Jugendweihe - Geschenke und Freunde einladen

Da wir eine kleine Familie haben durfte Tochter ihre zwei Besten Freunde mit Familien einladen. War eine absolute Bereicherung für Alle.

Sie hat einen Teil des Geldes zur freien Verfügung bekommen. Welche Summe weiß ich leider nicht mehr.

Der Rest kam aufs Konto und wurde später für etwas sinnvolles verwendet.

Meine Tochter hatte dieses Jahr Konfirmation, da war sie 13 Jahre.
Es kam nur Familie und ihre beste Freundin, sind auch keine große Familie.
waren essen inkl Nachtisch und dann noch bei uns im Garten zusammen gesessen.
Geschenke: ja Geld wollte sie und damit tun und lassen was sie will. Hat sich davon auch ein neues Handy gekauft, Klamotten und was Teenager noch so meinen zu brauchen.
ich habe ihr mit meinem Freund eine Reise geschenkt, da wollte sie schon immer hin, im Frühjahr gehts los.
mein Bruder hat ihr Harry Potter Theater in Hamburg geschenkt und spart monatlich für sie bis zum 18 Geburtstag jetzt, sonst gab es Geld wie sie wollte.

Zum Thema Jugendweihe kann ich nichts sagen, weil ich mich damit nicht auskenne. Zum Thema Freundinnen bei Familienfeiern: Für mich sind Freunde die "Herzensfamilie", also ist es für mich völlig in Ordnung, wenn meine Tochter ihre beste Freundin zu Familienfeiern mit einlädt.

Zitat von Traumtaenzerin

Da wir eine kleine Familie haben durfte Tochter ihre zwei Besten Freunde mit Familien einladen. War eine absolute Bereicherung für Alle.

Sie hat einen Teil des Geldes zur freien Verfügung bekommen. Welche Summe weiß ich leider nicht mehr.

Der Rest kam aufs Konto und wurde später für etwas sinnvolles verwendet.

war bei uns genauso. Kleine Familie heißt, dass wir familiär gesehen 8 Gäste hatten und dazu noch ihre beste Freundin über den ganzen Tag und zwei sehr gute Freundinnen in der Kirche und beim Essen gehen danach.
Es wurde das erste Konto eingerichtet, und ich glaub, das Geld hat sie immer noch, abzüglich eines Handys ein Jahr später 😊

ohne Google zu fragen: was wird bei der Jugendweihe gefeiert?

Zitat von Claudi123

ohne Google zu fragen: was wird bei der Jugendweihe gefeiert?

Die Jugendweihe ist die säkulare Variante der Konfirmationsfeier/der Firmung. Mitte des 19. Jahrhunderts in den (kleinen) Kreisen der sog. Freireligiösen aufgekommen, führte sie ein Nischendasein bis in die NS-Zeit. Dann wurde sie während des Krieges von der NS-Regierung breiter aufgestellt als staatliches Gegenstück zur Konfirmation/Firmung. Dieser Ansatz ist nach dem Zweiten Weltkrieg (auf deutliche Anordnung der Sowjetunion) in der DDR übernommen worden. Erneut als Gegengewicht zur Konfirmation.

Schülerinnen und Schüler bekamen in der Regel nach der 8. Klasse die Jugendweihe, die als eine Art Übertritt von der Kindheit ins Jugendleben verstanden wurde. Statt Konfiunterricht halt Jugendweiheunterricht. Verbunden bei der Feier mit einem Treueschwur auf die DDR, in dem es unter anderem hieß: „Seid ihr bereit, als junge Bürger unserer Deutschen Demokratischen Republik mit uns gemeinsam, getreu der Verfassung, für die große und edle Sache des Sozialismus zu arbeiten und zu kämpfen und das revolutionäre Erbe des Volkes in Ehren zu halten, so antwortet: JA, DAS GELOBEN WIR!“

In der Bundesrepublik hatte die Jugendweihe nach dem 2. Weltkrieg aufgrund der NS-Nähe, später der DDR-Nähe und der kirchlichen Alternative keine Bedeutung. Entsprechend hat sich diese dann in der DDR mit neuen Inhalten gefüllte Feier nach 1989 in der Regel nur in den fünf beigetretenen Bundesländern gehalten. Dabei mussten irgendwie neue Inhalte und Ziele gefunden werden und auch neue Träger. Auf den Zug sind freireligiöse Gemeinden und sog. humanistische Organisationen aufgesprungen. Sie woll(t)en an alte Traditionen von vor 140 jahren anknüpfen. Da die Jugendweihe damals allerdings keine Raumwirkung hat, ist diese Tradition nur "auf dem Papier" vorhanden, nicht in den Familien.

