Konsequenz oder Strafe? Was tut ihr wenn das Kind nicht "hört"?

  • Hallo,


    die Frage steht ja quasi schon oben. Sie klingt aber auch "hart" also eigentlich funktioniert hier alles ganz gut. Nur haben wir ein Problem und das sind die Lichtschalter. Die macht Sie an und aus und so weiter. Wie kriege ich das in den Griff? Wenn man "Nein" sagt macht sie es trotzdem. Ich habe sie jetzt zweimal in einen anderen Raum gesetzt. Das empfinde ich aber nicht so als richtig, weil das einer "Strafe" nahe kommt. Sie hat auch sehr geweint. Ich empfinde das nicht als den richtigen Weg. Also wie erkläre ich ihr, dass sie das nicht soll und welche Konsequenz hat das dann auf sich?


    Irgendwie schwierig finde ich, oder steh ich mir gerade selber im Weg?


    Bin über Anregungen sehr dankbar!


    Grüße


    N mit N


    PS: Meine Tochter ist 19 Monate

    Was du nicht willst, dass man dir tu', das füg auch keinem anderen zu.

    Einmal editiert, zuletzt von SunnySunshine ()

  • Ist dein Kind noch kleiner?
    Wenn ja, dann lernt es wohl gerade "Wenn ich drücke wird's oben hell und wenn ich nochmal drücke wird's wieder dunkeln" So lange es das nicht den ganzen Tag macht würde ich zumindest ein Weilchen darüber hinweg sehen. Entweder hat es irgendwann genug gelernt oder das Spiel wird irgendwann langweilig, dann lässt es von selbst nach.

  • Wenn das Kind größer ist, vielleicht das "Spiel" beenden, indem du die Lampe rausdrehst...

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Wenn das Kind größer ist, vielleicht das "Spiel" beenden, indem du die Lampe rausdrehst...


    Mach ich auch schonmal wenns ganz schlimm wird.

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Lampe rausdrehen finde ich auch eine gute Lösung, vielleicht hilft es ?


    Wir haben hier eher den Kletterkünstler mit nun fast 17 Monaten und der landet nach dem 3. deutlichen "nein" im Laufstall.
    Aber seine Aktionen sind auch lebensgefährlich und ich würde den ganzen Tag nur noch das Kind retten.


    "Stille Treppe" wie man so schön sagt, oder Stuhl oder Platz gab es bei unserem Großen erst, als er das auch sicher verstanden hat, so ab 2,5 glaube ich.
    Auf jeden Fall nicht mit 19 Monaten.

  • Sie freut sich bestimmt erstmal einfach, dass sie es kann! Kann sein, dass es sich dahin entwickelt, dass sie sehen kann, wie ernst du das nein meinst. Aber grundsätzlich entdecken die Kleinen nun mal mit den händen die Welt. Ein "Toll! Das hast du schön gemacht!" ist sicherlich gut. Danach immer wieder anleiten. Erst im Dunkeln anmachen...beim Rausgehen ausmachen etc.... Das kann dauern. Aber die Wiederholung macht's. Auf keinen Fall bestrafen.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war,
    stets kannst du im Heute
    von Neuem beginnen.


    Buddhistische Weisheit

  • Hi


    *g* Sei stolz auf Dein cleveres Kind, es lernt gerade Aktion-Reaktion! Sprich, Kind begreift gerade, dass es mit seiner Handlung Licht machen kann. Das präsentiert es Dir, als ganz wichtiger Person im Leben, voller Stolz - und kann kaum verstehen, weshalb Du nicht staunst. *g*


    Also, hier klappte es ganz gut, Kind zu erklären, wie toll ich das finde. Aber leider, leider würde die Lampe das mal gar nicht gut finden und kaputt gehen. Deswegen gab's EINE Lampe, die er knipsen durfte. Ansonsten wurde er weggenommen, samt scharfem "Nein, DA ist Deine Lampe". Alternativ gab's zur Ablenkung so ein blinkendes Spielzeug, das war dann eh spannender.


    In dem Alter brauchst Du viel Geduld und Nerven wie Drahtseile, weil sie ein Verbot noch nicht so lange im Kopf behalten, austesten und außerdem alles so furchtbar spannend ist.


    Gruß (und kauf zu Weihnachten Ersatzlampen!)

  • Grins, Kind hat herrausgefunden das es etwas bewirken kann.


