Kinder brauchen beide Eltern - MUSS DAS SEIN?

  • Wenn Du Kinder im Alter von 16-20 hast und die bei Problemen zu Dir kommen dann weißt Du das nicht alles falsch war was Du gemacht hast.


    Dann erst weißt Du ob Du den Kindern gut getan hast.

  • Vielleicht nicht beide Elternteile, aber ich finde Kinder brauchen aufjedenfall eine Männliche und eine Weibliche Bezugsperson. Ganz einfach aus dem Grund, da sich beide Geschlechter unterschiedlich verhalten und unterschiedlich Probleme angehen und diese Lösen. Mädchen wollen z.B. in der Pubertät auch mit einer weiblichen Bezugsperson reden. Genauso wie Jungs auch männliche Bezugspersonen brauchen um sich "männlich" zu fühlen.

    Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.
    von Charlie Chaplin

  • Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass Kinder beide Elternteile brauchen. Meistens ist es doch so, dass die Mutter etwas anderes verkörpert als der Vater. Die Mutter ist meistens eher der behütende Part, die Kuschlerin. Der Vater ist derjenige, der den Kindern auch mal was zutraut, mit ihnen auch mal gröber tobt, sie herausfordert.


    Ja, ich weiß, es ist nicht überall so. Aber meistens schon


    Ich merke schon deutlich, dass meine Jungs ihren Vater vermissen. Sie sehen ihren Vater ja jedes zweites WE, auch mal zwischendurch. Aber es ist einfach was anderes. Der Vater hat sich verändert. Er ist keine Vertrauensperson mehr für die Jungs. Mein Großer (16) fühlt sich gezwungen, zu seinem Vater zu gehen und ist froh, wenn er ihn nicht sehen muss, hat aber ein schlechtes Gewissen, wenn er nicht geht. Der Kurze hat in einem Vater seines Freundes eine Vaterfigur gefunden. Zu dem geht er, wenn sein Fahrrad kaputt ist, den bewundert er, mit dem geht er angeln usw. Vertrauensperson bin nur noch ich für meine Kinder.


    Ich finde die Entwicklung traurig und es tut mir auch weh als Mutter. Zeigt mir aber deutlich, dass Kinder beide Seiten brauchen und können die eigenen Elternteile sie nicht erfüllen, suchen sie sie woanders.


    Manchmal denke ich auch, was soll das noch? Warum gehen sie überhaupt noch zum Vater? Jedesmal ist Theater, wenn sie heim kommen. Müssen erstmal alles los werden, was sie bei ihrem Vater stört bzw belastet. Ich will das gar nicht immer hören, weil mich das Leben des Vaters und seiner Freundin nicht mehr wirklich interessiert. Aber was soll ich machen? Soll ich ihnen sagen, will ich nicht hören? Oft sage ich ihnen, wenn sie etwas stört bei ihrem Vater, sie sollen das doch bitte bei Papa ansprechen. Aber der Kurze traut sich nicht und der Große hat es schon oft gemacht, aber es interessiert den Vater nicht.


    Ich habe mir am Anfang auch oft gewünscht, dass der Vater einfach weg ist und wir unser Leben in Ruhe führen können. Aber heute sehe ich das ganz anders. Er ist der Vater und er hat nicht nur Rechte, er hat auch Pflichten und ich fordere diese ein. Ich rufe ihn an, wenn unser Kurzer üben muss für eine Arbeit. Dann versucht er zu kommen und übt mit dem Kurzen usw


    Doch, Kinder brauchen beide Elternteile. Allerdings gibt es da Grenzen. Ein Elternteil, das das Kind quält oder misshandelt braucht kein Kind. Ein Kind braucht auch kein Elternteil, das es nur ausquetscht, was denn so beim anderen Elternteil gerade los ist

  • @Sahummel- Du sprichst mir aus der Seele- genauso ist es bei uns auch, und genauso denke ich auch!
    Wunderbarer Beitrag :thanks:
    Anfügen möchte ich noch, dass meine Kinder und ich eine Familie sind und der Papa eben nicht mehr so dazugehört- einfach weil er hier nicht mehr mit uns zusammenlebt und nicht mehr so präsent ist.

  • Kinder brauchen beide Elternteile.


    Allerdings finde ich, nicht um jeden Preis :-(



    Eltern die Kinder belasten, enttäuschen und traurig machen, sie als Machtinstrument missbrauchen - solche und schlimmere Exemplare ...




