Problemkinder stammen oft aus "armen" Familien

  • Was ist das denn für eine Zusammenfassung, einkommens- und bildungsschwach?


    Eine Studie die da nicht differenziert ist wohl auch sonst kaum besonders wertvoll.

  • Die fehlende Trennung zwischen einkommens- und bildungsschwach empfinde ich persönlich als Diskriminierung.
    Seriös kann diese Studie also nicht sein.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Es gibt ein diesbezüglich recht interessantes Buch "Kinderarmut: Einführendes Handbuch für Forschung und soziale Praxis" (Hrsg. Margherita Zander, VS Verlag für Sozialwissenschaften). Da beschreibt im 3. Kapitel Marita Kampshoff (oder so ähnlich) recht gut den Zusammenhang zwischen Bildung und Armut.
    Lesenswert, wenn man das Problem auch von anderen Seiten als nur der vermeintlichen "Diskriminierungs-Seite" beleuchten will.

  • Wieder eine neue Schublade gefunden


    Jetzt sind Kinder aus einkommensschwachen Familien(die natürlich sofort Bildungfern sind) nicht nur auch Bildungsfern,sondern zu gleich auch automatisch Problemkinder.


    Gut situierte Eltern haben weniger Stress.


    Wer hatte denn da die Kristallkugel auf dem Schreibtisch stehen...


    Liebe Grüße


    Ute

  • Jetzt sind Kinder aus einkommensschwachen Familien(die natürlich sofort Bildungfern sind) nicht nur auch Bildungsfern,sondern zu gleich auch automatisch Problemkinder.


    Das Ganze hat viele Facetten und von automatisch oder wenn sie das eine Negative sind, sind sie natürlich auch sofort das andere Negative zu sprechen, ist völlig überzogen.
    Man muss sich das Thema differenzierter anschauen - vielleicht nicht unbedingt auf reißerischen Internetseiten (wobei ich die angesprochenen nicht kenne - dann sieht man durchaus auch einen Zusammenhang.
    Ich empfehle noch mal das Buch, wenn wen das Thema tatsächlich über den Aufregerfaktor hinaus interessiert.

  • Aha.


    Also ist jede einkommenschwache Familie gleich Bildungschwach?


    Ist ja ne ungeheuerliche Behauptung, meine Familie ist auch einkommensschwach aber nicht bildungsschwach. Nur weil man wenig geld hat, heist das doch nicht das man sich und seine Kinder nicht bilden kann.


    Wir sind auch eine einkommensschwache familie aber ich hab nen guten realschulabschluss, ne gute und abgeschlossenen Ausbildung und mein Freund hat sogar 2 berufe gelernt - da hinkt doch irgendwas bei dieser Studie.


    Ich persönlich verstehe den zusammenhang zwischen arm und bildung nicht ganz.


    Dann sind wohl im unkehrschluss alle reichen nobelpreisträger?

  • Also ist jede einkommenschwache Familie gleich Bildungschwach?
    Dann sind wohl im unkehrschluss alle reichen nobelpreisträger?


    Wenigstens sind im Umkehrschluss alle Reichen nicht bildungsfern.


    Im übrigen kann man auch heute noch Abschlüsse kaufen. Nur die Summe muss stimmen...

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    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Im übrigen kann man auch heute noch Abschlüsse kaufen. Nur die Summe muss stimmen...


    :idee da sind wir doch dann wieder beim thema: arm = weniger geld = kein geld für den gekauften uni-abschluß..... :D


    ich finde diese zusammenführung von arm = bildungsschwach auch mehr als fragwürdig. "arme kinder" können durchaus auch einen 1er hochschulabschluß machen, werden aber trotzdem nicht reicher.


    und daß "reiche" eltern weniger streß haben.... :Hm ...kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. gerade erlebt: industriellen familie die permanent im streß ist wegen orga um kinderbetreuung, weihnachtsgeschäft in der familie und im büro....


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Das Ganze hat viele Facetten und von automatisch oder wenn sie das eine Negative sind, sind sie natürlich auch sofort das andere Negative zu sprechen, ist völlig überzogen.
    .


    Habe das extra so überzogen,weil es solche undifferenzierten Studien es in meinen Augen auch sind.


    Habe einfach was gegen dieses schwarz weiß Denken.


    Arm=Bildungsfern,problematische Kids


    Wohlhabend=Bildungsnah,unproblematische Kids.


    Es gibt zig andere Varianten zwischen diesen immer wieder angeführten Aussagen.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich habe grad das Gefühl, ihr versteift euch gerade auf eine Aussage, ohne sie richtig zu lesen.


    Es heißt ja nicht ALLE einkommensschwachen Familien haben automatisch Probleme, aber sie kommen dort eben gehäufter vor, als in Familien mit hohem Einkommen, wo viele Probleme mit Geld beiseite geschafft werden können.


    Das geht auch mit einer geringeren Bildung einher, weil gerade dort eben das nötige Kleingeld für eine Förderung und oftmals auch die Motivation fehlt, eine weiterführende Schule zu besuchen.


    Ich kann Eure postings ja mehr als gut verstehen!


