Beiträge von Lanie

    Danke euch allen. Medienkonsum soll gar kein Thema in dem Gespräch sein, das war nur die Info an euch, um die Gesamtsituation besser bewerten zu können.


    Ich möchte es auf gar keinen Fall „drauf ankommen lassen“ und einfach umziehen, zum einen wegen der ohnehin benötigten Unterschriften und zum anderen, weil das dann automatisch dicke Luft gäbe - ist ja auch verständlich.


    Die Idee von dir, Volleybap, ihn seine eigene Meinung finden zu lassen und ihn nicht mit einem fertigen Konzept zu erschlagen, finde ich gut.


    Es spielt auch der Aspekt rein, dass das Geschwisterkind in der neuen Stadt eine Ausbildung machen möchte. Sie hat arge Probleme gehabt (psychisch) und kommt gerade wieder auf den Damm, das ist also eine wichtige Chance für sie (wohnt weiter daheim), die ebenfalls in diese Entscheidung reinspielt. Würdet ihr das mit erwähnen? Oder nur bei seinem Kind bleiben?

    Um ehrlich zu sein habe ich wahrscheinlich einfach nur Angst aus den Erfahrungen der Vergangenheit, weil er oft irrational agiert hat, nur um Recht zu behalten.

    Auf der einen Seite denke ich auch, was soll passieren - es ist nah und damit zumutbar und ich möchte ja auch Angebote machen, den Umgang aufrecht zu erhalten, auch wenn ich dazu etwas mehr Auto fahren müsste.
    Auf der anderen Seite habe ich dennoch Angst, dass eben alles schief geht …


    Ich verfolge gerade den Thread nebenan von Hexe11, wo geantwortet wurde, dass man sich selbst reflektieren soll. Vielleicht sollte ich das ja auch mehr tun, um mit graden Schultern zu dem zu stehen, was eigentlich total logisch ist - statt mich von vornherein zu ducken mit den Händen überm Kopf aus Angst, dass alles verkehrt läuft.


    Alte Muster. Nicht immer leicht, da raus zu kommen.

    Hallo,


    eine Ewigkeit ist es her, dass ich hier aktiv war. Habe alles in sehr positiver Erinnerung, ich habe mich sehr wohl gefühlt, aber irgendwann war ich in meinem Leben als alleinerziehende Mutter angekommen. Aber jetzt muss ich doch nach so langer Zeit wieder um Rat bitten.


    Zur Situation: ich habe eine Tochter, 8 Jahre alt. Trennung vor 5 Jahren von deren manipulativen Vater (narzistische Züge, psychisch übergriffig mir und meinen Kindern aus früherer Beziehung gegenüber, Suchterkrankung und daraus resultierend bis heute Geldprobleme). Wir haben damals schriftlich aufgrund seiner Unzuverlässigkeit beschlossen, dass meine Tochter 2 Tage unter der Woche und alle 2 Wochen am Wochenende zu ihm darf. Das funktioniert soweit auch, abgesehen davon, dass er seinem grundsätzlichen Erziehungsauftrag nicht nachkommt. Er ist sehr Ich-bezogen, das Kind soll alles toll finden, was er toll findet. Die Hobbies der Tochter werden nicht gefördert, weil er sie nicht toll findet. Er ist nicht hinterher, was Schule etc. angeht, für mich wirkt er erher überfordert mit Erziehung, er möchte eher die schönen, einfachen und unterhaltsamen Dinge mit ihr tun und sonst nichts. Dies wie gesagt als Beschreibung für den Hintergrund, damit ihr die Situation etwas besser beurteilen könnt. Wir wohnen beide im selben Ort.


    Nun möchte ich gern umziehen, 15 km in die nächstgrößere Stadt. Dafür brauche ich die Zustimmung des Vaters. Ich fürchte allerdings, dass er diese verweigern wird und die Gelegenheit als gekommen sieht, sie endlich zu sich zu holen.


