Zugang legen bei kleinem Säugling gegen den Willen eines Sorgeberechtigten

  • Die Blutwerte waren alle in Ordnung, Infektionen wurden ja durch die Blutwerte ausgeschlossen


    das wußte man aber doch vor dem Blut abnehmen nicht
    jetzt sieht es natürlich anders aus, jetzt weiß man das er nicht gebraucht wurde.


    Es ist sicher nicht einfach, wenn einem Kind (gerade einem so kleinen) ein Zugang gelegt wird - ich hab das vor wenigen Wochen am eigenen Leib erlebt, aber ich war froh, das es nur einmal war und nicht ständig wieder neu.
    Das sich der Zustand des Zwerges so gut entwickelt, ist doch toll.


    Alleine das die Ärztin die Mutter rauschickt und den Vater bei der Behandlung läßt, zeigt doch, das sie der Situation nicht ganz gewachsen war - das ist ja auch nicht schlimm - 5 Wochen nach Geburt ist man noch sehr emotional.

  • "Auf Anraten der Ärztin verlässt die Mutter den Behandlungsraum, da die Blutabnahme bei Säulingen nicht die Schönste ist."


    Bitte wie kann man rausgehen, wenn sein Kind Schmerzen hat und getröstet werden will? Aufgabe einer Mutter (oder Vater, ganz egal) ist es, dem kleinen Wurm Ruhe und Vertrauen zu vermitteln, es tröstend im Arm zu halten. Weggehen ist kein Option.


    Gruß Pipapo

  • "Auf Anraten der Ärztin verlässt die Mutter den Behandlungsraum, da die Blutabnahme bei Säulingen nicht die Schönste ist."


    Bitte wie kann man rausgehen, wenn sein Kind Schmerzen hat und getröstet werden will? Aufgabe einer Mutter (oder Vater, ganz egal) ist es, dem kleinen Wurm Ruhe und Vertrauen zu vermitteln, es tröstend im Arm zu halten. Weggehen ist kein Option.


    Gruß Pipapo


    das kannst du so nicht sagen, viele eltern sind in einer solchen situation vollkommen überfordert und die ängste sie aushalten und auch je nachdem wie sich sich verhalten überträgt sich absolut aufs kind. da ist es oftmals besser denjenigen rauszuschicken.
    und glaube mir, die schwestern und ärtze vermitteln mit sicherheit ne anständige portion vertrauen, ruhe, trost und "gelassenheit".
    ich finde es auch schlimm, wenn man mütter dafür verurteilt, das sie so eine situation nicht aushalten können, das ist nicht gerechtfertigt.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink


  • Während die Mutter draußen ist, veranlasst der Vater gegen den Willen der Mutter, dass der Zugang gelegt wird.



    Vater, Ärztin und Krankenschwester wußten eindeutig(Heraushebung Volleybap), dass die Mutter den Zugang nicht wollte. Nächsten Tag wird der Zugang entfernt, da nun auch die Ärztin (Heraushebung Volleybap) die Notwendigkeit nicht sieht. Mutter fährt mit Kind wieder nach Hause. Sorgerecht besteht auf beiden Seiten. Das Verhältnis ist logischer Weise "leicht" angekratzt (Heraushebung Volleybap) und die Mutter kann nicht gut damit umgehen. Wie seht Ihr das, was dort geschehen ist.

    Diese Sätze, die sehr emotional klingen und deutlich angepisst und zuende gelesen sehr tendenziell sind in ihrer Bewertung des Handels von Ärzten und Vater, haben bei mir den Eindruck erweckt, dass die Mutter hier ziemlich "Terz macht": nämlich mit ziemlich scharfer Klinge ein (Degen)Gefecht austrägt. - Und auf die zuletzt gestellt Frage ist von mir dann entsprechend geantwortet worden. Mit einer rechtlichen Einschätzung. Mit einer beziehungstechnischen Einschätzung.
    Wenn ich hier das Verhalten der mutter falsch eingeschätzt haben sollte, tut es mir leid. Ich habe es halt so aus der Info aus zweiter Hand vermeintlich herausgelesen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • "Auf Anraten der Ärztin verlässt die Mutter den Behandlungsraum, da die Blutabnahme bei Säulingen nicht die Schönste ist."


