beziehungsgestört?

  • Zwischen meinen Beziehungen bin ich immer sehr lange alleine gewesen, um zu reflektieren, was falsch in der Beziehung gelaufen ist, was ich für Fehler gemacht habe und was mir wichtig ist in einer Beziehung. Solche Gedanken und Überlegungen laufen teilweise jahrelang


    Klar hätte ich schon längs nach dem Scheitern meine Ehe eine Beziehung haben können. Aber ich habe für mich festgestellt, dass ich mich verlieben möchte, dass Aussehen nicht alles ist und dass derjenige sich wirklich für mich interessieren soll, ich für ihn da sein darf und er für mich und ja, ich bin über 20, habe nicht den IQ eines Toastbrotes und mir ist klar, dass Beziehung auch Kompromisse bedeutet. Aber jeder hat seinen Punkt, wie weit er Kompromisse eingehen möchte und ich möchte das nicht bis zur Selbstaufgabe


    Für mein Empfinden ein sehr "gesunder" Weg, mein ehrlich gemeintes Kompliment. :blume

  • Na ja, also seid ihr der Meinung, jemand, der keine Beziehung möchte, möchte sich nicht mit sich auseinander setzen?


    Nein, das steht doch gar nicht da.



    Und zu dem, was Du sonst schreibst, von wegen Zeit lassen und reflektieren und genau wissen, was man will: :daumen

  • Hi,


    wenn eine(r) schlechte Erfahrung in einer Partnerschaft gemacht hat, so ist dieser imho nicht selten beziehungsgestört.
    Diese(r) möchte keine feste Bindung eingehen, oder in einer Beziehung läßt sich jener kaum auf Kompromisse ein.


    ...aber es muß ja nicht so bleiben !


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Und unser Leben hat Probleme, die es ohne unsere Ehe gar nicht gäbe :lach Aber wir gehen gemeinsam da durch.


    Das ist der springende Punkt:


    Es ist ganz schön schwierig, jemanden zu finden, der bereit ist, Probleme gemeinsam durchzustehen.


    Es ist einfach und nicht vorhersehbar. Wenn ein Problem, eine Schwierigkeit oder Unnanehmlichkeiten auftauchen, tauchen viele Partner unter. Es besteht bei vielen nicht die Bereitschaft sich damit vernünftig auseinanderzusetzen, sondern verlassen lieber den Partner und suchen etwas Neues. Die Nichtbereitschaft Kompromisse einzugehen ist das K.O. für Partnerschaften. Das kann man in vielen Threads nachlesen. Sehr oft ist es so, dass ein Partner reden möchte und bereit ist, Eingeständnisse zu machen, aber der andere Partner sucht den bequemen Weg und sucht sich einen neuen vermeintlich idealen Partner. In einer interessanten Studie habe ich gelesen, dass das zum einen daran liegt, dass heute "alles" verfügbar ist, durch das Internet.

  • Ich bin zwa erst 26 aber fühlen tue ich mich net so.....


    Ich war die letzten 3 Jahre Single es gab in den 3 Jahren 2 Männer aber nur Oberflächlich....
    Und ja man gewöhnt sich an das alleine sein und ich konnte mir was anderes garnicht vorstellen zudem ich grad mitten in der Ausbildung bin.


    Und dann kam plötzölich er und meine Welt steht bis heute Kopf.
    Immer wieder die Gedanken willst du das etc. Wie Frau Volleybap sagt....
    IIch bin zu fogendem Schluß gekommen.


    Wir leben alle nur einmal und dazu gehört auch eben Schmerz, wenn ich es nicht versuche werde ich den Moment verpassen Glücklich zu sein.
    Mein Lebensmotto ist no Risk NO Fun.... Wenn ich ständig damit beschäftigt bin mich zu schützen vor meiner Umwelt etc. werde ich das mein ganzes Leben verschenken... Und nichts mehr um mich rum mitbekommen.



    Entweder es klappt oder es tut es nicht, aber das grübeln hilft dabei nicht.