    Stellt euch nur mal vor welchen Voruteilen ich oft ausgestetzt bin ... alleinerziehende Mutter mit 5 Kindern = asozial


    Ganz klar ein Humbug, aber in vielen Köpfen festverankert.


    Aber meine Erfahrung als Pflegemutter hat mir einfach gezeigt, die angesprochene Studie entspricht der Realität.


    Es wurde soviel Geld in die Abwrachprämie gesteckt und ich würde mir so wünschen, es wäre unserem veralteten Bildungssystem zugute gekommen.


    Kostenlose Kinderbetreuung ab dem 3. Lebensjahr, damit alle Kinder mit den gleichen Bedingungen in die Schulzeit starten können.


    Einheitliches Schulsystem in allen Bundesländern.


    Keine Differenzieung ab der 4. Klasse, sondern es sollte eine Orientierungsstufe folgen, damit die Kinder mehr Zeit haben, ihre individuellen Fähigkeiten zu entwickeln.


    Abschaffung des Frontalunterrichtes und weg mit den riesigen Klassen.


    Kostenlose gezielte Förderung von einzelnen Kindern, in Bereichen wo sie Defizite haben, solange es nicht um eine Lernbehinderung handelt.


    In Schleswig Holstein, glaube ich, wurden die Förderschulen abgeschafft und die Kinder müssen durch das normale Regelschulsystem, zwar mir Begleitung, aber trotzdem bedeutet es ja eine unglaubliche Überforderung für das Kind. Hier in Bayern ist es ja so, dass gerade Kinder von Förderschulen noch einmal gezielte Hilfe bekommen, danach einen Ausbildungsberuf zu erlernen und so in unserer materiellen Gesellschaft bestehen können.


    Es krankt an unserem System, nicht an der Armut ...


    Hier muss sich etwas ändern!


    LG, XXLMami

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi


  • und daß "reiche" eltern weniger streß haben.... :Hm ...kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. gerade erlebt: industriellen familie die permanent im streß ist wegen orga um kinderbetreuung, weihnachtsgeschäft in der familie und im büro....


    lg casha


    Höhö.......... :lach


    Aber mal ernst: Ich kann das schon nachvollziehen. Geld ist nicht alles, aber es beruhigt, und ich finds schon nen massiven qualitativen Unterschied zwischen Stress wegen Existenznot und Organisationsstress. Wenn man sich häufig Sorgen darüber machen muss, wovon man die nächste Stromrechnung, das nächste Paar Turnschuhe für die Schule bezahlen soll, wenn man sich jeden Monat fragen muss, ob man es schafft, diesen Monat die Miete zu zahlen und den Kindern immer wieder erklären muss, dass man die Klassenreise, das Geburtstagsgeschenk für den Freund oder den Ausflug nicht finanzieren kann, das zehrt schon sehr an den Nerven. Dazu Ämterrennerei, die entwürdigende Behandlung in etlichen Argen, der Verlust der Selbstachtung bei längerfristiger Arbeitslosigkeit........mal ganz abgesehen von Urlaub, der nicht möglich ist bzw. Kinderbespaßung ohne Kohle, der Winter ist lang. Muss ja nicht immer gleich Armut sein, auch dauerhafte Finanzknappheit macht mürbe mit der Zeit.


    Ich finde auch nicht, dass der verlinkte Artikel aussagt Einkommensschwäche= Bildungsschwäche ?( . Ich verstehe es so, dass sowohl Kinder aus einkommensschwachen als auch aus bildungsschwachen Familien sich nicht so gut entwickeln.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen


  • Ich sage nichts anderes. Trotzdem sehe ich, dass lieber gemeckert und am vermeintlichen Schwarz-Weiß-Denken festgehalten wird, als sich vernünftig über das Thema zu informieren.




    Wir sind auch eine einkommensschwache familie aber ich hab nen guten realschulabschluss, ne gute und abgeschlossenen Ausbildung und mein Freund hat sogar 2 berufe gelernt - da hinkt doch irgendwas bei dieser Studie.


    Ich finde es toll, dass es bei dir/euch so gut lief und das tut es ganz sicher bei vielen anderen auch.
    Trotzdem ist dein Beispiel nur ein schwaches bzw. überhaupt kein Argument, da du allein eben nur ein einzelnes (positives Gegen-)Beispiel und keine ganze Studie bist.

  • ist es nicht eher so, dass die, vielleicht ja sehr differenzierte studie, für den artikel sehr stark zusammengekürzt wurde und deshalb so klingt?


    meine beobachtung ist auch, dass sich bestimmte probleme durch viele generationen ziehen. an hautpschulen ist zb der anteil der eltern mit harzt IV, keinem schulabschluß etc deutlich höher als bei einem gymnasium zb.
    uch treten verhaltensprobleme bei hauptschülern und damit dem entsprechendem background deutlich häufiger auf als bei gymnasiasten. dafür muss man keine studie machen, da muss man sich nur mal selbst 90min vor eine 7. klasse gymnasium und eine 7. klasse hauptschule stellen.


    aber ohne die studie wirklich zu kennen, zu lesen welche schlüsse sie zieht und welche zusammenhänge sie zieht, geht nicht.


    edit:
    und klar, geld nimmt viel stress raus.
    wenn der kiga zu ist, zahlt man eben die kinderfrau.
    wenn man wenig zeit hat, zahlt man eben die putzfrau
    wenn das kind in mathe schlecht ist, zahlt man eben die nachhilfe.
    wenn das geld knapp ist, geht sowas einfach nicht und da ist schon der kaputte füller ein problem.

