beziehungsgestört?

  • nach mittlerweile (*** hier bitte zahl eintragen) gescheiterten beziehungen, fragt man sich das dann doch irgendwann einmal.


    "alle anderen sind schuld", ist cool....aber viel zu einfach.


    verarbeiten, abschließen...luft rein lassen, bevor es weiter geht: wichtig, und hab ich auch jedes mal so gehandhabt. (geh ich mal einfach so von aus)


    nur mittlerweile ertappe ich mich immer mehr dabei, die selbst gewählte "einsamkeit" als äußerst angenehm zu empfinden....um gleichzeitig den wunsch nach nähe zu verspüren. wtf?


    lerne ich jemanden kennen, bin ich extrem schnell "entflammbar"...und sehne mir im gleichen augenblick meine "sichere zone" zurück....was um alles in der welt läuft hier falsch?


    geht das jemandem so ähnlich? und wie geht ihr damit um?

  • :hilfe Kannst du in meinen kopp kucken?


    Das ist schlimm. Hat aber glaub ich weniger mit "Beziehungsunfähigkeit" zu tun, sondern eher mit dem selben Phänomen weswegen wir soviele Scheidungen haben im Moment.


    Halt mich für doof, aber uns gehts zu gut. Wir wollen uns alle "Selbstverwirklichen" meiner Meinung nach und das ist in einer Partnerschaft sehr sehr sehr sehr sehr schwer hab ich das Gefühl.


    Keine Ahnung ob du das genauso siehst.


    LG Stefan

  • Mir geht es ganz genauso und ich habe mich schon des öfteren gefragt, ob ich beziehungsunfähig bin bzw ist es mir auch schon vorgeworfen worden.


    Einerseits sehnt man sich nach jemanden, andererseits ist man froh, alleine zu sein. Wobei man als Alleinerziehende(r) ja nicht wirklich alleine ist


    Ich habe es auch oft, wenn ich jemanden kennenlerne, dass ich Feuer und Flamme bin und nach relativ kurzer Zeit wird es mir zu viel und ich ziehe mich zurück


    Ich habe für mich beschlossen, alleine glücklich zu sein und wenn ich alleine glücklich bin und dann jemanden finde, der mich ergänzt, der meine Seele berührt. Mit dem ich mich wohl und geborgen fühle, der aber genauso akzeptieren kann, wenn man Zeit und Freiräume für sich braucht, dann ist es der Richtige und solange kann ich warten


    Ich will nämlich nicht irgendwen, nur um jemanden zu haben.

  • Mir gehts genauso.
    Ich genieße mein Alleinsein, meine Selbständigkeit zu sehr. Auf der anderen Seite habe ich aber Träume. Eine ernste Beziehung, eine Zukunft zu zweit, heiraten ganz kitschig.
    Aber ich wär wohl so eine die bei der Frage mit dem Ring "Nein" sagen würde. :kopf
    Total bescheuert und deswegen bin ich schon soooo lange Single.
    Meine verliebtheit dauert meist drei Monate und dann geht mir der andere so sehr auf die Nerven und ich möchte eigendlich nur noch allein sein, da weiß ich wenigstens was ich hab und will.

  • selbst verwirklichen...oh ja...aber immer noch? nach all den jahren?


    so langsam sollte ich mal mit den beiden stelzen am boden stehen. trotzdem hat man das "ich möchte" ständig im kopf...und glaubt/weiß das man in keinster weise egoistisch reagiert.


    liegt das am noch nicht gefundenen "deckel/topf" syndrom? oder macht man sich da was vor?


    wenn ich glücklich mit meiner situation wäre, würde ich so ein hirnspaghetti auch nicht posten....ergo...irgendwas läuft aus dem ruder. zu hohe erwartungen? oder kann man selbst die minimalsten erwartungen des anderen gar nicht erfüllen?



    ich mach mir mal nen sekt auf und denk drüber nach...

