Wie konsequent seid ihr?

  • Ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass die meisten (so wie ich :D) längst nicht so konsequent sind, wie sie es gerne wären - weil man einfach keine Energie mehr dafür hat.


    Mich selber ertappe ich viel zu oft dabei, wie ich die "Regelbrüche" übersehe bzw. überhöre, weil ich gerade selber beschäftigt bin oder zu müde oder mich gerade mit jemandem unterhalte und nicht ständig unterbrechen will :frag


    Bei manchen Sachen klappt es ja ganz gut. Wer nicht ordentlich zu Mittag isst, darf keinen Nachtisch verlangen. Wer die Hausaufgaben nicht fertig hat, darf nicht zu Freunden. Wer um 20.00 Uhr nicht im Bett ist, kriegt keine Gutenachtgeschichte mehr vorgelesen (was sie allerdings scheinbar ganz gerne in Kauf nehmen :( )


    Wenn meine Kleine nicht hört, fange ich meistens in drohendem Ton an, von Fünf rückwärts zu zählen, das hilft eigentlich ganz gut :lach - aber wenn nicht, fällt mir außer Fernsehverbot kaum was ein.


    Wie oft kommen die Kinder nach dem Zubettbringen noch zwei, drei mal getappt? Wie oft hat sich die Kleine heimlich was aus der Nasch-Schublade geklaut, obwohl sie genau weiss dass sie das nicht darf? Oder aus meinem Büroschreibtisch, obwohl der für die Kinder tabu ist? :kopf


    Genauso ein Thema ist das Aufräumen (ich weiß, da gibts schon einen Thread). Jetzt hab ich schon jeden Dienstag zum Aufräumtag erkoren und trotzdem siehts schon donnerstags wieder aus wie auf der Müllhalde. Heute hab ich mal wieder zwei große Tüten mit Spielzeug in den Keller gepackt, um ihnen das Aufräumen im Zimmer "leichter zu machen" :D


    Wie kriegt ihr das hin und woher nehmt ihr die Energie..? :bet

  • Hundertprozentig immer kriege ich das auch nicht hin.
    Aber es gibt Regeln bei uns und wenn die nicht mehr eingehalten werden, reagiere ich schon ganz schön sauer.
    Meine Kinder müssen fragen, wenn sie etwas naschen oder sich aus dem Kühlschrank nehmen wollen. Es geht mir dabei nicht darum, dass ich die Chance habe, es ihnen zu verbieten, sondern dass ich wissen möchte, wenn sie etwas nehmen, damit ich weiß, was ich nachkaufen muss. Mein Großer fragt manchmal nicht und bekommt entsprechend Ärger.
    Zimmer aufräumen ist auch so ein Thema bei uns. Leider bin ich selber nicht das allerbeste Beispiel, obwohl ich behaupte, dass es bei mir NIE so schlimm aussieht wie bei meinen Jungs. Bei mir tritt man sich auch keine Legos in den nackten Fuß.
    Meine Jungs müssen bis 19.45 bettfertig sein, sonst fällt der SpongeBob aus. Da bin ich auch knallhart, weil ich den Quatsch dann nicht zum hundertsten Male gucken muss. :D
    Sehr konsequent bin ich auch, wenn es ums Computerspielen geht. Unter der Woche gibt es da nix, nur am Wochenende.


    Das mit der Nasch-Schublade würde ich locker umgehen, indem ich die Sachen so hoch wegräume, dass heimlich klauen nicht mehr drin ist.


    Wenn mein Großer seine dreckigen Klamotten im Zimmer rumliegen lässt, schmeiße ich sie ihm ins Bett und kündige an, dass wenn er sie nicht in die Wäsche tut, ich sie nicht waschen werde. Irgendwann steht er mal vor einem leeren Schrank... :lach

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Also ich finde auch immer mal wieder Socken unter dem Sofakissen im Wohnzimmer oder hinterm Kinderschreibtisch oder Schokopapierchen im Blumenübertopf :lach Ideen ham die Kleinen ja....


    Was ich an Spielzeug im Wohnzimmer oder in der Küche finde, türme ich auch immer auf dem Bett auf. Abends verschwindet das ganze dann zwar zwangsläufig, aber meist nicht auf den richtigen Platz sondern in der nächstbesten Schublade / Ecke.