    Ich bin auch geschädigt und nach einer Woche bin ich in Panik verfallen, er könnte mich verarschen, belügen etc.
    Und bums so war eine Diskussion vorprogrammiert, ich habe mir dann selber in den Arsch getreten und er hat versucht mir meine Angst zu nehmen und ja ich würde sagen er hat es geschafft. Ich strafe ihn nicht für die Fehler meiner Ex-freunde und das erwarte ich auch von Ihm.


    Mir geht es gut und ich genieße jede Sekunde die wir zusammen haben für mich sind 2 Tage ohneinander eine Qual.... Obwohl ich vorher solange alleine war.......


    Ich aber auch immer beschäftigt war und kaum Zeit hatte.
    So waren die Abende kurz und die Nächte kürzer.


    Mach dir nicht soviele Gedanken Ishido lass es einfach passieren.
    Umso mehr du drüber nachdenkst ob man dir weh tun könnte umso wahrscheinlich das dies eintritt.

  • Naja, bis mir einer begegnet, bleibe ich flammenlos allein. Beziehungsgestört empfinde ich mich nicht. Eher so, dass ich einfach auf bestimmte Verhaltensweisen keine Lust mehr habe.

    :Flowers :daumen

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schau nach vorn und nicht zurück. Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur Du.
    (altes Sprichwort)


    Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. (John Lennon)



  • "entflammbar" sein klingt doch noch nach "lebendig-sein"...schon mal eine gute sache!


    Was schnell entflammbar ist, kann auch schnell abfackeln... :devil:
    Ist wohl einfach eine Frage des Charakters, ob einem Funkenflug genügt oder es lichterloh brennen soll.

  • Frau Volleybap:


    einfach wieder nur gut auf den Punkt gebracht. (Sind das schon drei Jahre?) Die Zeit vergeht.


    Ganz viele liebe Grüße,
    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • aber ich frage mich wirklich ob diese "Den hals nicht vollkriegen und immer ALLES wollen...!" nicht eigentlich nur eins ist: ziemlich unreif und spätpubertär. Und in letzter Konsequenz auch: unrealistisch.


    Huhu,


    sehe ich ganz genauso. Das passt genau zu dem, was unter meinem Usernamen steht: Nichtperfekt + Nichtperfekt = Perfekt!!


    Jeder hat seine Ecken, und wenn ich vom Partner erwarte, daß er mich so akzeptiert wie ich bin, sollte ich mir das vor Augen halten und seine Ecken auch akzeptieren. Wenn mein Partner nicht perfekt ist, brauche ich es auch nicht zu sein. Nur muß dafür jeder Part weiter als über den Tellerrand schauen und sich Mühe geben. Die Ecken des Partners...die gestatten mir selber in gewisser Weise auch meine Ecken, so sehen mein Partner und ich es mittlerweile.


    Und, was soll ich sagen, Ecken, die aneinander reiben...laufen letztlich rund. :daumen


    Bettina

  • aber ich frage mich wirklich ob diese "Den hals nicht vollkriegen und immer ALLES wollen...!" nicht eigentlich nur eins ist: ziemlich unreif und spätpubertär. Und in letzter Konsequenz auch: unrealistisch.


    Genau das ist es wohl...
    So habe ich es auch gemeint mit dem "alles gleichzeitig haben wollen" und das möglichst x Jahre, ohne dass es aufhört zu knistern... Ich halte das für total unrealistisch!
    Es mag Ausnahmen geben, Paare, die auch nach 30 Jahren noch einander genießen, im Bett wie im Alltag, aber ich bin mir sicher, dass das denen nicht einfach so in den Schoß gefallen ist. Die haben sicherlich auch die eine oder andere Durststrecke überwunden und sich zusammengerauft, etwas dafür getan, damit die Beziehung funktioniert. Und die haben auch sicher frühzeitig begriffen, dass sie nicht ALLES haben können, die haben einfach die richtige Balance gefunden zwischen Erwartung und Realität.


