Aufgrund Krankheit gekündigt werden?

  • wie die Überschrift schon sagt,frage ich hier mal,ob mir meine AG wegen Krankheit kündigen kann. In meinem Bekanntenkreis gehen die Meinungen da ausnander.


    Ich bin jetzt seit 20.11.14 krankgeschrieben und werde das auch noch einige Zeit sein. Diag. ist totales Burnout. Momentan warte ichauf Rückmeldung,ob meine Reha nach Widerspruch evtl. doch genehmigt wird.


    Nun hatte ich heut ein sehr unerfreuliches Gespräch mit meiner AG. Ich bin in einem kl. Pflegedienst in Teilzeit angestellt. Meine AG wollte in einem recht patzigen Ton wissen, wann "ich denn gedenke, mal wieder zu arbeiten". Als ich darauf entgegnete, dass ich das zur Zeit nicht sagen kann, warf sie mir vor, dass ich die ganze Urlaubsplanung "blockiere" und meine Kolleginnen dauernd für mich mitarbeiten müsse.
    Und überhaupt stelle sich die Frage,wie es nun weiterginge. Sie bräuchte arbeitende Mitarbeiter und keine, die nicht belastbar wären.
    Ich hab dann erstmal die Faust in die Tasche gesteckt, und entgegnet, dass ich halt bis auf Weiteres krankgeschrieben bin und auch werde, ich auf die Rückmeldung der Widereinsprucheinlegung warte und mich melden werde, sobald ich selber wüsste, wie es wo weitergeht. Wenn ich mich wieder gesund genug fühle (und evtl. auch die Reha durchhabe), dann möchte ich auf jeden Fall zurückkehren.


    Dann kamen noch ein paar unqualifizierte Fragen, was ich genau hätte und welche Medikamente ich nehmen würde. Meine Antwort war, dass ich ihr dazu keine Auskunft geben werde. Dann durfte ich mir noch sowas wie "mir fehlen die Mitarbeiter und du hockst zuhause auf dem Sofa rum. Davon wird auch nix besser".
    Am liebsten hätte ich sie mal gefragt, ob sie noch sauber tickt. Aber da ich mich damit auf ähnliches Niveau runter begeben hätte und ohnehin schon weiss, dass sie überall als "verhaltensorginell" gilt, hab ich das fein sein gelassen.


    Jetzt meine Frage: Kann die mich kündigen, weil ich jetzt länger krank bin/bleibe?


    Ansich will ich da gar nicht so brennend wieder hin. Verhaltensorginelle, überforderte Chefin, miserable Dienstplanung und Mitarbeiterführung, 10-20% Überstunden im Monat, die laut Vertrag "in Freizeit" abgegolten werden sollen, es in der Praxis aber nicht werden. So schiebe ich ewig schon an die 200 ÜS vor mir her.


    Ich würd mich ja anderweitig bewerben, wenn ich jetzt wüsste ob/wann ich in Reha kann. Momentan gehts nicht, weil ich kein Datum dazu hab.Sollte das der Fall sein, werde ich definitv was anderes suchen. Das Affentheater, wasleider oftmals vorherrscht dort, brauch ich nicht wirklich.


    Der nächste Geniestreich wird wahrscheinlich der Versuch eines Aufhebungsvertrages ihrerseits sein, den ich ganz sicher ablehnen werde,weilich von der Arge denn 3 Monate gesperrt werde.


    Ansich sollte ich mich mal entstressen und einfach abwarten, was kommt. Aber ich mach mir halt schon Sorgen ums Finanzielle. Momentan hab ich TU, Kranken/Kindergeld und das reicht grad so. Wenn ich meinen Job jetzt loswerde, hab ich doch Angst, dass das noch weniger wird.


    Was wäre jetzt wichtig zu tun/bzw. nicht zu tun? Und wie gesagt, kann ich rechtens gekündigt werden?

    "Nur langweilige Frauen haben blitzsaubere Küchen!"

  • So weit ich weiß, darf man deswegen nicht gekündigt werden. Wenn doch, dann jedenfalls nurmit Abfindung.


