Ich versteh was nicht...

  • Also, ich verstehe das bis heute noch nicht ganz. Mein Mann ist/war? der Traum aller Schwiegermütter: groß, gutaussehend, charmant. Das war er auch in der Ehe bis zum Schluss. Ich habe regelmäßig meine Blumensträuße bekommen. Wir haben auch ohne Kinder mal etwas unternommen und - vor allem - er war der liebevollste Vater den man sich denken kann.
    Plötzlich lernt er eine andere kennen, und er trennt sich von mir. Gut, soll vorkommen. Aber nun wirft dieser gutaussehende, charmante Mann und liebevolle Vater mit Ausdrücken und Aggressionen um sich und lässt seine Kinder fallen, wie eine heiße Kartoffel, weil die Neue es so will. Ich hätte es wirklich nie geglaubt, niemals. Wahrscheinlich will ich deshalb bis heute keine neue Beziehung mehr. Es tut mir so leid für meine Kinder, es tut richtig weh.


  • So ähnlich empfinde ich es bei uns auch, im Nachhinein.


    Mittlerweile erkenne ich in ihm auch wieder den Mann, in den ich mich mal verliebt habe, auch wenn ich´s mir heute nicht mehr vorstellen kann.


    Meine Tochter hat sozusagen ihren Papa wieder :daumen

  • Ein bisschen die rosarote Brille hatten wir wohl alle auf. Das ist das Recht der Verliebten! :love


    Wir hatten natürlich auch unsere kleinen Problemchen. Ich konnte anfangs ganz schlecht mit seiner schweigsamen Art umgehen, und noch viel schlechter damit, Probleme tot zu schweigen und klein zu reden.


    Aber die Hochzeit war geplant, unser Wunschkind auf der Welt...alles war in Butter. Ich habe immer zu ihm gehalten und war stolz auf seine Stellung im Beruf. Absolut loyal.


    Und dann hat er die andere geheiratet.


    Ich weiß bis heute nicht, was er an ihr findet.
    Ich weiß nur, dass er mit ihr einen Haufen Probleme am Hals hat, die er mit mir nicht gehabt hätte. :D


    Dass er mich abserviert hat, hat weh getan, aber ich habe es überwunden (bis auf die kleineren Rückfälle, die wohl noch eine Weile kommen).


    Dass er unser Kind abserviert hat, werde ich niemals akzeptieren!
    Dabei habe ich ihn immer für einen wirklich guten Vater gehalten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo Luchsie, da hast du ja wirklich ein interessantes Thema angeschnitten.


    Bei mir, muss ich zugeben, wars leider auch die pure Blauäugigkeit. Solange ich zu allem Ja und Amen gesagt habe war ja auch alles in Ordnung ;)


    Erst jetzt, wo ich mir zum ersten Mal im Leben nicht mehr alles bieten lasse, hat der Krieg begonnen.

  • Wenn man den Thread liest, dann findet man verschiedene Gründe:


    1. Man hat den anderen erst in der Ehe richtig kennengelernt. Vor allem negative Seiten.
    2. Schwangerschaft treibt in eine verbindlicher geführte Beziehung (Hochzeit), obwohl man sich unsicher ist.
    3. Selbstläufer. Man ist mit einem anderen zusammen, und irgendwann steht man vor dem Traualtar.
    4. Psychische Erkrankung des Partners.
    5. Auf dem langen Weg der Partnerschaft läuft man einfach auseinander. Eines Tages ist man weit weg vom anderen.
    6. Ein anderer Partner tritt ins Leben.