    Was ist mein Problem daran? Die oben beschriebene Situation. Er kann weder die Schulzeiten vernünftig mit seiner Arbeit abdecken, noch kümmert er sich um Hausaufgaben etc (muss ihn regelmäßig erinnern, ins Hausiheft zu schauen, sonst läuft das nicht). Medienkonsum liegt auch mal bei 1 1/2 bis 2 Stunden in den drei Stunden, die sie unter der Woche miteinander haben. Kurz: Für meine Tochter habe ich die Sorge, dass sie einfach den Anschluss verliert und vor sich hindümpelt, wie er das so tut.


    Ich möchte weder den Umgang einschränken, im Gegenteil, ich würde versuchen, das bestmöglich weiterhin umzusetzen (bestmöglich, weil das ja irgendwann auch von Unterrichtszeiten in der weiterführenden Schule abhängig sein wird). Kurz: ich möchte den Umzug nicht nutzen, um sie ihm zu entziehen. Umgekehrt aber sehr wohl, um ihr bessere Möglichkeiten zu bieten, was die Erreichbarkeit von Freizeitangeboten angeht, nächstes Jahr auch mit Blick auf weiterführende Schulen. Wir leben hier auf dem Land und ich habe bei meinen älteren Kindern sehr gemerkt, wie blöd das ist, auf den schlecht ausgebauten ÖPNV angewiesen zu sein und damit dann auch Hobbies nicht ausüben zu können oder Schulfreunde nicht einfach so besuchen zu können.


    Wie kann ich ihn ins Boot holen, dass er zustimmt? Das Jugendamt sagt, wenn er nicht zustimmt, können wir nicht umziehen. Kind ist natürlich auch nicht so superbegeistert, sie weiß ja gar nicht, was genau sie erwartet und meint, sie würde eher hier bleiben. Die Stadt kennt sie aber und mag sie auch.

    Ich möchte einfach nur bessere Möglichkeiten für sie und klar auch für mich, die bisherigen Umgänge wären davon unberührt. Es wäre ein bisschen mehr Fahrerei, aber das würde ich auf mich nehmen. Aus der Erfahrung raus wird er aber, sobald sie sagt: Ich möchte eigentlich lieber hier bleiben. voll drauf einsteigen und ihr erzählen, sie könne ja bei ihm wohnen, obwohl er das gar nicht leisten kann - sowohl zeitlich als auch von Anspruch, dem Kind seinen Freiraum zur Entwicklung zu geben. Der Aspekt Unterhaltszahlungen spielt hier auch eine Rolle, so dass ich sogar schon überlege, ihm anzubieten, dass er weniger zahlen muss. Ich möchte ihr wirklich nur die Entwicklungsmöglichkeiten bieten, die sie bei ihm nicht hat.


    Wie kann ich das möglichst gut regeln, ohne, dass es Stress auf Kosten des Kindes gibt?


    Ist lang geworden, ich wollte aber die Situation gern so gut wie möglich darstellen und wie gesagt auch nochmal betonen, dass der Umzug nicht meine Chance sein soll, den Umgang zu unterbinden. Was würdet ihr tun?


    Viele Grüße

    Lanie

    Also die Kinder haben es erstaunlich gut "weggesteckt". Sie haben sogar eine halbwegs realistische Vorstellung davon, wie lang es wohl dauern wird, bis der Papa seine Frau "überzeugt" hat - "na auf jeden Fall Monate" hieß es. Ich habe mich natürlich ins Gespräch mit ihnen begeben, dabei kam heraus, dass die Kleine jetzt zumindest nicht mehr auf dem Dampfer ist, dass sie sich selbst die Schuld für den nicht bestehenden Kontakt gibt und dass er wohl offen gesagt hat, dass es Probleme zwischen ihm und seiner Frau gibt, was den Umgang angeht, er sie wohl aber mittelfristig wieder dazu bringen will, dass sie sich sehen können. Diesbezüglich habe ich dann nachgehakt, was für die Kinder wohl bedeutet, wie lang das dauert. Sie schätzen wie geschrieben schon ein, dass es eine ganze Zeit in Anspruch nimmt. Die Große meinte dann noch: "Und wenn es gar nicht geht, dann schmeißt er sie sicher irgendwann raus." Ich habe ihr dann gesagt, dass ich davon nicht ausgehe - weil es ja schon seit fünf Jahren so eigenartig läuft.