    Ich stecke gerade inso ziemlich der selben Lage (krank geschrieben wegen Burnout/Depressionen, ausgelöst dank Mobbing am Arbeitsplatz).
    - Krank geschrieben seit 01.09.2014
    - Krankengeld seit Mitte Oktober (300-400€weniger im Monat :wacko: )
    - wartend auf eine Reaktion der Rentenversichung zwecks Reha (inkl. Termin dafür, da die Osterferien geplant werden müssen, nehme die Kinder nicht mit. So schwer es mir fällt!)


    Ich würde mir wünschen, dass mein Chef mich endlich von sich aus wegen Krankheit kündigt, deswegen hoffe ich, dass AG das dürfen! Aber ich vermute, dass er es, wie ich, aussitzen wird. Und komme ich mit einer Kündigung, wird er auch den Aufhebungsvertrag vorschlagen.


    Du könntest einen Aufhebnugsvertrag unterschreiben ohne die 3-monatige Sperre beim Arbeitsamt. Ichlaufeseit September alle möglichen Stellen ab, um mich abzusichern, weil ich definitiv nicht an den Arbeitsplatz zurückkehren werde. Beim Arbeitsamt wurde mir dann ein Formular mitgegeben, was mein Arzt/Therapeut ausfüllen soll (dass es halt nicht mehr tragbar für mich ist an diesen Arbeitsplatz zurück zu kehren), dann prüfen die das und die Sperre entfällt. Ich habe mir das extra 2x geben lassen, dass sowohl die Neurologin, als auch die Psychologin das attestieren können, so bin ich auf der sicheren Seite, wenn ich zwei unabhänige Atteste habe.


    Außerdem habe ich mit der Dame vom Arbeitamt gesprochen, wegen einer Umschulung und wir sind uns einig, dass die das nach der Reha angehen werde, sobald ich mich bereit dazu fühle. Noch lohnt sich die Umschulung, also werde ich diesen Weg gehen. Die Frage ist halt, ab wann ich diesen Weg gehen werde.. dasliegt mit unter an der Rentenversicherung.


    Den Antrag habe ich im Oktober dorthin geschickt und bisher immer noch nichts von denen gehört. Bin gespannt.


    Hast du dir schon Kliniken angesehen? Hast du eine favorisierte Klinik im Auge?


    Ich wünsche dir, nein.. uns, dass die Reha erlaubt und am Ende alles seinen richtigen Weg gehen wird. Damit wir noch einpaar Jahre/Jahrzehnte Spaß an unserem Arbeitsleben haben werden.. :wink

    LG, Mellie :strahlen


    Mein Baujahr: 09/1984
    Baujahr der Kinder: 2x 06/2008 &
    AE: 05/2011 :anbet

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass man nicht wegen Krankheit gekündigt werden kann. Aber, wenn ein Arbeitgeber einen los werden wollen, findet er schon einen Grund.


    In meiner früheren Firma war auch eine wegen eines burn outs mehrere Monate krank geschrieben, mit Reha. Sie wurde nicht gekündigt. Hatte nach ihrer Genesung eine schleichende Rückkehr. Angefangen mit 2 Stunden täglich usw.


    Jetzt habe ich einem Unternehmen einen befristeten Arbeitsvertrag als Krankheitsvertretung bekommen. Auf unbestimmte Zeit. Die Dame hatte einen Schlaganfall. Aber die werden nicht von sich aus kündigen.


    Ich selber hätte das mal in einer Firma, dass ich sehr lange krank geschrieben war und dann eine Kündigung aus betriebsbedingten Gründen bekommen habe. Auch nicht wegen der Krankheit. Das war als ich nach der Erziehungszeit von meinem Großen. Die Firma war zwischenzeitlich verkauft worden und ich war sozusagen eine Altlast. Die wollten mich sowieso los werden.


    Ist die patzige Dame denn nur die Abteilungsleiter- oder Teamleiterin? Dann entscheidet sie ja nicht schlussendlich, wer gekündigt werden darf. Klar ist das blöd, wenn jemand fehlt. Auch ärgerlich für die Kollegen. Die werden ja für dich mitarbeiten müssen. Vllt jammern die bei ihr rum und sie ist dann gefrustet und lässt das an dir aus?