    Die braucht eine Kinderseele nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Zann ()

  • Kinder brauchen beide Elternteile


    Aus vielerlei Gründen


    für das Kind damit es seine Wurzeln kennt und damit es sich positionieren kann.
    in allen Dingen gibt es Gegensätze und aus diesen muss man dann lernen und das für sich beste mitnehmen, das müssen auch die Kinder lernen.
    Gut und Böse. Plus und Minus. Warm und Kalt. Streng und Legere. Weich und Hart. Verlässlich / unzuverlässig


    Idealerweise natürlich mit einer hohen Bindungstoleranz bei beiden Elternteilen




    luvi der gerne mehr Umgang hätte


    :pfeif aber auch die Vorteile von wenig Umgang zu schätzen weiß

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von luvi ()

  • Geht Dir das auch so? Du weißt vom Kopf her, dass Kinder beide Eltern brauchen, aber eigentlich würde es ohne den anderen Elternteil alles viel leichter sein.


    Nö. Meine Kids haben gelernt, sich innerlich von der "Logik" der Mutter abzugrenzen. Die lassen ihren Müll von sich abprallen. Das ist ein Entwicklungsprozess, den Kinder mitmachen (sollen). Trennungen sind mit vielen "Prozessen" verbunden. Bei den Erwachsenen und bei den Kids.


    Finden diese Prozesse nicht statt. Findet das Kind nicht heraus, wo es steht, dann muss dem Kind geholfen werden! Andernfalls darf man sich ruhig auch selber mal an die Mütze fassen und seinen Erziehungsstil überdenken....


    Der einfache Weg ist meistens der Falsche. Wenn du an einem See lebst, was machst du dann? eine Mauer um den See errichten oder deinen Kindern das Schwimmen beibringen?



  • Andere regeln das ja, in dem sie hoppladihopp mit Kind und Kegel zum nächsten Mann in weit-weit-weg ziehen, sich keinen Kopf über die geschaffene Distanz zm KV und finanzielle Bewältigung der notwendigen Umgangsfahrten machen. Daher finde ich diese Aussage mehr als mutig.

    It takes a fool to remain sane. (The Ark)

    Einmal editiert, zuletzt von stubenhai ()

  • Wann kommt endlich ein Ratgeber heraus fuer geschiedene Eltern, wo mal differenziert wird. Wo Problematiken angesprochen werden wie: ein Elternteil will sich eigentlich nicht kuemmern oder ein Elternteil ist psychisch krank oder ein Elternteil lebt im Ausland oder oder. Wann wird es Studien geben zu den Folgen des viel propagierten Kontakterhaltes zu beiden Eltern EGAL wie die Umstaende? Wann werden endlich die Grauzonen angesprochen und entsprechend beraten? Vielleicht sollte ich mich mal selbst an einem entsprechenden Buch versuchen. Ich hoere nur noch auf meinen Bauch (endlich), was den Umgang angeht. Nein, meine Tochter braucht und brauchte ihren Papa nicht in den letzten Jahren. Der sporadische Kontakt hat bei ihr mehr aufgerissen, als noetig war. Sie waere ausgeglichener, gluecklicher, zufriedener und mit weniger Verlustaengsten durch ihr bisheriges Leben gegangen, wenn wir uns vom Papa verabschiedet haetten, als er 3000 km weit weg zog. Da war sie eins. Ein neuer Partner meinerseits haette die Rolle des Vaters um ein hundertfaches stabiler und emotional ausgeglichener und vor allem praesenter ausgefuellt als der eigene. Aber da ich zu beschaeftigt war, zu beweinen, dass der KV sich nicht kuemmert, war fuer einen neuen Partner, der die Vaterrolle gern uebernimmt, keinen Platz.


  • Ich war mit dem "Versager" (der keiner ist, trotz seiner zahlreichen Unzulaenglichkeiten) 5 Jahre verheiratet. Und nein, ich wusste nicht, dass das Wunschkind, das lange Probieren des Schwangerwerdens (ja, er war dabei und wurde nicht gezwungen ;) und der Termin bei der Kinderwunschklinik alles ein Zeichen dafuer war, dass er eigentlich die Verantwortung fuer ein Kind nicht wollte. Vielleicht wusste ich das alles nicht, weil ER ja auch erst auf die Idee kam, dass das doch alles zu anstrengend ist, als das Kind schon da war.