    Bitte wie kann man rausgehen, wenn sein Kind Schmerzen hat und getröstet werden will? Aufgabe einer Mutter (oder Vater, ganz egal) ist es, dem kleinen Wurm Ruhe und Vertrauen zu vermitteln, es tröstend im Arm zu halten. Weggehen ist kein Option.


    Gruß Pipapo


    Wenn aber die Mutter/derVater die Situation gerade nicht aushalten kann oder es einem dabei schlecht wird? Dann ist es doch besser, man wartet draußen und die erfahrenen Ärzte sind vor Ort.


    Als mein Kleiner 5 Monate alt war hatte er (natürlich am Wochende) Brechdurchfall. Ich bin in die Kinderklinik gefahren und nach der Diagnostik war klar, das Kind (mit Mutter) muss erstmal dableiben und braucht eine Infusion. Die Schwester dort hat mich mit Formularen zur Anmeldung geschickt und als ich zurückkam war der Zugang bereits gelegt. (auch im Kopf) Auf meine Nachfrage, warum man nicht auf mich gewartet hat, erklärte mir die Schwester, dass sie aufgrund von Erfahrung die Mütter lieber zur Anmeldung schicken in der Zeit. Damit der Zugang in Ruhe gelegt werden kann.
    Das war für mich echt kein Problem. Mein Kind lag ganz friedlich in den Armen der Krankenschwester. Das hat mir die Bestätigung gegeben, dass sie richtig gehandelt haben.

  • So mal ganz beiläufig wurden Vater und Mutter gefragt, ob sie nicht lieber draußen warten wollen. Die Ärzte haben die Erfahrung gemacht, dass es für Mutter und auch den Vater nicht schön ist. Vater und Mutter haben sich aber darauf verständigt, dass einer beim Kind bleibt. Eben damit sich das Kind nicht allein gelassen fühlt. Das war auch nicht der Punkt. Mama Chia, ich danke Dir für Deine Antwort, denn die macht es für mich nun verständlich, warum in den Krankenhäusern so aggiert wird. Nett wäre gewesen, man hätte den Eltern genau dieses mal erklärt. Dann hätte die Mutter mit Sicherheit ihr Einverständnis gegeben.

  • In der Kinderklinik hier bekommen alle KInder, die stationär aufgenommen, werden einen Zugang.
    Mein Kind hat zu den stätionären Untersuchungen vormittags bei der Aufnahme einen Zugang bekommen, wenn die Untersuchung (Magenspiegelung) erst am nächsten morgen stattfand. Manchmal war die Nadel dann verrutscht und der Zugang musste neu gelegt werden.
    Ob das alles so sein muss, weiß ich nicht.



    Das ist wohl hauptsächlich der Grund für die Wut der Mutter: Man schickte die Mutter mit der Begründung raus, um dann ungestört den Zugang legen zu können.
    Der Vater fiel ihr nach ihrem Gefühl in den Rücken.
    Dann war es zudem wohl nicht ganz klar, ob es so notwendig war, dass das Kind dort bleiben muss.


    Die Mutter verneint das, weil sie die Notwendigkeit nicht sieht. Auf Anraten der Ärztin verlässt die Mutter den Behandlungsraum, da die Blutabnahme bei Säulingen nicht die Schönste ist. Während die Mutter draußen ist, veranlasst der Vater gegen den Willen der Mutter, dass der Zugang gelegt wird.

  • . Es war für die Mutter schon ein Schock, den Säugling zu sehen, der von drei Leuten krampfhaft festgehalten wurde, um die Prozedur durchführen zu können


    Nun, ob nun Blut abgenommen wird, oder ein Zugang gelegt wird ist da erstmal egal, die meisten Säuglinge zeigen da wenig kooperationsbereitschaft und müssen zwangsläufig festgehalten werden. Schön ist das für keinen Beteiligten. Aber es ist notwendig.



    Ich frage mich, was so schnell Gravierendes eintreten könnte. Ich bin da nicht vom Fach. Die Blutwerte waren alle in Ordnung, Infektionen wurden ja durch die Blutwerte ausgeschlossen, Flüssigkeitsverlust war nicht vorhanden.


    Nun, das Kind war im Krankenhaus, ins Krankenhaus geht man ja üblicherweise nur, wenn es einem schlecht geht. Aufgenommen wird man üblicherweise nur, wenn es etwas ernsthaftes ist, oder sich etwas ernsthaftes entwickeln kann.


