Enge/Lange Partnerschaft mit Distanz, Austausch und Gedanken

  • Hallo zusammen,


    ich bin gerade in einer Art "Selbstfindungs" oder auch "Partnerschaftsfindungs"-Phase und vielleicht finden sich hier mehr Menschen als in meinem Umfeld, die "andere" Beziehungen leben...ich wünsche mir glaube ich eher einen Meta-Austausch darüber, wie man eine enge und feste Partnerschaft gestalten kann, die nicht im üblichen Rahmen verläuft (Zusammenwohnen, gemeinsame Kinder, etc.). Welchen Wert die hat und wie man ihr Wertigkeit verleiht.


    Ich selbst (Ende 30) lebe seit sechs Jahren allein mit meinem Kind (9) , habe seit 5 Jahren einen Partner, der rund eine Stunde entfernt wohnt, führe also eine Fernbeziehung. Die Distanz hat mich lange nicht gestört, ich lebe gerne alleine und habe ein ausgefülltes Leben, in dem die Partnerschaft irgendwie das "Sahnehäubchen" war (und ist). Aufgrund meines Alters, der Tatsache, dass er noch keine Kinder hat und ich einen Umzug nur in Zusammenhang mit dem Wechsel auf die weiterführende Schule überhaupt durchziehen würde (also quasi im kommenden Jahr), haben wir am Wochenende lange über eine gemeinsame Zukunft geredet.
    Fakt ist, er liebt mich und ich ihn. Für uns beide ist klar, dass wir gemeinsam weitergehen möchten. Aber wir werden kein Kind bekommen (er weiß generell nicht, ob er eins will und Stand heute sagt er nein), wir werden auch nicht zusammen wohnen. Vor allem letzteres ist eher seine als meine Entscheidung. ich hätte mich getraut, weil ich dem Gedanken nachhänge, dass man das mit der "richtigen" Familie doch mal probiert haben muss. Wobei ich auch erleichtert bin, wenn ich mein Kind hier nicht rausreissen muss und mir mein Leben und auch meine Beziehung prinzipiell gefällt so wie es jetzt ist.


    Um mich herum aber gibt es entweder (alleinerziehende) Singles, oder Erst-Familien (im Bauwahn), oder Zweit-Familien (Auf dem "Jetzt machen wir alles richtig"-Trip). oder Paare ohne Kinder, die aber zusammenwohnen. Und auch ein Paar, das nicht zusammen lebt, wo aber mindestens einer davon überzeugt ist, das sich das ändern wird wenn die jeweiligen Kids gross sind.
    Aber so etwas wie mich und meinen Partner gibt es irgendwie nicht. Und alle Welt (außer meiner Mutter lustigerweise) sagt mir, dass eine Beziehung, wie ich sie führe, wenig wert hat. Oberflächlicher sei als andere. Das da die Verantwortung fehle, die man in einer Beziehung übernehmen muss und sollte. Dass mein Partner mich nur hinhält, etc.


    Dabei mag ich eigentlich die Lebensform, die ich jetzt habe. Ich bin glücklicher als ich es in einer Partnerschaft mit zusammenwohnen je war. Ich vermisse meinen Partner im Alltag auch nur selten. Manchmal schon, aber meist bin ich so bussy, dass ich abends nur umfalle und dann ist schon wieder Freitag oder Samstag, wir verbringen Zeit zusammen (was auch mit Kind super läuft) und wenn die abgelaufen ist, freu ich mich auch über die Ruhe, die ich dann wieder habe.


    Aber in mir nagt trotzdem der Zweifel, ob das so eine "richtige" Beziehung ist. Ob das Bestand haben kann. Ob das wachsen kann unter diesen Vorraussetzungen. Wobei ich nicht mal weiß, wohin das wachsen sollte....


    Geht es noch anderen Menschen so? Gibt es hier Leute, die eine enge und feste Partnerschaft führen mit einer gewissen Distanz? Habt ihr auch solche Zweifel? Wie kann man sich frei machen von dem vorherrschenden "Ohne gemeinsam zu wohnen ist es nix richtiges"? Was denkt ihr und wie lebt ihr eure Beziehungen?