    Und dies dann noch teilweise im Doppelpack oder gemixt.
    Aber warum tritt "Rosenkrieg" oder Aggression so häufig auf? Weil Hass nur die andere Seite der Liebe ist? Weil das eigene Leben zerschlagen ist und man die Schuld viel lieber beim anderen sucht? Weil eine Beziehung, gerade wenn Kinder im Spiel sind, nicht einfach beendet werden kann, sondern man quasi auf ewig miteinander verknüpft bleibt? Weil einen jetzt die "Fehler" des anderen gehörig nerven, weil sie einem bewusst geworden sind (der tropfende Wasserhahn nachts stört dich drei Monate nicht, bis du ihn auf einmal bewusst nachts hörst. Dann aber ...)
    Weil man den anderen ganz dicht an einen heran gelassen hat und er den Weg zum Herzen kennt? - Früher hat er Liebe signalisiert, heute kann er mich weiter zutiefst verletzen?


    Und ja: Lernt man aus solchen Erfahrungen, einem (neuen) anderen nicht mehr so tief zu vertrauen, damit es ja nicht mehr zu so tiefen Enttäuschungen und Verletzungen kommt? Und wird man dadurch "beziehungsbehindert" oder "beziehungsunfähig", weil man sich nicht mehr so tief auf einen anderen einlassen will? Wird (neue) Liebe nicht mehr so tief empfunden, weil die Schere im Hinterkopf ist. Das hält nicht... Irgendwo ist da die Fußangel. Das Gegenüber wird sich auch verändern und dir weh tun...



    Grübelnd



    Bap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • das ist ein sehr grosses thema was du da angeschnitten hast,und ich denke es hat sich jeder schon einmal gedanken dazu gemacht.
    zum ersten seh ich die problematik das man verliebt ist und wie es schon angeschnitten wurde blauäugig durch die welt.es das erste verliebt sein vorbei sieht man erst die kleinen fehler vom anderen,und entweder man kann mit den fehlern vorerst leben und bleibt zusammen oder die beziehung löst sich in der phase schon auf.daraufhin folgt meistens hochzeit kinder und das übliche blabla....man lebt in diesem abschnitt meistens das nach was man vorgelebt bekommen hat(siehe elternhaus).
    der entscheidende punkt liegt für mich bei den kindern.einer von beiden,meistens die frau,rutscht in eine abhängikeit.in dieser abhängikeit,sei es finanziell oder auch gesellschaftlich.wobei die angst des allein seins und es allein nicht schaffen zu können auch eine sehr grosse rolle spielt.in dieser situation wächst die hoffnung das es besser werden könnte.in diesem atemzug versucht man auch dem anderen alles recht zu machen,nur damit der haussegen nicht schief hängt und nach aussenhin ist die welt dann in ordnung.dieser druckt wächst über die jahre bis man es nicht mehr aushält und den schlussstich dann doch zieht.
    demnach zufolge ist es bei der einen person aufgestauter frust der wo sich irgendwo entladen muss.bei der anderen ist es verletzter stolz,rachsüchtigkeit und unverständnis.
    bei vielen trennungen ist es auch so,das die äusseren einwirkungen nach der trennung eine sehr grosse rolle spielen und mancher wo verletzt wurde sich an den aussenstehenden orientiert und demnach sich zum negativen verändert.
    wenn wir mal ehrlich zu uns selber sind,haben sich alle nach der trennung schonmal was erlaubt was man eigentlich nicht machen würde und wo wir selber nicht stolz drauf sein können.
    das sind aus meiner sicht die erkärungen warum nach begonnener liebe auch hass entstehen kann.




    LG
    Kelani

  • Ich habe meiner Stiefmutter jahrelang vorgeworfen schwach meinem Vater gegen über gewesen zu sein. Alles geschluckt und durchgehalten zu haben.


    Es hat System, weiß ich heute und bis ich mich aus meinem anerzogenen Verhalten befreien konnte, sind 20 Jahre vergangen.


    Ich habe ihm mit genau 18 kennen gelernt und wir sind gemeinsam erwachsen geworden. Ich hatte einfach immer das Gefühl, ich wurde ausgesucht und hatte überhaupt kein Mitspracherecht mehr.