    Vor meiner Kleinen ist übrigens auch das höchste Süßigkeitenversteck nicht sicher :aetsch die holt sich dann schon nen Stuhl zum Hochklettern.... ich glaub ich brauch nen Tresor :lach

  • Da scheine ich ja recht konsequent zu sein.
    Allerdings habe ich schon, als er noch Baby war (wirklich), gemerkt, daß er einen unglaublich starken Willen hat. Spätestens da wurde mir klar, daß ich ein paar Sachen hingekriegt haben muß, bevor er - sagen wir mal - fünf ist.
    Gebeutelt von der Befürchtung, mein Goldjunge könnte schon früher merken, daß es mit der mütterlichen Überlegenheit nicht weit her ist, war ich dann tatsächlich ziemlich konsequent und bei Nichteinhaltung streng bis knallhart.


    Ich hab mir aber vorher genau überlegt, welche Sanktionsmöglichkeiten ich habe, wenn's nicht klappt. Wenn ich feststellen mußte, daß ich keinen richtigen Druck machen konnte, habe ich einfach die Konsequenz gelassen und lieber in der Zeitung gelesen.

  • Ich bin bei Dingen konsequent, die wirklich wichtig sind, z.B. im Straßenverkehr, bei gefährlichen Dingen usw. Da geb ich 100% und dulde auch keine Ausnahme.


    Ansonsten gibt es hier Grundregeln, auf die wir Wert legen. Beim Essen bleiben wir zum Beispiel sitzen und laufen nicht in der Bude herum. Das bedeutet aber auch, dass ich mich dran halte. Wenn das Telephon klingelt, lass ich es in der Regel klingeln, es sei denn, ich erwarte einen wirklich dringenden Anruf. Sonntags räumt meine Tochter ihr Zimmer auf und erst wenn sie damit fertig ist, darf sie die Sendung mit der Maus gucken. Das ist der Deal. Aber wenn ich merke, dass sie schlecht drauf ist, dann räume ich eben mit ihr zusammen auf, da brech ich mir keinen Zacken aus der Krone. Und wenn ich Migräne habe o.ä., dann käme sie gar nicht auf die Idee, danach zu jammern, sondern deckt einfach alleine den Mittagstisch :)


    Normalerweise darf sie sich jeden Tag eine Süßigkeit aussuchen. Wenn sie sich nach dem Essen ein paar Gummibärchen genommen hat und dann am Nachmittag überraschend Besuch kommt, der süße Brötchen mitbringt, darf sie davon trotzdem eins essen. Wenn wir einkaufen, darf sie sich immer eine Süßigkeit aussuchen. Wenn aber die Süßigkeitenkiste in der Küche schon überquillt, dann muss das auch mal ausfallen.


    Für mich bedeutet Konsequenz eher, dass ich die Linie vorgebe, auf der sich bewegt wird, ich mache sozusagen das Grundgerüst. Mehr aber auch nicht. Wenn man aus allem einen Machtkampf macht, dann können ja nur alle verlieren. Ich muss keine Süßigkeiten verstecken, ich muss auch kein Fernsehverbot androhen oder sowas :frag

  • Straßenverkehr und ähnliches - klar, da sind wir doch (hoffentlich) alle konsequent. Dass man nicht einfach auf die Straße laufen darf... :nanana


    Es sind doch eher die "harmlosen" Dinge, in denen uns die Kleinen mal auf der Nase rumtanzen, oder?