    Mehr als Nein sagen geht ja nicht... ich würde Kind nur mit einbeziehen und das Kind an und ausmachen lassen, beim reinkommen, oder verlassen eines Raumes.
    Klar oft ist das so in einem drin, man kommt zur Tür rein, Hand geht automatisch zum Schalter und Licht ist an.


    Das kann Kind nun ja auch schon....


    Erklären hilft in dem Alter noch nix..... Nein.. Und aus der Situation nehmen.
    Kinder lernen eh besser wenn man sie belohnt.. also Kind sagen wie klasse das ist wenn es das Licht nur an macht, oder ausmacht wenn ich das Ok gebe.

  • ich muss schmunzeln, mein kleiner wird 2 und hat auch seine große lieber vor ein paar monaten entdeckt : LICHTSCHALTER :love da er noch nicht alleine an die hübschen schalter kommt, schlurt er zu hause die ganze zeit mit seinem kleinen höckerchen durch die gegend (dieses höckerchen war eigentlich für mich gedacht, damit ich an sein fenster komme..), stellt sich das tei vor den schalter, kind rauf, licht an, aus, an aus, das alles wird auch vertont.


    solange er das im flur macht tolerier ich das, die leds in den lampen haben ne fiese farbe und ich wär auch ganz froh wenn diese mal das zeitliche segnen. er weiß aber ganz genau, dass er die schalter im wohnzimmer und der küche in ruhe lassen soll. geht er trotzdem ran, sage ich nein, macht er es nochmal drohe ich ihm an ihn in flur zu setzen und macht er es dann tatsächlich, landet er im flur. er weint dann zwar, aber wenn ich nach kurzer zeit zu ihm gehe und frage ob er jetzt lieb ist, sagt er ja, nimmt mich in den arm und spielt.


    ich weiß nicht ob das erzieherisch klug ist, aber es hilft hier zumindest. ich war mit meinem latein auch schon am ende. meist versuche ich ihn so gut es geht abzulenken, wenn im hausflur ein schalter gedrückt werden muss, darf er den stolz betätigen.


    aber glaube mir, allein schimpfen hilft nicht. ich habe die flur-sache angefangen, als zwerg anfing mich auszulachen, wenn ich NEIN gesagt habe!

  • :wow ihr separiert echt schon so kleine Zwerge???? :wow


    Meine Erfahrung ist, dass so kleine auch nicht verstehen, warum man einfach "Nein " sagt... und was soll das von den Erwachsenen: das geht kaputt!? Dann muss man als Kind ja noch mehr versuchen, WANN die Lampe kaputt geht, und wie das dann wohl ist???


    Ist es nicht viel einfacher sich zu freuen, und dem Kind dann zu sagen:
    "Fein, dass du das jetzt schon kannst, machst du mir bitte das Licht an, ich will hier mal was genau nachschauen?
    Oh danke, ja jetzt hab ich es gesehen.
    Machst du wieder aus?! Danke!
    So, und jetzt komm mit, wir gehen in die Kücheund kochen, machst du uns da auch das Licht an?
    Wir müssen es jetzt anlassen, damit wir sehen, was wir kochen.
    Nachher, wenn wir rausgehen, machst du wieder aus!! usw..

  • @Schlotterlotte: Schöner Beitrag...sehe ich genauso...



    Hinzufügen würde ich nur: Kinder erforschen ihre Umwelt, sie experimetieren in diesem Fall nach dem Wirkungsprinzip. Auch wenn wir Erwachsenen es nicht gut aushalten können und manchmal auch keinen Sinn darin sehen. Ganz ehrlich: Wenn man es einfach ein bisschen zulassen kann, dann ist das Kind irgendwann selber "satt"