  • Ich habe für mich beschlossen, alleine glücklich zu sein und wenn ich alleine glücklich bin und dann jemanden finde, der mich ergänzt, der meine Seele berührt. Mit dem ich mich wohl und geborgen fühle, der aber genauso akzeptieren kann, wenn man Zeit und Freiräume für sich braucht, dann ist es der Richtige und solange kann ich warten


    Das unterschreibe ich mal einfach so.
    Mir geht es ebenso, nur, dass ich nicht schnell entflammbar bin ;)
    Aber mir geht es gut damit. Ich kann gut mit mir allein sein. Wenn jemand kommt, bei dem ich ein WIR sein kann, ohne mein ICH aufgeben zu müssen,
    laufe ich aber bestimmt nicht weg :D

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Hm...kennst du dich denn gut genug?
    Weißt du, was du brauchst und willst?
    Was du dir wünschst?


    Ich kenne Menschen, die mit allerhand beschäftigt sind, bloß mit sich selbst nicht.


    Und die Schwierigkeiten haben, das, was in ihnen vorgeht, in Worte zu fassen.


    Sie kennen den groben Rahmen, bewegen sich darin und stoßen in Beziehungen immer wieder an ihre Grenzen.


    Einen anderen Menschen sehr nah an sich heran zu lassen, kann ja auch beängstigend sein, grade, wenn man sich nicht sicher fühlt...auch mit sich selbst.


    Wie wäre es mal mit ´ner Art Coaching?


    Wenn man redet, kommen ganz andere Dinge zu Tage, als wenn man sich immer nur mit sich selbst im Kreis dreht.

    Manche sagen, ich wäre eingebildet.....aber es gibt mich WIRKLICH!!!!
    ;)



  • Also mir geht es auch so wie allen anderen Vorrednern :ohnmacht: aber komischerweise erst jetzt, nach meiner langjährigen Beziehung die vor gut einem Jahr gescheitert ist.
    Davor fühlte ich mich nach Trennungen nicht so :rolleyes2:
    Und soooo schnell entflammbar bin ich auch nicht mehr.....


    Sahummel: sehr schön geschrieben und kann mich da voll anschließen *faul-unterschreibe* :daumen

  • Ich habe für mich beschlossen, alleine glücklich zu sein und wenn ich alleine glücklich bin und dann jemanden finde, der mich ergänzt, der meine Seele berührt. Mit dem ich mich wohl und geborgen fühle, der aber genauso akzeptieren kann, wenn man Zeit und Freiräume für sich braucht, dann ist es der Richtige und solange kann ich warten


    Das kann ich genau so unterschreiben...
    Auch ohne xxxx gescheiterte Beziehungen :lach
    Ich bin eigentlich gern single mom :D
    Auch wenn sich da manchmal der Gedanke einschleicht, dass es ja doch ganz schön wäre, wenn... aber der wird dann wieder weggesperrt :kicher


    Liebe Grüße vom Einhorn :wink

    For one human being to love another, that is perhaps the most difficult of our tasks, the ultimate test and proof, the task for wich all other tasks are nothing but preparation. ~ Rainer Maria Rilke ~

  • Der Eingangspost hätte von mir sein können ;)
    Allerdings habe ich aufgehört dies zu hinterfragen... vergleichbar mit einer biopolaren störung... nicht jene damit gemeint, aber Parallel zu dieser auf eben jener Ebene...


    Wenn ich die Lösung kenne sag ich bescheid ;-)

    Auch das glücklichste Leben ist nicht ohne ein gewisses Maß an Dunkelheit denkbar; und das Wort "Glück" würde seine Bedeutung verlieren, hätte es nicht seinen Widerpart in der Traurigkeit.

  • sag' mal, der abend ist doch grad so gut gelaufen...und jetzt DAS?? ;)



    na gut...ich kann dich verstehen, ansatzweise, so als frau... :rotwerd


    vielleicht ist das ein schutzmechanismus, eine art schutzhülle nach negativen erfahrungen.


    und mit kind ist das dann doch noch mal was anderes, sich auf etwas neues einzulassen.


    ich spüre auch, dass ich mich nach nähe + MEHR sehne ( :pfeif ), aber herz und verstand noch nicht im gleichklang sind...


    oder mir schlicht und ergreifend die power fehlt...andererseits, wenn so die hormone schwirren... :D



    dann soll das vielleicht heißen, dass wir noch nicht so weit sind...



    gutes thema, nehm' ich mit ins bett...

    "und sobald du die antwort hast, ändert das leben die frage..."