    Ich glaube der Austausch mit Menschen, die anders leben, würde mich vielleicht auf neue Ideen bringen und mir weiterhelfen bei der Frage, wie ich meine Beziehung unter den Umständen so gestalten kann, dass ich sie nicht ständig in Frage stelle. Denn der Mann an sich ist super für mich.


    Beziehungsplanlose Grüße, Endrah

  • Für mich gibt es nicht "die Form der Beziehung".
    Sofern beide Partner glücklich mit dem Leben ( erleben) ihrer Beziehung sind, ist es halt Euere persönliche Form eine Beziehung zu leben.
    Ob diese dann oberflächlich ist, dass könnt nur Ihr entscheiden.


    Für mich persönlich gehört zu einer Beziehung, dass man irgendwann mal einen gemeinsamen Haushalt führt.
    Meine Vorstellung muss aber nicht die Eure sein.


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • Wer definiert denn die "richtige, ernsthafte" Beziehung? Die Leute, Nachbarskatze, die Bild-Zeitung.....


    Das steht wohl jedem Paar selbst zu und denen die meinen eure Beziehung mies zu machen, denen würde ich freundlich aber sehr direkt sagen das sie das gefälligst zu unterlassen haben, du würdest dir auch nicht herausnehmen ihre Beziehung zu werten.


    Beziehungen in zwei Welten funktionieren, das sehe ich in meinem Umfeld. Es gibt Paare die bewusst keinen Alltag wollen, dass finde ich absolut ok. Wie gesagt wer bin ich wenn ich mir anmaße das zu verurteilen.


    Ich selber könnte eine Fernbeziehung führen allerdings nicht über Jahre, irgendwann will ich schon jeden früh ins zerknautschte Gesicht meines Partners schauen und auch dauerhaft seine Launen ertragen. 8-)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Zwischen meinem Partner und mir liegen 364km
    und das schon seit fast 10 Jahren.
    Wir haben entschieden, dass wir erst zusammenziehen,
    wenn die Kinder aus dem Haus sind,
    weil halt zu unseren Kindern mit Schulen und Freundeskreis auch die jeweiligen Expartner gehören,
    die hätten wir schlecht mit umziehen können,
    das wäre ne nette Karawane geworden.
    Trotz der Distanz ist das die engste und intensivste Beziehung,
    die ich jemals hatte.
    Dass jeder für sich ein erfülltes Leben hat und den Partner nicht zum Ausgleich
    "eigener Defizite" braucht, ist doch, finde ich,
    eine Grundvoraussetzung für eine glückliche Beziehung.
    Inzwischen erzählt uns kaum noch jemand, dass unsere Beziehung besser, enger oder hochwertiger wäre,
    wenn wir das gleiche Sofa täglich gemeinsam abnutzen würden ;)

    Träumen bis wir bei Vernunft sind

  • Aber in mir nagt trotzdem der Zweifel, ob das so eine "richtige" Beziehung ist.


    Höre auf Deinen Bauch - dann weißt Du was für Dich "richtig" ist.


    :tuschel und was "die anderen" richtig finden, dass ist letztlich deren Problem.

  • Das steht wohl jedem Paar selbst zu und denen die meinen eure Beziehung mies zu machen, denen würde ich freundlich aber sehr direkt sagen das sie das gefälligst zu unterlassen haben, du würdest dir auch nicht herausnehmen ihre Beziehung zu werten.


    Die Vorstellung, dass der Vorteil einer Fernbeziehung ist, dass man sich im Alltag nicht auf die Nerven geht,
    ist bei vielen Leuten in den Köpfen.
    Denen hab ich dann schon gesagt, dass mir für einen Mann, der mich im Alltag nerven würde,
    der Aufwand viel zu groß wäre.
    Wir machen das eben, weil es perfekt passt.
    In einer Fernbeziehung kennen sich die Partner oft besser,
    hat mal irgendeine Statistik vermeldet,
    weil sie mehr miteinander reden.
    Mit dem Telefon in der Hand schweigend zusammen fernsehen,
    wäre halt auch ein wenig schräg :)

    Träumen bis wir bei Vernunft sind

  • Hallo zusammen,


    so schnell so viele Antworten! Dankeschön.