  • also bei mir gibt es bereiche, in denen bin ich sehr konsequent und in anderen bereichen wider nicht so.


    mir ist ein geregelter tagesablauf sehr wichtig. marlon steht meißtens so um halb 7 rum auf. dann wird gefrühstückt. auch wenn er morgens um halb 7 schon meint er möchte bonbons und kekse :D gibt es nicht :kopf
    nach dem frühstück wird sich gewaschen und angezogen. dann zähneputzen. dann ist es so halb 8 und er darf dann bis um 8 caiou sehen. dann ist kindergartenzeit.


    das ist in der woche jeden morgen so. da mach ich auch keine ausnahme, es sei den er ist krank.


    nachmittags hat er dann seine freie spielzeit. da darf hier dann alles an spielzeug ausgeräumt werden. aaaaber er MUSS es vor dem abendbrot wider aufräumen. ich helf ihm manchmal wenn er nicht so gut drauf ist.


    dann wird abendbrot gegessen. wer nicht am tisch sitzen bleibt, geht ohne abendbrot ins bett.


    mit süssigkeiten halte ich es so, ich mach ihm vormittags eine kleine schüssel. da kommt dann 2-3 kekse rein und ein paar bonschis. das kann er sich nachmittags dann einteilen. wenn er alles auf einmal ißt, dann gibts halt nichts mehr. ( wenn besuch da ist und die was mitbringen, darf er da natürlich auch zugreifen )


    und bei der bettzeit bin ich sehr sehr konsequent. er darf abends noch eine sendung sehen. die ist dann um 19.15 zuende und dann ist bettzeit. ob er nu will oder nicht. ab halb 8 ist hier ruhe :D


    wo ich nicht so konsequent bin ist die fernsehzeit. am wochenende wenn nichts anliegt und shit wetter ist, läuft die glotze schon mal 2-3 stunden am tag. ist nicht so toll, das weiß ich auch. ich versuch das auch schon immer einzugrenzen..aber genau da fehlt mir die konsequentz.


    im straßenverkehr ist wohl hoffendlich jeder so umsichtig und konsequent das man den kindern auch schon so früh wie möglich ein paar regeln beibringt. marlon bleibt an jeder straße stehen und sagt von selbst immer haaaaaaaaalt mama..auto guggen..oder an roten ampeln, wenn erwaachsene einfach über rot gehen, brüllt er hinterher..eeeeyyyyyyyyy iss oooottttttttt :D und das mit 3 * stolzbin*

  • Also ich glaube das wir alle gut sind in dem was und wie wir unsere Kinder erziehen. Und das es Regeln geben muß ist auch klar :nanana


    Wenn es da nicht die Ausnahmen geben würde, die unsere so hart erkämpften Regeln doch so manchen Tag ersetzen :lach


    Aber so ist es nun mal. Wenn es im Ganzen alles recht gut läuft, dann ist doch alles in bester Ordnung.
    Und an den Ausnahmetagen drücken wir mal die Augen zu und sagen das es morgen alles wieder seinen normalen Gang geht.


    Also lasst Euch nicht unterkriegen in solchen Zeiten :brille


    Können wir das schaffen? Ja wir schaffen das!!!!!!!! ;)

  • Ich bin schon sehr konsequent. Soll heissen, wenn ich eine Konsequenz androhe, dann wird sie auch wenn nötig, ausgeführt. Und trotzdem versuche ich immer meinem Kind die Chance zu geben seinen Fehler wieder gerade zu biegen! Sieht dann meistens so aus, daß er Zeit hat, meine Regeln einzuhalten. Und genau das finde ich so schwer- da die Grenze zu ziehen zwischen Chance geben und sich auf der nase rumtanzen lassen.


    Und was ich manchmal schwierig finde, ist mit angemessenen Konsequenzen zu arbeiten, die sich auf die Grenzüberschreitung beziehen. Und da bin ich ehrlich: manchmal fällt mir nix besseres ein, als ihn in sein Zimmer zu schicken............ :rotwerd

    Man sollte aufhören, seine Zeit mit der Suche nach Problemen zu verschwenden- es könnten mal keine da sein.

  • Ach ja .... das Elend mit der Konsequenz :rotwerd


    Also bei wichtigen Sachen nehm ich mir die Zeit&Energie knallhart zu sein(woher frag ich mich manchmal selber). Sprich Ordnung, Hausaufgaben, Lernen für die Schule, Höflichkeit usw.
    Mit seinen 12 Jahren ist meiner Gottseidank aus der Verkehrserziehung rausgewachsen, das sitzt.
    Es gibt immer wieder Phasen, da läuft´s ohne große Sanktionen und welche, da ist´s ein einziger Kampf. Geht aber zum Glück immer wieder vorbei, ohne das ich in der Klapse lande oder er auf der Strasse *g*

    Oh Herr schenk mir die Kraft Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann; den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann-und zeig mir einen Weg, die Leichen all derer verschwinden zu lassen, die ich heute umbringen musste weil sie mich nervten.