    "you will never truly understand something, until it actually happens to you!"

  • sag' mal, der abend ist doch grad so gut gelaufen...und jetzt DAS?? ;)


    der abend war/ist auch toll...nur manchmal geht das kopfkino (jugendfrei) auch ohne fernbedienung an.....dann grübelt man (und frau mit sicherheit auch) ein wenig rum....

  • Ich weiß nicht wie alt Du bist, Ishido, aber nach dem Bild zu urteilen, auch schon über 30. ;)


    Das ist ein Alter, indem man sicher schon die ein oder andere Beziehung in den Sand gesetzt hat. Teils gefiel einem der Partner nicht, teils gefiel man dem Partner nicht, und, was es tatsächlich auch gibt, man mag/liebt sich zwar eigentlich, aber es passt gar nicht. Das gehört für mich persönlich zu einem Prozess dazu, ein Prozess zu lernen. Was ist mir wirklich wichtig in einer Beziehung. Was erwarte ich vom Partner, was kann ich selber geben, wo mach ich selber Fehler.


    Ich hab bei mir selber angefangen, mich selber sehr zu reflektieren, habe gute Freundinnen, die mir auch meine schwierigen Eigenarten nennen. Man nimmt Erfahrungen aus vorherigen Beziehungen mit, projeziert die gern auf den neuen Partner (man reagiert z. B. über, weil man in bestimmten Punkten sehr empfindlich geworden ist), verfällt in selbstgestrickte Muster.


    Es ist sehr schwer, da wieder heraus zu kommen, sich das selber einzugestehen. Da ist es sehr viel bequemer, allein zu bleiben, und sich diesen Themen nicht zu stellen. Wenn das Stadium der ersten Verliebtheit jedoch überwunden ist, man merkt, daß viele Dinge passen...dann muß man einfach dran arbeiten.


    Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Genauso ist es bei Beziehungen, eine zu finden ist oft einfach, eine zu führen ist viel viel Arbeit.


    Ich selber war 5 Jahre komplett ohne Mann, keine Beziehung, kein Sex (oh Gott...und das in der Blüte meines Lebens :ohnmacht: ), habe ebenfalls einen Partner vermisst. Aber man hält es auch gut ohne aus, man kann walten wie man will, baut eine schützende Mauer um sich herum auf... ist sein eigener Herr.


    Zu lieben heißt mutig sein, Schmerz zu fühlen, zu lieben heißt aber auch zu leben!


    Und wenn einen doch irgendwann das Bauchgefühl wieder überrollt...dann sollte man es auch wagen.


    Bettina

  • Viele hier kommen ja meist aus einer längeren Beziehung und die hat einen geprägt und ob man will oder nicht setzt man vielleicht mit einen Maßstab an der aber nicht mehr passt. Man ist teilweise nicht bereit Kompromisse zu machen, was ja auch gut sein kann, es aber auch schwierig macht. Eine fatale Mischung. Als Teenager hat man sich keine Gedanken gemacht ob der andere die gleichen Vorstellungen oder Ziele im Leben hat.


    Ich glaube, je älter man wird und dann auch noch mit Kind, ist es immer schwerer jemanden anderen in sein Leben zu lassen, weil so viele Punkte passen müssen.

  • selbst verwirklichen...oh ja...aber immer noch? nach all den jahren?


    Ishido, schau dir mal Maslows "Bedürfnispyramide" an. dann weißt du, dass das mit dem alter überhaupt nix zu tun hat.

  • hmm...nach drei Scheidungen hab ich ja nun auch so einige Erfahrungen sammeln müssen.
    Ich denke, der Drang nach dem Alleinsein hat wohl was damit zu tun, dass wir nicht mehr verletzt werden wollen. Wir wollen uns nicht in endlosen Diskussionen rechtfertigen und erklären müssen. Wir wollen selber ohne Kompromisse entscheiden wollen, wann , wohin und wie lange wir etwas tun wollen.
    Also Vermeidungsstrategie... wären wir nicht an der Seele verletzt, sondern am Rücken, würden wir das Vermeiden von Schmerzen Schonhaltung nennen.