  • @ Florian


    Ich denke, das viele Dir da eher Recht geben werden, als Dich zu steinigen. Wobei es sicherlich Unterschiede gibt. Klar braucht ein Kind Mutter UND Vater. Aber es gibt ja zig Umsatzmöglichkeiten wie so etwas auch nach einer Trennung/Scheidung laufen kann und nicht immer muss es in Streit ausgehen und nicht immer müssen die Kinder "aufgeteilt" werden...manchmal verständigen sich Erwachsene auch so, das es ohne Probleme läuft...ohne das der eine dem anderen was Böses will und ohne das, das Kind darunter leiden muss. Es gibt auch glückliche Scheidungskinder!!!! Und ich würde behaupten, unsere Tochter ist so eines! :-)


    Wenn ich hier lese oder auch in meinem Umfeld höre, was nach Umgangswochenenden teilweise immer so mit den Kindern los ist oder wieviel Stress die "Übergabe" macht oder wie viele Probleme es mit den neuen Partnern gibt oder das die Eltern so unterschiedlich erziehen, der eine verwöhnt, der andere ist streng und dann gibt es Probleme oder das die Kinder nicht rechtzeitig nach Hause gebracht werden oder das die Ferien und Feiertage so problematisch mit dem Aufteilen sind, das jedes ET um Tage kämpft, usw. Dann muss ich echt sagen, bin ich froh, das wir das hier nicht haben. Dann bin ich echt happy, das wir den Luxus, das mein Ex zwar regelmäßigen Kontakt zu unserer Tochter hat (Besuche, Ausflüge, Teilname an besonderen Anläßen, usw), sie aber nicht zu ihm nach Hause geht. Es besteht da von allen Seiten kein Interesse dran, sprich ihm würde das viel zu viel Arbeit machen (er ist nicht so der 24 Std-Rund-herum-Papa...dazu ist er viel zu egoistisch!), unsere Tochter selbst hat bisher noch nie danach gefragt und ich sehe es halt einfach von der Seite, das es, im Bezug auf die neue Freundin und deren Vergangenheit so wesentlich besser ist, zumal da eh kein Kontakt zwischen unserer Tochter und seiner Freundin besteht. In vier Wochen hat unsere Motte wieder Geburtstag...da sitzt mein Ex mit uns, unseren Freunden, seinem Bruder und dessen Familie und meinen Eltern zusammen mit uns im Wohnzimmer und wir haben einen schönen Tag! Ohne Stress, ohne Streit, ohne "verstörtes" Kind... :thanks: (Und hätte mir das einer vor 8 Jahren bei der Trennung gesagt...denn hätte ich ausgelacht, das kannst Du mir glauben! Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, das es so entspannt bei uns laufen wird. Klar gibt es hier und da auch mal ein paar Differenzen, aber jetzt nichts, was sich nicht lösen läßt.)

    LG N. :winken:
    .
    1 + 1 = 4 :love:


    - 1 wenn die Ex-Frau so ist wie sie hier bei uns ist ;(

    Einmal editiert, zuletzt von Ich76 ()

  • Von der Natur scheint es wohl so gedacht zu sein, daß ein Kind eine Mutter UND einen Vater braucht, sonst könnten wir uns wie die Regenwürmer selbst ohne Partner fortpflanzen.


    Genau. Weil es in der Natur auch so überhaupt keine anderen Modelle gibt als entweder "2er Liebe bis zum Ableben" und "Selbstbefruchtung". ;) Da du dich ja mit der Natur des Menschen offenbar so gut auskennst kannst du mir vielleicht irgendeine von Christentum-und-Islam weitestgehend unbeeinflusste Zivilisation zeigen, bei dem ultramonogame Modelle gelebt werden?
    Die meisten "Natur"völker leben andere Beziehungs- / Familienmodelle als "Kleinfamilie", von daher ist die Frage der "Natürlichkeit" des Mama-Papa-Kind-Modells für mich durchaus berechtigt.


    Und auch in unserer westlichen Zivilisation gibt es viele Menschen, die eine andere Beziehungsform leben / vorziehen (würden).



    Zitat von Jane Doe

    Also entweder haben die meisten hier nur in ein Gefäß gewi*t oder sie waren nur das Gefäß????


    Mal ehrlich, kanntet ihr den Versager oder die Versagerin nicht, bevor ihr mit ihr Euer Kind gezeugt habt oder hat die 99,9% sichere Verhütungshilfe ausgerechnet bei Euch bei diesem Schwachkopf nicht funktioniert oder?


    Oder spricht da der Frust aus Euch?

    :lach Na, was hattest Du denn im Kaffee, Schätzchen? Und was für ein Leben lebst Du, daß Du es dir leisten kannst, so abfällig-dreist über andere Menschen zu urteilen? Im Gegensatz zum stubenhai finde ich deinen rotzigen Kommentar mehr als unangemessen. But that might just be me. ;)



    ______________________________________




    Zum Thema: Ich finde nicht, daß Kinder "Mama und Papa brauchen."
    Kinder brauchen mindestens einen Menschen, der sie bedingungslos liebt, zu ihnen steht und für sie da ist.
    Es wäre optimal, wenn das Mama und Papa wären, und superoptimal, wenn die Sippe hinter dem Kind noch größer ist.


