Ich komm grad wiedermal von einem Bewerbungsgespräch und male nunsehr schwarz, obwohl ich das nicht möchte.
Ich habe seit einiger Zeit eine ordendliche masse an Bewerbungen laufen.Ich muss eine neue Arbeit haben, weil ich an meine alte Arbeitsstelle keinesfalls zurückkann (Arbeitszeiten unvereinbar mit Schulzeiten vom Kind) und möchte (unglaublich schlechte Dienstplanung, "Mitarbeiterverheizen") .
Ich habe bis November 14 in der ambulanten Krankenpflege gearbeitet, bin seitdem mit einem Burnout krank und fahre ab 30.06. für 6 Wochen mit Tochterkind in Reha. Danach würde ich dann gern zum 01.09. wieder in die Berufswelt einsteigen,weil es ja auch irgendwann mal weitergehen muss und der Trennungsunterhalt bzgl. angelaufendem Scheidungsantrag auch nun zeitlich limitiert sein wird.
Ich bin also jetzt auf der suche nach einem 20/25 Std Job in der Beschulungszeit von 8-13 Uhr (evt. von Mo-Do auf 16 Uhr ausweitbar). Ich bin zwar gelernte Arzthelferin, aber den Abschluss 1999 gemacht und bloss nur noch 1,5 Jahre drin gearbeitet. Danach hab ich immer wieder Mal in der ambul. Krankenpflege gearbeitet, war selbständig und hab div. Weiterbildungen im beratenden/pädagogischen Bereich absolviert, aber nichts wirklich jahrzehntelang gemacht.
In meinen Grundberuf kann ich nicht zurück, weil zu lange raus und es wird auch unterirdisch bezahlt. Wenn ich auf einer Halbtagsstelle nachher 550 netto raushab, ist das supi...bloß leben können wir nicht davon.
Ambulante Krankenpflege geht aufgrund der Arbeitszeiten nicht. Ich kann wirklich nur zu den Zeiten, wo der Hase in der Schule ist. Verwandte oder Freunde hab ich vorort nicht, eine TM kann ich nicht bezahlen und Hase 5 Tage in der Woche beim Vater schlafen zu lassen, damit ich arbeiten kann, will ich nicht und ist für mich sinnfrei.
Jetzt hab ich mich als päd. Betreuungskraft in OGS beworben, als Integrationskraft für autistische Kinder, als Assistenzkraft in Kindergärten ect., weil ich einfach aus der Altenpfllege rauswill. Bisher bin ich in der Branche nur auf Arbeitgeber getroffen, die viel versprechen und nix halten. Unbezahlte Überstunden, andauerndes Einspringen , Doppeldienste ect. Ich kann und will das nicht mehr auf einen weiteren Versuch ankommen lassen.
Ich bin echt verzweifelt. Ich hab ne Ausbildung, Berufserfahrungen im anverwandten Bereich, bin Erziehungsberater und Heilpraktiker f. Psychotherapie, und alles, was sich mir anbietet, sind 450 Euro Jobs oder Hiwi-Jobs für unter 10€ brutto. Wenn man das dann hochrechnet auf 20-25 Stunden,zzgl. KG und 327€Unterhalt, hab ich weniger, als wenn ich einfach nix mache und Hartz4 beziehe.
Wobei ich das natürlich auch primär nicht will, weil dann dürfte ich wieder umziehen (habe jetzt 95qm) und mich wohlmöglich mit den Sachbearbeitern rumärgern. Außerdem möchte ich auch wirklich ernsthaft an mein "Großes Endziel" rangehen und irgendwann wieder ein eignes Haus zu besitzen. Mit Hartz 4 kann ich das abschminken, denn wenn man da erstmal drin ist, kommt man meist schwer wieder raus.
Ich hab ja gewusst, dass das nicht ganz einfach wird, aber grade jetzt heute nach meinen letzten Bewerbungsgespräch, wo mir das nette Gegenüber sagte, dass ich für ihn als Alleinerziehende einfach unflexibel wäre und er mir daher auch nur eine Hilfsstelle (Pflegeassistenz) anbieten könne, weil ich ja sonst einen sehr vernünftigen Eindruck mache, ist meine Hoffnung echt wieder mal am Boden, dass ich mich finanziell gesichert bekomme.
Ich würd unbedingt gern was im Bereich mit Kindern/Jugendlichen machen, und hätte durch meine Kenntnisse und diese ganzen Weiterbildungen mMn. auch gute Voraussetzungen, aber ich komme irgendwie nirgends zwischen.Das Problem ist wohl,dass die staatl. Anerkennung fehlt. Und mit 38 Jahren nochmal eine komplette Umschulung als Erzieherin ect. zu machen, dazu hab ich nicht den Nerv, zumal sich dann auch wieder die finanzielle Frage stellt.
Ich weiss echt grad nicht mehr weiter. Was tun? Gibts vielleicht noch irgendwo einen Plan C-Z?
Klar erstmal alle Bewerbungen abwarten und neue schreiben. Ich hoffe sehr, dass mir meine Reha (30.06-04.08) nun nicht Vorstellungsgesprächstechnisch zu sehr dazwischenfunkt. Ich bin zwar telef. erreichbar, aber was sag ich klugerweise, dass ich einen Termin erst ab 05.08. wahrnehmen könnte?
Und dann muss das ja auch alles mit der Kündigung meines alten Jobs passen und in einander greifen. Der Plan meiner alten AG ist nämlich durchschaubar, denn so wurde es bei einer kollegin durchgezogen.Kündigen will sie mich nicht.Ich habe noch 16 Tage alten Urlaub und den für dieses Jahr, sowie 220 Überstunden. Sie möchte meine Überstunden nicht auszahlen und ich soll die, wenn ich wiederkomme erstmal "abbummeln". Es wird so sein, dass ich dann wohl gekündigt werde (4 Wochen z. Monatsende)und dann bis zum letzten Tag "frei habe". Da werden meine Ü-Stunden angerechnet und sie steht finanziell viel besser da, weil sie die nicht auszahlen muss, sondern nur mein Brutto-Grundgehalt ohne Zuschläge.
Darum wärs jetzt wichtig, dass ich schnellstmöglich einen Job finde und zum 31.08. kündigen kann. Mein HA meinte, es wäre wichtig, mit den Reha-Leuten zu sprechen, dass die mich AU entlassen und er mich danach bis 31.08. krankschreibt, damit ich nicht dahin zurück muss. Ich denke, das wird auch machbar sein. Seine Unterstützung/Verständnis hab ich, denn er kennt meinen AG auch durch die zusammenarbeit von Arzt und Pflegedienst.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Kopfzerbrechen bereitet es und ich tue mich schwer dran, mich immer wieder zu motivieren, nicht alles schwarz zu sehen, was mein Berufsleben angeht.
Manchmal ists ja so, dass man den Wald vor lauter Bäumen auch schonmal nicht sieht. Drum meine Frage,ob jemand hier evtl. noch eine Idee hat, das Ganze positiv zu beeinflussen, vielleicht sogar noch ne komplett andere Idee zu der Thematik hat, Tipps, Tricks, whatever...?