Die neuen Pisa-Ergebnisse

  • Auf Lehrer*innen Seite, sagt die Sozialwissenschaft sehr eindeutig, dass nach sozialökonomischer Herkunft diskriminiert wird. Da könnte man tatsächlich anfangen, am eigenen Bias zu arbeiten. Und ich würde auch die These vertreten, je weniger Eltern im Schulalltag, desto weniger Ungleichheit.

    Ich kenne niemanden, der sagt, dass Kinder nach sozial-ökonkomischer Herkunft per se schlechtere SchülerInnen sind, sprich: dass Lehrer*innen Schüler*innen diskriminieren. Vielleicht kenne ich aber auch "nur" die "falschen" Lehrkräfte.

  • Ich finde es schade, dass darüber nicht auch eine Statistik geführt wird, warum - also welche Gründe bestanden, dass die Schüler die Schule abgebrochen haben.


    Dann könnte man evtl. ua auch feststellen, dass es an den Schulen lag, zb. wenn es um das Thema Mobbing, Rassismus, Gewalt ging und die Schulleitungen dagegen nichts unternommen haben.

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

    2 Mal editiert, zuletzt von Otterson ()

  • Unterrichtsausfall:

    Okay, mag sein, dass "wir" eine "Ausnahmeschule" sind. Aber bei uns fällt kaum Unterricht aus. Dies wird wöchentlich erfasst und dokumentiert. Klar werden kranke Lehrkräfte vertreten. Aber solange man noch irgendwie in der Lage dazu ist, wird den Vertretungskräften mitgeteilt, was gerade Thema ist und wie es weitergeht. Dazu kommt, dass wir eine funktionierende Teamarbeit installiert haben. Das heißt: wenn eine Lehrkraft ausfällt und die erkrankte Lehrkraft nicht in der Lage ist, der Vertretungskraft zu sagen, woran die SuS arbeiten, gibt es immer noch das Stufenteam.


    Die Schulen "performen unter" - was genau und konkret ist damit gemeint?


    @cappuchino : :thumbup:, ich denke, eine der Kernfragen ist, wer die Erziehung der Kinder übernehmen soll.


    Ich hätte mich damals und würde mich auch heute massivst dagegen verwehren, dass die Schule meine Kinder erzieht. Es ist meine Aufgabe als Mutter, als Elternteil, grundlegende Werte zu vermitteln.


    Inklusion:

    Es gibt viele Positiv-Beispiele, dass Kinder inklusiv mit Unterstützung von Schulbegleiter*innen Regelschulen besuchen - und das auch nicht erst seit "gestern": ein Rollstuhl ist kein Hinderungsgrund, genausowenig die Glasknochenkrankheit oder auch Trisomie 21. Es gibt aber auch Kinder, für die es z.B. "zielführender" ist, ihre ersten 2-3 Schulbesuchsjahre z.B. in einer Förderschule mit Schwerpunkt Sprache oder sozial-emotionale Entwicklung zu verbringen - in kleineren Lerngruppen mit intensiver Unterstützung von Sonder- und Heilpädagog*innen - um dann auf eine Regelschule umzuschulen. Ein generelles "Einmal Förderschule - immer Förderschule" pauschal abzuurteilen ist schlichtweg falsch. Es gibt viele Kinder, die nach einem gewissen Zeitraum in einer Regelschule gut klarkommen. Eine Statistik hierfür kann ich jedoch nicht liefern.

  • Ich kenne niemanden, der sagt, dass Kinder nach sozial-ökonkomischer Herkunft per se schlechtere SchülerInnen sind, sprich: dass Lehrer*innen Schüler*innen diskriminieren. Vielleicht kenne ich aber auch "nur" die "falschen" Lehrkräfte.

    Nein, du verstehst nicht, was Bias ist. Das was du da schreibst, habe ich nicht behauptet.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Nein, du verstehst nicht, was Bias ist. Das was du da schreibst, habe ich nicht behauptet.

    Erklär mir das doch bitte 🌻 im Zusammenhang mit Lehrern/Schule.


    Ich musste selber, als auch bei meinen Kindern ein Abstempeln auf Grund des sozialen Statuses erleben.

    Das ist aber nicht gemeint?



    Liebe Grüße


    Ute

  • Auf Lehrer*innen Seite, sagt die Sozialwissenschaft sehr eindeutig, dass nach sozialökonomischer Herkunft diskriminiert wird.