    @ buntfürsleben: das hat besonders gut getan. So jemanden wie dich habe ich nicht als "Vorbild" hier in meinem Leben.


    Eins muss ich mal klarstellen, es ist nicht so, dass mir alle anderen ungefragt meine Beziehung mies machen. Es ist eher so, dass ich selbst Zweifel habe und andere mich dann darin bestärken.


    Und ich bin nicht sicher, wieso ich ab und an zweifele. Ist es, weil mir diese Form der Beziehung auf Dauer wirklich nicht liegt und gut tut? Oder ist es, weil ich es so nicht kenne und es mir schwer fällt, es so stehen zu lassen?
    Aktuell ist es sicher, weil wir endlich mal Tacheles geredet haben und die Perspektive "Vielleicht wohnen wir irgendwann zusammen und gründen eine Familie" weggefallen ist.



    Auch wenn ich nicht mal sagen kann, dass ich das wirklich alles so gewollt hätte (es hätte mich und auch mein Kind einen hohen Preis gekostet, hier alles hinter uns zu lassen und neu anzufangen).


    Wie gesagt...ich glaube ich bin gerade in einer Art "Findungsphase". Und muss jetzt auch grad mal arbeiten statt irgendwas zu finden;)
    Aber eure Denkanstöße tun mir gut!

  • Hi!


    ich habe zwar noch keinen neuen Partner, aber ich würde es genauso machen, wie ihr es gerade plant. Ich habe früher lange Beziehungen Ü9 jahre gehabt, Ü4 jahre jeweils mit einer gemeinsamen Wohnung, der letzte Versuch mit dem Vater meiner Tochter ging auch gründlich schief.


    Ich mag es nicht, wenn ein Mann ständig fernsieht, ich mag das Geräusch von Formel Eins Rennen nicht und auch nicht das Geballer von Counter Strike. Ich habe auch große Probleme mit Schnarchgeräuschen.


    Ich kenne zum Beispiel ein oder zwei Pärchen, die sich eine Wohnung teilen, darin aber WG ähnlich wohnen, also ohne gemeinsames Wohn-und Schlafzimmer. Das könnte ich mir auch noch vorstellen, wenn der Mann damit einverstanden wäre. Ich habe das in jeder meiner Langzeitbeziehungen thematisiert, leider wollte sich kein Mann darauf einlassen und alle reagierten sehr gekränkt.


    Die "WG-Paare" werden von anderen Pärchen auch nicht richtig ernst genommen, haben auch damit zu kämpfen, dass andere sagen "Die machen sich nur was vor, sind nicht richtig glücklich" etc.


    Da ich ja aber mit meiner Tochter zusammenwohne, würde ich als erstes so leben wollen wie ihr und später wenn sie mal ausziehen möchte, dann als Partner-WG. Ohne eigene Räume kann ich mir gemeinsames Wohnen nicht mehr vorstellen.


    Was die anderen dazu sagen, ist mir also wirklich ganz gleichgültig. Es geht ja darum, dass ich mich wohlfühle. Ich habe aber auch schon mal tiefergehende Gespräche mit Paaren in der klassischen Wohn-Situation geführt. Da kam dann eben auch raus, dass sie in Gästezimmern schlafen, weil sie das Schnarchen des anderen nicht aushalten oder das darüber ganz viele Witze gemacht werden, wo ihre Männer sich zu Hause meistens aufhalten: Werkstatt, Garten, Gartenlaube, Garage, Hobbraum mit TV Anlage, Keller, Fußballplatz. Da gibt es dann einen Running Gag nach dem anderen. Jeder wie er/sie mag ^^

  • @ HoneyB: du wirst lachen: sowas WG-mässiges hatte ich mal mit dem ersten Mann, mit dem ich zusammen gewohnt habe (und das immerhin mehrere Jahre) Wir waren noch jung damals, mitten im Studium und das war super. Auseinandergegangen ist es dann wegen anderen Sachen, wir sind heute noch sehr gut befreundet.


