Freundschaftlicher Umgang beider ETs

Zitat von ancistrus

Gehälter gehen immer noch auf dem gemeinsamen Konto ein (seit bald 6 Jahren nun)

Das finde ich wirklich SEHR ungewöhnlich :Hm

Aber wenn es für EUCH BEIDE ok ist,wieso nicht :frag

freundschaftlich...das kann ich so nicht sagen. das würde für mich heißen, dass wir beziehungskram bequatschen können, wenn wir wollten etc. das wird es hier wohl nie geben - wir waren die( bisher) großen lieben füreinander - ich würde das nicht hören wollen, und er auch nicht.
sehr gut verstehen wir uns aber. und wir unternehmen auch gerne mal dinge mit kind gemeinsam, das das genießt und sehr klar weiß, dass papa deswegen nicht wieder einzieht. wir sind eltern, und eltern sein heißt für uns nicht separiert mama und papa, sondern durchaus auch mal als elternpaar präsent sein.
es mag konstellationen geben, wo das falsche hoffnungen im kind weckt, es mag ex-paare geben, die das deswegen aus vorsicht nicht machen; ich vertrete hier den ansatz, dass kind es genießt und es uns auch freude macht - sollte das in zukunft mal unmöglich werden (beide keine neuen beziehungen...wie die sich auswirken werden, weiß man nicht...), tut mir das für kind sehr leid, ist für mich aber kein grund, kind diese erlebnisse prophylaktisch komplett vorzuenthalten - denn die wahrscheinlichkeit, dass es weiterhin klappt, ist mindestens eben so groß.

Zitat von ancistrus

Also ja, es geht und es gibt sowas. Allerdings anscheinend eher selten und meist reagieren die Leute mit "Das könnte ich nicht".

Und Deine neue Partnerin kommt damit klar?

Was sollte dagegen sprechen solange alle Beziehungsthemen eindeutig geklärt sind?

Bei dem Thema bin ich noch "Frischling". An eine Freundschaft mit meiner Ex ist, zur Zeit, ÜBERHAUPT nicht zu denken. Wie es später sein wird, zeigt die Zukunft dann. Ich denke mal generell ist das von Person zu Person unterschiedlich. Die einen werden nie ein gutes Verhältnis haben, bei anderen wiederum läuft es super.

Doch, ich würde den Umgang mit KV als freundschaftlich beschreiben. Wir können miteinander reden und helfen
uns ab und an auch gegenseitig. Mit dem Drops ist der Umgang gut, das war vor der Trennung so und auch danach.
Als Paar waren wir der Totalausfall, als Eltern jedoch haben wir sehr ähnliche Vorstellungen und können uns gut einigen.
Wir machen auch durchaus relativ oft mit dem Drops was gemeinsam, auch kommt es vor, dass KV den Drops nach dem
Umgang hier ins Bett bringt und wir danach noch einen Wein trinken.
Es hat schon viel von Familie, aber ohne Liebe, Beziehung und mit getrennten Wohnungen.

Lg
Mami2511

Ich glaube das ist gar nicht sooooo selten wie viele denken.
Aber darüber besteht einfach nicht so viel Redebedarf wie über Probleme eben...

Bei uns war alles auch zumeist friedlich....
haben zwar manchmal gestritten uns dann aber kurz drauf doch immer irgendwie gütlich geeinigt.

Und in meinem Bekanntenkreis kenne ich noch mindestens 2 die sich auch gütlich geeinigt haben und eine dritte wo es auch soweit klappt bis auf ein paar Reiberreihen, die aber auch in einer Beziehung ja völlig normal sind.

Freundschaft mit der Ex? Nein, würde ich nach derzeitigem Stand auch für undurchführbar halten. Freunde sind ehrlich und aufrichtig, nutzen einen nicht aus, lügen und betrügen nicht, haben Verständnis und ein offenes Ohr und und und. Nö, meine Freunde suche ich mir selber aus und nach all dem, was vorgefallen ist, schließe ich eine Freundschaft dann doch - für mich zumindest - so ziemlich aus. Wobei ich es trotzdem sehr begrüßen würde, wenn sich Exelchen in irgendeiner Form beteiligen würde (Mamawochenenden etc.), aber dazu müsste sie ja erst mal wiederkommen...

Aus viel nichtigerem Anlass hatte ich schon vor langer Zeit mal eine gute und alte Freundschaft (unter Jungs) aufgekündigt - und das tatsächlich 10 Jahre durchgehalten (mit völligem gegenseitigen Ignorieren, ja, auch Jungs können so was ). Inzwischen verstehen wir uns wieder prächtig, da mussten wohl beide etwas "erwachsener" werden. Insofern halte ich es auch nicht für völlig unmöglich.

Im Falle einer "friedlichen" Trennung ohne o.g. "Fehlverhalten" würde ich so etwas aber keineswegs ausschließen - da hatte man mal eben was miteinander, hat festgestellt, dass man einfach nicht füreinander geschaffen ist, aber findet sich menschlich trotzdem prima. Warum nicht?

Zitat von Alessandria

Das finde ich nun wirklich auch ungewöhnlich. Darf ich fragen, wieso ihr das so handhabt?
Sowas mag ich noch nicht einmal in einer Beziehung haben.