Zusätzlich bildeten sich spezielle Jugendweihe-Vereine, die Veranstaltungen/Feiern etc. mit einem gewissen gemeinnützigen Ansatz durchführen, aber wohl auch Kostenbeiträge erbitten.

Eine allgemeingültige inhaltliche "ideelle Füllung" der Veranstaltung ist so nicht zu erkennen. Sie liegt in Händen des Veranstalters. Da hat jeder seine eigene.

Während Konfirmation/Firmung der Zustimmung beider (sorgeberechtigter) Eltern (bzw. ab 14 jahren der des religionsmündigen Jugendlichen) bedarf, ist es bei der Jugendweihe umstritten, ob es sich um ein wesentliches (religiöses) Bekenntnis handelt oder ob es auf dem Level "Tanzschule" zu sehen ist. (Bei mir in der Ecke ist nach 1989 eine Tanzschule ganz groß in die Sache eingestiegen ...)

Was letztlich für Monika bedeutet: Die derzeitige Jugendweihe hat sicherlich keine "zwingende" Tradition mehr. Es gibt kein "Muss", wie gefeiert wird. Insofern kannst Du da sicherlich alles selbst mit Tochterkind bestimmen, Inhalte setzen usw.

Zitat von Volleybap

Schülerinnen und Schüler bekamen in der Regel nach in der 8. Klasse die Jugendweihe,

Jugendweihe war (und ist), ähnlich wie Konfirmation, im Frühjahr.

Vom Staat gab es ein Buch, ich habe drei, die in 40 Jahren DDR verschenkt wurden. Mein Vater hat noch „Unser Deutschland“ bekommen, meine Mutter „Weltall, Erde, Mensch“ und ich selbst „Vom Sinn unseres Lebens“.

Mittlerweile hat sich die Jugendweihe als weltliche Alternative auch im Westen etabliert. In Hannover finden seit Jahren Jugendweihefeiern statt.

Dankeschön für die Erklärung - kannte ich nicht.

Achja, wir haben Konfirmation gefeiert, aber ich denke es ist doch sehr ähnlich.

Ich würde gerne den humanistischen Verband ohne das Wort „sogenannter“ davor lesen, Volleybap, das wirkt schon herablassend oder herabwürdigend.

Die Konfirmation hat einen religiösen Hintergrund, das ist schon ein Unterschied.... aber ich möchte nicht vom Thema abkommen.

Zitat von Claudi123

Die Konfirmation hat einen religiösen Hintergrund, das ist schon ein Unterschied.... aber ich möchte nicht vom Thema abkommen.

Die Jugendweihe hat einen humanistischen Hintergrund. Jeder möge selbst bewerten, was er besser findet.

Zitat von elefantendame

Ich würde gerne den humanistischen Verband ohne das Wort „sogenannter“ davor lesen, Volleybap, das wirkt schon herablassend oder herabwürdigend.

Elefantendame, wo nenne ich den "Humanistischen Verband"? Den hast du genannt.

Ich spreche von "sog. humanistischen Organisationen", die ich im Zusammenhang mit "freireligiösen Gemeinden" als neue Organisatoren der Jugendweihe anspreche. Andere sprechen in dem Zusammenhang von "religiösen" Sondergemeinschaften". Da sind viele nach der Wende unter ganz unterschiedlichem Namen und Ausrichtung tätig geworden.

Der von dir mutmaßlich angesprochene Humanistische Verband Deutschlands (HVD) ist ein späterer Zusammenschluss einiger dieser verschiedenen Organisationen, die unter ganz unterschiedlicher Bezeichnung firmier(t)en, die man als sog. humanistische Organisationen beschreiben kann, auch wenn sie "humanistisch" nicht im Namen führ(t)en.

Der HVD selbst ist ein ungefähr Mitte der 1990-Jahre gegründeter Dachverband einiger dieser Organisationen. Nicht zu verwechseln mit der wesentlich älteren "Humanistischen Union". Er ist mittlerweile wie die grossen Kirchen oder die Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.

Ich dachte, du meinst den humanistischen Verband.

Zitat von Volleybap

Der HVD selbst ist ein ungefähr Mitte der 1990-Jahre gegründeter Dachverband einiger dieser Organisationen. Nicht zu verwechseln mit der wesentlich älteren "Humanistischen Union". Er ist mittlerweile wie die grossen Kirchen oder die Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.

Wobei sich die Schulen des HVD aber schon gewaltig unterscheiden von den großen Kirchen oder den Zeugen Jehovas.

Denn dort findet sowohl kath. als auch ev. Unterricht als auch Ethik statt und auch noch Islam. Religionsunterricht.

Otterson, das geht jetzt ziemlich Off topic. Aber bist du dir sicher, dass der Dachverband HVD Schulen betreibt? Oder etwa die Zeugen Jehovas? - Wieder etwas gelernt. -

In Berlin zB hat 2007 der dortige Landesverband die Genehmigung erhalten, eine sog. Bekenntnisschule zu betreiben. In anderen Bundesländern -Bayern zB - "Weltanschauungsschule" genannt.

Die Zulassung als Körperschaft des öffentlichen Rechts erfolgte nach Paragraf 140 GG, also als Religionsgemeinschaft.

Oder meinst du den von HVD-angeschlossenen Organisationen an öffentlich-rechtlichen Schulen angebotenen Unterricht im Bereich Religionsunterricht/Ethikunterricht? Das wäre dann wieder etwas anderes.

Jedenfalls bewegen wir uns im Bereich des Tendenzunterrichts und die ausführenden Lehrkräfte sind nicht der Werteneutralitaet unterworfen wie Lehrkräfte in anderen Unterrichtsfächern.

Virulent ist da derzeit ja die Diskussion über Islamunterricht, der in manchen Bundeslaendern von Organisationen wie dem DITiP gesteuert wird.

Wie auch immer: Als Elter sollte ich mir bewusst sein, dass bei der Jugendweihe/Vorbereitung auf die Jugendweihe mutmaßlich bestimmte Werte vermittelt werden.

Geht mein Kind zur Konfi oder Firmung, habe ich da gewisse Vorstellungen. Bei der Jugendweihe sind die Inhalte vielleicht nicht so offensichtlich.

Man kann die Inhalte aber ganz sicher beim Anbieter erfragen und dann entscheiden, genauso, wie man sich für oder gehen eine religiöse Feier entscheidet.

Zitat von Volleybap

Wie auch immer: Als Elter sollte ich mir bewusst sein, dass bei der Jugendweihe/Vorbereitung auf die Jugendweihe mutmaßlich bestimmte Werte vermittelt werden.

Geht mein Kind zur Konfi oder Firmung, habe ich da gewisse Vorstellungen. Bei der Jugendweihe sind die Inhalte vielleicht nicht so offensichtlich.

Welche Werte sind das denn?

Sorry, aber so ganz neutral wirken die Aussagen zur Jugendweihe nicht.

Wenn meine Eltern geahnt hätten, was mir im Konfirmandenunterricht vermittelt wurde, böses linkes Gedankengut.😊Die Bibel haben wir nie in der Hand gehabt

Konfirmation und Jugendweihe sind für mich einfach hauptsächlich Schritte beim Erwachsen werden.

Mein Bursche Nr 1 hat kurz am Konfiunterricht teilgenommen, der wollte dann nicht mehr

Der Bursche Nr 2 hat in unserer Gemeinde keinen Platz bekommen, ist halt manchmal so ne Sache mit den christlich...

Jugendweihe hatte ich damals gar nicht auf dem Schirm, wäre im Nachhinein eine Alternative gewesen.

Hätten meine Burschen Konfirmation oder Jugenweihe gehabt, wären wie immer bei wichtigen Ereignissen Freunde dabei gewesen. Familie im klassischen Sinne haben wir nicht.

Liebe Grüße

Ute

Zitat von Ratte

Welche Werte sind das denn?