    Wenn ich mir überlege, was mein Ex mir als Begründung nannte für seine plötzliche Trennung nach 15 Jahren: Zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit. :ohnmacht: Da hätte ich mich aus demselben Grund auch von ihm trennen können! Womöglich hat er gedacht, das muss immer so weiter gehen wie in den ersten Jahren, dass man gelegentlich mal knutschend unterm Küchentisch landet und das ganz normal findet... Wir waren tatsächlich sehr lange wie frisch verliebt, auch nach Jahren noch - aber irgendwann holt einen dann doch der Alltag ein, spätestens wenn ein Kind kommt und einer regelmäßig vollzeit arbeiten geht...Und ich fürchte, dass er genau da an seinen zu hohen Erwartungen gescheitert ist und dann unreif-trotzig beschlossen hat: Wenn das nicht mehr so ist wie früher, nicht mehr so, wie ich es mir wünsche, dann will ich gar nicht mehr! *mitdemFußstampf*
    Er hat tatsächlich einen Hang zum Trotz, hat mitunter tagelang nicht mit mir geredet, wenn er beleidigt war... :rolleyes2:
    So ein spätpubertierender Kerl kommt mir jedenfalls nicht mehr ins Haus :brille

  • Mir ging es lange genauso... ueber 5 Jahre lang. Bei mir war der Grund nicht, dass ich mich nicht reflektiert habe. Es war eher, dass ich nicht vertraut habe. Das musste bei mir ganz ganz langsam wieder kommen. Im 1. Jahr nach der Trennung hab ich niemandem mehr vertraut: weder meiner noch seiner Familie, nicht der Schule oder dem Kindergarten oder den Nachbarn... wirklich niemandem. Weil einfach sehr viel vorgefallen war (nicht nur in meiner Ehe, sondern meinem ganzen Leben). Als ich wieder offener war, war da auch diese schnelle Entflammbarkeit (mit grosser Hoffnung gepaart) und dann der tiefe Fall kurze Zeit spaeter... Im Nachhinein denke ich, dass es daran lag, dass etwas noch nicht bereinigt war bei mir. Ich stand immer noch unbewusst in einem Abhaengigkeitsverhaeltnis von meinem Ex und meinen Schwiegereltern (ganz sicher nicht finanzieller Art, sondern eher emotionaler Art... mein starker Wunsch, dass sie fuer meine Tochter da sind... im Fall KV unerfuellbar... er wird nicht fuer sie da sein. Nie.).


    Nachdem ich abgeschlossen hatte, kam wie von selbst jemand in mein Leben... Nach schneller Entflammbarkeit aber wieder oft die Gefuehle: das wird NIE was... ich hab doch gar keine Zeit, meine Tochter hat dann noch weniger von mir, jetzt noch Kompromisse (nee danke), bin eh schon ausgelaugt, schaffe schlaflose Naechte nicht auch noch, und Fehler hat der auch noch... ;). Mein Glueck war, dass er nicht locker gelassen hat. Er hat sich von mir einen Abwasch nach dem anderen abgeholt (und ich hab sicher ein halbes Dutzend Mal gesagt: das wird nichts) und er ein halbes Dutzend mal: doch, das wird was und dabei war er so sicher, dass meine Widerstaende sich langsam aufgeloest werden. Kurz: das, was mir an Urvertrauen gefehlt hat, hat er eingebracht. Schoen finde ich, dass ich langsam auch wieder glauben kann... und dass die Mauer bei mir immer mehr einreisst. Ich trau mich wieder Gefuehle zu zeigen.