  • Nach einer gewissen Zeit kann der Arbeitgeber überprüfen lassen, ob der erkrankte Mitarbeiter nach Abschluss der Behandlung arbeitsfähig zurück kommen wird oder nicht.


    Man selbst wird nach 1 1/2 Jahren letztlich ausgegliedert: Dann ist Ende Gelände mit Lohnfortzahlung und Krankengeld. Dann muss man letztlich wieder einsteigen oder sich verrenten lassen.


    In deiner Situation bist du im Moment "zwischen Rinde und Borke": Krank geschrieben. Aber kein Heilplan. Reha abgelehnt, weil Erkrankung nicht gesehen wird. Dies sind starke Argumente für den Arbeitgeber, eine (rechtskräftige) Kündigung auszusprechen. Du solltest also mit den Infos sehr vorsichtig sein.


    Dies auch, wenn die Krankenkasse demnächst auf dich zukommt. Deren Ziel ist einerseits zwar deine Heilung, vor allem aber, dass sie kein Krankengeld mehr zahlen muss. Auch hier sollte man vorsichtig sein mit dem, was man sagt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo,


    wenn sich die Rentenversicherung so zeit läßt, würde ich da höflichst alle paar Tage mal anrufen.....bei mir hat das auch ne zeit gedauert, bis ich dann angefangen habe, denen auf den Senkel zu gehen.....

  • @ Volley: KK hatte schon angerufen, weil die von der Ablehnung der Reha eher wussten, als ich. Die haben nachgefragt, ob ich Widerspruch einlege,was ich bejaht habe. Auf deren Frage,ob ich derzeit weiter AU bin /bleibe, habe ich geantwortet, dass dies von der Entscheidung meiner Ärzte ist. Momentan sehen die mich erstmal AU. Ich bin in regelmäßifer therap. Behandlung, bekomme Medies, bin in regelmäßiger Behandlung - alle, mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten sind derzeit am Laufen bzw. wurden "optimiert". Das hat sich die Sachbearbeiterin der KK wohl notiert und versprach mir, ggf. auch nochmal bei der DRV nachzuhaken, wenn die Bearbeitung zu lange dauert.


    Meiner AG habe ich lediglich gesagt, dass ich natürlich gedenke, nach "Abschluss" (blödes Wort für ne AU) natürlich wiederkomme. Welche Diag. ich habe und wie die derzeitige Behandlung aussieht, dass habe ich nicht gesagt. Sie hat zwar ne Vermutung (ist halt ein kl. Betrieb), aber mehr auch nicht. Und dass ich eine Reha beantragt habe, musste ich ihr lt. Arbeitsvertrag mitteilen, ebenso ob die genehmigt/abgelehnt wird/wurde und wann ggf. der Termin ist. Das habe ich leider unterschrieben.
    Ich werde meiner AG jetzt künftig nur noch eine Kopie des Auszahlungsscheines brieflich zukommen lassen, mit geschwärzter Diagnose und einem schriftlichen Vermerk, dass es keine neuen Infos gibt. Wenn/Falls der Rehaantrag durchgeht, kriegt sie das Datum ggf. die Kopie des Bescheides. Das,was sie nix angeht,wird geschwärzt. Ich kann und möchte mich auf keine weitere Anmache von ihr mehr einlassen, denn das tut mir nicht gut.


    Du sagst, ich soll vorsichtig mit Aussagen bei AG/KK sein. Was bedeutet das konkret?