    Irgendwann wurde ich ungeplant schwanger und so ergab sich das eine nach dem anderen. Meine Freundin nennt das so. Es gab ganz viele highlights an denen man sich immer wieder festgehalten konnte und die haben einem geholfen die schlechten Zeiten zu überstehen.


    Gewusst wie er ist habe ich wohl schon recht bald, aber immer die Augen zugemacht. Das nennt man wohl die rosarote Brille. Seine Art zu leben ist das genaue Gegenteil meiner Lebensauffassung. Ich brauche ganz viel Liebe, Ruhe und Geborgenheit, mit einem Schuß Sicherheit. 20 Jahre wurde ich behandelt, als wäre ich ein Möbelstück, über das man schalten und walten kann, wie man möchte. Ständige Grenzüberschreitungen mir gegenüber usw. Er kann so gut reden und wenn man sich dann eine heile, glückliche Familie wünscht, dann glaubt man es, obwohl einem im Inneren immer klar war, das ist alles Schein.


    Viele Menschen können gar nicht verstehen, warum ich mich aus einem solchen Leben verabschiede. Dazu kann ich nur sagen, es war alles Fassade und das haben wir zur Perfektion gebracht.


    Aber irgendwann habe ich mich verändert und nicht mehr alles so hingenommen. Ich habe mir ein eigenen Leben, auch durch meine Tätigkeit, aufgebaut. Habe mich weitergebildet und bin herumgereist. Habe mir einen eigenen Freundeskreis aufgebaut, da mein Ex Freunde als Balast oder ein Übel empfand und das hat mir dann wohl die Kraft gegeben mich von allem zu befreien. Mir ist Wahrheit und Authentizität das höchste Gut, aber ich habe es selber gar nicht mehr gelebt.


    Ich fühle mich so befreit, als ob mir eine riesige Last von den Schultern genommen wurde. Mir geht es endlich wieder gut und das kommt auch meinen Kindern zugute. Meine Kinder sind mir das wichtigste auf der Welt, aber ich habe endlich gelernt, es gibt auch mich.


    Es ist überhaupt nicht so, dass wir einen Rosenkrieg führen, denn ich bin der Auffassung, man muss einen Menschen so annehmen wie er ist, man kann ihn nicht ändern, das kann er nur selbst. Ich bin nur nicht mehr bereit mit ihm zusammen zu leben, weil ich an seiner Art zu leben und seinem Verhalten mir gegenüber fast zugrunde gegangen wäre. Klar, anfangs gab es richtig Streit, mittlerweile haben wir, vorallem natürlich wegen der Kids, aber auch wegen der vielen gemeinsamen Jahre, einen Weg gefunden - meistens - neutral und in einem normalen Ton miteinander umzugehen. Wir treffen Vereinbarungen ich achte sehr darauf, dass sie von beiden Seiten eingehalten werden. Früher wäre mir das alles zu anstrengend gewesen und ich hätte aufgegeben. Heute beharre ich darauf und so klappt es jetzt eigentlich ganz gut.


    Mir wurde von klein auf gepredigt, man muss bis mitte zwanzig verheiratet sein und Kinder bekommen, das ist die Bestimmung einer Frau. Peinlich es dann auch noch so zu machen, gebe ich ja offen zu. Dazu kam immer die Angst es alleine nicht schaffen zu können und wenn ich ehrlich bin, habe ich die ja immer noch, sonst würde ich nicht wieder mit einem Mann und seinen Kindern zusammen ziehen.


    Geplant als Patchworkfamilie, um unsere Stärken zusammen zu bringen, aber irgendwie vermischen sich die Grenzen ein wenig, aber es fühlt sich gut und stimmig an.


    Doch diesesmal bin ich mir so sicher, wie ich es in all den Jahren mit meinem Ex nie war. Ich sehe es als Schicksal an, diesen Mann kennen gelernt zu haben und nehme es an, so wie es ist.