    Bei der Blutentnahme sticht man eine Nadel in den Arm und muß dann mehrere Röhrchen abnehmen mit im Arm liegender Nadel. Bei einem Zugang sticht man rein, zieht die Nadel raus und hat nur noch einen Plastikschlauch im Arm, aus dem man dann in aller Ruhe Blut entnehmen kann und bei Bedarf Medikamente geben kann und eventuell am nächsten Tag nochmal Blut entnehmen kann um dem Kind eine erneute Traumatisierung durch die Blutentnahme zu ersparen.


    Eltern schickt man immer dann raus, wenn zu erwarten ist, daß sie das Kind negativ beeinflussen, soll heissen, daß sie kollabieren, panisch werden oder ganz viel Unruhe in die Situation bringen, diese Unruhe überträgt sich manchmal nämlich auch auf das Personal, was das Treffen von Venen kleiner zappelnder Kinder nicht gerad sicherer macht.


    Ausserdem schreiten besorgte Eltern gerne mal ein und reissen einem die Instrumente aus der Hand. Verständlich, da tut ja jemand dem eigenen Kind weh, macht das Ganze aber auch für alle Beteiligten schwerer.


    Jeder Patient, der ( nicht elektiv ) aufgenommen wird, bekommt üblicherweise einen Zugang, denn er ist krank. Wenn der Säugling aufgehört hätte zu trinken, dann fallen die Venen zusammen und dann hat man echt Probleme einen Zugang zu finden, da muß man dann mehrfach stechen oder in die Knochen bohren. Auch das möchte niemand.


    Was für mich manchmal echt schwer nachzuvollziehen ist, warum lehnen manche Menschen manche Eingriffe ab, ohne zu hinterfragen, warum der notwendig ist oder darüber nachzudenken, ob das wirklich sinnvoll ist?


    Die Braunüle hier war ein Stich, genauso wie das Blut abnehmen, hätte dem Kind im Zweifel aber so viel Qual erspart...manchmal kann man auch einfach den Leuten, die sich auskennen, vertrauen, daß sie das tun, was das Beste für das Kind ist!


    Sie haben jedenfalls nicht heimlich hinter dem Rücken der Mutter eine Braunüle gelegt, um ihr eins auszuwischen!

  • Bitte wie kann man rausgehen, wenn sein Kind Schmerzen hat und getröstet werden will? Aufgabe einer Mutter (oder Vater, ganz egal) ist es, dem kleinen Wurm Ruhe und Vertrauen zu vermitteln, es tröstend im Arm zu halten. Weggehen ist kein Option.



    Aber manchmal echt besser für alle Beteiligten ;-).


    Die etwas ältere Krankenschwester bat uns auch raus zu gehen. Mein Gold so knapp 3 Wochen alt....
    Während ich also noch so ganz naiv überlegt habe, wo denn bei einem Säugling ein Zugang gelegt wird, waren wir gerade vor der Tür angekommen. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, dass der Kopf wohl sinnvoll ist, einfach weil das Kind da nicht dran kommt.
    Dann habe ich mein Gold herzerweichend schreien gehört. Nur kurz und es waren viel Kinder da. Aber das war meine :amok:


    Wäre ich in dem Behandlungsraum geblieben, hätte die junge Assistenzärztin sicherlich selber medizinische Hilfe gebraucht :rotwerd .


    Mein Gold ist heute 10 und kann sich nicht mehr daran erinnern und die vermutete Mittelohrentzündung, mit Antibiotika behandelte Infektion, stellte sich als schlichte Verstopfung heraus.


    Sowas passiert. Ich bin mir sicher, dass alle nur Gute Absichten hatten.
    Wäre ich mit im Raum gewesen..... :nawarte:


    Und letztendlich wäre so eine Situation für die Eltern nicht entstanden, in denen sie sich streiten.


    Wobei ich mir dann für meine Tochter wünsche, dass das medizinische Personal bitte meine persönlichen Befindlichkeiten den medizinischen notwendigen unterordnet.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • schmerztechnisch für das Kind keinen Unterschied


    bei Erwachsenen zumindest nicht - würde mich wundern, wenn das bei Kindern anders wäre... ich finde den Zugang sogar angehmer - gerade wenn mehere Röhrchen getauscht werden müssen
    beim einfachen Blutabnehmen ist das tauschen dann direkt an der Nadel, das merkt man schon, beim Zugang kommt dann erst der Schlauch da merkt man das umstöpseln nicht

  • Was für mich manchmal echt schwer nachzuvollziehen ist, warum lehnen manche Menschen manche Eingriffe ab, ohne zu hinterfragen, warum der notwendig ist oder darüber nachzudenken, ob das wirklich sinnvoll ist?


