Job ab ü50

  • Kaj Ich arbeite aktuell in der IT mit mehreren hundert Mitarbeitern, bedeutet eine ziemlich gute Vergütung und würde in ein viel kleineres Unternehmen einer anderen Branche wechseln. Daher war mir von Anfang an bewußt, dass ich Abstriche werde machen müssen. Sie tun, was sie tun können und dann werde ich voraussichtlich heute meine Entscheidung treffen. Wegen der Frist muss ich dann eh nächste Woche kündigen.


    Den Glauben an die Rente hab ich schon so ziemlich verloren, daher sorge ich so gut wie möglich anderweitig vor und muss mir hoffentlich keine Gedanken mehr machen, ob der Staat mir von meinen eingezahlten Rentenbeiträgen noch was abgeben kann/mag.

  • TiMiDa,

    wenn du ruhigen Gewissens und abgesichert eines Tages in Rente gehen kannst, würde ich anstreben, (mental) gesund in Rente zu gehen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Genau das ist mein momentaner Anreiz, mich mit Ü50 nochmal umzuorientieren. Mental geht es mir nicht gut. Ich lache kaum noch und fühle mich permanent gestresst und gereizt. Homeoffice hat es eigentlich noch schlimmer gemacht. Ich bekomme immer noch mehr aufgebrummt und obwohl ich echt ein Leistungsträger bin, bewältige ich es kaum noch und will es auch nicht mehr. Was ich mache soll gut sein und ich kann schon lange keine Qualität mehr garantieren, weil die Arbeitspakete und Erwartungen zu mächtig sind.


    Ich möchte noch ein paar Jahre einen Job ausüben, der mir Spaß macht, mich nicht mehr so derart auslaugt und dann möchte ich mich voll und ganz dem Hof widmen und damit meinen Unterhalt bestreiten.

  • So, bei mir ist die Entscheidung gefallen.

    Ich hatte noch zwei Firmen im Rennen und die eine hat ein gutes, solides Angebot gemacht und ist auch krisensicher.

    Die anderen hatten inhaltlich eigentlich den schöneren Job, aber das finanzielle Angebot war mies. Ich hab mich eigentlich gewundert, dass sie mir das anbieten, es war ja vorher klar kommuniziert, was ich heute verdiene und davon gehe ich sicher keine 20% runter... die wollen sich jetzt nächste Woche nochmal melden, bin gespannt.

    Aber eigentlich bin ich sicher, dass das nix wird...

  • Ach schön, Glückwunsch zum neuen Job!


    Hier geht es ja echt rund bei uns Ü50ern. ^^


    Ich habe heute meine Kündigung abgegeben. Die Reaktionen einiger Kolleginnen waren echt heftig und setzen mir schwer zu. ;( Trotzdem glaube ich, dass es der richtige Schritt war. Ich war ja nur noch gestresst, genervt und chronisch unzufrieden.

  • Ach schön, Glückwunsch zum neuen Job!


    Hier geht es ja echt rund bei uns Ü50ern. ^^


    Ich habe heute meine Kündigung abgegeben. Die Reaktionen einiger Kolleginnen waren echt heftig und setzen mir schwer zu. ;( Trotzdem glaube ich, dass es der richtige Schritt war. Ich war ja nur noch gestresst, genervt und chronisch unzufrieden.

    Glückwunsch zurück! Eben, die Menschen werden mir echt fehlen. Aber ich muss halt an mich und uns denken.

  • Glückwunsch ! Mädels ihr macht mir Mut!

    Nur Mut! Die Zeiten haben sich wirklich gewandelt! Eine Kollegin von mir geht auf die sechzig zu, hatte in der Vergangenheit, wenn wir gefrustet waren immer wieder erwähnt, sie wäre eh zu alt für einen Wechsel und würde sich einfach damit abfinden, dass sie bis zur Rente bleiben muss. Jetzt hat sie auch einen tollen neuen Job vor sich.