    All die alleinerziehenden Mütter und Väter, welche sich so tapfer mit ihren Kindern alleine durchs Leben schlagen, gilt meine vollste Bewunderung.


    Lieber Gruß, XXLMami

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von XXLMami ()

  • Bei mir ist es ne Kombination aus mehreren Dingen.
    Ich hab ihn nicht genug gekannt, wir waren erst 1 Jahr zusammen, als wir geheiratet haben.
    Ich hätte, wenn ich gewollt hätte, die Sirenen hören können, als ich zum erstenmal meine zukünftige Schwiegermutter sah. Das, was da an Schwingungen rüberkam hat (sowas von!) überhaupt nicht zu dem gepaßt, was ich in meinem Ex sah. Es war nur ein vages (aber richtiges) Gefühl, ich habs unter den Teppich gekehrt: Ich heirate ja ihn und nicht seine Mutter......



    Mein Ex war vom Tag nach der Hochzeit an plötzlich anders als vorher. Hätte ich genug Selbstbewußtsein und Mumm in der Hose und weniger Pflicht- und vermeintliches Verantwortungsbewußtsein gehabt, hätte ich mich nach der Hochzeitsreise von ihm getrennt.


    Das, was mir jetzt Schwierigkeiten mit ihm macht, war schon immer vorhanden, allerdings betraf es mich nicht so sehr wie jetzt, weil ich ja zu seinem "Clan" dazugehörte, da war er nicht ganz so gnadenlos. Respekt vor Anderen außerhalb seines Clans war für ihn schon immer ein Fremdwort, und jetzt, da ich nicht mehr dazugehöre, bekomme ich die volle Bandbreite zu spüren. Im Grunde verachtet er jeden, der nicht zu seinen Auserwählten gehört. Dass es so krass ist, wie es ist, hätte ich ihm allerdings nicht zugetraut, und damit sind wir schon beim nächsten Punkt:
    Einfluss von außen.
    Die Realitätsverzerrung, die er jetzt in großem Maß betreibt, ist, denke ich, durch Einfluss seiner jetzigen LG in weit höherem Maß vorhanden, als das während unserer Ehe war. Tendenziell trägt er das auch in sich, aber da ist Einfluss von außen maßgebend, denke ich.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • hallo,


    ich war 20 jahre verheiratet bis ich den absprung schaffte....vor der ehe ein völlig anderes gesicht....kaum verheiratet :(


    ich dachte wenn ich kämpfe...rede und mache...ändert er sich....auch an seine regelmäßigen versprechen haben ich mich geklammert....ja ich wollte ihn eine chance geben....


    ich habe ihm zuviele gegeben und mein leben dabei verloren.....


    da ich keine rückendeckung der familie hatte und er vor anderen immer eine anderes gesicht zeigte....glaubte man mir nicht....lange, lange nicht...gab mir die schuld....und ich glaubte auch ich hätte sie....hatte ich von kindheit so gehört.....ich bin schuld...


    ja, ich habe es geschafft vor 4 jahren....auch für meine kinder und auch für mich....und jetzt erst ganz langsam fang ich ab und an mal an zu leben und sehe was alles erlaubt ist....aber es ist ein harter weg...sehr hart...mit therapeutischer begleitung denke ich aber machbar....ich versuche es....



    lg
    flummi

  • Hallo Luchsie


    also, ich kann natürlich nur für mich sprechen oder vielmehr schreiben, aber ich war anfangs sehr blauäugig.
    freute mich, das ich nach langer zeit endlich wieder jemanden gefunden hatte ( bin nicht so der typ hallo hier bin ich ) und die ersten wochen war auch alles sehr schön.


    leider gibts auch bei mir so ein blödes helfersyndrom und ich dachte, ich müsste meinen ex in wirklich jeder hinsicht total unterstützen.


    so nach und nach kamen dann immer mehr unschöne dinge ans licht, aber da waren wir dann schon verheiratet.