    Ich denke, das passiert dann, wenn sie nicht genügend Informationen erhalten. Auch hier hätte es vielleicht gereicht die Mutter kurz aufzuklären.



  • Bei allem Schmerz, musste ich dann doch hier schmunzeln, genau so fühlt man sich. Ich habe mich so gut es ging zusammengerissen, aber am liebsten hätte ich den Jungen vom Tisch gerissen und die gute Frau mit dem Nudelholz bearbeitet. Topfen für Tropfen, es hat ne gefühlte Ewigkeit gedauert.

  • Hallo Monsterkrümel, sehe ich das richtig, dass es schmerztechnisch für das Kind keinen Unterschied macht, ob bei dem Kind nur Blut abgenommen wird oder ob der Zugang gelegt ist und dann Blut abgenommen wird?


    Nun, eine Braunüle legen ist technisch etwas schwerer, als Blut abzunehmen, da hat man ein höheres Risiko, nochmal stechen zu müssen. Außerdem ist die Nadel meist etwas größer, kommt drauf an, welche Nadelgröße man nimmt.


    Aber ja, eigentlich ist es so ziemlich der gleiche Schmerz.


    Ich denke, das passiert dann, wenn sie nicht genügend Informationen erhalten. Auch hier hätte es vielleicht gereicht die Mutter kurz aufzuklären.


    Nun, man versucht eigentlich immer, den Sinn und Zweck des eigenen Handelns zu vermitteln. Es gibt Studien von Aufklärungsgesprächen. Patienten können sich an gerade mal 10% des Inhaltes erinnern.
    Ausserdem ist es manchmal schwer, gegen ein " Ich hab gegoogelt" oder ein "mein Hausarzt meint" oder gar das "man kann das aber auch so machen"...anzukommen.


    Prinzipiell halte ich es so, wenn ich zum Arzt, zum Handwerker oder zum Friseur gehe, daß ich erstmal annehme, daß derjenige Ahnung von dem hat, was er da tut.


    Das ist aber scheinbar nicht bei allen Menschen so. Zuhören ist auch nicht immer ganz einfach.


    Für einen Arzt ist es vielleicht auch erstmal seltsam, wenn jemand mit dem Kind ins Krankenhaus kommt und damit ja aussagt, daß er der Meinung ist, dem Kind geht es so schlecht, daß es im Krankenhaus bleiben muß ( denn sonst würde er ja zum Hausarzt oder zum Bereitschaftsdienst gehen, denn da gibts Rezepte ) und dann aber keinen Zugang für Medikamente haben möchte.


    Wenn ich jetzt jemandem sagen würde: Ich leg dem Kind einen Zugang, dann können wir Blut abnehmen und ggf. Medikamente geben, die Mutter das dann vehement ablehnt, dann diskutier ich das sicherlich nicht stundenlang ( die Notaufnahme ist im Allgemeinen proppevoll, teils mit lebensbedrohlich erkrankten Kindern ) sondern entspreche dem Wunsch der Mutter.
    Die Zahl der juristischen Außeinandersetzungen nehmen hierzulande zu, deswegen wird nicht immer nach medizinischen Gesichtspunkten gehandelt, sondern gerne auch nach Patientenwunsch.
    Abgesehen davon, wenn man schon diskutiert und dann die Mutter "überredet" doch einem Zugang zuzustimmen, dann ist es Murphys Law, daß genau DIESER Zugang nicht hinhaut und ein zweites Mal gestochen werden muß.
    Gerade Ärzte, die den Beruf noch nicht lange machen, lassen sich da auch mal nervös machen und dann klappt es halt nicht immer. Mal abgesehen davon, daß gerade die kleinen speckigen Babyies im Alter von 6-24 Monaten echt schwere Beute sind. Der Kopf ist zu behaart für einen Zugang und die Hände sich ...speckig!