    Im neuen Job habe ich nicht mal Probezeit! Nach all den Jahren vertrauen sie mir immer noch. :love: Das nenne ich Wertschätzung und genau das habe ich im Noch-Job jahrelang sehr vermisst. Da ging es nur noch um höher, schneller, weiter und ich sehe bereits jetzt meine zurückbleibenden Kolleginnen kollabieren. Wir wurden alle in Hamsterräder gepackt. :(

  • Ich bin jetzt auch 53 und werde nochmal wechseln, das Angebot ist einfach unschlagbar.


    Was neues aufbauen, im Tagespendelbereich, ich darf aussuchen, was und wo (Natürlich in meinem Fachgebiet).


    Eigentlich habe ich derzeit alles, Gehalt ist ok, Dienstwagen mit Privatnutzung und und und..............


    Aber mir ist langweilig geworden.

  • Ich habe tatsächlich vor sieben Jahren meinen Traumjob gefunden und werde diesen ausüben, solange mich meine Füße tragen (bin jetzt 54), habe vorher zweimal meine unbefristeten Verträge (ohne Neuvertrag in der Tasche) gekündigt, da die Arbeitsbedingungen nicht mehr gut genug waren.

    Wir verbringen so viel Zeit mit Arbeit - es sollte Spaß machen und sinnerfüllend sein!

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Wir verbringen so viel Zeit mit Arbeit - es sollte Spaß machen und sinnerfüllend sein!

    Absolut richtig! Mir macht meine Arbeit eigentlich Spaß, aber es wird immer mehr und es wird immer chaotischer, weil wir rasant wachsen. Seit Jahren spreche ich es an, habe mich sogar zur Optimierung und Automatisierung angeboten, weil ich das kann. Meine Bedingung war nur, mir dafür Zeit einzuräumen und mich für die Projektphasen aus dem Tagesgeschäft zu nehmen, aber seit Jahren passierte nichts, außer dass es - oh Wunder - immer noch schlimmer wurde. Mich frustriert sowas ungemein!


    Beim neuen/alten Arbeitgeber starte ich mit der Einführung von Tools, es wird digitalisiert und ich habe so ziemlich freie Hand. Ich freue mich darauf endlich strukturiert arbeiten zu können. Wenn mein Hund nicht so derart auf den Hof bezogen wäre, könnte ich ihn sogar mitnehmen, aber er hält es immer nur kurz woanders aus und will dann wieder heim. Muss ich halt fremdknuddeln, wird er dann schon riechen. :rolleyes: :evil:

  • Am Anfang ist man sehr motiviert, man bringt sich ein, hat Ideen, man will, dass es allen gut geht und der Laden läuft. Und dann wird man mehr und mehr von oben gedeckelt, gebremst, ignoriert oder es werden einem gar Projekte kaputt gemacht. Aus Dummheit, aus Ignoranz.

    Bei uns gibt es eigentlich niemanden mehr ab 50, der mehr macht als Dienst nach Vorschrift. Die Leute sind in den letzten 10 Jahren systematisch kaputt gespielt worden, verheizt, mental zerstört.

    Ab sofort gibt es übrigens keinen Klassenteiler mehr, d.h. bei 32 ist nicht mehr Schluss, sondern die Klassen können weiter aufgestockt werden. Da wollen bestimmt ganz viele junge Leute Lehrer*in werden.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ab sofort gibt es übrigens keinen Klassenteiler mehr, d.h. bei 32 ist nicht mehr Schluss, sondern die Klassen können weiter aufgestockt werden.

    Wie ätzend ist das denn? 😳

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Am Anfang ist man sehr motiviert, man bringt sich ein, hat Ideen, man will, dass es allen gut geht und der Laden läuft. Und dann wird man mehr und mehr von oben gedeckelt, gebremst, ignoriert oder es werden einem gar Projekte kaputt gemacht. Aus Dummheit, aus Ignoranz.