    Sie sagten dann beide noch, dass sie es natürlich echt doof finden, warum der Papa nicht einfach sagt: "Das sind aber meine Kinder." Darüber haben wir lang gesprochen und ich habe ihnen auch gesagt, dass ich das leider auch nicht erklären kann - für mich gäbe es da keine Frage. Sie stützen sich nun darauf, dass er ja einen Termin für sich im Kalender angelegt hat, um regelmäßig anzurufen. Ich habe gesagt, dass das natürlich gut ist, wir das in der Vergangenheit aber alles schon mal hatten und ich ihnen wünsche, dass es dieses Mal dann auch funktioniert.


    Insgesamt habe ich versucht, ihre positive Einstellung zu teilen, aber auch, zu hohe Hoffnungen zumindest zu dämpfen. Nach längerem Gespräch kam dann auch ein "Ich find das blöd, dass es so ist." Naja. Ich bin skeptisch und werde beobachten, wie sie sich weiter verhalten. Kontakt zum Jugendamt besteht auch weiterhin. Ich hoffe nicht, dass irgendwann der große emotionale Einbruch kommt - werde mich aber dennoch vorbereiten.


    Ich denke, dass das der richtige Weg ist. Bin aber offen für eventuell andere Ansichten.


    Aktuell hätte ich eigentlich noch die Kosten fürs Schullandheim mit ihm zu besprechen - meint ihr, er denkt, dass das meine "Retourkutsche" ist? Soll ich noch warten damit oder gleich raus rücken? Wir hatten bisher kein Schullandheim, wäre also das erste Mal, dass ich ihn damit konfrontiere.

    Würde mir ja wünschen das ein Kind sagt weißte was Papa, du kannst mich mal. :motz:


    Ja, ich auch, das kannst du mir glauben.



    Daumen sind gedrückt. Hoffentlich sagt er es den Kindern auch tatsächlich. Aber bereite Dich darauf vor: Du wirst es (nicht nur einmal) auffangen müssen.


    Ich weiß. Aber wenigstens das kann ich aktiv tun. Und ihnen so zeigen, dass wenigstens ein Elternteil nicht nur nach seinen eigenen Interessen schaut.

    Kurzes Update: Nachdem es noch 2 Gespräche mit dem JA gab, ist heute der "Tag X". Er wird es den Kindern heute sagen. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass er ohne Umschweife und Beschönigungen die Wahrheit sagen soll, was die Hintergründe seiner Entscheidung angeht. Weiterhin habe ich ihm gesagt, dass er sich hüten soll, einen Zeitpunkt anzugeben, ab wann sie sich wieder sehen (führt nur dazu, dass die Kleinere anfängt, die Tage rückwärts zu zählen), sofern er nicht zu 100 Prozent weiß, dass er diesen Tag auch halten kann.


    Ich habe gesagt, dass ich den Kindern nach diesem Gespräch helfen möchte, damit umzugehen - und das kann ich nur, wenn ich Ross und Reiter benennen kann. Er weiß, dass ich das auch dann tun werde, wenn er mal wieder mauern sollte heute.


    Hab ordentlich Muffensausen davor, wie die Kinder aus dem Gespräch kommen. Drückt uns die Daumen bitte.


    Ok, das ist natürlich blöd. Dann kann man nur hoffen, dass er einer gemeinsamen Kündigung zustimmt. In diesem Fall könntest du aber eventuell beim Vermieter anfragen, ob du im Anschluss allein einen neuen Mietvertrag unterzeichnen darfst? Das kommt natürlich auch ein wenig auf das Verhältnis zum Vermieter an.


