Patchwork: Verantwortung und Finanzen

  • Oje... was war zuerst da das Geldthema oder die Verantwortungsthematik?


    Zweiteres würde mich mehr bedrücken, aber vielleicht ist eben der Ursprung beim Geld und es lässt sich deshalb nur beides lösen. Ich habe gerade überlegt, ob ich dir unsere Patchwork-Finanzierungsmodell beschreiben soll, aber ich glaube das würde sie noch blöder finden, weil sie dann tatsächlich noch weniger Geld für sich hätte.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Wie ging es ihr nach der Schwangerschaft ?

    Für mich liest es sich, als ob sie ziemlich überfordert ist.

    Wenn sie soviel arbeitet, wo ist der Kleine dann ?


    Wenn ihr Geld so wichtig ist, was für einen finanziellen Background hatte sie in ihrer Kindheit?

    Bevor du mit dem Kopf durch die Wand gehst, überlege zuerst.........

    Was mache ich im Nebenzimmer ? (unbekannt)

  • Oje... was war zuerst da das Geldthema oder die Verantwortungsthematik?


    Zweiteres würde mich mehr bedrücken, aber vielleicht ist eben der Ursprung beim Geld und es lässt sich deshalb nur beides lösen. Ich habe gerade überlegt, ob ich dir unsere Patchwork-Finanzierungsmodell beschreiben soll, aber ich glaube das würde sie noch blöder finden, weil sie dann tatsächlich noch weniger Geld für sich hätte.

    Erst bei der Verantwortung...

  • Wie ging es ihr nach der Schwangerschaft ?

    Für mich liest es sich, als ob sie ziemlich überfordert ist.

    Wenn sie soviel arbeitet, wo ist der Kleine dann ?


    Wenn ihr Geld so wichtig ist, was für einen finanziellen Background hatte sie in ihrer Kindheit?

    Ganz gut soweit nach der Schwangerschaft. In der Schweiz ist nach 14 Wochen Schluss mit der finanziellen Unterstützung. Ich habe aber im ersten Jahr den Grossteil der Kosten getragen, damit sie in der neuen Rolle ankommt.


    Wenn sie arbeitet, es läuft so

    1 Tag macht sie

    1 Tag mache ich

    1 Tag Grosseltern

    2 Tage Kita


    Naja, schwer zu sagen. Sie kriegt aber immer noch 500 CHF zum Geburtstag von einem Elternteil geschenkt. Find ich recht viel

  • Wenn ich das so lese, habe ich das Gefühl, dass du sehr sachlich und wenig emotional auf die Situation blickst und dass von dir schon ganz viel vorgegeben ist. Kann sie sich auch einbringen und gehst du da auch Kompromisse für sie ein?

    Du sprichst sehr viele Dinge am, die dich an deiner Partnerin stören. Gibt es auch Dinge, die du an ihr magst (musst du nicht hier für alle beantworten, sondern nur für dich)


    Wie kam es zum Umdenken zwischen ihr und deinem Sohn? Wie steht dein Sohn zu deiner Partnerin? Hat deine veränderte Sichtweise auf deine Partnerin Einfluss auf deinen Sohn?


    Könnte eine Paartherapie euch weiterbringen?

  • Ich glaube, in manchen Lebenssituationen "muss" man einfach relativ sachlich-rational an die Themen herangehen und versuchen, die Emotionen nicht überhand nehmen zu lassen.


    Meine Meinung: das Verhalten deiner Partnerin, so, wie du es beschreibst, geht nicht wirklich. Sorry. Das ist die eine Seite.


    Wenn ich mit einem Partner zusammenkomme, der ein Kind hat, ist - eigentlich - klar, dass man diesen Partner nur im "Doppelpack" "bekommt". Ein Vater ohne Kind geht genausowenig, wie eine Mutter ohne Kind. Genau das habe ich damals auch meinem zweiten Ehemann gesagt - nur mit dem Unterschied, dass ich zwei Kinder und einen Hund hatte. Uns gab es nur im "Viererpack";).


    Es ist eine ganze Zeit lang gut gegangen. Mein Ex-Mann hat sich oft auch wirklich Mühe gegeben. Heute denke ich, dass auch er in manchen Hinsichten überfordert war. Das Stiefvater-Verhältnis zu meiner Tochter ist auch heute noch vorhanden, sie haben heute noch Kontakt - auch mit der neuen Lebensgefährtin (die gar nicht mehr so neu ist!). Mit meinem Sohn war es schwierig. Er lehnte damals den neuen Mann an meiner Seite, der nicht sein Vater war, ab. Das zog sich in gewissen Hinsichten durch - die beiden haben keinen Kontakt mehr, auch wenn mich mein Ex-Mann bei der Scheidung vor einem Vierteljahr fragte, wie es ihm geht. Aber da ist viel passiert.


