Erst einmal ein ganz liebes Hallo von mir!!! Und hier eine kleine Vorstellung von mir, da ich neu bin:
Ich bin 27 Jahre alt und habe einen 2 1/2jährigen Sohn, den ich von Beginn an allein erziehe.
Ich wurde ungewollt schwanger, nachdem ich die Pille wegen einer Gastritis 2x nicht genommen hatte. An zusätzliche Verhütung verschwendeten wir keinen gedanken, da meine Frauenärztin die Diagnose PCO gestellt hatte und mir zugesichert hatte, daß ich ohne zusätzliche Maßnahmen keine Kinder bekommen würde und die Pille nur meinen Zyklus im Gleichgewciht halten solle.
Der Kindsvater und ich waren zum Zeitpunkt als die Schwangerschaft festgestellt wurde erst ein halbes Jahr zusammen, über die Ernsthaftigkeit unserer beziehung haben wir uns keinen kopf gemacht. Wir waren verliebt und mehr sollte es auch erstmal nicht sein, zumal er 4 Jahre jünger ist als ich.
Drei Wochen, bevor ich die Schwangerschaft bemerkte, trennte er sich das erste Mal von mir, wir kamen wieder zusammen, doch nichts war mehr wie es mal war.
Wir entschieden gemeinsam das Kind zu bekommen, rauften uns wieder zusammen, doch es war schwer. Ich wollte das Kind, weil ich Angst hatte, es abtreiben zu lassen und zu einem späteren und passenderem Zeitpunkt nicht wieder spontan schwanger werden zu können, zumal ich Schule, Lehre, Abitur abgeschlossen hatte.
Wir verlebten dann eine schwere Zeit: Er betrog mich noch in den ersten drei Monaten, in denen es mir hundeelend ging, er war nur noch mit Freunden aus, ging seinem Hobby nach, war kaum er daheim. Noch schlimmer wurde es als wir dann (mehr auf seinen als auf meinen) Wunsch zusammenzogen.
Er verbrachte sogar die halbe Nacht irgendwo, nur nicht bei mir. Er kuschelte nicht mit mir, faßte mich nicht mehr an, umarmte mich nicht mal mehr.
Er sagte mir, wie unerotisch ich sei. Und ich merkte ihm an, wie mein dickerwerdender Baby-Bauch in ihm nur Panik auslöste.
Nach unserem Zusammenzug ließ er mich allein in unserer neuen, großen Wohnung, war wieder nur unterwegs, während ich das Chaos um mich herum nicht ertrug und anfing zu malern, einzuräumen und zu putzen, was im 6. SS-Monat nicht mehr so einfach war.
Es brachte mich letztlich mit Vorwehen ins Krankenhaus, wo ich ganze 6 Wochen am Tropf lag bis ich es dort gar nicht mehr aushielt und mich in der 35. Woche selbst entließ.
Als ich endlich heimkam, fand ich das reinste Chaos vor, unsere Wohnung eine Müllhalde, alles dreckig. Nicht war wie ich es verlassen hatte. Ich begann alles von neuem. Und um das Kinderzimmer, wozu ich es einzurichten nicht mehr gekommen war, war noch immer in demselben Zustand: Keine Möbel, kein Kinderwagen, nichts ließ darauf schließen, daß in spätestens 4 Wochen ein baby darin Einzug halten würde.
Wieder kümmerte ich mich alleine...
Unser Baby kam Ende der 39. Woche spontan nach einem Blasensprung zur Welt!!!
3270 g und 50 cm groß! Das schönste Baby der Welt und kerngesund.
Der Vater war bei der Geburt dabei...
6 Wochen nach diesem Ereignis wurde er sich bewußt, daß er sich sein Leben so als "Familienoberhaupt" nicht vorstellt, mich nicht mehr liebe und lieber nicht mehr daran teilhaben wolle.
Ich kündigte die Wohnung, zog eine Etage tiefer, während er sich entschloß, unsere gemeinsame Wohnung doch zu behalten udn eine WG daraus zu machen.
Dann begann der Terror: Er beobachtete mich, spionierte mir hinterher, kontrollierte mich.
er bemühte sich um mich, ningelte, heulte, behauptete mich doch noch zu lieben und doch eine Familie zu wollen, ich ging zurück und wieder kam nichts mehr. Er hing mir ein RESERVIERT-Schild um den Hals, ging nicht mit uns Beiden raus, unternahm nichts mit uns, faßte mich wieder nicht mehr an und wenn, wurde alles nur auf Sex beschränkt. Wieder war er nur unterwegs, appellierte aber täglich an meine Treue, wenn ich mal nur mit einem Mann redete.