    Naja aber damit hat sich die Wohnung für ihn doch erledigt oder nicht? Ich mein, wenn du jetzt ohnehin die Miete komplett von deinem Geld zahlt und ihm nur 1,5 Zimmer zustehen - was will er dann? Da musst du auch nicht mit der Kleinen umziehen - verstehst du, was ich meine? Ich würde ihm klipp und klar sagen, dass ich nach bzw. während der Trennung nicht mit ihm wohnen will. Und wenn er da nicht raus will, spielt das doch gar keine Rolle mehr, weil er allein dort nicht wohnen kann. Meinst du nicht, dass das bei ihm zieht?

    Hallo Vally,


    zum Thema Wohnung: Kann er sich denn die Wohnung allein überhaupt leisten? Hätte er Anspruch auf Wohngeld bzw. käme die Wohnung unter diesen Umständen überhaupt in Frage dafür, dass das Amt sich beteiligt? Vielleicht lässt sich diese Problematik so aushebeln, wenn du ihm sagst, dass ihr nicht mehr zusammen wohnen könnt und du ggf. ausziehst. Wie ist denn das Wohnungsangebot bei euch?


    Zum Thema Selbstbehalt mit Kindern unter 18 kann dir eventuell die Düsseldorfer Tabelle weiter helfen.


    Kinderbetreuung: Eventuell beim Jugendamt mal das Gespräch suchen, um dort Möglichkeiten auszuloten? Du bist ja nicht die einzige Mutter, die schichtet - in dem Fall sollten die also schon Erfahrung haben und Lösungansätze aufzeigen können.


    Alles Gute für euch!

    Danke euch allen für eure Sichtweisen. Ich sehe es nach wie vor auch so, dass eine Deadline wenig bringen wird - aus genannten Gründen, die musicafides am Ende nochmal so schön auf den Punkt gebracht hat. Aus Erfahrung denke ich auch, dass er das Problem jetzt erstmal aus dem akuten Handlungsfeld bringen will, damit er nicht mehr so den Druck hat. Dann hat man ja erstmal wieder Zeit und kann sich anderen Dingen zu wenden, sich an seiner super-funktionierenden Ehe freuen etc. (Sorry für den Sarkasmus) Und wenn es dann wieder akut wird, vertröstet man höchstwahrscheinlich wieder.


    Ich werde das Thema "Deadline" mal beim Gespräch mit dem JA anbringen und versuchen, gemeinsam mit der Beraterin einen Weg zu finden, der ansatzweise sinnvoll sein könnte.


    anitadr: Ja, ich habe seine Frau auch persönlich kennen gelernt. Auch damals meinte sie, der Umgang wäre viel zu häufig (damals alle 6 Wochen) und man müsste da größere Zeiträume finden, da sie das alles sehr stresse. Danach habe ich noch diverse SMS von ihr erhalten mit der Bitte, ich möge doch auf ihn einwirken, damit er ihr zuhört (kein Witz!) und in ihrem Sinne handelt. Ich habe ihn sogar darauf angesprochen, dass ich nicht möchte, dass sie mir SMS schickt - worauf hin er sich bei mir über sie ausgeheult hat. Ich habe beiden damals schon erklärt, dass ich den Umgang nur den Kindern zuliebe fördere, weil sie sich wünschen, ihren Vater zu sehen. Bereits damals habe ich einen gemeinsamen Termin mit seiner Frau beim JA forciert. Wurde von beiden abgesagt mit der Begründung: "Sowas brauchen wir nicht." Das liegt schon 3 Jahre zurück. Von daher denke ich nicht, dass Änderung in Sicht ist.

