Hallo Miteinander,
sorry, dass ich hier als Nicht-ADSler so einfach reinplatze, aber dieses Thema interessiert mich derzeit so brennend und ich bin überrascht, dass es hier (und überhaupt) Erwachsene gibt, die ADS haben.
Ich möchte auch hierzu einen neuen Thread aufmachen, um kein vorhergehendes Thema zu überdecken.
Ich möchte mit diesem Thread nur zum Nachdenken anregen, will keinen angreifen und wenn ich nicht genug informiert bin, klärt mich bitte auf.
Mein Gefühl ist es, dass evtl. die Ursachen bestimmter Krankheiten mit der Symptombehandlung zugeschüttet und somit die Verantwortung an die Medizin abgegeben wird.
Wie ja bereits in den vorherigen Threads geschrieben, war früher ja keine Diagnostik im Spiel, sondern derjenige war der "klassenkasper". Ob unter- oder überfordert, damals konnte auch kein Lehrer auf den Zappelphillip eingehen - so wie heute, oder?
Mich verunsichert die Tatsache, dass in der Medizin auf jede Form, die nicht in die "Norm" passt, eine Diagnose gefunden werden muss und dann sind auch schon bald Medikamente parat. Nicht falsch verstehen: Sicher können Medikamente denjenigen besonders im Schul- oder Arbeitsalltag unterstützen, doch frage ich mich, ob diese "krankheiten" nicht hinterfragt werden sollten.
Müssen alle Menschen weiterhin in eine "Norm" passen oder ist es allmählich an der Zeit, dass bestehende starre Formen (wie das Schulsystem eines ist, oder die Bewertungen, Benotungen dazu) geändert werden können in eine Richtung, wo es ALLEN Menschen möglich ist, ohne Beurteilung einer Diagnose zu leben? Zu leben, wie man ist, ohne "gut" oder "schlecht", "falsch" oder "besser"? Wir werden doch geliebt, weil WIR SIND. Und nicht, weil wir so oder so sind.
Verschiedene Einrichtungen (Waldkindergarten, Jenaplan-Schule) zeigen bereits, dass es möglich ist, Kinder mit oder ohne ADS Dinge mit allen Sinnen begreifen zu lernen - ohne das in der Schule geforderte Stillsitzen (ist schon länger bekannt, dass das Stillsitzen verhindert, dass im Gehirn verschiedene brachliegende Bereiche angeregt werden können), das als Pflichtlektion über Jahre hinweg geübt werden muss.
Das wäre mein Wunsch für die Welt - stellt mich als Spinner, Rebell, Hinterfrager, etc. hin, ja genau so bin ich. Bin auch chaotisch und mache mehrere Dinge gleichzeitig, die länger brauchen, um fertig zu werden - tja so bin ich halt. Und ich liebe Veränderungen... ohne Veränderungen kommen wir nicht vorwärts.
Denkt jemand auch so? Würde mich um Austausch freuen...
die blumenelfe :blume:blume