Hallo Ihr Lieben :winken:
Es geht um meine Tochter. Sie ist ja vor 4 Wochen aus Irland zurückgekommen. Erstaunlich gefasst und unternehmungslustig. Das kam mir schon spanisch vor. Gut, weinerlich zu sein entspricht ihr nicht, in einem gewissen Maße hätte ich es aber für gesund befunden, dass sie erst mal rumgammelt, heut, Netflixt und nicht in die Puschen kommt.
Tochter ist gleich voll durchgestartet, hatte innerhalb 14 Tagen alle amtlichen Dinge erledigt und war im Besitz von KFZ und neuem Job.
Gestern kam der befürchtete Zusammenbruch. Tochter realisiert die Trennung, hadert mit der Vergangenheit, mit ihren eigenen Kompromissen, mit dem neuen Job, alles ist Mist und sie fühlt sich beschissen.
Jetzt hat sie den Job wieder hingeschmissen.
Ok, alles noch kein großes Drama, sie hatte noch keinen Vertrag, die Aufgaben entsprachen ohnehin nicht der Stellenbeschreibung, sie hätte sich ohnehin was anderes gesucht. Jetzt also erst mal einen Nebenjob, um ein wenig Taschengeld zu haben.
Und wieder verfällt sie in ihren Aktionismus, ist dauernd auf Achse, dauernd abgelenkt.
Ok, ich hab auch schon die eine oder andere Trennung durch. Für mich stellte sich nie die Frage, ob ich alles hinschmeiße, da ich Kinder "zu füttern" hatte. Ich hatte zu funktionieren und hab die Trennungen auch verarbeitet. Irgendwann. Wie unterstütze ich meine Tochter, ohne großen Druck zu machen? Richtet das die Zeit? Muss man sich nicht mit diesen negativen Gedanken auseinandersetzen und lernen, diese auszuhalten? Ist es normal, das so lange wegzuschieben, bis es einen förmlich überrollt? Und sollte sie sich nicht mal Hilfe holen, um herauszufinden, warum sie immer Veränderung braucht und immer unzufrieden ist?
Und, wie lange unterstütze ich Nichtstun? Ich meine die Jobsituation. Sie ist 22 und wird nicht auf ewig im Kinderzimmer wohnen wollen. Ein Nebenjob wird ihr nicht lange finanziell reichen. Soll ich drauf vertrauen, dass sich das in gewisser Zeit von selbst regelt? Sie ist schon ein sehr materieller Mensch.
Wie kann ich unter Rücksichtnahme auf ihre derzeitige Gefühlslage trotzdem ein bisschen lenkend eingreifen? Soll ich das Thema Therapie mal ansprechen? Diese ständige Unzufriedenheit... ist das ein Ding der Jugend, wichtig um voranzukommen? Aber wie weit ist das normal? Ich mein, Unzufriedenheit soll mich doch antreiben, meine Lage zu verbessern... aus Unzufriedenheit gute Dinge wegzuwerfen, ist das nicht in einem gewissen Maße ungesund?
Und wie grenze ich mich selber davon ab? Die Tochter läuft grade auf dem Zahnfleisch, der Sohn läuft neben der Spur und die Jüngste eiert nur so rum. Ich hab das Gefühl, auf ganzer Linie zu versagen, es fehlt grade die Kraft, ich hab gestern gemeint, ich fühle mich tot. Vielleicht unglücklich ausgedrückt, aber ich fühle mich einfach hohl, leer, kalt, erschöpft und müde. Gestern beim Doc gewesen, wieder mal pflanzliche Medikamente bekommen, wegen Reha "kann man ja mal schauen", fühle mich auch wenig unterstützt, möchte andererseits auch meine Kinder jetzt nicht im Stich lassen, um meine Befindlichkeiten zu pflegen, Dumm, ich weiß. :heul
Ich bin gespannte auf Eure Denkanstöße :blume