    Er wird nicht in ein paar Monaten willkommen sein - beziehungsweise geht es nicht darum, ob er bei den Kindern willkommen ist (das ist er sowieso), sondern ob er sich bei seiner Frau durchsetzen kann. Was wäre denn deiner Meinung nach der Weg, hier zielführend Druck auszuüben? Rein rechtlich kann man Umgang auch einklagen - macht aber kein Gericht, weil damit den Kindern auch nicht geholfen ist, wenn sie irgendwo sitzen, weil sie da sitzen "müssen" und der UET es sie spüren lässt (oder in dem Fall eben seine Frau). Was soll ich also tun? Ihn zwingen, sich von ihr zu trennen? Ihn zwingen, meine Ansichten zu übernehmen?
    Nur weil ich meinen Mann nicht über meine Kinder gestellt hätte, heißt das noch lang nicht, dass jeder genau so handeln würde wie ich. Und genau da liegt doch der Hase im Pfeffer: Seine Prioritäten sind offenbar andere und er glaubt (oder macht glaubhaft), dass er irgendwann zu seiner Frau durchdringt und sich die Situation dann ändert. Mit Druck werde ich überhaupt nichts erreichen. Ich trage ihm die Kinder auch nicht hinterher - es ist nun mal aber so, dass sie ihren Vater sehen wollen. Und so lange werde ich auch versuchen, Wege zu finden. Wenn irgendwann die Aussage kommt, dass sie nichts von ihm wissen wollen, dann ist das so - und dann höre ich auch auf, Wege zu suchen.

    Ich arbeite auch Vollzeit, habe es mit 2 Kindern allein gemacht und jetzt mit 3 und Mann. Es geht - allerdings musst du dazu wirklich im Reinen mit dir sein. Von deiner Argumentationsliste her hätte ich auch sofort gesagt: "Machen." Ich bin allerdings auch über den Satz gestolpert, dass du jetzt hin und wieder schon am Rande deiner Kräfte bist. Das gehört dann gründlich abgewogen, zumal die Kinder zwar mit zunehmendem Alter selbstständiger, nicht aber "Alleinläufer" werden. Ich habe jetzt die Konstellation: Gymnasium, Grundschule, Baby. Gymnasium ist auch sehr arbeitsintensiv, was gemeinsame Lernzeiten mit dem Kind angeht etc. Weniger wird es also nicht.
    Wenn dir die Arbeit Spaß macht (so klang es ja), du eventuell auch mal daheim arbeiten kannst und du keine Angst hast, das zu wuppen, dann machs.


    P.S. Ich kenne mich im ÖD nicht aus, aber wenn das stimmt, was Campusmami schreibt, würde ich auch die Chance nutzen zum Thema Eingruppierung.

    Was soll ich mit Druck erreichen? Versteh doch bitte, dass die Situation an seiner eigenen Lethargie und am absoluten Nicht-Wollen seiner Frau hängt. Hier geht es nicht darum, dass er etwas unterschreiben oder bezahlen soll - Dinge, wo man Druck ausüben kann. Hier geht es um Umgang, der von den Kindern gewünscht wird. Wie soll ich hier im Sinne der Kinder Druck ausüben?

    Hm, was an der Geschichte fehlt, ist wie lange er seine Auszeit braucht. Ich finde, dazu sollte er sich positionieren. Ein klare Aussage - in einem halben Jahr bin ich wieder für euch da, das erlaubt ihm dann auch keine Ausflüchte von wegen - ich hab doch gesagt das ich Zeit brauche. Und wir wissen, das Zeit schnell vorübergeht, wenn man eine Entscheidung NICHT treffen will.
    Dann merkt er auch deutlicher, wenn er nicht weitergekommen ist und ist stärker angehalten, an dem Thema dranzubleiben. und wenn sich nix geändert hat, kann man meines Erachtens auch den kompletten Cut fordern - weil die Ungewissheit daran bestimmt das schlimmste für alle ist.
    Und wenn er dann soweit wäre, kann er sich ja immer erst mal bei dir melden.