    Warum wir so schnell entflammbar sind? Nun, der Mensch ist ein soziales Wesen. Er braucht Gesellschaft, Freunde und Familie um seinen Horizont zu teilen und zu erweitern.
    Und dann ist da noch unser Reproduktionsmechanismus, manche nennen es Trieb. Wir können diesen verleugnen wie wir wollen....sobald ein hübsches(r) Gegenüber unsern Weg kreuzt, dessen Geruch unsere Hormone purzeln lässt, dann möchte man nichts anderes mehr als....


    Dann gibts noch den Einsamen, der machen kann, was er will und niemanden in seinem sozialen Umfeld findet. Da kommt es dann oft dazu, dass uns unser Wunschdenken einen Streich spielt und wir Dinge sehen und interpretieren, die eigentlich gar nicht wahrnehmbar sind. Da wird aus einer Chatbekanntschaft plötzlich etwas, was manchmal krankhaft erscheinen mag. Die Folgen bei Enttäuschungen sind umso härter und werfen einen in eine Art von Kokon, ich nenne es soziale Isolation oder Soziophobie...


    Also sollte es am Besten eine Mischung von allem sein, um vorwärts zu kommen... aber am Besten immer dicht an der Realität...

  • Sind Beziehungen immer gleich gescheitert und negativ, wenn sie nicht in völliger Harmonie bis in alle Ewigkeit andauern?


    Ich hab diese ätzende Spiegelei bei Ex und mir gehasst, aber doch hab ich sehr viel draus gelernt, wie eigentlich nach allen anderen Beziehungen auch. Es war, als würde ich verschiedene Level eines meines Spiels durchlaufen. Habe ich die Lektion entdeckt und gelernt, haben sich Beziehungen automatisch verändert, wenn nicht, kam immer noch ein Schippchen drauf, bis mir nix anderes übrig geblieben ist, als weiterzulernen und zwar über mich selbst. Wenn man mal den Blick vom Ex-Partner ab- und zu sich hinwendet, fallen einem dann doch meistens die eigenen Anteile auf und es wird klar, warum es nicht zum "... und wenn sie nicht gestorben sind...." reichen konnte.

  • Ich weiß nicht wie alt Du bist, Ishido, aber nach dem Bild zu urteilen, auch schon über 30. ;)


    50...um es auf den galama, doppelherz und stützstrumpf punkt zu bringen


    da sollte doch eigentlich ein wenig nostalgische lebenserfahrung durchschimmern.......hatte ich zumindestens mal gedacht. aber vielleicht bin ich auch der peter pan für ganz arme.


    aber eine rosa disneywelt war eigentlich nie mein ziel

  • sobald ein hübsches(r) Gegenüber unsern Weg kreuzt, dessen Geruch unsere Hormone purzeln lässt, dann möchte man nichts anderes mehr als....


    Das versteh ich nicht genau, könntest Du da bitte etwas detaillierter drauf eingehen?? :pfeif


    Bettina

  • Viele hier kommen ja meist aus einer längeren Beziehung und die hat einen geprägt und ob man will oder nicht setzt man vielleicht mit einen Maßstab an der aber nicht mehr passt. Man ist teilweise nicht bereit Kompromisse zu machen, was ja auch gut sein kann, es aber auch schwierig macht. Eine fatale Mischung. Als Teenager hat man sich keine Gedanken gemacht ob der andere die gleichen Vorstellungen oder Ziele im Leben hat.


    Ich glaube, je älter man wird und dann auch noch mit Kind, ist es immer schwerer jemanden anderen in sein Leben zu lassen, weil so viele Punkte passen müssen.


    ... besser kann ich es auch nicht sagen. oft ist man von der Ehe bzw. längere beziehung so enttäuscht, dass man keinen mehr an sich ranlassen möchte, einfach weil das gefühl der enttäuschung schrecklich ist und nicht nochmal sein muss. Ich bin jetzt über 40, habe also schon einige erfahrungen gemacht. es fällt mir nicht leicht, mich auf jemanden einzulassen, demjenigen zu vertrauen und mich fallen zu lassen. ich komme super allein klar, organisatorisch und finanziell, so dass ein neuer partner eigentlich nicht sein muss.... aber, ich möchte schon jemanden zum reden, kuscheln und lieben haben.... da reichen eben die kinder nicht.


    in diesem Sinne.... die hoffnung stirbt zuletzt....