    @ sahummel: das ist ein kleiner Betrieb mit ca. 20 TZ-Angestellten. Da "arbeitet" die Chefin noch selbst (bzw. stiftet Chaos). Wir haben zwar ne Pflegedienstleitung aber die ist selber derzeit AU (wegen beginnenden Burnout)


    @ Melli: Ich bin froh, wenn das mit der Reha überhaupt noch klappt und die sich nicht als nächstes ausdenken, dass meine Tochter nicht mitdarf. Ich habe nämlich keine andere Möglichkeit und daher auch gleich einen Antrag dafür mit zum Rehaantrag mitgegeben. Mein Vater wohnt 170km weg und ist durch eine eig. Firma eh nicht zeitlich in der Lage, Freundinnen besitze ich nicht (zumindest keine, der ich mein Kind anvertraue) und mein Noch-Mann/dessen Sippe sind der Grund, warum ich erst krank wurde.
    Irgendwelche Kliniken ausgesucht habe ich ergo nicht, angesehen schon gar nicht.Ich bin froh, wenn ich momentan meinen Alltag unfallfrei gebacken kriege.


    Auf eine Umschulung hab ich mit kurz vor 40 keinen Bock mehr. zumal ich mir nicht sicher bin, ob sowas Tz (20std/Woche) geht. Aber da ich 2 Ausbildungen und nicht ganz wenige Fort/Weiterbildungen habe, werd ich ggf. gucken, was sich damit anfangen lässt. Notfalls mach ich was komplett Branchenfremdes, Hauptsache, ich komm irgendwie über die Runden.

    "Nur langweilige Frauen haben blitzsaubere Küchen!"

  • Du musst immer von zwei seiten denken. Es gibt Arbeitgeber, die sind an deiner gesundung interessiert. Es gibt aber auch Arbeitgeber, die sind zu 95% daran interessiert, dass der Laden läuft. Wird amn krank, ist man Sand im Getriebe. Und der wird auf die eine oder andere Art und Weise beseitigt. Jede Info über deinen Gesundheitszustand kann auch gegen dich verwendet werden. Das ist also immer eine Gratwanderung.



    Bei der KK ist es ähnlich. Das ist ein Wirtschaftsbetrieb. Bedeutet: Sie wollen wenig Kosten. Also kümmern sie sich bei schweren Erkrankungen in zwei Richtungen: Entweder schnelle Integration ins Arbeitsleben oder Verrentung ... Beides minimiert die Kosten. Je mehr die KK weiß, desto mehr kann sie in die eine oder andere Richtung Druck ausüben. Also auch hier muss man überlegen, wie Infos von dir verwendet werden (können).



    Aus gutem Grund hat der gesetgeber sehr eingeschränkt, was ein Arbeitnehmer an Infos geben muss.



    Dein Vertragspassus über die Mitteilung Ablehnung Reha ist übrigens mit großer Wahrscheinlichkeit nicht gesetzeskonform. Hältst du dich nicht daran, darf dir der Arbeitgeber keinen Vertragsverstoß vorwerfen. Du bist nur verpflichtet, deine Erkrankung nachzuweisen. Und das auf jeden Fall ohne die Kenn-Nummer. Das geht gar nicht ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mein Dad war in der gleichen Situation, allerdings war schon von Beginn an klar- VZ ist nicht mehr möglich, bzw. Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz.
    Der AG hat alles ausgesessen, hat nur angegeben, dass er keine andere Möglichkeit als VZ an seinem Arbeitsplatz sieht und auch keinen anderen anbieten kann/ will.
    Dann rückte der Termin zur Aussteuerung näher, ab zur Agentur für Arbeit, ein Haufen von inkompetenter Haufen in der zuständigen Abteilung (sry, an alle User, die dort arbeiten, aber das ist und war der Eindruck meines Dads). Da wollte und konnte ihm keiner weiterhelfen- zu krank, bzw. nicht leistungsfähig genug für die Vermittlung und auch noch in ungekündigter Stellung ohne eine Chance auf Rückkehr vom AG aus.
    Letztendlich musste mein Dad krankheitsbedingt kündigen, da er seine Aufgaben aus dem Arbeitsvertrag nicht mehr erfüllen konnte. Das ging interessanterweise ohne Sperre, seitens der Agentur für Arbeit.


    Liebe TS,
    falls Du aufgrund Deiner Krankheit, die im Arbeitsvertrag festgehaltenen Aufgaben nicht mehr ausüben kannst; ist es durchaus möglich ohne Sperre zu kündigen. ABER kündige erst dann, wenn Du genau weißt du kannst nicht zurück und nur mit Wissen und Einverständnis (am besten schriftlich oder in der EGV) der zuständigen SB vom JobCenter oder Agentur für Arbeit.
    Vielleicht hast Du auch das Glück und Deine Ärzte attestieren, dass es für Dich nicht mehr möglich ist, dorthin zurückzukehren.