    Vielleicht machen wir auch den Fehler, dass wir denken, dass eine Patchworkbeziehung so anfangen muss, wie es damals mit unserem Ex/unseren Exen angefangen hat: bis ueber beide Ohren verliebt, sorglos etc. und das ueber Monate hinweg. Das ist einfach nicht mehr so. Verliebt ja, aber anders. Es ist von Anfang an Arbeit, man hat viel weniger Zeit zum Kennenlernen und muss nicht nur den Partner und sich, sondern auch noch die Kinder unter einen Hut bekommen. Der (nicht immer einfache) Alltag ist schneller da, als man bis 3 zaehlen kann. Aber das ist es wert.... die vertrauten Momente, die gemeinsamen Hoehen und Tiefen, die Tatsache, dass einfach jemand da ist, mit dem sich Sorgen und alles andere teilen kann...darauf moechte ich nicht mehr verzichten.

  • Hmm,ist natürlich die Frage was alles als Beziehungsgestört bezeichnet wird.
    Ich glaube zwar nicht das ich Beziehungsgestört bin.Jedoch bremst mich immer der Gedanke wieder von vorne anfangen zu müssen.Trennungen sind ja nicht nur für einen selber belastend...sondern langfristig gesehen auch für das/die Kind/er.
    Da bin ich glaube (noch) glücklich mit kurzfristigen Begegnungen,die mir und meiner Maus nicht weh tun.



    Verdammt,also doch Geschädigt :tot

  • Das einzige was gestört ist wenn es nicht funktioniert, ist die Beziehung zu sich selbst.
    Partnerschaft ist Arbeit - mit dem Anderen und aber vor allem an sich.


    ... bekommen wir plötzlich den Spiegel vorgehalten - sehen uns im Anderen -


    Und was ist dann einfacher, als den "Spiegel" aus dem Leben zu verbannen.
    Denn dem Spiegel weiter Platz geben heißt ja im Umkehrschluss, sich mit sich selbst auseinandersetzen müssen.

    :daumen


    Scheinbar haben das viele Menschen in der hiesigen komsumorientierten wegwerf Gesellschaft verlernt :( :frag
    ... und der Menschensupermarkt Internet verführt zusätzlich :schiel





    Es ist ganz schön schwierig, jemanden zu finden, der bereit ist, Probleme gemeinsam durchzustehen.


    Wenn ... Unnanehmlichkeiten auftauchen, tauchen viele Partner unter. Es besteht bei vielen nicht die Bereitschaft sich damit vernünftig auseinanderzusetzen, sondern verlassen lieber den Partner und suchen etwas Neues. Die Nichtbereitschaft Kompromisse einzugehen ist das K.O. für Partnerschaften.

    auseinanderzusetzen hat mit: zusammen zu setzen / mit einander / zu setzen = inne halten - einen langen Atem haben, ... zu tun



    "Wir" Menschen haben es scheinbar verlernt, uns wirklich für den Anderen zu interessieren
    :heul
    mit allem, was dazu gehört - nicht nur die schönen, schnelllebigen (und oft) oberflächlichen Schlagzeilen / Neuigkeiten, sondern, wie es dem Gegenüber geht - wie es ihr/ihm wirklich geht
    u.A. ist das für mich das Fundament einer Freundschaft/Liebe/Partnerschaft






    Die Tage habe ich etwas zu lesen bekommen, was leider glaub ich, ganz gut hierher passt:


    Viele scheitern an der Liebe, weil ihre Angst, sich dem Anderen zu öffnen, größer ist als die Sehnsucht nach Geborgenheit, Wärme und Vertrauen - und die schlechten Erfahrungen stärker sind als die besten Hoffnungen


    :frag

  • Das letzte kann ich nur unterschreiben.Ich hab auch eher Angst davor alles nochmal durchleben zu müssen,als mich ins ungewisse Glück zu schmeißen.Jetzt weiß ich was ich hab und was nicht...und damit bin ich vorerst glücklich.wenn man das so nennen kann.Ich bin Vollzeit arbeiten und Abends wartet meine Tochter und will auch noch was von mir haben...dann Rest Haushalt.Ich wüsste garnicht aucher Wochenendbeziehung wie ich das machen sollte (ach WE ist Freunde und Familientreffen angesagt,also voll ausgeplant).
    Hmmm,aber für ewig solo bleiben will ich auch nich :hae: