Würde?

  • Ich denke, du bist vorallem einfach überrollt von all dem, und mußt das erstmal sortiert kriegen.


    Was ich nicht verstehe: war er vor dem Unfall schon vergesslich? oder kam das jetzt erst, als Folge des Unfalls?
    Wenn er durch den Unfall so verwirrt ist, dann kann sich das ja auch schnell wieder legen.
    In so einem Zustand, wie du beschreibst, da ist das Pflegepersonal sicher an der Grenze - sie können ihn nicht rundumdieuhr wie einen Intensivpatienten bewachen. Und sie können sicher auch nicht alle paar Minuten schauen, ob er sich auszieht oder einnässt. hat er das auch vorher noch nicht gemacht?


    Ihr solltet unbedingt versuchen rauszukriegen, was die Ursache dieses Verhaltens ist - habt ihr vielleicht eine beginnende Demenz nicht so drastisch mitgekriegt, und sie zeigt sich jetzt? Und ihr solltet die Ärzte nach ihrer Prognose fragen.


    Wenn er in dem Zustand nicht heim kann, dann bleibt nach dem Krankenhaus nur Pflegeheim, erstmal als Kurzzeitpflege. Gute Chance, sich so ein Haus genau anzuschauen, falls es doch auf Dauer sein muß.
    Eine zusätzliche Hilfe für zuhause wäre nix?


    Achso: Bauchgurt ist eine freiheitsentziehende Maßnahme, sie braucht (außer in akuter Notsituation) die Einwilligung des Patienten (wenn er in der Lage ist, seine Einwilligung zu geben) oder eine richterliche Anordnung. Wer hat ihn angeordnet?

  • Leben deine Oma und dein Opa noch in einer normalen Wohnung?
    Könnte man an ein betreutes Wohnen denken?

    Liebe Grüße, Manu





    Die Vergangenheit ist Geschichte
    die Zukunft ein Geheimnis
    doch dieser Augenblick
    ist ein Geschenk

  • Kann es sein, dass er im Krankenhaus Medikamente bekommt, die ihn so wirr machen?


    Habt Ihr eine Möglichkeit ihn in ein anderes Krankenhaus mit würdigeren Zuständen verlegen zu lassen?


    Ich kann gar nicht sagen, wie erschüttert ich grad bin und es tut mir leid Mela :troest

  • Das muss wirklich schrecklich für euch gewesen sein, den Opa, der kurz zuvor noch mitten im Leben stand so vor zu finden! Aber ich denke, das ist eine direkte Folge des Pflegenotstandes. Den einzelnen Schwestern und Pflegern kann man im Normalfall keinen Vorwurf machen. Die kommen einfach nicht hinterher.
    Könnte man deinen Opa nicht mit einem Katheder versehen? Oder mit Windeln?
    Dass ihr so häufig bei ihm seid, ist gut, so kann man doch immer kontrollieren, ob wenigstens das Notwendigste geschieht. Das ist auf jeden Fall wünschenswert.


    Ich wünsche euch viel Kraft und Deinem Opa gute Besserung!

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • :kopf:kopf mir fehlen die Worte - und ich bekomme erstmals Angst vor dem Altwerden.


    Deinem Opa wünsche ich gute Besserung!
    Euch wünsche ich, dass ihr eine gute Lösung findet.

  • Hallo Mela,


    wünsche deinem Opa gute Besserung. Es ist immer gut, wenn das Krankenhauspersonal merkt, dass da noch Angehörige sind, die sich kümmern und denen der Opa wichtig ist. Dadurch wird vieles für euren Opa erleichtert und der Besuch muntert ihn sicherlich auf.


    LG

  • Ich denk du hast Probleme auf zwei Ebenen. Das eine ist die Veränderung vom Opa. Meine Oma war nach einem Hirnschlag auch erheblich verändert, in einem Moment noch die alte, wenn auch ganz ohne Einsicht in ihre Lage, im nächsten Moment ganz fremd, da fehlten die Dinge die meine Oma zu meiner Oma machten und aus einer selbstständigen alten Frau, die ihren Haushalt schmiss wurde ein Pflegefall der noch nicht mal allein aufs Klo konnte. Es war sch**** das sehen zu müssen.