    ich war einfach zu gutgläubig, denn ich versuche immer ehrlich zu bleiben und erwarte das auch von meinem partner. leider war mehr lüge als wahrheit.


    fazit war : ich war zum schluss finaziell am ende, mein selbstbewusstsein war im tiefsten keller und ich war abgesehen von meiner mutter und meinem bruder total allein ( keine freunde )


    für meinen sohn habe ich mich in den letzten jahren nun rausgeboxt, vieles für uns aufgebaut, aber es war ein harter kampf und er ist leider immer noch nicht vorbei.


    ich frage mich oft, was habe ich getan, dass ich so dafür bezahlen muss und auch mein kind???


    lg Kitty

  • Tja, bei mir waren es Die Hormone.


    Erst das Hormon das augeschüttet wird wenn man verliebt macht, also das Kurzschluss-im-Gehirn-, oder das Blind-mach-Hormon, und danach die Hormone die frau so leiten wenn sie schwanger ist und sie davor "bewahren" einfach weg zu laufen, weil, wie sollen Frau und Kind überleben ohne Mann der ernährt und beschützt? :hilfe
    (Unsere Hormone erleben ja keine "Emanzipation".)


    Anzeichen dafür, dass dieser Mann eigentlich, nüchtern betrachtet, nicht einmal zu meinem weitesten Freundeskreis gehören würde, gab es eigentlich genug. :mussweg


    Vielleicht wäre die Menscheit schon ausgestorben, gäbe es eben diese "Blindmacher" oder "Wegseher" in Form von Hormonen nicht.


    :crazy


    Wäre unser gemeinsames Kind nicht so wunderbar :strahlen - würde ich sagen, dieser Mann war der größte Fehler in meinem Leben.


    Aber nicht einmal das kann tun :tot


    So denke ich - war's bei mir...

    Wer nachtragend ist muss viel schleppen...

  • Erst war da die rosarote Brille, dann war die weg und die Probleme, die man sah, glaubte man, bewältigen zu können. Dann änderte sich der Aufgabenbereich, weil das ( vom KV ausdrücklich !!!) Wunschkind geboren wurde. So erging es mir zwei Mal. :schnuller:schnuller
    Die Mütter der KV spielten beide Male ebenfalls eine Rolle.
    Beide (von den KV) Trennungen waren, was man landläufig friedlich nennt.
    Beide KV haben ihre Kinder nach der Trennung freiwillig nicht mehr gesehen, trotz bitten und betteln meinerseits. Und DAS verstehe ich bis heute nicht. Weil vorher immer beteuert wurde: mein Kind möchte ich auf jeden Fall weiterhin sehen ...