Zum einen braucht man gemeinsames Gehaltskonto und Wohnsitz um weiterhin die Steuerklassen II und V zu nutzen.
Zum Anderen spart das die ganzen Unterhaltsdiskussionen. Auch wenn wir getrennt sind, fühle ich mich verantwortlich, dass meine Exfrau gut über die Runden kommt. Klar müsste ich offiziell nur für die Kinder Unterhalt zahlen, aber indem das verfügbare Geld für alle da ist, kann auch jeder seinen Lebensstandard halten.

Jeder von uns hat schon auch sein eigenes Konto. Gehälter etc gehen auf dem gemeinsamen ein, dort gehen auch gemeinsame Ausgaben (Kinderthemen, Essensgeld, Versicherungen, ...) weg. Ausserdem geht je ein fester Betrag auf unsere eigenen Konten für die individuellen Ausgaben.

Übrigens ein Tipp wegen Versicherungen: Die meisten haben in den Bedingungen stehen "mitversichert sind Ehepartner" und "mitversichert sind im Haushalt lebende Lebenspartner". War zwar vermutlich nicht so gemeint, aber wenn man die Versicherungen darauf festnagelt, hat man auf einmal mehrere Personen über eine Versichrung und den gleichen Versicherungsbeitrag abgedeckt (Haben wir für Haftpflicht und Rechtschutz so gemacht)

Freundschaftlich ist das Verhältnis sicher nicht, aber so, dass man normal miteinander reden kann. Nichts desto trotz ist die ganze Situation sehr kompliziert, weil er nie wirklich mit der Wahrheit rausrückt, was er beim Umgang will und wo er vielleicht von seiner neuen Frau ausgebremst wird. Das erfährt man dann durch Zufall oder gar nicht. Für alle recht schwierig. Aber ich denke, es gibt schlimmere Situationen.

Zitat von Alessandria

Also gehst du seit mehreren Jahren quasi auch für deine Frau arbeiten?
Ich als neue Partnerin hätte damit in der Tat ein Problem. Nicht, weil ich selbst dein Geld für mich haben wollen würde, sondern weil du meiner Ansicht nach zu sehr in eine vergangene Beziehung investierst. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Aber das ist auch nicht das Thema hier. Fand es nur sehr ungewöhnlich.

Verstehe ich schon wie Du das meinst. Es ist ja nicht nur das Gehalt, auch Rentenansprüche werden ja jedes Jahr mehr, solange wir verheiratet bleiben. Aber so lange Sie noch nicht Vollzeit arbeiten kann sehe ich mich hier in der Verantwortung.

Ich sehe es so, dass ich nicht in eine vergangene Beziehung investiere, sondern in die bestehende Familie meiner Kinder. Auch wenn diese unorthodox aus mehr als 2 Erwachsenen und aus mehr als einem Zuhause besteht.

Zitat von Kaffeetante69

...
Wir stehen ja ganz am Anfang , mal schauen ob wir es packen, es ist auf jeden Fall gut zu lesen das der ein oder andere einen guten Weg gefunden hat.
...

Ich denke, es ist schwierig, solange sich einer der beiden (Ex-) Partner verletzt fühlt.

Jedenfalls wünsche ich Dir, dass es klappt und dass Ihr wirklich Freunde bleiben könnt. Immerhin ist es ein Mensch, mit dem man eine Zeit seines Lebens geteilt hat und mit dem man in großen Teilen gut zusammen passt. Daran ändert sich nichts, nur weil man in anderen, wichtigen Teilen, nicht mehr zusammenpasst und entsprechende Konsequenzen zieht.

Zitat von Alessandria

Gibts hier so etwas überhaupt?

Ich lese hier ausschliesslich von Streitereien, Anwälten, Verfahren, ETs die den Umgang nicht pflegen wollen, etc.

Gibts hier niemanden, der trotz mancher Schwierigkeiten mit dem KV ein freundschaftliches Verhältnis zum KV hat und diese "Freundschaft" auch pflegt?

Mhm, ich würde durchaus sagen, das wir freundschaftlich miteinander umgehen, was aber nicht heißt, das ich die Unvernunft, Gleichgültigkeit und Unzuverläßigkeit meines Ex-Mannes gutheiße! Er ist überall mit dabei, was für unsere Tochter wichtige Anläße sind, wie eben jedes Jahr mit bei der Familienfeier von ihrem Geburtstag, Weihnachten, Ostern, früher Kiga-Feste, Einschulung, hier im Frühjahr Kommunion, jetzt nächste Woche die Zirkusaufführung von der Schule, usw. Wir sitzen nebeneinander und unterhalten uns, es gibt keinen Hass zwischen uns oder so, dennoch halte ich den Mann für ein beispielsloses Exemplar des "Interessiert-mich-nicht-Vaters". Ich meine, er zahlt Unterhalt für unsere Tochter, hat 14tägigen Kontakt (kein Übernachten), gibt mir die Unterschriften die ich brauche, läßt mir völlig freie Hand, usw. Aber sein Interesse ist eben einfach nicht da für seine Tochter. Alle Termine muss ich ihm praktisch aufzwingen und das ist schon traurig...wenn man sieht, wieviele Väter gerne Kontakt zu ihren Kindern hätten und es aufgrund bescheuerter Mütter nicht "dürfen".

Zitat

Alessandria

Eigentlich ist das ein tolles Verhalten bzw. eine tolle Einstellung von dir, das muss ich jetzt mal sagen. Ich glaube, das ist mir bisher so noch nicht begegnet.

Mir schon.
Als (Ex-)Next.
Und es fühlt(e) sich beschissen an ...