    Das andere ist die KH-Situation, die erstmal befremdlich ist (vielleicht auch nicht optimal). Ich denke es verletzt mehr deine Würde als seine, denn er bekommt das so nicht mit.


    Ich drück die Daumen, das die Schäden durch Blutungen zurückgehen. Vielleicht wird es wieder.


    PS.: Wenn die Dinger im allgemeinen Sprachgebrauch dort Windel heißen, wirst du 100 mal bitten können, das ist einfach so drin wie bei Katzen das Mäusefangen und jede entsprechende Belehrung zwecklos. So ich das von Bekannten die Zivis waren oder Medizin studiert haben mitbekommen habe, ist sowas durchaus Absicht um die Fronten: du Patient ich personal klar zu ziehen.

  • Ich denk du hast Probleme auf zwei Ebenen. Das eine ist die Veränderung vom Opa.


    Das ist das Eine - alleine diese Tatsache ist schon für die Angehörigen schlimm genug, letztlich
    auch für den Betroffenen selbst - auch wenn dieser u.U. nicht mehr allzu viel mitbekommt.
    Dennoch bin ich auch der Meinung, dass auch diese Menschen es wert sein soll(t)en für sie zu
    kämpfen und ihnen eine gewisse Würde zu erhalten (ich meine jetzt hier das Pflegepersonal/Krankenhaus)




    Ich glaube nicht dass es in einem anderen Krankenhaus besser wäre. Das Personal ist doch in jedem Krankenhaus
    sehr spärlich eingesetzt, um so einen Vollzeitpflegefall zu betreuen ist da keine Zeit. Das ist eben unser System.


    Das mag ich so nicht ganz unterschreiben. Als meine Mama vor 8 Jahren sehr schwer krank wurde und
    letztlich mit einem Bein im Himmel stand und alle Ärzte sie letztlich aufgegeben hatten hier vor Ort
    so wurde direkt in einem anderen Krankenhaus - wir haben darauf bestanden, dass sie verlegt wurde - alles
    daran gesetzt, dass die entsprechende Pflege/Ärztliche Hilfe eingehalten wurde.
    Gab es wirklich mal etwas auszusetzen, konnte man in den Stationsschwestern/Pflegern reden
    und es folgte Besserung.


    Ich denke, es ist auch von einem Pflegepersonal nicht zuviel verlangt, dass wenn einem
    Angehörigen etwas auffällt, was nicht in Ordnung ist, dies dann zu korrigieren und
    zu verbessern. Man erwartet ja nicht zwingend eine 24-h-rund um Betreuung.
    Aber eine gewisse Präsenz sollte zwingend gegeben sein.


    Meine Oma hatte auch das Dilemma letztes Jahr, als sie im Krankenhaus war,
    sie wurde auch einfach links liegen gelassen, schwer nach dem MottO
    "Die Frau kriegt das ja eh nicht mit". Manchmal hilft es ungemein, diverses Personal
    an die Seite zu nehmen und sie gezielt darauf anzusprechen.


    Wir sind alles Menschen, das Pflegepersonal genauso wie man selbst (ich würde das Thema
    Windeln hier auch nicht wirklich überbewerten, allerdings macht hier auch der Ton die Musik vom Pflegepersonal), aber
    auch die Menschen, die hilflos quasi in ihrem Bett liegen und dem Personal/Ärzte vertrauen.


    Ich drücke Euch in jedem Fall die Daumen :daumen:knuddel
    und gute Besserung :blume


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Hallo Mela,


    man könnte vielleicht auch über einen Kurzzeitpflegeplatz nachdenken? Wird aber vermutlich erst gehen, wenn die Hirnblutungen aufgehört haben.


    Ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich habe meine Mutter nach einem Treppensturz gefunden, sie hatte schwerste Hirnblutungen, Schädeltrümmerbruch etc.....wurde 6 Stunden notoperiert, und uns wurde gesagt: Keine Chance, die Nacht zu überleben, und wenn dann als Schwerstpflegefall.
    Heute, 8 Jahre nach dem Sturz, ist sie wieder die alte (nicht ganz, aber fast), und lebt immer noch, und das dann auch noch mit nur noch 3/4 Schädeldecke.


    Auf der Intensiv lag sie auch nackt im Bett, und die Laken wurden mehrmals täglich ausgetauscht. Bevor sie auf die Intensiv kam, lag sie auf der Betreuungsintensiv und die Situation empfand ich ganz schlimm. Da lagen etwa 20 in einem Raum, alle mehr tot als lebendig.


    Wünsche Deinem Opa alles gute

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Es tut mir sehr leid,was mit Deinem Opa passiert ist und wünsche ihm gute Besserung.


    Ich kann Deine Trauer,das Gefühl der Hilflosigkeit und Wut gut verstehen.
    Es ist für Angehörige sehr schwer,einen gliebten Menschen,den man immer stark im Leben stehen gesehen hat, so zu erleben.


    Um so schöner ist es,wenn sich Angehörige dann nicht zurückziehen,sondern da sind und sich kümmern.


    Allerdings finde ich es erschreckend wie hier über die Pflege im Allgemeinen hergezogen wird.
    Klar,es gibt gutes und weniger gutes Pflegepersonal,aber in den meisten Fällen,versuchen Pflegekräfte ihr möglichstes zu geben.


    Schwestern die seine Reaktionen belächelten.


    Das zu Beispiel kann ich mir gar nicht vorstellen.
    Zugegeben,wenn man eine Weile in diesem Job ist,dann entwickelt man aus Selbstschutz seine ganz eigene Art diese Dauerbelastung auszuhalten.
    Der Humor ist schon manchmal derb...
    Für Aussenstehende nicht nachvollziehbar.


    Aber Patienten,bzw die Situation in der sie sind,werden sicher nicht "belächelt"


    Zur Deiner beschriebenen Situation im Bett:
    Es ist durchaus möglich,daß die Pflege Deinen Opa vorher tatsächlich angezogen hat,ich würd mich nicht wundern,wenn sie es nicht sogar mehrfach getan haben(ich kenn das zur Genüge) und dann irgendwann gesagt haben,es ist besser ihn erstmal so zu lassen,damit etwas Ruhe einkehrt.
    Es bringt definitiv nichts einen verwirrten Menschen zu so etwas zu zwingen.Das regt den Betroffenen noch mehr auf und er wird noch unruhiger,was die Situation nicht besser macht.


    Weiter muss man sich auch mal vorstellen,daß auf einer Station,die durchschnittlich mit 30 - 40 Patienten belegt ist und davon sind,je nach Fachgebiet, mindestens 6-10 solcher verwirrten Menschen und die Pflege versucht ihr Bestes zu geben.
    Jeder Patient braucht seine Aufmerksamkeit und Zuwendung und die anderen nicht verwirrten oder schwer pflegebedürftigen Patienten brauchen auch Fürsorge.


    Leider ist es in unserem System so,daß die Pflege nicht sehr gut angesehen und als nicht so wichtig empfunden wird.
    Das Erste,wenn es um Einsparungen in Krankenhäusern geht,es werden Pflegestellen abgebaut.
    Somit liegt die Verantwortung für immer mehr Patienten,die in der heutigen Zeit immer älter und kränker werden,auf den Schultern von immer weniger Pflegekräften.
    Dabei würde ohne Pflege in keinem Krankenhaus irgendetwas laufen.


    Hinzu kommt,daß die wenigsten Angehörigen sich mitverantwortlich für ihre Liebsten fühlen,wenn sie nicht sogar froh sind,mal einige Zeit ihre Ruhe zu haben.


    Umso schöner,daß ihr Euch so um den Opa kümmert. :daumen


    Angehörige tun auch gern dies:

    Die Schwestern angewiesen, sein Bett neu zu machen.


    Sorry,aber man kann und sollte die Pflege nicht "anweisen"
    Eine Pflegekraft ist kein Dienstmädchen.