    Dabei fällt mir die Frage eines Mitspielers am Samstag ein, ob sich eigentlich diese Vorurteile, z.B. den Namen "Kevin" betreffend bestätigen - was die beiden Lehrerinnen bejaht haben. Da frage ich mich schon, ob jeder "Kevin" von Anfang an neutral betrachtet wird.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Das Schüler*innen mit niedrigem ökonomischen Status unterschätzt werden und zwar auf mehreren Ebenen.

    Statistisch signifikant messbar schneiden die SuS mit niedrigem soziale Status in anonymen Tests besser ab als sonst. D.h. für die gleiche Note müssen sie besser sein als andere Kinder. Und bei gleicher Note bekommen sie signifikant seltern eine Gymnasialempfehlung.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Zum Theam Inklusion. Es gibt immer wieder wo das System an seine Grenzen kommt, die nicht wirklich ins System. Ich besuche gerade mit einem Systemsprenger*in die Schule. Wir sind im Förderraum der Schule hinter einer Trennwand. Schauen auf eine weiße Wand. Und der SuS macht da für 3 Schulstunden Aufgaben und geht wieder nach Hause. Das einzige Fach was der SuS in der Klasse macht ist Sport. Da warten wir gerade auf einen Platz an einer speziellen Privatschulplatz.


    Auf der anderen Seite gehen Mitarbeiter von mir mit einem SUS IQ 48 in die erste Klasse. Dort klappt es einwandfrei.


    Wobei in meinem langen Berufsleben ist mein jetziger SUS der erste SUS von dem ich sage keine Chance auf Inklusion.

  • Thema Inklusion... meine Erfahrung ist sehr gemischt.


    Beispiel 1: Junior bricht sich das Bein, kann auf Krücken nicht laufen, vor allem keine Treppen, bekommt Rollstuhl. Die Grundschule schreibt mir einen netten Brief, das der Junior für die Dauer der Gehunfähigkeit vom Unterricht ausgeschlossen ist weil der Weg zum Klassenzimmer und die ganze Schule nicht barrierefrei ist. Das war vor Corona, wo ich dann schon mal die Erfahrung mit Homeschooling machen durfte, wenn die Lehrer nicht gerade vergessen haben, dass da ein Schüler zuhause sitzt und nix mitbekommt.

    Beispiel 2: wegen seiner visuellen Einschränkung gibt es die klare Empfehlung vom SPZ, für den Junior Arbeitsblätter größer zu kopieren oder noch besser, jetzt auf der weiterführenden Schule, ihn mit dem iPad arbeiten zu lassen. Die Grundschule hat das sporadisch gemacht, der Klassenlehrer nur bei Klassenarbeiten, was aber für den Junior dann nicht zu händeln war, weil er es ja nicht gewohnt war. In der weiterführenden Schule macht das niemand, immerhin darf er nun das Matheheft mit den größeren Kästchen benutzen. Es kommt sehr auf die Lehrkraft an. Es ist halt leider nichts durchgängig. Manche bemühen sich, andere nicht. Ein Konzept gibt es nicht. In der Grundschule wurde mit den Inklusionskindern in jeden Schuljahr was anderes ausprobiert. In einem Jahr bin ich zur unbeliebtesten Mutter der Schule avanciert, weil man durch ein Konzept den Junior von Englisch, Musik und teilweise Hauptfächern zugunsten einer Lerninsel ausschließen wollte. Dumm nur, dass der Junior einen Förderschwerpunkt hat, der lernzielgleiches Unterrichten und Bewerten vorsieht (was ich ja eigentlich auch gut finde). Da verpasst er also 10 Stunden Unterricht in der Woche für Fühlmemory und Schattentheater und schreibt dann die gleichen Klassenarbeiten.... ich war auf den Barrikaden.


    Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir uns selbst helfen müssen und ich trainiere mit ihm die visuelle Wahrnehmung wo es geht. Ansonsten hat er schon begriffen, dass er sich mehr anstrengen muss als andere für den gleichen oder geringeren Erfolg.

  • An unserer Schule sollten zum Schuljahr 2024/2025 für alle 8ten Klassen Tablets eingeführt werden. Das ist jetzt gecancelt worden. Der Landkreis als Schulträger, findet eine Digitalisierung gut, aber Leihgeräte für alle Schüler werden nicht finanziert.