    Manchmal mag man auch schlicht nicht mehr diskutieren. Und vor allem nicht überreden. Nicht mit der Ambulanz voll, man schon 24h Schicht hinter sich hat, nicht mit dem weinenden Kind, daß sich immer mehr aufregt, wenn Mama hektisch wird und vor allem mag man ja der Mutter nicht unterstellen, daß sie keine guten Gründe hat, warum sie denn nun irgendwas ablehnt. Das führt nämlich häufig zu Endlosdiskussionen....

  • So wirklich nachvollziehen kann ich das nicht, warum Eltern aggressiv, panisch oder auch ohnmächtig werden, wenn sie anwesend sind bei einem kleinen Eingriff bei ihrem Kind (und wir reden hier nur von einem Zugang), aber ich weiß, dass das Personal gern vorsorglich die Eltern rausschickt, um in Ruhe arbeiten zu können - was auch verständlich ist.
    Wenn also die Mutter das Blutabnehmen nicht ertragen kann, dann sollte sie auch draußen bleiben und nicht währenddessen hereinstürzen und anschließend alle anderen verantwortlich machen dafür, dass sie den Anblick nicht ertragen kann (ja, sie hat bemängelt, dass man ihre Anweisung übergangen hat, aber letztlich war es vermutlich doch eher genau das, was ihre Emotionen hochkochen ließ).
    Ich halte den Zugang bei einem Säugling auch für die bessere Variante, denn es ist auch nur ein Piekser, der aber die Möglichkeit bietet, weitere Untersuchungen oder Medikamentengabe ohne nochmaliges Pieksen durchzuführen.
    Man hätte ihr das vorher erklären müssen, wenn sie schon nicht selbst darauf kommt, dass es so einfacher und sicherer ist!


    Ich bin da anders, ich werde eher pampig, wenn man mich rausschickt. So geschehen bei Kinds erster Lumbalpunktion ohne Sedierung (Kind war 7). Aber die konnten ja nicht wissen, dass ich das gut verkrafte. Bei der 2. wachen LP in einem anderen Kkhs durfte ich mit und konnte Kind mit meiner Nähe und meinem Gequatsche über Eissorten (Belohnungseis) gut ablenken und beruhigen.
    Hätte man mich für jeden der zig Zugänge und zig späteren Blutentnahmen beim Kind rausgeschickt - ich hätte ordentlich Bewegung gehabt :rolleyes: Ich muss aber auch immer zugucken, wenn mal an mir selbst herumgeschibbelt oder geflickt wird...bin da vielleicht auch speziell...

  • Und vor allem nicht überreden. Nicht mit der Ambulanz voll, man schon 24h Schicht hinter sich hat, nicht mit dem weinenden Kind, daß sich immer mehr aufregt, wenn Mama hektisch wird und vor allem mag man ja der Mutter nicht unterstellen, daß sie keine guten Gründe hat, warum sie denn nun irgendwas ablehnt.


    Monsterkrümel, ich habe volles Verständnis dafür


    Es gibt Studien von Aufklärungsgesprächen. Patienten können sich an gerade mal 10% des Inhaltes erinnern.


    So geht es mir auch immer :lach

  • Das Baby gerade mal 5 Wochen alt. Das heißt, dass die Mutter gerade mal 5 Wochen Mutter ist. Beim ersten Kind reagiert man da total hektisch und überempfindlich. Man meint, man müsse das Baby jede Sekunde schützen. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich das erste Mal mit Kind ins Krankenhaus musste. Ich total am heulen, Vater ist die 3 km gefahren. Beim zweiten Mal Krankenhaus ging es schon einfacher... Beim 2. Kind Routine...

  • Wo die Mutter "ein Fass aufmacht", kann ich nicht wirklich erkennen. Vielleicht zeigt man mir mal meine geschriebenen Worte aus denen so etwas hervorgeht.


    Das "Fass aufmachen" ist vielleicht etwas überzogen formuliert, bitte entschuldige, falls das irgendwie blöd angekommen ist.


    Du schreibst, dass das Verhältnis zwischen den Eltern logischerweise "leicht" angekratzt sei und dass die Mutter "damit" nicht gut umgehen könne.


    Weiter ginge es um das Vertrauen ineinander und die Mutter sei enttäuscht (über das Verhalten des Vaters, vermute ich - richtig?). Ich verstehe es so, dass die Mutter vom Gefühl her einen Vertrauensverlust ("Bruch" finde ich jetzt zu hart oder geht es doch eher in die Richtung?) erlitten hat und sich möglicherweise nicht erst genommen fühlt? Dies wäre jetzt meine Interpretation deiner Posts.