    Ich weiß auch, dass ich in einem gemeinsamen Haushalt Raum nur für mich bräuchte. Nicht umsonst konnte ich mir das lange auch gar nicht vorstellen (mit dem Vater meines Kindes ging das Zusammenleben gar nicht, wir hatten gänzlich unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen aneinander und das hat null gepasst. Leider (oder zum Glück;) war das Kind schon da, als wir das feststellen mussten). Jedenfalls war ich danach lange davon überzeugt, dass das Leben alleine mit Partner-Besuch am besten ist.


    Ich empfinde es auch nach wie vor als sehr schön, dass sowohl ich als auch mein Freund so eigenständig sind. Es ist wirklich so, dass da wenig "ich brauche dich" im Spiel ist und viel "ich will dich" und "du tust mir gut". Das gefällt mir und hat auch eine grosse Wertigkeit für mich. Ich habe hier allerdings auch sehr, sehr gute Freunde und eine lebendige, grosse Familie, für jede Lebenslage ist jemand da (oder ich für die anderen). Und oft ist es auch mein Freund, der da ist.


    Vielleicht ist auch alles einfach gut so wie es ist.


    Ich muss die Aussprache und die Tatsachen mal wirken lassen glaube ich. Ganz in Ruhe.

  • Geht es noch anderen Menschen so? Gibt es hier Leute, die eine enge und feste Partnerschaft führen mit einer gewissen Distanz? Habt ihr auch solche Zweifel? Wie kann man sich frei machen von dem vorherrschenden "Ohne gemeinsam zu wohnen ist es nix richtiges"? Was denkt ihr und wie lebt ihr eure Beziehungen?


    Ich kann dir nur die andere Sichtweise bieten... also ich hätte ganz prima noch viele Jahre mit einer Beziehung auf Distanz, wobei die viel geringer war und wir uns mehr als nur am Wochenende gesehen haben, leben können. Das funktioniert wahrscheinlich auch sehr gut, wenn beide damit glücklich sind. Dann kam es zu dem eher unglücklichen Zustand, dass meine Wohnung für mehr als 6 Wochen unbewohnbar wurde und ich damit das, was ich zuvor ziemlich kategorisch abgelehnt hatte, erproben musste durfte. Jetzt bauen wir am gemeinsamen Nest unter den Bedingungen, wie sich das richtig anfühlt und sicherlich hebt diese Geschichte die Beziehung auf eine andere Ebene -allein was die finanziellen Verstrickungen angeht. D.h. aber noch lange nicht, dass das emotional dadurch besser oder höherwertiger ist :frag , ich habe da jedenfalls noch keinen Unterschied bemerkt ;-) .


    Also wenn du glücklich bist, lass dir das nicht nehmen! Egal was andere sagen oder denken.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Aber in mir nagt trotzdem der Zweifel, ob das so eine "richtige" Beziehung ist. Ob das Bestand haben kann. Ob das wachsen kann unter diesen Vorraussetzungen.

    Das erinnert mich arg an meine letzte Beziehung.


    Er beruflich viel unterwegs( oft monatelang),wohnt in Rheinland-Pfalz knapp 120 km von mir
    Ich alleinerziehend mit 2 kindern,beruflich gerade am durchstarten



    Ich war immer ein Typ der gern allein für sich sorgte,aber abends kam dann dochmal die Sehnsucht.Ok,wir telefonierten jeden Abend stundenlang.Aber mein Pupi vermisste ihn sehr,fragte oft nach ihm (schrieben oft über WA)


    Irgendwann merkten wir,das wir unterschiedliche Vorstellung von unserer Beziehung hatten.Er wollte Frau,eigene Kinder,zusammenleben,aber seinen Job nicht aufgeben
    Ich wollte meinen Job geneuso wenig aufgeben,zu ihm ziehen hätte bedeutet,neue Stadt,neuer Job,neue Schule für meinen Ältesten und neue Kita für den Kleinen


    Wir kamen nicht auf einen Nenner,und so gingen wir irgendwann getrennte Wege



    In 1.Linie solltest du an dich und dein Kind denken und nicht was andere denken. Fernbeziehungen können auf lange Sicht funktionieren,aber nur wenn alle glücklich und sich einig sind.