    Einmal editiert, zuletzt von Perle ()

  • Ich merke gewaltig, dass meine Tochter immer wieder ihre Grenzen neu stecken will / möchte, da ist Konsequenz schon sehr wichtig.


    Es gibt Dinge, da muss man konsequenter sein und bei anderen Dingen eben nicht.


    Richtige Strafen habe ich bisher noch nicht verhängen müssen, bisher reichen Drohungen und ein tiefer Blick in die Augen :schiel.


    Viele Grüße
    J

  • konsequenz soll in der erziehung doch am ehesten etwas geben und bereithalten, nichts nehmen. wirklich absolut treffend fand ich, was mela, breisgauer und leelo in einem anderen thread dazu gepostet hatten. konsequenz hat einfach viele beinamen, und heisst nicht strafen um des strafens willen, sondern eben sichtbare folgen, verlässlichkeit, glaubwürdigkeit und orientierung geben. dass strafe, entzug, verzicht mitunter die folgen daraus sind ist wohl unumgänglich, und kostet wirklich oft genug mehr kraft, als das schiere "durchgehen-lassen", richtig? hartnäckig auf den aufgestellten regeln zu bestehen, kann bei älteren kids aber schnell auch gewohnte machtspielchen einläuten, die einem dann selbst in zugzwang bringen. von daher hat mich das obige aufzählen von regeln & konsequenzen ein wenig stutzig gemacht.

    Zitat

    Wie kriegt ihr das hin und woher nehmt ihr die Energie..?


    aber ich denke, gretchen trifft allein schon mit der frage den nagel genau auf den kopf. wenn man mit dem begriff ein bisschen spielt, dann fällt´s manchmal vielleicht auch leichter einer konsequenz eine andere, für die kids spürbare, folge haben zu lassen- und wenn´s scheinbar nur die eigene enttäuschung oder kraftlosigkeit ist.

  • da fiel mir ein: hat jemand von euch den artikel "verschwinden der kindheit" im letzten STERN (ausg.39/2007) gelesen? der trifft nicht unbedingt das thema "konsequenz", sondern spannt sich viel eher nen bogen zwischen damals & heute, mitunter bisschen sehr romantisch geschrieben, aber z.b. mit der sinnvollen andeutung darüber wie erziehung zu beziehung geworden ist.
    grüsse.

  • Zitat

    Original von alexander
    da fiel mir ein: hat jemand von euch den artikel "verschwinden der kindheit" im letzten STERN (ausg.39/2007) gelesen? der trifft nicht unbedingt das thema "konsequenz", sondern spannt sich viel eher nen bogen zwischen damals & heute, mitunter bisschen sehr romantisch geschrieben, aber z.b. mit der sinnvollen andeutung darüber wie erziehung zu beziehung geworden ist.
    grüsse.


    Jepp, ich hab den gelesen. Fand den super.

  • ja, diese "Konsequenz" hat viele seiten, ...


    meine kinder haben recht viele freiheiten. und diese sind aber nur möglich, weil sie wissen, worauf es ankommt und ich mich auf sie verlassen kann.


    je älter sie werden, umso mehr ist da einsicht, die bereitschaft auch mal einen rat anzunehmen.
    weil sie wissen, man will ihnen nichts nehmen, sondern entweder sie vor etwas bewahren/beschützen oder ihnen was mit auf den weg geben.


    und je grösser meine kinder wurden, umso weniger regeln musste ich aufstellen, .. vieles lebt man ja auch vor.
    ich kann konsequent sein, sehr sogar.


    werte wie respekt, höflichkeit, gutes benehmen, .. ehrlichkeit sind mir wichtig.
    und ich hoffe, ich kann das an alle meine spatzen auch so weitergeben, .. so wie ich mir das vorstelle.
    vertrauen ist die basis, .. und wenn das auf beiden seiten vorhanden ist, ist das etwas ganz tolles


    grüssle


    Ice :strahlen