenteil: Kinder mit gleichmäßig abwechselnder Beherbergung zeigen eher nur minimale Probleme, vorausgesetzt, die Eltern leben nicht in ständigem Krieg miteinander.


    Wie andere schon geschrieben haben, ist der praktizierte Umgang optimal, mein Kind hat in dem Alter auch schon bei mir übernachtet.
    Die Übernachtungen geben dem Kind zusätzliche Sicherheit und unterstützen den Aufbau einer guten, stabilen Vater-Kind Beziehung.
    Vielleicht solltet Ihr eher darüber mal sprechen.

  • Bei unserem Zwerg hier war es auch zu viel Wechsel.


    Beim einen gehts gut, beim anderen eben nicht... Kinder sind kleine Persönlichkeiten bei denen man nicht sagen kann "Die können das und das ab".


    Es hat sich bei uns geäussert in unruhigem Schlafen, dadurch Aufgedrehtheit und abnehmende Konzentrationsfähigkeit, Knatschig sein...


    Es wurde umgestellt auf weniger Wechsel, dh die WE 14- tägig und ein Nachmittag in der Woche vor "ihrem" WE, 2 Nachmittage in der Woche vor "unserem" WE. So sieht die KM ihn spätestens nach 4 Tagen, er kann an "ihrem we" (fr nachmittag- mo früh) aber auch richtig "ankommen".


    Als sich das hier äußerte, war er ebenfalls 2 Jahre alt.
    Der 2. Nachmittag hier ist manchmal schon zu anstrengend, manchmal benimmt er sich danach aber auch normal.


    Aber er schläft ordentlich und ich denke, auch Kinder haben gute und weniger gute Tage....


    Viel krank ist unsrer allerdings auch

  • Dass das Kind häufig krank ist in de Alter ist normal. Da sehe ich keinen Zusammenhang.


    Ich denke nicht, dass es normal ist, wenn Kinder viel krank sind. Ich denke schon, dass da irgendwas ist.


    Ob es am Umgang liegt? Oder an etwas anderen ist schwer zu sagen.


    Kinder brauchen Regelmäßigkeit und das auch bei den Aktivitäten des Vaters. Ich glaube, dass meiner so viel Terz macht liegt daran, dass er nice weiß was auf ihn zukommt, wenn er hingeht.


    Vielleicht ist das ein Problem.

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • ich finde die regelung auch ziemlich stressig, warum gibst ihm den kleinen denn nicht an den wochenenden ?



    soo klein ist er jetzt ja auch nicht mehr das er nicht bei papa schlafen kann



    mein süsser wird jetzt 2, er liebt sein papa auch sehr , trotzdem gab es auch bei uns auch in letzter zeit öfters mal ein trächen beim abschied von mama, aber ich denke das sind normale phase und sobald er paar minuten mit papa unterwegs ist ist es auch schon gut



    grüsse
    jaara

    Einmal editiert, zuletzt von jaara77 ()

  • Auch das "Zerissenheitsargument" konnte empirisch noch nie untermauert werden. Im Gegenteil: Kinder mit gleichmäßig abwechselnder Beherbergung zeigen eher nur minimale Probleme, vorausgesetzt, die Eltern leben nicht in ständigem Krieg miteinander.


    ...vorausgesetzt, die Eltern leben nicht in einem ständigen Krieg.
    Natürlich können Kinder, wie Erwachsene auch, auf Streß mit Krankheit reagieren. Und viel Umgang mit Mama und Papa ist eine gesunde Sache. Wenn aber die Eltern durch den Umgang miteinander gestreßt sind, dann kann sich das sehr wohl auf die Kinder übertragen. Und wenn das der Fall ist, dann müssen die Eltern natürlich was an ihrem Problem miteinander machen, statt den Umgang ansich verantwortlich zu machen. Dann sollte die Frage lauten: wie nehmen wir unsere schlechten Gefühle aus dem Umgang miteinander, damit das Kind den Umgang auch genießen darf/kann? Also, im Sinne des Kindes auf sich selbst schauen und sich mit seinen eigenen Gefühlen zunächst ernst nehmen und auseinandersetzen.


    Und noch was: es sollte sich auch kein Elternteil deswegen schlecht fühlen, wenn es auf der Elternebene nicht immer gleich super klappt. Auch Eltern sind einfach nur Menschen. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut ;-)


    lg, FrauChaos

  • Wenn aber die Eltern durch den Umgang miteinander gestreßt sind, dann kann sich das sehr wohl auf die Kinder übertragen.

    Logisch.
    Wenn die TS die (angebliche) Aussage des Arztes "Kind könnte überfordert sein mit dem vielen Umgang" für bare Münze nimmt, kommt es natürlich zu Stress zwischen den Eltern, der dem Kind schadet.
    Ich würde schnellstens den Arzt wechseln und den Schwachsinn vergessen ...
    Eine Ausweitung des Umgangs mit Übernachtungen käme zudem einer stärkeren Bindung zum Papa entgegen, da brauch das Kind dann vielleicht auch nicht mehr zum Umgang "überredet" werden.

  • Nochmals - von "zu häufigem" Umgang mit dem anderem Elternteil wird kein Kind krank !

    Nein vielleicht nicht vom zu häufigen Umgang, aber ich halte auch daran fest, das die Kinder verschieden sind und jeder seine Persönlichkeit. Für die Kinder ist es best. nicht falsch bzw. von den Eltern nicht falsch gedacht, das sei den jeweiligen Elternteil öfters sehen. Aber wenn man merkt, so war es auch bei mir, das es vom Verhalten, schlechter Schlaf, Unruhig, rumgezicke usw. schlechter ist und man versucht es zu ändern und merkt das es mit der Änderung besser ist, dann steckt doch was dahinter.

  • Nochmals - von "zu häufigem" Umgang mit dem anderem Elternteil wird kein Kind krank !




    Nochmals: es geht um häufiges HIN und HER, nicht darum ob es zu viel oder zu wenig Umgang gibt.


    Wie gesagt, wir haben auch nicht reduziert, sondern die "Blöcke" vergrößert => Weniger Wechsel ohne weniger Umgang! Aber der Teil hats ja leider nicht in dein Zitat geschafft...


    Und wenn DIESES Hin und Her bei der TS DIESEM KIND zu viel Stress ist, dann kann sich das auch auf die Gesundheit schlagen. Und Stress wirkt sich erwiesenermaßen sehr wohl auf die Gesundheit aus.



    Man kann es doch einfach mal ausprobieren, nachdem man einen neuen Umgangsplan erdacht hat.
    Meine Herrn, es geht ums Kind!!! Nicht um "Nö, will nich, dann seh ich ihn 5 min weniger"- Wenn es dem Kind besser geht mit einem anderen Modell, dann muss man doch als Elternteil (Egal ob BET oder UET!!!!) in 3 Gottes nahmen ne Weile zurück stecken! :kopf


    Und im Endeffekt müsste der KV doch mal auf die Idee kommen, dass wenn der Kleine seltener krank (ergo müde und quenglig) ist, er vielleicht sogar mehr von der Zeit mit ihm hat, auch wenn es größere Abstände sind :frag