Ich weiß noch nicht, ob sich jemand dafür überhaupt interessiert oder ob ich dauerhaft weiterschreiben werde und wohin das führt - aber ich fang einfach mal an... vielleicht nutzt es ja mal jemandem etwas.
Am 30. Oktober 2018 kam die Klatsche (als hätte ich 2018 nicht schon genug Mist erlebt). Ein Besuch bei der Hausärztin ergab: deutlich zu hoher Nüchternblutzucker, Diabetes. Haaaaaalt mal, was? Ja, ich hab Übergewicht, ja in der Familie gibt es mehrere Diabetiker, aber mich trifft das doch nicht... äh, oder doch?
Lapidarer Kommentar der Hausärztin: essen Sie halt anders und dann gucken wir in ein paar Wochen nochmal. Die Frage nach der Ernährungsberatung wurde abgeschmettert, andere (so mit BMI 35 und aufwärts) hätten das nötiger als ich, Verordnung gibt es nicht :nanana. Zuhause mal nachgerechnet, ich bin nicht stolz drauf, aber... BMI von 34 ist natürlich gertenschlank im Vergleich zu 35... :radab
Da ich aber die Spätschäden von Diabetes leider aus der Familie zur Genüge kenne und da keine Lust drauf habe, habe ich eben stundenlang im Internet recherchiert und am nächsten Tag die Ernährung auf Low Carb umgestellt. An Halloween!!! :ohnmacht:
Der Grund für die Ernährungsumstellung ist, dass einhellig berichtet wird, dass man Diabetes Typ 2 (und um den handelt es sich hier) umkehren kann, wenn man Gewicht verliert und bei der Ernährung Kohlenhydrate stark reduziert. Hätte das die Hausärztin wissen bzw. mir sagen sollen bzw. mich halt zur Ernährungsberatung schicken sollen - naja egal, das kriege ich schon irgendwie hin. Auch für Diabetes gibt es Foren... gute Sache, wenn man nicht gerade in einem unmoderierten Forum landet, wo sich alle gegenseitig jegliche Kompetenz absprechen und solche Kommentare verfassen im Stile von „Siehst Du Stern, der Soundso hat schon wieder....“. Kindergarten! Ein Hoch auf unsere Mods hier! :respekt
Im Internet hatte ich eine gute Seite mit Rezepten für Diabetiker gefunden und durchgeforstet . Was braucht man, was braucht man nicht (mehr). Am Wochenende wurde ein Großeinkauf gemacht und Kühlschrank und Küchenschrank ausgemistet. Weg mit fertigen Müslimischungen, Brot, Brötchen, Reis, Cornflakes, Schokolade :flenn, Fruchtjoghurts, sonstigem Süßkram und Knabberkram, den Junior nicht mag... Bananen und Trauben nur noch fürs Kind... rein in Kühlschrank und Küchenschrank: Chiasamen, Nüsse, Leinsamen, hochwertige Öle, Milchprodukte pur, Avocados, Salat, Rohkost, Hülsenfrüchte, gemahlene Mandeln, Xylit, Weizen -und Haferkleie.
Eine empfohlene Drei-Tage-Haferkur hat nicht geklappt... brrrr... Ich mag Haferflocken und sie sind gut für den Blutzucker, aber mit Wasser gekocht, dreimal am Tag... würg...
Das über allem stehende Ziel ist, den Blutzucker möglichst niedrig zu halten und Spitzen zu vermeiden. Und den Nüchternblutzucker deutlich unter 100 zu kriegen. Auf geht es...
Kohlenhydrate wegzulassen ist gar nicht so einfach... erstmal habe ich auf Vollkornbrot umgestellt und insgesamt weniger gegessen. Mehr Gemüse, keine Zwischenmahlzeiten mehr, morgens im Rahmen von Intervallfasten das Frühstück weggelassen. Gewicht ging sofort runter, Blutzucker leider nicht so sehr, wie ich gehofft hatte. Regelmäßig um die 111 morgens. :hae: Irgendwas mach ich falsch... Weizenrisotto bei den Diabetikerrezepten war auch nicht so der Bär... hätte ich vielleicht ahnen können. Vor allem, wenn man die doppelte Portion als Mittagessen isst, dafür dazu kein Fleisch oder so. Denkfehler - das ist eine Beilage und sollte den geringsten Teil des Essens ausmachen. Dazu Eiweiß und vor allem Gemüse... :nanana. Ok, Weizenrisotto fliegt vom Speiseplan... genauso wie die unglaublich widerlichen Frischkäse-Chia-Brötchen mit Kichererbsenmehl.... örgs....
Juhu, die Adventszeit steht vor der Tür... :nixwiewegKönnte Weihnachten nicht ausnahmsweise mal verschoben werden? Ich lieb(t)e Plätzchen, Dominosteine, Lebkuchen... na gut, Low Carb-Plätzchen mit Nuss und getrockneten Aprikosen ausprobieren... öööööööööööörgs.... also gut, dieses Jahr eisern bleiben, wer braucht schon Plätzchen. :bldgt:
Nun also der Versuch, Kohlenhydrate zu minimieren: gar kein Brot, keine Hartweizennudeln (die für Diabetiker eigentlich ok sind) mehr, eisern bleiben. Und endlich, Mitte Dezember ein Nüchternwert unter 100. Yesssss :Flowers
Stand heute habe ich 8,5 Kilo abgenommen, der BMI ist bei 31,2 und der Nüchternblutzucker ist häufiger unter 100. Ich fühle mich insgesamt besser und beschwingter. Aber es war Arbeit bis hierher und es gab auch Tiefschläge. Und es muss noch viel weiter gehen, BMI unter 28 mindestens.
Nächste Woche ist Termin beim Diabetologen - ich hoffe, er sagt mir, dass ich noch keine Medikamente brauche... und ich will möglichst lange keine brauchen. Also weitermachen...
Und wie lief es heute, um mal zum Tagesblog überzugehen (tapfer, wer bis hierher gelesen hat, danke):
3 Kaffee am Vormittag, um 11 nahe dem Hungertod... der erste Arbeitstag im Jahr schlaucht. Halbe Salatgurke verputzt, jetzt geht es wieder... um 12 mitgebrachte Bolognese mit Zoodles von gestern, frische Himbeeren mit Naturjoghurt und ein Stück vom leckeren Kürbiskuchen vom Wochenende... Mjamm... pappsatt .
Abends spät nachhause gekommen, wieder halb verhungert - Notiz an mich: NICHT gut. Hunger vermeiden!
Feldsalat mit halber Avocado und Feta verschlungen statt genussvoll gegessen wegen argem Hunger - danach noch nicht satt... Rest vom Kürbiskuchen gegessen, Mist, der war doch für morgen geplant... s. Notiz an mich von oben. So funktioniert es natürlich nicht so doll.
Morgen: besser machen!