    Die Schule hofft somit auf die hessische Landesregierung, da in dem Koalitionsvertrag eine 1 zu 1 Versorgung der Schüler ab Klasse 7 vorgesehen sei- nur ab wann steht noch nicht fest.


    Es ist einerseits Schade, aber für mich nicht verwunderlich. Nicht jede Familie kann/ ist gewillt ein von der Schule vorgeschriebenes Gerät zu finanzieren. Ich bin der Meinung, wenn die Schule Tablets im Unterricht vorschreibt, muss diese auch für alle Schüler ein Gerät kostenlos stellen.

  • stern warum steht das mit dem Blättern nicht im Nachteilsausgleich drin? Dann kannst du bzw dein sein drauf bestehen

    Es gibt keinen Nachteilsausgleich, es steht im Zeugnis auch nichts dazu, dass er einen Förderschwerpunkt (Sprache) hat. Er muss alles genau so können wie die anderen, nur darf er zum Beispiel in einem ruhigen Raum Arbeiten schreiben oder sollte eben die Blätter größer kopiert bekommen. Wir haben im Prinzip auch festgestellt, dass selbst die Förderlehrer mit diesem Förderschwerpunkt nicht viel anfangen können. Darunter fallen ja auch Schwierigkeiten mit der visuellen und auditiven Verarbeitung. Damit wissen viele nicht umzugehen.

  • An unserer Schule sollten zum Schuljahr 2024/2025 für alle 8ten Klassen Tablets eingeführt werden. Das ist jetzt gecancelt worden. Der Landkreis als Schulträger, findet eine Digitalisierung gut, aber Leihgeräte für alle Schüler werden nicht finanziert.


    Die Schule hofft somit auf die hessische Landesregierung, da in dem Koalitionsvertrag eine 1 zu 1 Versorgung der Schüler ab Klasse 7 vorgesehen sei- nur ab wann steht noch nicht fest.


    Es ist einerseits Schade, aber für mich nicht verwunderlich. Nicht jede Familie kann/ ist gewillt ein von der Schule vorgeschriebenes Gerät zu finanzieren. Ich bin der Meinung, wenn die Schule Tablets im Unterricht vorschreibt, muss diese auch für alle Schüler ein Gerät kostenlos stellen.

    bei uns haben sie bestimmt, dass die Eltern das finanzieren müssen. Ich bin genau deiner Meinung und finde das ein Unding.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Ich würde an deiner Stelle schauen das der Nachteilsausgleich festgelegt wird. Dafür darf es nicht mal ein Förderschwerpunkt.

    Nachteilsausgleich ist variabel, das legt jede Schule selber fest.

    Bei uns ist der "Nachteilsausgleich" mehr Zeit. Kannste in die Tonne kloppen. Aber offiziell hat die Schule damit ihre Svhuldigkeit getan.

    wenn meine Meinung deine sein müsste hieße sie "Deinung"

  • Würde es helfen, wenn dein Sohn durch eine Integrationkraft begleitet wird?

    Die gibt es zum Glück schon, sonst wäre es noch schwieriger. Aber da er sie nur begrenzt braucht, unterstützt sie auch generell im Unterricht. Da es eine sehr schwierige unruhige Klasse ist, ist das auch gut. Und sie geht in Arbeitsphasen mit Junior in einen anderen Raum, da er wegen der Unruhe der Klasse nicht konzentriert arbeiten kann.

  • Ich würde an deiner Stelle schauen das der Nachteilsausgleich festgelegt wird. Dafür darf es nicht mal ein Förderschwerpunkt.

    Wenn der Förderbedarf ja schon festgelegt ist, bedarf es keinen Nachteilsausgleich. Durch den Förderbedarf sollten die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen möglich gemacht werden.

  • Förderbedarf hat nichts mit Nachteilsausgleich zu tun. Er kann sogar ohne Förderbedarf gegeben werden. Er wird individuell angepasst. Es ist nicht einfach damit getan er darf länger schreiben. Er muß auch regelmäßig neu beantragt werden und wird überprüft. Bei Sohn zB. jetzt vor dem Abi wird ausgewertet welchen Ausgleich er wie oft in Anspruch genommen hat und wurde dann für die Abi Prüfung genehmigt.