    Sehe ich auch so und habe ich auch so gesagt. Mehr kann ich da leider nicht tun. Er sagt ja, er kann keinen Zeitrahmen nennen und wird das sicher entsprechend kommunizieren. Den kompletten Cut fordern? Ja, kann ich. Wenn er das aber nicht möchte (weil er sich ja soooo um seine Kinder sorgt), dann kann ich sicher auf und nieder springen - das Jugendamt wird dann für die Kinder argumentieren, dass ein Vater, der ja irgendwann wieder Umgang will und der nur wegen seiner Frau derzeit nicht kann (und dennoch den Kindern sein Interesse signalisiert) besser ist, als gar keiner. So war es jetzt bei dem Gespräch. Wie gesagt: An sich ist die Argumentation schon schlüssig, nur sehe ich auch die Gefahr, dass es in eine Hinhaltetaktik mündet. Hatte ich ja gestern auch geschrieben. Ich werde es wie Butterblum halten und das zumindest ansprechen und nach Lösungen fragen, falls es tatsächlich so kommen sollte.


    Feli: Um Unterhalt wird nicht diskutiert. Deshalb keine Baustelle. Er zahlt pünktlich, war noch nie ein Problem. Ich kann mein Gebiet abstecken, ja. Hier geht es aber nicht darum, was ich will, sondern um meine Kinder, die nun mal gern Kontakt zum Vater haben wollen. Dabei möchte ich sie unterstützen und gleichzeitig vor Enttäuschungen schützen. Deshalb suche ich den Weg über das Jugendamt. Für die Kinder.

    Hallo,


    gestern nun also hatten wir ein weiteres Gespräch beim JA. Kurz zusammen gefasst: Er stellte es so dar, dass er sehr wohl ein großes Interesse an den Kindern hat und nur "vorübergehend" keinen Umgang möchte. Solange eben, bis seine Frau ihr Problem mit den Kindern beiseite legt. Dazu würde er ja auch auf sie einwirken - nur momentan ist eben immer gleich Stimmung bei denen, wenn es um die Kinder geht. Deshalb kann er nicht sagen, wie lang "vorübergehend" wohl sein wird. Er sieht wohl auch, dass sie tatsächlich der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Problematik ist. Mein Hinweis, dass die Änderung ihrer Haltung schwierig wird, wenn sie total zu macht und noch nicht mal bereit ist, mit ihm allein ein Gespräch zu suchen bzw. Beratung wahr zu nehmen, nahm er mit den Worten: "Das sehe ich auch so." auf. Trennung kommt aber nicht in Frage, dazu sei er jetzt auch zu alt (Hä?) und er hätte keine Lust mehr, nochmal alles neu anzufangen, neue Frau, neues Kind etc. (Hääää?)
    Nun ist es so, dass ich gesagt habe, dass es natürlich für die Kinder ziemlich blöde ist, wenn es heißt: Also zur Zeit gibt es keinen Umgang, aber ich will ja - und irgendwann gibts dann bestimmt auch wieder ein Treffen. Die Dame vom JA stimmte dem zu, sagte aber auch, dass das besser sei, als der totale Schlussstrich. Er solle es ihnen persönlich sagen, was genau nun Phase ist und ihnen danach aber signalisieren, dass sie ihm wichtig sind. Indem er anruft, schreibt o. ä. Ich fragte darauf hin, weshalb die Beraterin vom Sozialen Dienst genau das Gegenteil geraten hätte: Nämlich keine Telefonate etc. mehr. Darauf hin sagte sie, dies käme nur in Frage, wenn der Vater also entscheidet, dass er nie wieder Umgang möchte. Und das sei ja nicht so - deshalb dieser Weg.
    Nun wird er nochmals ein Einzelgespräch zur Vorbereitung haben, im Anschluss dran ich und am 4. Mai gibt es dann das Gespräch mit den Kindern. Als ich sie fragte, was ich ihnen dann sagen soll an diesem Tag, wo wir hin fahren etc. sagte sie, das wisse sie jetzt auch noch nicht, das geht ihr zu schnell und das besprechen wir noch im Einzelgespräch.