    Wie lange muss Dein Opa denn noch im Krankenhaus bleiben?
    Villeicht ist ja ein Kurzzeitpflegeplatz eine gute Möglichkeit,da habt ihr wenigstens noch etwas Zeit,zu überlegen,wie es weitergehen soll.
    Vielleicht kann er ja dann doch wieder nach Hause und wenn ihr eine so grosse Famlie seid,wo ihr füreinander da seid,könntet ihr ja abwechselnd die Oma bei der Pflege zuhause unterstützen.
    Für den Opa wär es sicher das Beste.
    Grad wenn Menschen verwirrt sind,ist es gut,wenn sie in vertrauter Umgebung sind.


    In jedem Fall,wünsch ich Dir ganz viel Kraft.Die brauchst Du sicher im Moment :troest


    VG
    coca


    P.S. sorry,daß ich so ausschweifend in meiner Antwort war...aber ich reagier echt leicht allergisch,wenn die Arbeit der Pflege so schlecht gemacht wird.(...nicht nur auf Deinen Threat bezogen übrigens,sondern auch auf den einen oder anderen Beitrag be den Antworten)
    Manchmal mag es berechtigt sein,keine Frage,aber diese Verallgemeinerungen find ich einfach nicht gut.
    Wenn man diesen Beruf,hinter dem im übrigen eine hochqualifizierte Ausbildung steckt,nur von ausen erlebt,sind das Momentaufnahmen.

  • Puh, schwierig.
    Was die Pflege angeht, ich komm ja selber aus der Pflege, ein Mindestmass an Pflege und Würde sollte schon sein.
    Ich habe mich selber erst vor 2 Wochen beschwert über die Pflege bei uns auf Station.
    Da kam eine Patientin in den OP die schon 3 Wochen im KH lag, eingeschränkt in ihrer Beweglichkeit, und das war echt unter aller Sau wie sie aussah :kopf
    Ich kenne genügend Krankenschwestern die den Beruf absolut verfehlt haben, denen ist der Patient scheissegal.
    Es gibt Schwestern (natürlich auch Pfleger) die sich wenn sie etwas Luft haben mit den Patienten beschäftigen, sie gehen spazieren mit ihnen, unterhalten sich mit ihnen, waschen Haare usw.
    Und es gibt die die dann lieber Kaffee trinken usw.
    Nicht jeder Missstand ist auf mangelnde Pflegekräfte zurückzuführen.
    Was die Verwirrtheit deines Opas angeht, da müsst ihr abwarten.
    Ich hatte vor knapp 9 Jahren selber eine Hirnblutung und war total Banane die erste Zeit.
    Mein Kurzzeitgedächtnis ist heute noch im Eimer.
    Das wäre jedenfalls eine Erklärung für seine Verwirrtheit.
    Und dann, was bei älteren Menschen gehäuft auftritt ist das sogenannte Durchgangssyndrom.
    Speziell nach chrirugischen Eingriffen, aber auch bei konservativen stationären Aufenthalten.
    Hier kannst du dich belesen:
    http://www.uni-duesseldorf.de/…stract_2006/Vaculik_2.pdf
    Übrigens heissen die "Windeln" für Erwachsene nicht Windeln sondern Schutzhose und soviel Würde sollte den Schwestern der Patient schon Wert sein auf die Wortwahl zu achten :kopf

  • Schau mal hier: http://www.pflegewiki.de/wiki/Claus_Fussek



    Da das Thema Pflege irgendwie ja noch ne Weile wenn icht für lange thema bleiben wird, wäre es vielleicht gut, wenn du/ihr Adressen ausfindig macht, wo man euch im Sinne der alten Menschen hilft und helfen kann. Auch was die Auswahl einer Pflegeeinrichtung angeht, so es denn nötig sein sollte.