  • Meine ist auch 19 Monate alt und hat entdeckt, dass sie an die Lichtschalter kommt. Im Schlafzimmer haben wir so eine Papier-Stehlampe, da kann sie den Schalter schon seit Monaten an und aus machen. Eine zeitlang hat sie das öfter gemacht, ich habe dann immer konsequent gesagt, das Licht bleibt jetzt aus, es ist hell auch ohne Licht und sie dann abgelenkt. Beim Wohnzimmerschalter, den sie jetzt kürzlich entdeckt hat, mache ich es ähnlich: "Oh, Du hast Licht angemacht! Machst Du es auch wieder aus? Jetzt ist es ja hell, wir brauchen erst Licht, wenn es dunkel ist." Dann macht sie meist noch 1-2 mal an und aus, ich wiederhole das nochmal und dann lenke ich sie ab. Das klappt bisher gut.
    So ein paar mal an und aus sollte man hinnehmen - immerhin sind sie stolz, dass sie das jetzt selber können :-)
    Meine darf übrigens auch immer den Fahrstuhl holen, da ist ja auch ein Schalter, der dann rot leuchtet. Und bei der Etagenzahl drücken, darf sie manchmal auch, da muss ich sie allerdings noch hochheben. An die Alarmklingel kommt sie jetzt schon - da passe ich immer tierisch auf und sage ihr jedes Mal, dass man da nur drücken darf, wenn die Tür nicht aufgeht oder Mama ganz doll aua gemacht hat. Ob das erzieherisch richtig ist :frag Was besseres ist mir nicht eingefallen.

  • Strafe ist unangebracht, denn es führt dazu dass das Kind gehorcht, um der Strafe zu entgehen.
    Belohnung ist unangebracht, denn es führt dazu dass das Kind gehorcht, um belohnt zu werden.


    Logische Konsequenzen sind gut, weil das Kind lernt, dass jedes Verhalten Konsequenzen hat, die nicht von den Eltern abhängen.


    Bsp.
    Kind läuft einfach auf die Strasse - Kind muss an der Hand gehen, weil es sonst zu gefährlich ist.
    Kind kommt zu spät - darf am nächsten Tag nicht raus, weil sonst wieder Terminprobleme entstehen.
    Kind putzt die Zähne nicht - keine Süssigkeiten, weil sonst die Zähne kaputt gehen.
    Kind räumt das Zimmer nicht auf - Wäsche wird nicht mehr aufgeräumt, das Zimmer nicht mehr geputzt, weil es unzumutbar ist, das Zimmer zu betreten.
    Kind packt die Vesperdose und das Trinken nicht aus dem Schulranzen - es gibt kein Trinken Vesper mit, weil man nur füllen kann was da ist.
    usw.
    Durch diese Regelung sind auch Ausnahmen möglich, ohne dass eine Regel umgangen wird, weil die Konsequenzen trotzdem getragen werden. In der Ausnahme eben nicht vom Kind sondern von mir.


    Manches ist die ersten paar mal hart, aber dann funktioniert es, weil ich weder schimpfen noch schreien noch strafen muss. Das Kind handelt und trägt die Konsequenzen. Somit kann es auch nicht sauer auf die Eltern sein, weil sie nicht "die bösen" sind, die das Kind wieder bestrafen oder ungerecht sind.


    Bei uns funktioniert das sehr gut und die Kinder entwickeln mehr und mehr ein Feingefühl für die natürlichen Konsequenzen ihres Handelns.

  • Nordlicht:




    Aber logische Konsequenzen sollten auch altersgemäß sein und ich sag mal gut die Hälfte der Konsequenzen, die du aufführst sind keine. Nicht bös gemeint.


    Wenn die Erzieherausbildung bei dir klappen sollte, bekommst du vielleicht noch einen anderen Blick darauf. Kinder sind nicht nur funktional. ;)


    LG


    Friday

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday72 ()

  • Der Zwerg ist keine 2 Jahre alt und freut sich daran, dass er etwas entdeckt hat. :sonne
    Das wird wiederholt und wiederholt... - Welteneroberer - hier: Lichtschalter und was passiert.


    Bei uns hat die Drei-mal-Vereinbarung immer gut geklappt.
    3 x Lichtschalter an/aus. Winke, winke Lichtschalter, das war fein, bis später...
    3 x Wasserhahn an/aus. Winke, winke Wasserhahn, uhi das kannst du gut, bis später...


    Wann "bis später" genau ist, habe ich festgelegt.
    :-) Geht man da zu oft hin, hat der Lichtschafter/der Wasserhahn Aua und funktioniert nicht mehr. :frag
    (Dem kann man ja diskret nachhelfen)

  • ich muss schmunzeln, mein kleiner wird 2 und hat auch seine große lieber vor ein paar monaten entdeckt : LICHTSCHALTER :love da er noch nicht alleine an die hübschen schalter kommt, schlurt er zu hause die ganze zeit mit seinem kleinen höckerchen durch die gegend (dieses höckerchen war eigentlich für mich gedacht, damit ich an sein fenster komme..), stellt sich das tei vor den schalter, kind rauf, licht an, aus, an aus, das alles wird auch vertont.