    Bei uns gibt es eigentlich niemanden mehr ab 50, der mehr macht als Dienst nach Vorschrift. Die Leute sind in den letzten 10 Jahren systematisch kaputt gespielt worden, verheizt, mental zerstört.

    Ab sofort gibt es übrigens keinen Klassenteiler mehr, d.h. bei 32 ist nicht mehr Schluss, sondern die Klassen können weiter aufgestockt werden. Da wollen bestimmt ganz viele junge Leute Lehrer*in werden.

    Oder anders gesagt: Neue Besen kehren gut ;).


    In dem, was zu schreibst, steckt sehr viel Wahres drin. Allerdings bin ich u.a. auch der Auffassung, dass man für den Beruf "geboren" sein - und sich abgrenzen können "muss". Man braucht schon ein sehr stabiles Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein. Das mit dem "Dienst nach Vorschrift" ab 50 kenne und erlebe ich anders. Man hat jedoch mit zunehmenden Dienstjahren so viel gesehen und erlebt, dass man nicht mehr sofort freudestrahlend auf jeden Zug aufspringt.


    Es gab vor vielen Jahren mal einen Werbespot in Sachen Lehrermangel im Fernsehen - "Be a hero, be a teacher!" Der Klassenteiler ist ein Thema, die Personaldecke ein anderes. Und dann gibt es noch das Thema "Schuldzuweisungen". U.v.m.


    Es ist ein toller Beruf, keine Frage. Aber Menschen, die der Meinung sind, LehrerIn sein ist "easypeasy", empfehle ich ein vier- bis sechswöchiges Vollzeit-Praktikum in einer Schule. :thumbup:

  • Wie ätzend ist das denn? 😳

    Finde ich auch, wie will man da noch vernünftigen Unterricht gewährleisten? Vielleicht fällt ihnen ein, wieder mehrere Jahrgangsstufen zusammen zu werfen, so wie früher.:rolleyes:


    Also das mit dem Dienst nach Vorschrift nehme ich mir seit Jahren vor, aber ich bin da nicht der Typ für. Ich will was reißen und bewegen. Ich kenne persönlich auch niemanden, der damit glücklich geworden wäre. Über kurz oder lang wurde der Job hingeschmissen. Ich spreche aber von normalen Angestellten.


    Für mich nimmt es grad bittere Züge an, denn die Chefin legt mit einem ihrer Vorhaben, welches für mich den letzten Ausschlag gegeben hat, anscheinend gerade eine Kehrtwende hin. Lag ich wohl doch nicht so falsch damit, dass es Mist ist. Naja, haben wenigstens die anderen was von. Tut aber schon weh, weil alles so vermeidbar gewesen wäre. Bin froh, wenn es rum ist, will eigentlich gar nichts mehr mitkriegen, weil auch Gedanken mitschwingen, ob es wirklich die richtige Entscheidung war. Von überall her kommt die Frage, ob man mich nicht irgendwie hätte halten können, sogar von ganz oben, aber meine Chefin hat es nicht mal im Ansatz probiert, weil sie das grundsätzlich nicht macht. Da fühlt man sich echt wertvoll... NICHT! ;(

  • Wie ätzend ist das denn? 😳

    Warte mal ab, wenn das Ministerium auf die Idee kommt, dass ab einer bestimmten Jahrgangsstufe ein Tag zu Hause gelernt werden kann und die Lehrer dafür eine oder zwei Lerngruppen obendrauf bekommen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich habe immer noch nicht gekündigt, momentan warte ich noch auf die Rücksendung meines Vertrags. Aber meine künftige Vorgesetzte hat mir schon geschrieben, es gibt schon ein Projekt für mich und sie freuen sich, dass ich bald komme. Sehr nett, wirklich.

    Freue mich schon...

    Bin gespannt, ob mein jetziger Chef die Kündigungsfrist ausreizt oder mich früher gehen lässt.