    Allerdings meine ich das nicht als Ausrede für alleinerziehend-ausgrenzende Egotripper, die nur einen Grund suchen, das andere Elternteil loszuwerden, um da nicht selbst gefordert zu werden, und und auch nicht für Verantwortungsflüchtlinge, die den Spaß wollten, aber auf den inzwischen 3jährigen Ernst keine Lust mehr haben!
    In meinen Augen hast Du in dem Moment, in dem Du ein Kind gezeugt / empfangen hast ein Versprechen an das Leben / Universum / deine-Interpretation-von-Götttlichkeit gegeben. Und damit müßte ein jedes Elternteil auf dieser Welt die volle Verantwortung für sein Kind tragen, alles in seiner Macht stehende zum Wohlergehen und der guten Entwicklung des kleinen Menschen beitragen, und sich dann ggf. mal ein paar Jahre selbst in seinem ungebundenen, egozentrischen Selbstverwirklichungsbestreben zurückstellen.


    Ein Kind, das bei seiner alleinerziehenden liebevollen Oma, dem schwulen Onkel und seinem Mann, ..., ohne Kontakte zu Mama und Papa aufwächst kann deutlich besser dran sein als eins in einem feindseeligen, gewalttätigen, lieblosen Elternhaus mit den Eltern.

  • @jane doe


    gerade du solltest mit deinen äußerungen über versager vorsichtig sein - und mal an deiner ausdrucksweise arbeiten....



    @thread thema


    ich bin deiner meinung kinder brauchen männliche bezugspersonen und weiblich bezugspersonen - die verläßlich jederzeit für die kids da sind, sie unterstützen, ihnen fehler aufzeigen, möglichkeiten eröffnen - etc
    "es braucht ein dorf ein kind aufzuziehen" oder so ähnlich heißt doch das sprichwort...


    ob es zwingend die biologischen eltern sein müssen - keine ahnung - ich find die sozialen väter/mütter/tanten etc genau so wichtig

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

    Einmal editiert, zuletzt von thaga ()

  • Werte Jane,


    ohne Deinen jetzigen Mann, wärst Du nichts. :winken: Komisch das immer die in enorm großen Glashäusern mit Steinen schmeißen. :party

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Ich halte es nach wie vor für das beste für ein Kind, wenn es gemeinsam mit Vater und Mutter in einer intakten Familie aufwächst. Vater und Mutter einfach weil auch die Natur vorgesehen hat, dass diese beiden für den Zeugungsprozess notwendig sind und dem Kind nicht nur genetisch die entsprechenden Vorgaben mitgeben, sondern auch in der Erziehung die beiden unterschiedlichen prägenden Einflüsse des männlichen und weiblichen darstellen. (Dabei muss es imho nicht notwendigerweise Mann und Frau sein, auch eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft kann diese beiden Polaritäten darstellen und in ganz anderen Lebensmodellen auch andere Bezugspersonen.)


    Gleichzeitig muss ich sagen, dass die Praxis aber leider anders aussieht. Mein Ex kümmert sich wirklich rührend um sein Kind, ist sehr besorgt und interessiert und mein Sohn ist natürlich glücklich, dass er weiterhin den engen Kontakt mit seinem Vater hat. Auch mein Verhältnis zum Ex ist okay, wir haben keinen Streit und sind in der Lage, Erziehungsfragen gemeinsam zu erörtern, ohne uns an die Gurgel zu gehen. Es ist also eigentlich so, wie man es sich als getrennte Eltern für ein Kind wünschen könnte.


    Oftmals wünschte ich mir aber, dass mein Ex sich mehr zurücknehmen würde, denn jeder Kontakt wirft meinen Sohn aus der Bahn, lässt ihn die Balance verlieren. Er ist aufgedreht, emotional unstabil, verbal agressiv und extremst bockig. Es dauert immer einige Zeit, bis er wieder gerade geht und ein harmonischer Alltag eintritt. Kaum haben wir das jedoch geschafft, steht das nächste Papawochenende an und das Ganze geht von vorne los. Neulich war mein Ex drei Wochen im Urlaub, es war herrlich, da mein Sohn einfach wunderbar ausgeglichen und zufrieden war. Er hat Papa zwar vermisst und sie haben deshalb oft telefoniert, aber das hat ihm auch gereicht. Kaum war Papa wieder da, war auch das schwierige und unausgeglichene Kind zurück.