    Wenn ich ehrlich bin: Ich finde ihre Argumentation vollkommen nachvollziehbar und schlüssig. Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Kinder hier eher die "Verlierer" einer perfiden Hinhaltetaktik werden. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl dabei. Soll ich das ansprechen? Er verkauft sich ja immer superklasse, so als treusorgender Vater. Reden kann er tatsächlich. Aus Erfahrung weiß ich, was dahinter steckt. Aber beim JA weiß das halt niemand - wenn ich das so anspreche, dann sehe ich sicher aus wie die Mutter, die nicht auf Elternebene ist.

    Hallo,


    schwierige Situation. Aber zumindest mit den beiden älteren kannst du doch offen reden, was sie sich wünschen. Ich würde wahrscheinlich das Gespräch suchen und ihnen sagen, dass ich sehe, dass es ihnen derzeit damit nicht gut geht und ich deshalb das Thema ruhen lassen werde. Dass sie es aber dennoch jederzeit von selbst ansprechen können und bei mir ein offenes Ohr dafür finden. Bis dahin würde ich schon ihre Meinung akzeptieren, wenn es um den Umgang geht. Beim Kleinsten ist das sicher etwas schwieriger zu handhaben. Oftmals orientieren sie sich ja auch mit ihrer Meinung an den größeren Geschwistern.
    Wenn du Zeit für dich brauchst: Sind deine Eltern vielleicht greifbar?

    Zitat von »musicafides«



    Das stimmt. Ich selbst bin auch sehr skeptisch, was die Vertreter dieses Berufs angeht. Aber es sind Gespräche unter Zeugen, in denen das Gesagte (hoffentlich) dokumentiert wird und Ziele bzw. Vereinbarungen getroffen werden, welche (hoffentlich) von allen Beteiligten als verbindlich angesehen werden.
    Diese Hoffnungen wurden bei uns immer enttäuscht


    Mag sein. Die Alternative wäre, es allein zu versuchen. Ob das die bessere Lösung ist?


    Zitat von »musicafides«



    Auch ein wichtiger Punkt. Aber wenn es ihm darum geht, raus aus der Verantwortung für die gemeinsamen Kinder zu kommen und er das nur als vorgeschobenes Argument benutzt?
    Wichtig fände ich den Punkt ihm zu vermitteln das er möglicherweise Kontakt abbrechen kann, aber deswegen bleibt doch die Verantwortung für die Kinder trotzdem erhalten.


    Er sieht seine Verantwortung mit der Zahlung von Unterhalt erfüllt. Er meldet sich ja jetzt schon nicht vo selbst. Ich habe ihm oft gesagt, geschrieben, dass die Kinder ihn brauchen etc. pp. Dennoch kann man ihn zu nichts zwingen.


    Elternschaft kann man nicht kündigen. Von Kindern kann man sich nicht scheiden lassen.


    Sicher. Nur das blendet er offenbar gezielt aus.


    Dieser Mann gehört meines Erachtens in Behandlung, weil er sich in einem Ausnahmezustand befindet und in eine Sackgasse rennt (und alle schauen zu)



    Ich schaue zu. Ja. Aber ich kann ihn auch nicht zu einer Therapie zwingen. Weißt du, dass er in einer dämlichen Situation steckt, weil er offenbar immer gehofft hat, dass seine Frau dieses Problem von selbst ablegt ohne dass er aktiv werden muss, hat es ja erst soweit kommen lassen. Sämtliche Gesprächsangebote meinerseits wurden immer wieder abgelehnt. Sowas bräuchten sie nicht. Wie lang soll ich ihm noch ein Ohr abkauen? Wie lang noch die Kinder bestärken, dass der Papa sie genauso lieb hat wie ihr Halbgeschwisterchen? Wie lang sie noch hinterher tragen? Er war auch dieses Mal reserviert, genervt, beratungsresistent. Wie weit geht meine Verantwortung diesem erwachsenen Menschen gegenüber? Vermittle ich meinen Kindern nicht etwas, was offenbar gar nicht mehr da ist? Er spricht jedes Mal von seiner neuen Familie. Da gehören unsere Kinder allerdings nie dazu, wenn er darüber redet.