  • Selbst kündigen ist der wohl größte Fehler, den man machen kann. Damit fällt man endgültig durch alle Raster.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Selbst kündigen ist der wohl größte Fehler, den man machen kann. Damit fällt man endgültig durch alle Raster.


    Was soll sie denn machen, wenn Sie ggf nicht mehr zurück kann, aber der AG alles aussitzt? Da kann ihr weder die Agentur für Arbeit, noch sonst wer helfen. Genau deshalb musste ja mein Dad kündigen. Die Agentur für Arbeit sieht, die TS ist in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis (was sie nicht mehr erfüllen kann und bekommt keinen Lohn). Das einzige, was vielleicht gemacht wird, man wird unterstützend tätig in der Vermittlung. Und von was soll die TS leben?
    ALG 2 wird sie ohne Ärger und Rennereien auch nicht erhalten oder nur auf Darlehensbasis.


    Eventuell wäre es besser, sich von einem guten Anwalt für Arbeitsrecht beraten zu lassen, wenn es absehbar wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Siri2012 ()

  • Nenene, das wird auch keinesfalls mein Weg sein. Da ist mir die Gefahr, dass ich denn gesperrt werde viel zu groß. Und jetzt evtl schon zig Mal ca 28km zum nächsten Arbeitsamt zu fahren und mir irgendwelche Atteste von Pontius und Pilatus zu besorgen, dass schaff ich momentan nicht gut.


    Jetzt könnt ich ja einfach sagen, dass ich mich erstmal entspannt zurücklehne und der Dinge, die da kommen (oder auch nicht) abwarte, aber diese Unsicherheit, wie es denn so weitergeht (vor allen finanziell) ist doch sehr belastend.


    Mir hat meine Arbeit immer Freude gemacht. Ich bin von Pat.zu Pat gefahren, hatte nicht ständig nervige Koll. an der Seite und meine Touren waren immer recht abwechslungsreich und vorallem körperlich gut machbar, was in meiner Branche nicht unbedingt die Regel ist.


    Aber das Drumrum. Eine sehr anstrengende Chefin, die mit schöner regelmäßigkeit offiziell wochenlang auf Fortbildung (tatsächlichaber in psych. Kliniken behandelt wird), eine Dienstplanung, die absolut mangelhaft ist und regelmäßig Überstunden, ohne überhaupt erstmal gefragt zu werden. In "gesunden" Zeiten hab ich mit schöner Regelmäßigkeit mal auf den Tisch gekloppt, dessen Ergebnis dann max. 8 Wochen zufriedenstellend war, aber jetzt geht es einfach nicht mehr. Es geht alles, wie sagt man so schön "an die Nerven"


    Von daher ist es für mich fast klar, dass ich da nicht mehr bis zur Rente verweile. Dieser Mensch (meine Chefin) wird sich nicht ändern, weil die anderen Koll. immer kuschen (typisch in dem Job), die kriegt man auch nicht motiviert dazu und meine Chefin tut mir als Person einfach nicht gut, weil sie jeden Tag eine neue Weltanschauung hat. Damit kann ich nicht gut umgehen. bzw. das aushalten. Von daher wärs jetzt keine absolute Katastrophe, wenn sie mich kickt. Dann krieg ich erstmal ALG und gewinne etwas Zeit, mir was anderes zu suchen.


    Allerdings fallen freie Teilzeitstellen für AEs auch nicht von den Bäumen und da muss man schon genau gucken, was man tut.


    Gut, jetzt hab ich erstmal etwas Input, was ich tun/nicht tun könnte, was Sinnvoll ist, muss ich für mich noch mal genauer erarbeiten.

    "Nur langweilige Frauen haben blitzsaubere Küchen!"