    Was ist für die Mutter schlimmer? Dass ihrem Baby ein Zugang gelegt wurde (also die Tatsache an sich) oder dass der Vater gegen ihren Willen entschieden hat?


    Im Prinzip fällt es mir in der Sache "Zugang" einfach nur schwer, die Position der Mutter nachzuvollziehen. Ich habe es nie erlebt, dass ein Kind vollkommen grundlos bzw. nur wegen eines Schnupfens eingewiesen wurde. Mein Sohn wurde zweimal eingewiesen (einmal mit 4 und einmal mit 8 Wochen), beide Male gab es triftige Gründe. Okay, seine Krankenhausaufenthalte waren beide Male deutlich länger als eine Nacht zur Beobachtung. Aber auch später, als er etwas älter war und dennoch massive gesundheitliche Schwierigkeiten hatte, hat man immer versucht, uns (mich als Mutter und ihn als Sohn) nicht aus dem gewohnten Umfeld herauszureißen, sondern ihm ambulant zu helfen (was soweit auch gelungen ist, heute merkt man ihm rein gar nichts mehr an).


    Ich kann sehr gut (!!) den Schock nachvollziehen, wenn das eigene Baby mit 4 Wochen ins Krankenhaus muss. Ich habe beim ersten Mal nur geheult, war vollkommen von der Rolle, hatte aus heutiger Perspektive wahrscheinlich auch noch mächtig mit der Hormonumstellung zu tun (was ich damals natürlich in keinster Weise wahr haben wollte...). Aber ich war vollkommen "durch" mit meinen Nerven.


    Beim zweiten Mal "kannte" ich das bereits, war deutlich gelassener und einfach nur froh (und erleichtert), dass man ihm (stationär) geholfen hat. Dass ich ihn beide Male nicht aus den Augen gelassen habe (trotz Überwachung) versteht sich von selbst.


    Aber ich meine, die Mutter reagiert über. Vielleicht kann sie nicht anders - man sollte es ihr auch nicht vorwerfen! Aber wegen einem Zugang das Vertrauen anzuzweifeln, an ein "angeknackstes Verhältnis" zu denken - sorry, das kann ich nicht nachvollziehen!!! Der Vater und sie hatten unterschiedliche Auffassungen, letztendlich hat sich der Vater durchgesetzt - ja und? Wäre der Zugang nicht gelegt worden, hätte dann der Vater genauso das Recht gehabt zu sagen / denken / fühlen: "Ich bin enttäuscht von dir, weil du meinen Willen nicht respektiert hast?"


    Puhhhh.... schwierig - nicht zuletzt auch, weil da meine eigenen Narben weh tun ;) . Und deswegen schrieb ich sinngemäß, dass ein gesundes Kind nicht selbstverständlich ist. Mir war und ist die Gesundheit meiner Kinder wichtiger als so ein vergleichsweise nebensächlicher Zugang. Damals waren mit meinem Ex darüber auch keinerlei Diskussionen nötig - dazu war unsere Sorge viel zu groß.


    Ich meine das wirklich nicht böse, auch wenn ich schreibe, dass ich die Mutter nicht verstehe - das ist einfach so. Ihrem Kind geht es wieder gut, es hat einen Zugang gehabt, aber es lebt! Ich kannte damals Frauen, deren Kinder gestorben sind (um es mal ganz deutlich zu formulieren).

  • Also meine kleiner Wurm wurde 24 Stunden nach Geburt schon geärgert mit Blut abnehmen am Kopf - ich war die ganze Zeit dabei - natürlich zieht sich alles in einem zusammen wenn man das sieht und nichts tun kann.
    Gut bei uns gab es eindeutige medizinische Indikationen, letztendlich lag der Zugang aber am Händchen.


    Ich finde es höchst kurios. Der eine sagt Ja der andere Nein. Einen Zugang vorsorglich zu legen ist ja nun nicht so schlimm. Auch wenn es schmerzen bedeutet und unangenehm ist.
    So kann schnell gehandelt werden, sollte sich der Zustand verschlehtern. Und das sollte man nicht aus dem Blick lassen. Es geht um das Wohl des Kindes und nicht um den Streit der Eltern.