Heute war mein Elterngespräch für meine jüngste Tochter. Sie ist jetzt 3 1/2, seit 8 Monaten im Kindergarten und ist dort laut Erzieherin gut angekommen. Allerdings machen sie sich Sorgen, da sie sich seit einiger Zeit zunehmend rausnimmt aus Gruppen- und Einzelaktivitäten. Sie verweigert viel, ganz egal was.
Konkretes Beispiel: Letzten Mittwoch war sie mit dem Kindergarten im Tiergarten. Ein eigentlich tolles Event für alle, auch für meine Tochter. Solange, bis die Gruppe nicht weiter Richtung Delphinbecken ging, sondern zu anderen Tieren. Sie stellte sich derart quer, schrie laut und kreischend, dass eine der Begleit-Mamis sich ein Herz fasste, um sie ohne die Gruppe zu den Delphinen zu begleiten
Die Erzieherin wollte die Gruppe aber zusammenlassen, und ab da war für meine Tochter der ganze Ausflug gelaufen: Die Tiere interessierten sie nicht, die Pommes schmeckten nicht und nichts war mehr recht.
Eigentlich sei das alles nicht schlimm, wenn ein Kind sich etwas zurückzieht, wenig Bock auf Aktivitäten hat, usw. Das Besorgniserregende ist, dass meine Tochter vom Wesen her ganz anders war, als sie vor einem dreiviertel Jahr dort ankam: der Sonnenschein, die Über-alles-begeisterte, das Mitmachkind, das immer Lustige, Verschmitzte, Lausbübische und jetzt das Gegenteil und das ohne erkennbaren äußeren Grund.
Eine mögliche Erklärung wäre, dass sie jetzt immer mehr begreift, dass sie Trennungskind ist, worüber sie traurig ist und worunter sie leidet.
Ein anderer möglicher Grund könnte auch sein, dass die manchmal lautstarken Auseinandersetzungen zwischen ihren beiden älteren Geschwistern, oder zwischen mir und den beiden ihr Angst machen.
Die Erzieherin schlägt vor, sie darin zu unterstützen, dass sie lernt ihre Gefühle auszudrücken. Ich hoffe, dass ihr das hilft, sich wieder mehr zu öffnen und natürlich auch im KIndergarten wieder unbeschwerter sein zu können.
Bei uns zuhause ist mir an ihr bisher keine Veränderung aufgefallen; aber in meiner Wahrnehmung, zwei oder dreimal während der letzten 6 bis 8 Wochen, dass ich sie für einen Moment abgetrennt von mir empfunden habe.