    Viel Kraft und alles Gute für deinen Opa und eure ganze Familie.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Hier scheint ein unguter Mix zu sein: Akuter Unfall und altersbedingte Erscheinungen. Für das zweitere scheint dieses Krankenhaus überfordert. Dem Personal fehlt der Zugang zu dieser Situation und das Verständnis für den Patienten.
    Die mangelnde Info - sie müsste an die Ehefrau gehen bzw. an die Kinder - schafft nicht mehr Vertrauen.


    Ansonsten kostet allein das Wetter schon alle Kraft. Unfall und Folgen hauen dann bei Deinem Opa nochmals besonders 'rein. Seine Ausfallerscheinungen sind in so Situationen typisch, sollten aber von einem Spezialisten genau beobachtet werden. Wenn er sich die eigene Würde zurückerobern kann, wäre dies das beste.


    Wichtig jedoch ist, dass vorher alles auf einen menschlichen Zustand gebracht wird. Sollte er die Dinge jetzt wahrnehmen und sich gegenwärtig halten, ist es einfach nur schrecklich. Sollte er in dem Umfeld noch sein, wenn sich sein Gesundheitszustand bessert und er dann Dinge wahrnimmt, ist es auch nicht gut.


    Für die Fixierung gibt es andere Lösungen. Eine Akzeptanz - nur weil er sich sonst "noch mehr" verletzen könnte - ohne richterliche Anordnung (und der prüfende Richter ist Spezialist), ist rechtlich sehr kantig. Es ist personalintensiver, klar... Aber das hat das Kh zu leisten.


    Wichtig wäre, dass die Familie geschlossen und einmütig Entscheidungen trifft und aktiv wird. So ein Vorfall lähmt logischerweise. Und gerade erwachsene Kinder sind oft mit der Situation überfordert - mehr klaren Kopf behaltennicht selten die Enkelkinder.


    Ich wünsch Dir und Euch viel Kraft in dieser mehr als bescheidenen Situation.


    Und PS: Da ich hoffe und wünsche, dass es dem Opa bald wieder so gut geht, dass er sich auf sein Mofa schwingen kann: Für ihn wäre ein Halbhelm ideal, der die Ohren frei lässt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

    Einmal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Das mit deinem Opa ist traurig.


    Andererseits überrascht es mich immer wieder wie Angehörige so alt werden können ohne dass jemals über Pflege und betreutes Wohnen usw. gesprochen wurde.
    Das ist hier so ein typisches Beispiel dafür wie hilflos man ist, wenn man das unausweichliche nicht mal vorher bespricht oder auch plant.


    Dein Opa ist 87 und lebte bis dato eigenständig. Das ist ein großes Glück und auch besonders.
    Ich selber habe nie Großeltern gehabt, weil sie alle vor meiner Geburt verstarben. Auch meine Eltern sind im Alter von 52 und 66 Jahren verstorben.
    Meine Mutter habe ich zu Ende gepflegt als ich erst Mitte 20 war.


    Vielleicht kommt dein Opa ja wieder auf die Beine, das ist gar nicht so unwahrscheinlich würde ich mal so ferndiagnostizieren.
    Aber natürlich müßt ihr trotzdem über Pflege nachdenken - in welcher Form auch immer.
    Und dann am besten gleich für deine Eltern mit einen Plan entwickeln für deren Zukunft.


    Das klingt jetzt vielleicht etwas herzlos, aber manchmal muß man eben auch rational handeln und gerade Pflege ist eine enorme Investition und gleichzeitig natürlich auch eine Lebensentscheidung u.U. für mehrere Familienmitglieder.

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Diese Verwirrtsein kenn ich auch von meinem Vater in ähnlicher Lage und ist erst mal für uns Angehörige sehr erschreckend und befremdlich.
    Oft gibt sie sich wieder nach einiger Zeit und sie sind wieder ganz die "alten".
    Würdelose Behandlung , oder würdeloses Verhalten solltest du (ihr) euch nicht gefallen lassen.
    Die Pflegekräfte müssen das Gefühl haben das ihr euch dafür interessiert oder euch drum kümmert , sonst machen die was sie wollen.
    Gruß streuner

  • Hi,

    Die Pflegekräfte müssen das Gefühl haben das ihr euch dafür interessiert oder euch drum kümmert , sonst machen die was sie wollen.

    wollte ich auch gerade schreiben.