    Die menschlichen Fehler waren unerkannt vorher schon da. Einer konnte gut lügen, da habe ich vieles erst herausbekommen, als das Kind bereits geboren war. Der andere hat sich nach der Trennung stark verändert in negativer Hinsicht.
    Menschen entwickeln sich, es passieren Dinge, die den weiteren Weg beeinflussen. Ich kann nicht behaupten, bei genauester Betrachtung, das ich blind war. Ich nahm nur vieles eben hin.
    Zu Ar***lö**ern sind sie erst dadurch in meinen Augen mutiert, weil sie sich weder finanziell noch umgangsmäßig um ihre Kinder kümmern.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Wenn ich eure Geschichten so lese, dann finde ich jemanden darin wieder. Jedoch nicht mich, sondern leider meine Mutter. Hab jahrelang immer wieder miterlebt, wie sie innerhalb ihrer Beziehungen jedesmal ein kleines Stück mehr zerbrochen ist, weil sie einfach blind war vor Liebe und der Angst vorm Alleinsein.
    Es war -egal bei welchem Partner- immer wieder das gleiche Prozedere: sie verliebte sich Hals über Kopf immer mit dem Gedanken dies ist der Richtige :kopf
    Freunde (auch oft gemeinsame), Arbeitskollegen und auch ich konnten uns den Mund fusselig reden, wenn wir die Probleme sahen, die sie noch nichtmal erahnt hat aber es half nix :kopf
    Meist hat sie sich "Pflegefälle" aufgehalst (u.a. ein Alkoholiker, einen Perfektionisten bei dem es schon fast an Wahn grenzte oder einen manisch eifersüchtigen etc.) bei denen ihr "Helfersyndrom" zu Tage kam. Doch sie musste erst jedesmal furchtbar tief fallen, bevor diese Beziehungen gänzlich beendet waren.
    Dies gipfelte im Herbst 2005 in einem Suizidversuch....werde den Morgen niemals vergessen als ich morgens um 7 Uhr den Anruf bekam, sie hätte sich mit Alkohol und Tabletten vollgepumpt und die Pulsadern aufgeschnitten. Ich konnte noch nichtmal weinen, Ich war so unendlich wütend, ich hab sonst keine Familie, damals nur meinen gerade 6 Monate alten Sohn und hatte nur den Gedanken, wie sie es fertigbringen kann, mich zu verlassen.....alles nur wegen einem Mann!! Möchte das gar nicht weiter vertiefen, sonst gehen nur wieder die Pferde mit mir durch....
    Was ich letztlich damit sagen will, dass ich Männer wie Frauen undendlich bewundere, die es schaffen, sich vor dem SuperGAU aus solchen Beziehungen zu lösen :respekt
    Denn die Leidtragenden sind IMMER die Kinder und es ist völlig egal, wie alt sie sind! Ich bin eines davon....

  • Mein Oller konnte noch nie mit Geld umgehen.
    Und wenn man nicht den Faktor Hoffnung hätte, hätte ich mich damals schon trennen müssen.


    Ja, ich habe lange die Augen zugedrückt, ZU lange, und genau das ist mein Fehler.


    Nun scheint uns auch das Finanzielle das Genick zu brechen.
    War es vorraussehbar?
    Bestimmt.


    Tscha, man lernt eben das ganze leben.
    Wer sprach hier noch von Lebenspech? :lach

  • Hallo,


    ich hab wohl auch gehofft, er ändert sich. Er ist nach wie vor ein lieber Mensch , allerdings hat es wohl nie gepasst. Aber andererseits schon. Ich kann das gar nicht beschreiben, ich bin da sehr zwiegespalten, oder ich lüg mir gern immer noch selber in die Tasche. Einerseits denke ich, hätten wir Zeit für uns allein genutzt und in unsere Beziehung investiert, hätte es wunderbar werden können. Die Zeit hat gefehlt. Ein anderer Teil in mir weiß, dass es nie gepasst hat. Schon komisch, oder? Er ist so ruhig und ich kann mich erinnern dass ich anfangs dachte, ohje, das gibt nichts, was hast du dir da angelacht? (als ich ihn kennen gelernt hatte) aber ich hatte von Anfang an ein riesen Vertrauen in ihn (familienbedingt hatte ich da schon immer schwierigkeiten und war eher beziehungsgeschädigt) aber das war wie weggeblasen. Ich hab mich in ihn verliebt, wurde schwanger und habe ihn, als die Kleine 2 1/2 war, geheiratet. Und das hätten wir wohl nicht tun sollen. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen, aber für eine Ehe hat es nicht gereicht. Wenn ich ehrlich bin denke ich, wir haben mit der Hochzeit unseren Traum von Friede, Freude, Eierkuchen gelebt ohne darüber nachzudenken, dass es schon zu der Zeit schwierig war. Finanziell war es immer sein geld, wenn er unbedingt was haben wollte obwohl das geld einfach nicht da war z.B. ... letztenendes haben wir versucht, was ewiges und schönes zu schaffen und sind kläglich gescheitert, wir gehen nicht konform, das wird sich nie ändern.
    Dennoch ist er super wie er ist, nur eben nicht für mich?!