  • Ich leide auch an Burnout und trete heute meine Reha an. Schade, dass es bei euch noch nicht geklappt hat. Ich bin zwischendrin jedoch immer arbeiten gewesen und sozusagen alle 3-4 Wochen krank.



    Mein Chef meinte mal, dass bei Krankheit schlecht gekündigt werden kann...erst ab einer bestimmten Zeit. Ein Mitarbeiter ist schon 2 Jahre krankgeschrieben und noch nicht gekündigt...also denke ich, deine Chefin kann es nicht.

  • Wir hatten auch 2 Fälle, und es ist verdammt Mist ständig den Dienst der anderen zu übernehmen.Ich kann nur sagen, das diese dann bei "Gesundheit" auch gekündigt worden ist, da es untragbar ist für das Unternehmen und dem Personal ihre last aufzubürden.
    Aber man muß auch unterscheiden, welche Erkrankung, so verhält sich der Arbeitnehmer auch unterschiedlich, bei Krebs, muß ich sagen, kenne ich es vom Umfeld,ist man bemüht diesen wieder einzufügen, aber bei pyschologischer Natur,will man dne nur los werden

  • Ich würde es aussitzen, die Reha machen, mich dort beraten lassen.


    Danach weitersehen.


    Und mit Informationen über die Krankheit vorsichtig sein.


    Und die Zeit ist ja noch nicht so lange, hättest Du Dir das Bein gebrochen, würdest Du länger ausfallen als paar Wochen.


    LG Jona

  • Weicht leicht ab vom eigentlichen Thema, sicher aber wichtig und interessant.


    Im Fernsehen gerade: Eine Frau war dauerhaft krankgeschrieben, bekam erst Lohnfortzahlung vom AG, anschließend Krankengeld von der Krankenkasse.


    In diesem Beispiel war sie bis zum 14. des Monats krankgeschrieben (Sonntag), am 15. d. M. (Montag) ging sie erneut zum Arzt und wurde weiter krankgeschrieben. Die Gültigkeit zählt bei der KK erst ab FOLGETAG, es entstand also eine Lücke von einem Tag. Die Krankenkasse brauchte tatsächlich nicht weiter zu zahlen.
    Eine bürokratische Falle. Also bitte alle Langzeit-Krankgeschriebenen gut aufpassen.


    LG Nele64

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Ein Mitarbeiter ist schon 2 Jahre krankgeschrieben und noch nicht gekündigt


    Wie geht denn das, wenn es eigentlich so


    Man selbst wird nach 1 1/2 Jahren letztlich ausgegliedert: Dann ist Ende Gelände mit Lohnfortzahlung und Krankengeld. Dann muss man letztlich wieder einsteigen oder sich verrenten lassen.


    ist? Es interessiert mich, da ich selbst betroffen bin.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Das sind dann die komplizierten Fälle an meinem Schreibtisch Coco ^^


    Man hat 78 Wochen Anspruch auf Krankengeld von der Krankenkasse, danach erfolgt die Aussteuerung.
    Erste Anlaufstelle ist für viele dann die Agentur für Arbeit.


    Da wird dann, trotz ungekündigter Anstellung eine Arbeitslosmeldung gemacht und ein Antrag auf Arbeitslosengeld I gestellt.


    Weiter zieht dann der ärztliche Dienst ein Gutachten um festzustellen ob die Leistungsfähigkeit INNERHALB von 6 Monaten wieder zu erwarten ist oder nicht.
    Wenn ja stellt man sich im Rahmen des Gutachtens für die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zur Verfügung bzw startet eine Wiedereingliederung beim Arbeitgeber.
    Wenn nicht muss man einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente stellen.


    Bis diese bewilligt ist bezieht man ganz normal weiter Arbeitslosengeld I und steht der Vermittlung nicht zur Verfügung.



    Im übrigen, Krankheit schützt nicht vor Kündigung, habe ganz häufig Menschen vor mir die aktuell Arbeitsunfähig geschrieben sind vom Arzt und die Kündigung in der Hand haben.


    Edit sagt, was genaues kann man darüber nachlesen wenn man nach Nahtlosigkeitsprüfung oder §145 Fälle sucht.