    Als ich meinen jetzigen Partner kennenlernte,führten wir auch erstmal eine WE-Beziehung die sich nach und nach erweiterte,bis ich dann auch mal eine ganze Woche bei ihm blieb.Zuvor hatte ich immer schnell die Flucht ergriffen,aber komischerweise bei ihm nicht.Jetzt wohnen wir bereits über 1 Jahr zusammen und hab es nicht bereut

  • Hallo zusammen,

    es tut gut eure Geschichten zu lesen, auch wenn ich am Ende schauen muss, was für mich passt.

    Auf jeden Fall merke ich, dass es gerade nicht nur in mir arbeitet sondern auch in ihm.
    Unsere Beziehung spielt sich bisher hauptsächlich bei mir ab, denn sein Haus ist eine Baustelle. Eben hat er mir einen Zeitplan mit Handwerker-Terminen geschickt, er hat also den Plan aufgegeben, das alles selbst zu machen (was auch noch lange dauern würde, mit Handwerkern könnte das in diesem Jahr alles erledigt sein...Männer!). Wenn das "bewohnbar" ist, dann könnte ich auch regelmässig einige kinderfreie Tage am Stück bei ihm verbringen (ich kann arbeiten von wo auch immer). Das ist eigentlich seit einem Jahr der Plan, aber bisher nicht eingetreten. Ich glaube das würde einiges ändern, da ich trotz Kind die zeitlich und arbeitsmässig flexiblere von uns beiden bin. Und es würde auch für mich das Gefühl der Zusammengehörigkeit steigern, denn das bricht auch manchmal weg, weil ich sein Umfeld zwar kenne, aber dort einfach nicht so "zuhause" bin, wie er bei mir.

    Und eine solches Modell, also kurze Wochenenden bei mir und lange bei ihm, mein Kind mal mitnehmen zu können und ab und an auch mal eins nur für mich und mein Kind oder nur für mich allein, das erscheint mir sehr reizvoll und eher lebbar, als immer nur kurze Wochenenden bei mir.

    Auf jeden Fall ist es gut zu lesen, dass ich nicht die einzige in solch einem Lebensmodell bin und auch, wie ihr damit umgeht oder umgegangen seid. Denn hier in meinem Umfeld kommen mir alle Beziehungen so strukturiert und geordnet vor, da fühle ich mich immer etwas fremd.


    Liebe Grüße, Endrah






  • Menschen haben oft Angst vor anderen Lebensweisen und Dingen, die ihnen fremd sind. Und in der Hoffnung, man werde sich anpassen, wird einem die eigene Beziehungsvariante mies geredet.
    Vielleicht ist es auch Neid, dass ihr euch die Freiheit nehmt, eure Beziehung anders und auf beider Bedürfnisse abgestimmt zu leben. In wie vielen Partnerschaften passt sich einer an und steckt zurück, gibt Freunde und Umgebung auf für den Partner?


    Wenn man das im Kopf hat, ist es relativ einfach über komischem Gerede zu stehen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Aber so etwas wie mich und meinen Partner gibt es irgendwie nicht. Und alle Welt (außer meiner Mutter lustigerweise) sagt mir, dass eine Beziehung, wie ich sie führe, wenig wert hat. Oberflächlicher sei als andere. Das da die Verantwortung fehle, die man in einer Beziehung übernehmen muss und sollte. Dass mein Partner mich nur hinhält, etc.


    Du hast dir doch die Antwort selbst gegeben:

    Dabei mag ich eigentlich die Lebensform, die ich jetzt habe. Ich bin glücklicher als ich es in einer Partnerschaft mit zusammenwohnen je war.


    Mein Rat: Lass die Leute glauben, was sie wollen und hör auf deine Mutti. :D

  • Dabei mag ich eigentlich die Lebensform, die ich jetzt habe. Ich bin glücklicher als ich es in einer Partnerschaft mit zusammenwohnen je war. Ich vermisse meinen Partner im Alltag auch nur selten


    Aber in mir nagt trotzdem der Zweifel, ob das so eine "richtige" Beziehung ist. Ob das Bestand haben kann. Ob das wachsen kann unter diesen Vorraussetzungen. Wobei ich nicht mal weiß, wohin das wachsen sollte....