    Ich will damit nicht sagen, dass man den Umgang mit dem KV unterbinden sollte. Ich weiß, dass wir uns in der momentanen Situation eigentlich sehr glücklich schätzen können. Aber manchmal frage ich mich schon, ob weniger Papa nicht sogar besser für das Kind wäre. Natürlich ist dies eine rein hypothetische Frage; mein Ex würde seinen Sohn genausowenig aufgeben wie es täte und ich würde ihm seinen Vater auch nicht vorenthalten - dennoch - diese innere Aufruhr, die jeder Kontakt bei dem Kind verursacht, kann doch auch nicht das Optimum sein.


    Und wenn ich mir dann die ganzen Konfliktsituationen vorstellen, die einige hier mit dem nicht-betreuenden Elternteil erleben, ja, dann kann ich Florians provokante These um so mehr nachvollziehen und unterstreichen. In vielen Fällen wäre es ohne den anderen Elternteil bestimmt um einiges leichter.

  • Ich sehe das zwei geteilt!
    Sie brauchen definitiv beide! Aber: besser ohne einen Elternteil als das es ein schlimmer/schädigender ist.


    Ich habe das was du dir wünscht hier.
    Meine wachsen komplett ohne Vater auf. Keinerlei Kontakt.
    Und ja, ich kann sagen: seit dem wir für uns allein sind geht es ihnen besser!
    Aber: irgendwann ist die zeit "endlich sind wir den los und haben Ruhe" vorbei.... Was dann?
    Kinder Sehnen sich nach dem fehlenden Part! Man kann es nicht komplett ersetzen!
    Und Kindern ist es dabei egal ob es der leibliche Vater ist oder irgendwer neues..
    Hauptsache wer ordentliches!


    Wenn das so einfach wäre alles,.....

  • Meine Meinung ist auch eher zwiespältig.
    Kinder brauchen nicht zwingend beide Elternteile zum leben (okay, zum Entstehen schon, aber zum eigentlichen leben nicht unbedingt). Aber ich merke, dass es meiner Tochter guttut zu wissen, wo ihre Wurzeln sind.
    Sie hatte viele Jahre keinen Kontakt zu ihrem Vater. Erst seit dem letzten Jahr hat sie regelmäßigen Umgang (einen Tag alle 5-6 Wochen) zu ihm. Endlich, wenn ich das mal so anmerken darf. Obwohl selbst die Therapeutin mir vor zwei Jahren sagte, dass meine Tochter gut mit dem fehlenden Kontakt zurecht kommt, merke ich, dass es ihr jetzt guttut, ihren Vater regelmäßig zu sehen. Natürlich ist sie auch jedes Mal völlig durch den Wind nach den Umgängen. Sie ist aufmüpfiger und zickiger als sonst. Weinerlicher, empfindlicher. Übrigens genau wie ich - wahrscheinlich belastet es uns beide irgendwie. Nichtsdestotrotz wage ich zu behaupten, dass es für sie wichtig ist, ihren Vater besser kennenzulernen. Und auf Dauer denke ich, dass auch ich meine Vorteile daraus ziehen kann.
    In den Jahren ohne Kontakt konnte sie ihn innerlich "auf einen Podest stellen". Einfach weil sie ihn nicht kannte. Jetzt lernt sie ihn kennen, hoffentlich ohne Beeinflussung durch mich - ich gebe zumindest mein bestes - und merkt, wie er ist. Das er nicht immer nur der Held ist, sondern eben ein Mensch aus Fleisch und Blut. Mit liebenswerten Eigenschaften, aber eben auch mit Fehlern. Bei einigen Dingen merkt sie, dass sie ihm sehr ähnlich ist, bei anderen merkt sie, dass sie sie an ihm nicht mag.
    Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt. Ich weiß, dass sie ihren Vater lieb hat. Ich bin jedoch gespannt, ob sie ihn, wenn sie ihn wirklich kennt, auch noch wirklich mag. Das soll und darf und muss sie dann ganz allein für sich entscheiden.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich halte es für wichtig, seine Wurzeln zu kennen und dann selbst (im richtigen Alter) zu entscheiden, ob man diesen Menschen zum Leben braucht oder nicht.
    kurze Anmerkung noch: Das ganze gilt natürlich nur, wenn keine Gewalt oder Psychoterror oder ähnliches im Spiel waren. Aber die Wurzeln zu kennen, finde ich in jedem Fall lebenserleichternd.

    LG m_m_h
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    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

    Einmal editiert, zuletzt von mama_mit_herz ()