    Und unsere Ewigkeit ist nur ein Wimpernschlag, uns bleibt nicht ewig Zeit...

    2 Mal editiert, zuletzt von somebody ()

  • Ich versuchs mal, es zusammen zu bekommen. Ist aber nur Randgebiet bei mir ... Nach sechs Wochen setzt die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers aus und die Krankenkasse über nimmt mit verringerter Auszahlung. Nach 18 Monaten setzt die Krankengeldzahlung aus. Niemand zahlt mehr.


    Ggfls muss ich dann Sozialgelder beantragen. Kein Arbeitslosengeld, da ich ja noch einen Arbeitsplatz habe. Den bediene ich nicht, habe ihn aber. Bin ich nicht mehr krank geschrieben, muss ich da hin. Bin ich krank geschrieben, muss ich nicht hin ...


    Weder AG noch KK verursache ich jetzt (Lohn)Kosten. Nur: Der AG braucht vielleicht Planungssicherheit. Ich könnte ja wieder kommen und habe das Recht auf Beschäftigung. Darum wird in der Phase oft versucht, zu kündigen.



    Wer jetzt kündigt oder gekündigt wird, bezieht Arbeitslosengeld. Vielleicht nach einer Sperre wegen Eigenkündigung. Aber eigentlich gibt es das Geld nur, wenn man dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Bin ich krank (geschrieben), stehe ich aber dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.



    Deshalb steht jetzt die Rente im Raum. Hier zuerst die sog. "Eurorente". Da wird man "auf Zeit" verrentet nach dem 18 Monaten. Nach dieser Zeit - meist drei Jahre - wird erneut geprüft.


    Problem: Bis die Rente durch ist. Das ist schwieriger als die Reha zu bekommen, dauert also. Und in der Zeit hängt man finanziell in der Luft. Bevor es Hartz gibt, muss man seinen Besitz aufbrauchen. Alles nicht prickelnd. Darum ist man kurz vor Ablauf der 18 Monate Krankengeld eigentlich zweischneidig unterwegs. Einmal will man die gesundheit wieder herstellen und arbeitsfähig sein und zum Arbeitgeber zurück. Andererseits muss man im Vorlauf den Antrag auf Eurorente stellen und nachweislich so krankl sein, dass man anerkannt wird. Durchs Raster fallen die, die bei der Eurorente "zu gesund" sind und abgelehnt werden, gleichzeitig aber zu krank sind, um ihre Arbeit wieder aufnehmen zu können ...



    Es ist ein riesiges Verwaltungsbrimborium und Betroffene müssen aufpassen wie ein Fuchs, um da ohne Blessuren durch zu kommen. Schlitzohren packen das locker. Kranke ohne Hilfe eigentlich nicht ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • :hae: also mal mein fundiertes Halbwissen.


    Ah einer bestimmten Abwesenheitsquote in drei Jahren, kann der AG glaube ich betriebsbedingt kündigen.
    Macht nicht jeder, weil die zu erwartende Klage unter Umständen teurer ist, als den Mitarbeiter als Personalnummer einfach laufen zu lassen.


    Und: Meines Wissens nach kommt es auch noch auch die Art der Erkrankung an. Wenn diese berufsbedingt ist, stellt sich die Situation anders da, als wenn die Erkrankung nicht nur auf den Job zurückzuführen ist.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Wir haben auch einige MA die schon aus dem Krankengeld raus sind und zeitlich fristet Renten beziehen.
    Nach längeren Krankheitsphasen wird auch meist eine Wiedereingleiderung angeboten.
    Mitarbeiter ohne Aussicht auf Rückkehr kann man auch kündigen, aber da wagt sich eigentlich keiner ran.
    Einige bekommen auch je nach Erkrankung eine Umschulung - auch in TZ oder andere Maßnahmen um
    wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen - das trifft i. d. R. alle unter 55 - für 10 Jahre scheint sich der
    Aufwand zu lohnen.


    Also mal nix machen - immer ordentlich auf die Krankmeldungen achten und Diagnosen und Prognosen
    und Aufkünfte dazu dem Arzt überlassen.