Das kann zumindest ich dir nicht allgemeingültig sagen. Dazu sind zu viele ganz verschiedene Anbieter "auf dem Markt", sodass ich von meiner Seite nur das wiederholen kann:

Zitat von Volleybap

Eine allgemeingültige inhaltliche "ideelle Füllung" der Veranstaltung ist so nicht zu erkennen. Sie liegt in Händen des Veranstalters. Da hat jeder seine eigene.

Allerdings sagen viele Veranstalter grundsätzlich, dass sie Werte vermitteln wollen.

Zitat von Ratte

Sorry, aber so ganz neutral wirken die Aussagen zur Jugendweihe nicht.

Ich kann nicht sagen, wie sie wirken. Ich kann nur sagen, wie sie gemeint waren: Ich habe versucht, die mir bekannten Fakten möglichst wertfrei darzustellen. Und korrigiere deshalb gern den ja schon von Kaj gefundenen Fehler: Die Jugendweihe findet nicht, wie von mir fälschlicherweise geschrieben, nach der 8. Klasse statt, sondern zeitlich wohl oft auch im letzten Halbjahr der 8. Klasse.

Ansonsten freut sich die Threadstarterin sicher, wenn im Thread weitere Erfahrungswerte gepostet werden. Hat denn hier im Forum jemand seine Kinder die Jugendweihe durchlaufen lassen?

Zitat von Volleybap

Otterson, das geht jetzt ziemlich Off topic. Aber bist du dir sicher, dass der Dachverband HVD Schulen betreibt?

ja. da bin ich mir sicher, auch wenn das Privatschulen sind.

- In Berlin wurde das Projekt zum Schuljahr 2007 / 2008 mit einer Grundschule begonnen.

- In Fürth/ Bayern gibt es auch eine Grundschule seit 2008 ( Wiki sagt: " ist damit die erste und bislang einzige weltlich-humanistische Grundschule in Deutschland) ,

- in Bremen etc.....

und auch dort arbeiten, verbeamtete Lehrer z.B.

Oder etwa die Zeugen Jehovas?

Die Zeugen Jehovas haben so weit ich weiß, keine eigene Schule

- Wieder etwas gelernt. -

In Berlin zB hat 2007 der dortige Landesverband die Genehmigung erhalten, eine sog. Bekenntnisschule zu betreiben. In anderen Bundesländern -Bayern zB - "Weltanschauungsschule" genannt.

Die Zulassung als Körperschaft des öffentlichen Rechts erfolgte nach Paragraf 140 GG, also als Religionsgemeinschaft.

Weltliche Schulen, gehören keiner Religionsgemeinschaft an.

Oder meinst du den von HVD-angeschlossenen Organisationen an öffentlich-rechtlichen Schulen angebotenen Unterricht im Bereich Religionsunterricht/Ethikunterricht? Das wäre dann wieder etwas anderes.

?

Jedenfalls bewegen wir uns im Bereich des Tendenzunterrichts und die ausführenden Lehrkräfte sind nicht der Werteneutralitaet unterworfen wie Lehrkräfte in anderen Unterrichtsfächern.

Virulent ist da derzeit ja die Diskussion über Islamunterricht, der in manchen Bundeslaendern von Organisationen wie dem DITiP gesteuert wird.

Wie auch immer: Als Elter sollte ich mir bewusst sein, dass bei der Jugendweihe/Vorbereitung auf die Jugendweihe mutmaßlich bestimmte Werte vermittelt werden.

Geht mein Kind zur Konfi oder Firmung, habe ich da gewisse Vorstellungen. Bei der Jugendweihe sind die Inhalte vielleicht nicht so offensichtlich.

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in grün im Kasten.

Ich denke, dass in der Konfirmation die katholischen Werte vermittelt werden, in der Firmung die evangelischen und in der Jugendweihe eher die Konfessionslose und allgemein weltlichen Werte. Ist nicht an ein Buch gebunden.

Vielleicht sollte man noch dazu sagen, dass der Unterricht an den Schulen des HVD klassenübergreifend stattfindet. Und als Ausnahme ist noch, wie man der Homepage der HV Grundschule in Fürth entnehmen kann - dort hat die HV sowohl in Nürnberg und Fürth einen festen Sitz im städtischen Kinder- und Jugendhilfeausschuss.

Ich wäre froh gewesen, wenn ich in so eine Grundschule hätte gehen können.

Ich weiß OT , wollte das aber nun mal anmerken.