    Man darf nie vergessen, es sind für den Partner nicht die eigenen, leiblichen Kinder. Ich denke schon, dass das für viele einen Unterschied macht. Der Partner hat die Kinder nicht von Kleinauf gekannt, hat die ersten Schritte, die Wörter, die Entwicklung in den ersten Lebensjahren verpasst. Und da ist eine Menge Toleranz nötig. Das ist nicht immer möglich. Mein Freund hat in der letzten Zeit einige Probleme mit der Mittleren gehabt. Ihn nimmt das wesentlich mehr mit als mich. Ich habe da eher den Status "beteiligt", aber doch "außen vor".


    Schlussendlich aber ist es so. In der Hauptsache bist du (und die KM) für deinen leiblichen Sohn verantwortlich und genauso für eurer gemeinsames Kind. Wirkliche "Rechte" hat deine Partnerin bei deinem Sohn eher nicht, selbst wenn sie vollumfänglich die soziale Mutter wäre.


    Ich für mich versuche, eher nicht die Mutter zu sein (auch wenn mich beide "Mama" nennen), sondern eher Vertraute, "Freundin". Natürlich "übernehme" auch ich mal, koche, backe, bastele, mache die Hausaufgaben mit der Kleinen, erkläre, aber schlussendlich "machen" muss mein LG. Er muss Dinge durchsetzen und das auch nur, wenn er dahintersteht und nicht, weil ich es für "richtig" halte.


    Das ist das, was Patchwork meines Erachtens so schwierig macht. Man ist immer in einer Art "Zwitter-Rolle". Man hat eine Menge Verantwortung, eine Menge "Pflichten" - aber kaum Rechte. Und wenn dann noch ein gemeinsames Kind dazukommt, könnte ich mir vorstellen, dass die Rollen dann erneut neu definiert werden müssen.


    Ich weiß nicht, ob das jetzt das Thema wirklich trifft, aber vielleicht ist auch das ein Impuls.


    Die Finanzen sind dann wieder ein anderes Thema. Wie gut kommt deine Partnerin mit deinem Jobwechsel klar?

  • In vielem bin ich bei Jannne. Meine "Erfahrung" ist zwar aus "zweiter Hand"; meine Schwester, die Kinder aus der ersten Ehe ihres Mannes und die Situation, als dann ein gemeinsames Kind da war, betreffend. Damals hat sich bei meiner Schwester auch gezeigt, dass es sehr wohl ein Unterschied war; ihre Gefühle für ihr eigenes Kind gegenüber den Gefühlen zu den Bonuskindern. Sie hat die Bonuskinder auch irgendwie liebgehabt - es war aber etwas ganz anderes, als die Liebe zu ihrem eigenen Kind. Was sich erst nach der Geburt so richtig gezeigt hat. Sie fand das selbst nicht so schön - es waren aber nun mal die Gefühle und die darf man einer frisch gebackenen Mutter auch nicht absprechen. Es ist eine überwältigende Erfahrung; vor allem beim ersten Kind und Hormone spielen da auch keine kleine Rolle.


    Sie hat auch irgendwie um die Möglichkeit getrauert, das alles mit ihrem Mann gemeinsam zu allerersten Mal zu erleben - er kannte das ja alles schon. Ihr fehlte die erste "Einigel-Zeit" nur mit ihrem Mann und dem gemeinsamen ersten Kind. Das hört sich alles unfair gegenüber den Bonuskindern an, die ja gar nichts dafür können. Und vielleicht auch unfair dem Vater gegenüber, der ja die beiden ersten Kinder genau so liebt, wie das dritte. Aber doch auch irgendwie verständlich aus ihrer Sicht...


    Nötig wäre wohl ein Gespräch zwischen Euch beiden; in dem die Gefühle "ungestraft" sein dürfen; Du nicht mit einer Liste ankommst, wie es aber doch zu sein hat und vielleicht auch erst mal nicht das Geld im Vordergrund steht.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Mein Tipp wäre: Sucht euch Hilfe. Eine Familienberatung oder Beziehungsberatung zum Beispiel. Aus persönlicher Erfahrung kann ich nur dazu raten.


    Nachdem was du beschreibst scheint es mir schwierig dass ihr ohne einen neutralen Vermittler zu einem Kompromiss kommt.

  • Ich habe bei uns die Beobachtung machen dürfen, dass meine Tochter den Frust meines Mannes abbekam, den er eigentlich mit mir hatte. Sie war für ihn die schwächere Version von mir. Er wollte mich verletzten und somit hat er „mein Kind verbal verletzt“.


    Das konnten wir trotz Therapie nicht auflösen und meine Tochter hat das Recht auf eine gewaltfreie (Worte können ebenfalls Gewalt darstellen) Kindheit. Somit musste ich die Konsequenz ziehen. Unsere Kinder werden in unsere neuen Beziehung hineinkatapultiert und es liegt an uns Erwachsenen, sie vor Ablehnung im innersten der Kernfamilie zu schützen. Wir haben allerdings viele Jahre probiert, das Thema kommunikativ zu lösen.