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  • Ich zitiere mal von der Kerner Seite:


    "Die Kinder von armen und weniger gebildeten Eltern haben durchschnittlich mehr Stresserscheinungen und ein schwierigeres Temperament als andere Kinder im gleichen Alter. "Sie heulen zum Beispiel lauter und länger beim Waschen, Ankleiden oder Windelwechseln. Zudem schlafen diese Kinder schlechter ein, sind schneller durch etwas abgelenkt und reagieren stärker auf Veränderungen.", diese Aussage machte die Wissenschaftlerin Pauline Jansen."


    Bei mir kommt da die Frage auf, wie man Armut und Bildung operationalisiert hat. Wie man weiterhin eine Selektion der Stichproben verhindert hat (sind z.B. Kinderzahl und die Zahl der ET sowie das Alter der ET gleichverteilt?). Das mal als Basisfragen. Weiterhin ist natürlich die Frage offen wie das heulen gemessen wurde. Wenn meine Nase mich nicht trügt, würde ich vermuten hierbei handelt es sich bei der großen Stichprobe von 5000 Babys gar nicht um mehrfache Messwerte bei einem Kind in Dezibel und Sekunden die dann statistisch umgelegt wurden, sondern um eine Statistik aus der Befragung der betroffenen ET.


    Laut Focus gab es da eine massive Ungleichverteilung: "In der untersuchten Gruppe der gering gebildeten Eltern seien 22 Prozent aller Mütter alleinerziehend – gegenüber nur 3 Prozent bei den höher gebildeten und besserverdienenden Eltern." Wundert irgendwen, das besonders gestresste Eltern das Schreiverhalten ihrer Kids anders bewerten als das von weniger gestressten?


    Außerdem glaub ich nicht an einheitliche Trends bei so was. Kinder können auf sozialen Stress, den sie auch in dem Alter mitbekommen auch gegenteilig reagieren: nämlich in dem sie versuchen die Lage zu entspannen. Auf jeden Fall sind die Pressemeldungen ohne Prozentangaben recht unbrauchbar.

  • Um die Studie mal zu Kippen ..


    Ich bin in einer Sozialwohnung groß geworden, meine Mutter hat vom Sozialamt gelebt, ich bin ein Trennungskind.


    Ich habe Fachabi und ne Erzieherausbildung :D

    Alles was Kinder brauchen, habe ich auch! Das was Kinder nicht brauchen, habe ich auch nicht.

    *********************************************************************************

    Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

  • Meines Erachtens wird häufig Ursache und Wirkung verwechselt.


    Jemand der morgens die Glotze anmacht und sich auf die Couch setzt, der wird zwangsläufig wenig Einkommen haben und wahrscheinlich auch problematische Kinder.


    Jemand mit viel Antrieb schafft einfach mehr, bekommt dementsprechend trotz Arbeitsbelastung und dementsprechendem Einkommen eine vernünftige Erziehung seiner Kinder hin.


    Und die schlaue Studie erkennt dann:
    Einkommensschwache haben problematische Kinder und die besserverdienenden haben es ja so einfach.

  • Um die Studie mal zu Kippen ..


    Ich bin in einer Sozialwohnung groß geworden, meine Mutter hat vom Sozialamt gelebt, ich bin ein Trennungskind.


    Ich habe Fachabi und ne Erzieherausbildung :D

    wie schon geschrieben: ein gegenbeispiel kippt keine studie
    und es sagt auch niemand, dass _alle_ kinder aus den genannten gruppen so sind, sondern dass eine entsprechende häufung zu beobachten ist.
    ist ein großer unterschied.


    ich kann sagen:
    jeder deutsche ist weiß.
    ich kann auch sagen:
    bei menschen mit einem deutschen paß ist es häufig, dass die hautfarbe hell ist.

    Einmal editiert, zuletzt von paulaken ()

  • Studie hin oder her.




    Armut ist einfach stressig und frustrierend und das kann sich natürlich auch auf Kinder übertragen.




    AE ET sind häufiger arm als bei anderen ET(wenn beide noch zusammen leben), das ist auch keine neue Erkenntnis oder ein wohlbehütetes Geheimniss.




    Und die Amut bringt eben leider auch ein paar unvermeidbare Lebensumstände mit sich. Die eben so zu Streß führen. Das brauch man sich nicht schön reden.




    Fängt ja schon mit der Wohngegend an in der man auf grund der finanziellen Situation leben muß. In der Stadt ist dass natürlich anders wie auf dem Land. Sollte auch bloß ein Beipiel sein.




    Und natürlich gibt es auch "blöde" ET bei Besserverdienern, aber die können ihre "Blödheit" mit Geld wieder auspolieren und sei es z.B durch eine Privatschule, Nachhilfe ect.