    Zitat
    Die Dame vom Sozialen Dienst fragte mehrfach nach, ob er nicht mit ihr
    eine Paarberatung anstrebt, um zumindest das Konkurrenz-Denken
    abzustellen. Antwort: Da kriegt er sie ohnehin nicht dazu.
    Hier hätte die Dame vom sozialen Dienst ihm m.E. nahe legen können das er derartige Beratung auch ohne seine Partnerin beginnen kann.
    Wird sich der Druck auf ihn (KV) erhöhen, wird nichts besser. (Schon gar nicht für die Kinder)


    Ich verstehe deine Argumentation und finde sie grundsätzlich nachvollziehbar. Aber ist es wirklich so, dass er sich hinter dieser unangenehmen Situation daheim verstecken und wie die Axt im Walde benehmen kann und alle anderen ihn der Kinder zuliebe pampern müssen? Was haben die Kinder von diesem Vater? Wie lange dauert es bis zur nächsten unangenehmen Situation? Trennen wird er sich niemals, aus finanziellen Gründen.


    Alles richtig. Das Gespräch wird vorbereitet und im Beisein geschulter Psychologen stattfinden. Ich werde auch dort sein, damit ich weiß, was er gesagt hat. Und danach werden Gesprächsangebote für die Kinder folgen. Mehr kann ich nicht tun, schön wird es für sie so oder so nicht. Aber ich werde mich nicht hergeben, diesen Mist an die Kinder weiter zu vermitteln, damit er da auch noch fein raus ist. Unterm Strich ist es doch so: Sobald das Gespräch gelaufen ist, geht er heim und kümmert sich nur noch um "seine neue Familie". Wie es bei uns weiter geht, ist ihm doch ohnehin egal. Da wird er wenigstens da durch müssen - ohne meine Hilfe.

    @ Elin: Das denke ich auch.
    @ Antje: Ich werde auf keinen Fall mit ihnen darüber reden. Das muss er selbst machen. Ich kann nur nach dem Gespräch für sie da sein und natürlich dann auch reden. Der Grund, warum allein er ihnen reinen Wein einschenken soll, ist ganz einfach: Es ist seine Entscheidung, sein Weg und das soll den Kindern auch vermittelt werden. Egal, mit wem ich gesprochen habe - alle rieten mir dringend davon ab, dieses Gespräch selbst zu initiieren. Denn am Ende hänge ich aus Sicht der Kinder in diesem Schlamassel mit drin. Weil ich Dinge über den Vater sage, die vielleicht ja gar nicht so sind, weil ich schlimme Sachen sage oder ähnliches. Da die Kinder sich auch nach einem solchen Gespräch wünschen werden, ihr Vater wäre jemand, der für sie da ist, der ihnen zeigt, dass er sie gern hat etc. zweifeln sie verständlicher Weise auch Dinge an, die nicht direkt aus seinem Mund kommen. Deshalb werde ich mir diesen Schuh nicht anziehen. Er ist mir meilenweit zu groß.


    Glaube mir, exakt diesen Gedanken, dass er die Kinder gleich setzt mit etwas wie "Ich hab Sch*** gebaut und muss nun dafür grade stehen" hatte ich auch. Dennoch - den Raum zu verlassen hätte mich im Hinblick auf meine Kinder auch nicht weiter gebracht. Ich habe an manchen Stellen des Gesprächs innerlich gekocht. Ich hätte auf und nieder springen können. Klar. Geändert hätte das aber dennoch nichts. Für mich gilt es nun, die Situation so schnell wie möglich für die Kinder wieder klarer zu gestalten und dann so gut wie es geht für sie da zu sein. Denn auch das ist ihm ja völlig egal.