Wieder trennte ich mich und der Terror begann von Neuem.
Wieder nur Kontrolle und Terz. Unendlich viele SMS, in denen er mich beschuldigte alles zerstört zu haben, ihm nicht genug Zeit gelassen zu haben usw.
Das Spiel wiederholte sich einige Male, bis ich mich vor einem Jahr an einen Mann klammerte, der nicht der "Prinz" war, doch ich brauchte ihn so ein klein wenig als Schutzschild...und damit gewann ich Ruhe.
Seit Oktober 2006 habe ich nun meinen Frieden.
In mühevoller Kleinarbeit habe ich mir erkämpft, daß der Kindsvater unser Kind einmal IN der Woche für einen Nachmittag (16-19 Uhr) und einmal am Wochenende über Nacht (ca. 24 Stunden) nimmt.
Bis auf kleine Reibereien klappt das soweit ganz gut.
Dennoch: Kommen mal Feiertage oder sowas wird immer wieder diskutiert. Selten geht es reibungslos ab, daß er ihn mal noch eine zusätzliche Nacht nimmt, wenn es sich ergibt, damit ich mal ausgehen kann und mal etwas anderes sehe.
Und wenn er den Kleinen hat, geht er meistens dennoch aus und überläßt unser Kind seinem Mitbewohner (der mit seiner Schwester zusammen ist und die Beide selbst ein Kind haben). Das ist nicht schlimm, da unser Kleiner einen ruhigen und festen Schlaf hat und ich der Schwester vollauf vertraue, aber es ärgert mich, daß er noch nicht mal diese eine Nacht für sein Kind zu Hause sein kann, obwohl er ja 6 weitere Nächte pro Woche machen kann, was er will.
Immer wieder wird mir erzählt, daß er den Kleinen mal "fix" seiner Schwester überläßt, um noch etwas zu besorgen und kommt dann ewig nicht wieder.
Auch der Unterhalt ist mit 100 Euro nur wirklich am Mindesten angesetzt, und selbst der ist nicht garantiert, daß er wirklich gezahlt wird (auch wenn er ihn dann irgendwann mal nachzahlt), und daß obwohl er sich ständig neuen Technik-Kram (Computer, iPod, usw.) sowie permanent neue Schuhe und Klamotten kauft, wobei er immer auf Marke achtet.
Dazu kommt, daß ich gerne studieren möchte, aber leider noch keinen Kindergartenplatz gefunden habe, und wenn ich nun einen bekomme, der kleine Racker erst ab Herbst gehen kann, wenn er dann 3 wird.
Und im Moment fühle ich mich mit allem so verdammt ausgelaugt.
Ich bin nun insgesamt seit 4 Jahren schon zu Hause (wurde 3 Monate vor der Schwangerschaft arbeitslos), ich ertrage meinen Haushalt kaum noch, ertrage nur schwer, die Eintönigkeit des Alltags, mein Hirn entwickelt sich trotz meiner leidenschaft zu Büchern langsam zur Rosine und ich ertrage kaum noch dieses Eingesperrtsein und diese Gebundenheit.
Mein Zwerg ist anstrengend, sagt alles 1000x, schickt mich gern rum, will beschäftigt werden und wir sind auch den ganzen tag unterwegs, damit ihm nicht langweilig wird, und er unter Kinder kommt.
Doch wie gern hätte ich am Tag mal ein paar Stunden für mich. Wie gern würde ich mal alleine wegfahren, mich öfter mal mit Freunden treffen, spontaner sein, mal nicht erziehen und aufpassen müssen.
Ich werde langsam streng und ungeduldig, werde öfter laut...
Und auch wenn ich viele Mütter kenne und keineswegs alleine bin, und trotzdem bin ich in meinem engsten Freundeskreis die einzige Mama überhaupt.
So, das war viel und denoch nur kurz umrissen!
Ich danke denen, die sich hier durchgewühlt haben und sich mein Leid angehört haben, ich mußte es endlich mal loswerden! Ich ersticke sonst bald!!!
Die liebsten Grüße...