    Wie süß!! :platz
    Meine hat das eine Zeitlang mit Hocker und Wasserhähnen probiert, war nicht ganz so lustig...


    Lichtschalter würden mich jetzt nicht so stören. Bei den Wasserhähnen habe ich deutlich nein gesagt und gebeten, dass sie vom Hocker runterkommt. Wenn dann nix kam, habe ich sie weggeholt.
    Entdeckergeist gut und schön, aber seht Ihr das auch so locker, wenn Euer Kind in Steckdosen (sind ja nicht überall auf der Welt gesichert) rumstochert? Ich nicht.


    Dasfür darf sie an sicheren Orten (Badewanne, Schwimmbad...) immer und jederzeit Wasserhahn auf und zu machen, wenn sie möchte.


    Wenn es Dich also nervt, nein sagen, wegsetzen, Alternative anbieten (z.B. eigene Knipselampe im Kinderzimmer). Mit 19 Monaten wird sie das schon verknusen, oder willst Du jedesmal nichts sagen, weil sie weint?
    Klar weint sie, sie ist durchtbar enttäuscht, dass ihr Spielzeug weg ist. Deswegen Alternativen anbieten und gut ist.

  • @Nordlich: Wenn das alles so einfach wäre, besonders mit dem Zimmer aufräumen.
    Gerade kleine Kinder sind schnell mal überfordert und denen muss man beim aufräumen helfen, wenn man nach deiner Aussage geht, würde das Kind irgendwann im Chaos versinken.
    Ich meine selbst als Erwachsener ist man oft überfordert wenn man vor einem riesen berg Chaos steht und weiß nicht wo man anfangen soll, wie soll das dann ein Kind schaffen. ?(
    Es kommt auch immer auf das Alter des Kindes an.


    Hätte ich das bei meinen Kindern so gehandhabt, wie du schreibst, oh Gott, das Zimmer wäre kein Zimmer mehr.


    Strafe ist da unangebracht, das stimmt, aber ich habs mit meinen Kindern spielerisch gemacht, Kisten wurden aufgestellt und dann, wer ist der schnellste im einräumen, oder wer trifft die Kiste, was hatten meine für einen Spaß und alle haben mit gemacht :D und das Zimmer war am Schluss sauber und manchmal haben die Kids alleine das Spiel gespielt und kamen stolz zu mir, wer den am meisten geschafft hat. ;) Funktioniert allerdings nicht mehr bei pubertierenden Kids :brille


    Zum Zähne putzen ist auch so eine Sache, einer meiner Söhne mag keine Süßes, also ich nicht heiß drauf, der kommt auf mich, ich essen vielleicht 2 mal im Jahr Schockolade, so ist der auch, wenn ich dem damit kommen würde, du bekommst nix süßes, wenn du nicht putzt, wäre das dem völlig egal.
    Als bei meinen Kindern das anfing, das die nicht mehr putzen wollten, hab ich denen mal ein paar faule Zähne im Inet gezeigt, was meinst du was die danach geputzt haben :lach


    Schulranzen, ganz besonders mein 3. ADS Sohn vergisst das gerne und der hat immer Chaos im Ranzen, wenn ich so handeln würde, wie du schreibst, würde er nie was mit in die Schule nehmen, es ist seine Schwäche und die akzeptiere ich.


    Jeder muss für sich und sein Kind seinen Weg finden, es gibt kein patent Rezept in Sachen Kinder Erziehung, was bei dem einen funktioniert, kann bei dem anderen völlig in die Hose gehen.


    @ Licht an und aus: Das hab ich auch hinter mir und ehrlich, wenn es mir auf den Keks ging, gabs auch ein Nein, Schluss jetzt, bei uns kam auch das Tür auf und zu und natürlich so, das es auch immer knallte, war ja lustig, das haben auch meine Nerven nicht mit gemacht, gab`s auch ein Nein und Ablenkung.


    -Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!


    -Ich verstehe gar nicht, warum alle auf die Beamten schimpfen. Die tun doch gar nichts. :pfeif


    -Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit!


    -Da wir von allem nichts verstehen, reden wir überall mit.


    Ich werde ein paar Veränderungen in meinem Leben machen...wenn du nichts mehr von mir hörst, warst Du eine davon! :D

    Einmal editiert, zuletzt von lilly2010 ()