    -Obwohl er mir manchmal echt einen reindrückt und mir seine nette unschuldslamm-art tierisch auf den zwirn geht und sein unüberlegtes alle in die sch... reinreisserei...


    jung, hoffnungsvoll und ignorant... das wird es wohl gewesen sein
    wir waren befreundet, und nicht verheiratet



    einen nachdenklichen Gruß
    Diana

  • Immer diese Hoffnung, dass der andere sich ja vielleicht ändern würde... Ich wurde später so einige Male gefragt, wie ich drei (!!) Kinder von einem Mann haben kann, der so ein Axxxx ist?! Diese Frage kann ich bis heute nicht wirklich beantworten. Aber ja, da war damals auch immer die Hoffnung, er könnte sich ja ändern, eigentlich kann er ja sooo lieb sein... und die Abhängigkeit, in die ich mich selbst gebracht hatte, eine fremde Stadt, keine Freunde mehr, weil er sich immer wieder daneben benommen hatte und sich das keiner weiter mit ansehen wollte. Mehrere Male habe ich Ansätze gemacht, mich zu lösen, habe mir Wohnungen angesehen und gemerkt, dass ich echt allein dastehe... Bis eines Tages rauskam, dass er Drogen nahm (wie blind war ich eigentlich?) und ich lange gegrübelt habe und gemerkt habe, dass er eigentlich derjenige ist, der mit seinem Leben nicht klar kommt und nicht ich, ich bin gar nicht so schwach und hilflos, wie er mir das stets weismachen wollte, sondern er. Als er dann noch während eines Streits meinte, ich soll doch wieder in meine Heimatstadt ziehen, wenn mir was nicht passt, hat es klick gemacht.


    Schon in der ersten Nacht ohne ihn habe ich mich sooo erleichtert gefühlt und mich gefragt, wieso ich diesen Schritt nicht schon viel eher gegangen bin.


    Jetzt stecke ich wieder in einer Trennung mit jemandem, diesmal weil er so krankhaft eifersüchtig ist und ich keinen freien Meter gehen kann, ohne dass er das Gefühl hat, das kontrollieren zu müssen. Spätestens ab dem Zeitpunkt, als er mir sagte, dass er immer das Gefühl hat, ich verschweige ihm etwas (wenn ich ihm nicht meinen kompletten Tagesablauf berichtet hatte), wusste ich, dass es nicht mehr geht. Zum Glück habe ich hier noch rechtzeitig die Kurve geschafft. Ich frage mich nur, wieso ich dauernd an solche schwierige Fälle gerate? Ich bin doch kein Masochist...? Oder doch???

  • Zitat

    Original von Niju
    Mehrere Male habe ich Ansätze gemacht, mich zu lösen, habe mir Wohnungen angesehen und gemerkt, dass ich echt allein dastehe...
    .....und ich lange gegrübelt habe und gemerkt habe, dass er eigentlich derjenige ist, der mit seinem Leben nicht klar kommt und nicht ich, ich bin gar nicht so schwach und hilflos, wie er mir das stets weismachen wollte, sondern er.


    Das unterschreibe ich so für mich.


    Zitat

    Original von Niju
    Schon in der ersten Nacht ohne ihn habe ich mich sooo erleichtert gefühlt und mich gefragt, wieso ich diesen Schritt nicht schon viel eher gegangen bin.


    Zwar hat letztendlich mein Mann mich verlassen, aber das kenne ich.
    Ich habe am Morgen nach dem Auszug sein leeres Bett gesehen und dem lieben Gott gedankt.

  • hallo ihr lieben,
    man kann einem menschen leider nur vor den kopf gucken und weiß nicht
    was in seinem inneren vorgeht.


    bei mir wurde von meinem mann unsere ehe nach 12 jahren einfach von heute auf morgen beendet.


    unsere trennung ist noch ganz frisch und ich muß jetzt erstmal sehen, wie ich mit meinen 3 Kindern wieder alles in geordnete bahnen kriege.