    Pflegekräfte sind auch oft überlastet und auch "abgehärtet", und da kommt es oft so rüber, das sie keine Gefühle hätten.



    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Pflegekräfte sind auch oft überlastet und auch "abgehärtet", und da kommt es oft so rüber, das sie keine Gefühle hätten.l


    Das mit der Überlastung stimmt definitiv und das viele Pflegekräfte "abgehärtet" sind ist tasächlich so.
    Anders hält man den Job,die körperliche aber oft viel anstrengender,die psychische Belastung,nicht durch.
    Es mag sein,daß es manchmal so rüber kommt,als hätten sie keine Gefühle...is aber in den meisten Fällen nicht so.


    Unser System und der Einsparwahn in den Kliniken macht die Pflege kaputt und das ist in Altersheimen noch viel schlimmer...leider


    Ich kann nur sagen,ich bin froh,daß ich nicht mehr an der "Front" stehe...


    Nein, Dienstmädchen sind Pflegekräfte nicht, aber es ist ihr Job sowas zutun.
    Und wenn sie es nicht selbst bemerken, kriegen sie es eben gesagt.
    Ich lasse keinen meiner Angehörigen in einem versüfften Bett sitzen ohne mich darum zu kümmern.


    Sollst Du ja auch gar nicht,aber,sorry Mela,ich weiß nicht,wie Du es dort rübergebracht hast,aber Dein Ton klingt schon ziemlich hart,fast arrogant,der Pflege gegenüber.
    Bei allem Verständnis Deiner Situation und Deiner momentanen Emotionalität...
    Es ist gut,wenn man mit der Pflege ins Gespräch geht und es ist auch o.k.,wenn man seine Wünsche äussert.
    Der Ton macht es.
    Wie überall.
    Pflegekräfte werden oft als Fußabtreter benutzt.
    Der Einzige der hoch im Ansehen steht ist der liebe Herr Doktor,dabei würd ohne Pflege nichts laufen.


    Ich möchte nicht abstreiten,das es auch schlechte,demotivierte Pflegekräfte ohne Einfühlungsvermögen gibt(find ich ganz furchtbar) und ich bin der Meinung,diese Leute sollten sich nen anderen Job suchen.
    Du scheinst da ja an ein besonderes Exemplar geraten zu sein... :radab
    Geht gar nicht,nen Angehörigen zu sagen,er soll es machen.
    Also,wenn sich der Angehörige es sich zutrauen würde,dann hätte er es ja auch getan und nicht um Hilfe gebeten....
    Da kann ich auch nur :kopf


    Nur,es gibt auch sehr gute,engagierte Pflegekräfte und darum ging es mir.
    Ich mag einfach keine Verallgemeinerungen.




    Aber nochmal zurück zum eigentlichen Thema.
    Ist das eine Möglichkeit für Euch?


    Villeicht ist ja ein Kurzzeitpflegeplatz eine gute Möglichkeit,da habt ihr wenigstens noch etwas Zeit,zu überlegen,wie es weitergehen soll.
    Vielleicht kann er ja dann doch wieder nach Hause und wenn ihr eine so grosse Famlie seid,wo ihr füreinander da seid,könntet ihr ja abwechselnd die Oma bei der Pflege zuhause unterstützen.
    Für den Opa wär es sicher das Beste.
    Grad wenn Menschen verwirrt sind,ist es gut,wenn sie in vertrauter Umgebung sind.


    Vg
    coca

  • Hallo Mela,


    hab grad an Dich gedacht...


    Wie geht es Deinem Opa?
    Ist er immer noch so verwirrt,oder hat es sich etwas gebessert?


    Ich hoffe,daß Problem mit der Pflege hat sich etwas reguliert und Du kannst Deinen Opa etwas beruhigter und entspannter in guten Händen wähnen....


    Habt Ihr schon ne Lösung gefunden,wie es weitergehen kann/soll?


    VG
    coca

  • Schön! Das hört sich richtig gut an.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.