    Wenn Du die Lebensform magst, dann ist das die einzig richtige Beziehung :daumen


    Ich lebe seit vielen Jahren in "so" einer Beziehung.... und wir wohnen noch nicht mal wirklich weit auseinander-
    Für uns alle vier, ist das so, wie es ist die einzige Beziehungsform für uns :daumen
    Meine Kids sind ja beide schon Ü18- und ich plane gerade, wo ich demnächst hinziehen werde (meine Kids wollen hier in der Wohnung bleiben, auch wenn Studium beendet :D und, da die ja nicht gehen ;-) werd halt ich gehen :brille )- bzw. bin ich schon ziemlich weit in der Planung...
    allerdings ist es weder ihm, noch mir jemals irgendwie ernsthaft in den Sinn gekommen, dass wir zusammenziehen könnten :wow
    Ich kann die blöden Sprüche unserer Freunde und Verwandten schon nicht mehr hören- für uns ist es perfekt- somit geht es niemanden sonst etwas an :dribbel
    die einzigen, die wirklich verstehen, sind meine Kinder 8-)


    Allerdings planen wir eine gemeinsame dritt Wohnung :P im Süden-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Auf jeden Fall ist es gut zu lesen, dass ich nicht die einzige in solch einem Lebensmodell bin und auch, wie ihr damit umgeht oder umgegangen seid. Denn hier in meinem Umfeld kommen mir alle Beziehungen so strukturiert und geordnet vor, da fühle ich mich immer etwas fremd.


    Das ging mir genauso.Aber wie hier schon geschrieben wurde,höre auf dein Bauch nicht nur aufs Herz

  • Ich finde es super, dass ihr Beide mit der Konstellation zufrieden und glücklich seid... :thumbsup:


    Die "Regeln" der Gesellschaft, was alles der "Norm" entsprechen soll oder muss, sind oft auch nur verlogen. Ich kenne so viele Paare in meinem Bekanntenkreis, die nur noch wegen der Kinder zusammen sind und das auch offen kommunizieren... ;( . Da wird mir ganz anders... :nixwieweg


    Auch ich würde - zumindest solange mein Kind bei mir wohnt - genau dieselbe Konstellation, wie bei Dir jetzt, bevorzugen. Alles andere wäre mir - nach meinen schlimmen Erfahrungen - zu gefährlich. Ich z. B. könnte solch einen "Rückschlag" nicht noch einmal verkraften... :nanana


    Eine Freundin von mir sagte auch, dass es ja oberflächlich sein. Das sehe ich anders; wenn der Partner das akzeptiert und "glücklich" wartet, bis Tochterkind groß ist, dann kann man/frau immer noch zusammen ziehen oder halt nicht... je nachdem wie es läuft.


    Und ganz ehrlich: auch ein Partner, mit welchem man/frau zusammen lebt, kann einen im Stich lassen, untreu oder unloyal werden. Das hat mit dem Wohnort wenig zutun. :Hm

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

    Einmal editiert, zuletzt von Nicole39 ()

  • Ich bin zwar derzeit in keiner Beziehung. Aber unter Anderem, weil keiner verstehen will/kann, dass ich genau dieses Beziehungsmodell bevorzuge.


    Allerdings sollte auch dieses Modell regelmäßig begutachtet und darüber gesprochen werden, ob es für Alle Beteiligten noch passt. Genauso wie jede andere Art von Beziehung.

  • Hallo ihr Lieben,


    wollte nur mal kurz bescheid sagen, dass ich alles gelesen habe und eure Gedanken und Beiträge mir viel gebracht haben.
    Hatte eine arbeitsreiche Woche, keine Zeit mehr für irgendwas, und jetzt flieg ich gleich in Urlaub. Mit Tochterkind, ganz alleine.
    Ich freu mich wie Bolle und werde mir erst hinterher wieder Gedanken machen hab ich mir vorgenommen.


    Der grosse Vorteil einer solchen Beziehung wie ich sie führe ist ja, dass man sich Zeit nehmen kann für eigene Gedanken und nicht alles sofort ausdiskutieren muss, weil man sich abends in gleiche Bett legt...


    Ich schreib hier bestimmt weiter nach meinem Urlaub und freu mich über jeden Beitrag, der in der Zwischenzeit eintrudelt.


    Liebe grüße, Endrah